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Begriff Erklärung

-omab

Suffix für vollständig aus der Maus abgeleitete monoklonale Antikörper, die für Therapien beim Menschen angewendet werden.

obere Olive

neuronales Kerngebiet (Nucleus olivaris superior) im verlängerten Rückenmark der Wirbeltiere; die Neurone der oberen Olive sind Teil der Hörbahn und an der Lokalisation von Schallquellen beteiligt, indem sie Laufzeit- und Intensitätsunterschiede der aus beiden Ohren eingehenden Signale auswerten

obligate Anaerobier

Tiere, die unabhängig vom herrschenden Sauerstoffangebot dauerhaft anaeroben Energiestoffwechsel betreiben

Ocellus

punktförmiges Auge bei verschiedenen Tiergruppen

offenes System

Begriff der Thermodynamik; bezeichnet ein System, das Stoff- und Energiewechsel mit der Umgebung zeigt

olfaktorisches Bindungsprotein

(odorant binding protein) OBP; Bindungsprotein für Geruchsstoffe aus der Luft im Schleim des Riechepithels von landlebenden Wirbeltieren

Ommatidium

Einzelauge im → Komplexauge von Arthropoden

Ommochrom

natürlich vorkommender gelber, brauner oder roter Phenoxazinfarbstoff, der insbesondere bei Arthropoden als Augen- (Ommatidium), Haut- und Flügelpigment dient; Synthese durch den Abbau von Tryptophan über Kynurenin

Omnivor

Tierart, die alle vorhandenen Nahrungsressourcen für sich nutzt; Allesfresser

Ontogenie

Individualentwicklung von der Zygote zum erwachsenen Tier

Oocyte

→ Eizelle

operante Konditionierung

Form des assoziativen → Lernens durch Versuch und Irrtum; Verknüpfung eines neutralen Stimulus mit einer bedeutungsvollen Reaktion

Opin

stickstoffhaltige organische Verbindung, die durch Kondensation von Pyruvat mit einer Aminosäure entsteht

Opsin

Proteinbestandteil des → Rhodopsins und &rarr Porphyropsins

Opsonierung

Vorgang der Markierung in den Tierkörper eingedrungener Bakterien mittels körpereigener Signalmoleküle (→ Antikörper, Faktoren des Komplementsystems) als Stimulanz für das → Immunsystem

organische Chemie

Teildisziplin der Chemie, in der die chemischen Verbindungen des Kohlenstoffs untersucht werden

Ornithinzyklus

auch: Krebs-Henseleit-Zyklus oder ÈHarnstoffzyklusÇ; korrekte Bezeichnung für den Stoffwechselweg, in dem bei → ureotelischen Tieren aus CO2 und NH3 das Stickstoffexkret Harnstoff hergestellt wird

Osmolalität

Zahl der osmotisch wirksamen Teilchen in der Lösung relativ zur Masse der Lösungsmittelteilchen, angegeben in mol kgÐ1

Osmolarität

Zahl der osmotisch wirksamen Teilchen in der Lösung relativ zum Volumen des Lösungsmittels, angegeben in mol lÐ1

Osmose

gerichteter Fluss von Teilchen durch eine selektiv permeable Membran

osmotische Konzentration

→ kolligative Eigenschaft von Lösungen, die osmotisch aktive Teilchen enthalten; gemessen entweder in Form der → Osmolalität oder der → Osmolarität

osmotischer Druck

→ kolligative Eigenschaft von Lösungen

osmotisches Gleichgewicht

Zustand eines Systems, in dem aufgrund ausgeglichener osmotischer Triebkräfte in zwei benachbarten Kompartimenten kein Nettostrom von gelösten Teilchen oder Lösungsmittel über die Grenzfläche erfolgt

Osteoklast

makrophagenähnlicher Zelltyp von Wirbeltieren, dessen Aufgabe der Abbau von Knochenmaterial ist

Otolith

ein Objekt in Lage- und Schweresinnesorganen bei Tieren, das auf der Oberfläche eines Sinnesepithels für das Abknicken der Cilien bzw. der Stereovilli von Sinneszellen sorgt, was den Tieren Information über die Lage des Körpers bezüglich der Schwerkraftrichtung gibt; kommt unter anderem im Sacculus und im Utriculus des Vestibularorgans vor

Ovar

primäres Geschlechtsorgan bei weiblichen Tieren

Ovulation

auch: Eisprung oder Follikelsprung; Freisetzung der reifen, noch unbefruchteten → Eizelle aus dem Graaf-Follikel des → Ovars in der Mitte des → Menstruationszyklus bei weiblichen Primaten und Menschen

Oxidation

Abzug von Elektronen (eÐ) aus einem → Atom oder Molekül

oxidative Phosphorylierung

Teilprozess des aeroben Energiestoffwechsels, Synthese von ATP unter Nutzung von Energie aus der → Atmungskette

oxidativer Stress

Belastung des zellulären → Metabolismus durch Reaktionsprodukte reaktiver Sauerstoffmoleküle (ROS) in tierischen Zellen

Oxygenierung

Anlagerung von Sauerstoff an → Hämoglobin oder → Myoglobin ohne €nderung der Oxidationsstufe des Eisen(II)-Ions der Hämgruppe

OFF-Bipolarzelle

Eine Bipolarzelle der Netzhaut, die als Reaktion auf Dunkelheit (light OFF) im Zentrum ihres rezeptiven Feldes depolarisiert.

Overshoot

Der Teil eines Aktionspotenzials, bei dem das Membranpotenzial einen positiveren Wert als 0mV erreicht.

Oberboden (Mutterboden), engl. topsoil

auch als A-Horizont bezeichnet; oberste Schicht des Bodens; enthält von allen Bodenschichten den größten Anteil an organischem Material, kann aber aufgrund von Auswaschung sehr arm an mineralischen Nährstoffen sein

obere kritische Temperatur, engl. upper critical temperature

die Außentemperatur, bei der endotherme Organismen im Ruhezustand aktiv die Abgabe von Wärme erhöhen müssen, um ein Ansteigen ihrer Körpertemperatur zu vermeiden

obere Luftwege

Nase, Mundhöhle, Rachenraum, Kehlkopf.

Obere Olive (Nucleus olivaris superior)

Ein Kern in der caudalen Brücke, der Afferenzen von den Cochleariskernen erhält und Efferenzen zum Colliculus inferior sendet.

Oberfläche/Volumen-Verhältnis, engl. surface area-to-volume ratio

für Zellen oder Vielzeller ist das Verhältnis von Oberfläche zum Volumen ein wichtiger Faktor, etwa für die maximale Größe, die eine Zelle oder ein Organismus erreichen kann, oder für die Kontaktmöglichkeiten mit der Umgebung

Oberflächenimmunglobulin

Membrangebundenes Immunglobulin, das auf B-Zellen als Antigenrezeptor fungiert.

Oberflächenspannung

Im biochemischen Vergleich hat Wasser eine sehr hohe Oberflächenspannung. Das kommt daher, dass Wasser gerne unter sich bleibt, gerne auch ziemlich ungeordnet. An der Oberfläche aber ist Wasser gezwungen, eine gewisse Ordnung anzunehmen. Darum will Wasser immer eine Form mit der kleinst-möglichen Oberfläche pro Volumen einnehmen. Übrigens: Regentropfen sind rund; nie haben sie die typische Regentropfenform – niemals.

Oberflächenspannung, engl. surface tension

die anziehend wirkenden Kräfte zwischen den Molekülen an der Oberfläche einer Flüssigkeit; insbesondere beiWasser (hier bedingt durch die Polarität der Wassermoleküle)

Oberhaut

Teil der Haut. Zur Oberhaut gehören die Hornschicht, die Hornbildungsschicht und die Regenerationsschicht. Die Oberhaut bildet mit ihren Schichten die äußere Hautstruktur. (Syn.: Epidermis)

Oberlauf

der Abschnitt eines Flusses, welcher der Quelle am nächsten ist

Objektivität

Die Bewertung der Ausprägung eines Merkmals ist unabhängig von der untersuchenden Person.

obligat anaerob

auf Sauerstoff angewiesen

obligat, engl. obligate

zwingend erforderlich (vgl. → fakultativ)

obligater Anaerobier, engl. obligate anaerobe

anaerober Organismus (meist Prokaryot), der in Anwesenheit von Sauerstoff nicht überleben kann (Gegensatz zu → fakultativer Anaerobier)

obligater Parasit, engl. obligate parasite

Organismus, der ausschließlich in oder auf anderen Lebewesen existieren und wachsen kann und dabei seinen Wirtsorganismus schädigt

Occipitallappen

Hinterhauptlappen; eine der fünf anatomischen Hauptregionen der siehe Großhirnrinde des menschlichen Gehirns

OCD

Siehe Zwangsstörung.

Odds Ratio (OR)

Quelle: Nutrigenomik

Mathematischer Ausdruck der Beziehung zwischen dem Vorhandensein oder Fehlen einer Variation, z. B. eines SNP, und dem Vorhandensein oder Fehlen eines Merkmals, z. B. einer Krankheit, in einer Population.

Off-Center-Effekt

Beim Off-Center-Effekt handelt es sich um einen leichten Versatz des Torhüters oder der Torhüterin von der Mitte zur rechten oder linken Seite. Er erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Schütze oder die Schützin zu der Seite mit mehr Platz schießt, obwohl der Versatz so klein ist, dass er vom Schützen oder von der Schützin nicht bewusst wahrgenommen wird.

offen-kollaterales Leitbündel

"Xylem und Phloem stehen sich im Querschnitt des Leitbündels (Fascis) hälftig gegenüber und sind durch ein Cambium (faszikuläres Cambium) voneinander getrennt; typisch für die Sprosse der Dikotyledonen und Gymnospermen. > geschlossen-kollaterales Leitbündel"

Offener Leserahmen

Quelle: Genetik

(engl. open reading frame, ORF) Sequenz von Nukleotiden, die die Aminosäuren eines Proteins codiert. Der offene Leserahmen wird von einem Start- bzw. Stoppcodon begrenzt (Codon).

Offener Leserahmen

Quelle: Genetik

(engl. open reading frame, ORF) Sequenz von Nukleotiden, die die Aminosäuren eines Proteins codiert. Der offene Leserahmen wird von einem Start- bzw. Stoppcodon begrenzt (Codon).

offenes Kreislaufsystem, engl. open circulatory system

Kreislaufsystem, in dem die einheitliche extrazelluläre Flüssigkeit als Hämolymphe die Gefäße des Kreislaufsystems verlässt, die Gewebe zwischen den Zellen durchströmt und anschließend wieder in das Kreislaufsystem zurückkehrt, um wieder herausgepumpt zu werden (Gegensatz zu → geschlossenes Kreislaufsystem)

Ohm’sches Gesetz

Die Beziehung zwischen Stromstärke (I), Spannung (V) und Leitfähigkeit (g): I = gV. Da die elektrische Leitfähigkeit der Kehrwert des Widerstands (R) ist, kann das Ohm’sche Gesetz auch lauten: V = IR.

Ohrmuschel

Bestandteil des Außenohrs. Die Ohrmuschel ist der von außen sichtbare Teil des Ohrs. Die Muschel fängt wie ein Trichter die Schallwellen ein.

Ohrmuschel (Pinna)

Das trichterförmig gestaltete Außenohr, das aus mit Haut bedecktem Knorpel besteht.

Ohrtrompete

Bestandteil des Mittelohrs. Die Ohrtrompete verbindet das Mittelohr mit dem Nasen-Rachen-Raum. Über die Ohrtrompete kann der Luftdruck des Mittelohrs an den der Umwelt angeglichen werden. (Syn.: Eustachi-Röhre)

Okazaki-Fragment

Quelle: Genetik

Kurze, diskontinuierliche Stücke von DNA, die auf dem Folgestrang bei der Replikation der DNA entstehen (7 Abschn. 2.2).

Okazaki-Fragment

Quelle: Genetik

Kurze, diskontinuierliche Stücke von DNA, die auf dem Folgestrang bei der Replikation der DNA entstehen (Abschn. 2.2).

Okazaki-Fragmente

Kurze DNA-Stücke, die bei der Replikation am Folgestrang diskontinuierlich synthetisiert werden. Die DNA-Polymerase verlängert dabei die RNA-Primer, indem sie kurze DNA-Sequenzen komplementär zum Folgestrang synthetisiert.

Okazaki-Fragmente

Fragmente der diskontinuierlichen Replikation des siehe Folgestrangs mit einer Kettenlänge von ca. 1000 Nucleotiden, die sich als Zwischenstufen bei der DNA-Replikation bilden

Okazaki-Fragmente, engl. Okazaki fragments

neu synthetisierte DNA, die bei der DNA-Replikation den Folgestrang bildet. Die einzelnen Okazaki-Fragmente werden durch die DNA-Ligase zu einem durchgehenden Strang verbunden.

Okzipitallappen (Hinterhauptslappen)

Die Region des Großhirns, die im Hinterkopf liegt.

Okzipitallappen (Occipitallappen), engl. occipital lobe

Hinterhauptlappen; einer der vier Lappen der Großhirnhemisphäre; dient der Verarbeitung visueller Informationen

Oleosom

Lipidspeicherorganell, dessen hydrophile Seite nach außen zeigt

olfaktorisch

den Geruchsinn betreffend

olfaktorischer Sinn (von lat. olfactorius für „riechend“), engl. olfactoric sense

der Geruchssinn

Oligoadenylat-Synthetase

Enzym, das von Zellen als Reaktion auf eine Stimulation durch Interferon produziert wird. Es synthetisiert ungewöhnliche Nucleotidpolymere, die ihrerseits eine Ribonuclease aktivieren. Diese baut dann virale RNA ab.

oligoarches Leitbündel

"radiäres Leitbündel mit wenigen Xylem- und Phloemsträngen; typisch für die Wurzeln der Dikotyledonen. > polyarches Leitbündel"

Oligodendrocyt, engl. oligodendrocyte

zu den Gliazellen zählender Zelltyp, der im Zentralnervensystem die Myelinscheiden der Axone bildet

Oligodendrocyten

myelinbildende siehe Gliazellen des Zentralnervensystems der Vertebraten

Oligodendrogliazelle

Eine Gliazelle, die im zentralen Nervensystem Myelin bildet.

Oligomer

Makromolekül, das aus mindestens zwei strukturell gleichen oder ähnlichen Grundeinheiten aufgebaut ist

Oligomere (von griech. oligo für „wenige“ und meros für „Einheiten“), engl. oligomers

zusammengesetzte, mittelgroße Moleküle aus zwei oder wenigenMonomeren (Gegensatz zu → Monomere, → Polymere)

Oligonucleotide, engl. oligonucleotides

aus wenigen (meist 15–30) Nucleotiden aufgebaute DNA- oder RNA-Fragmente

Oligonukleotid

Quelle: Genetik

(lat. nucleus, Kern) Kurzes Fragment von ungefähr 10 bis 30 Nukleotiden.

Oligonukleotid

Quelle: Genetik

(gr. oligos, wenig, klein; lat. nucleus, Kern) Kurzes Fragment von ungefähr 10–30 Nukleotiden.

Oligopeptide

Sammelbezeichnung für Peptide mit weniger als zehn Aminosäuren.

Oligosaccharide

Kohlenhydrate, welche aus zwei bis zehn linear oder verzweigt verbundenen Monosacchariden bestehen

Oligosaccharide, engl. oligosaccharides

Kohlenhydrate, die aus drei bis 20 Monosacchariden bestehen

Oligosaccharine, engl. oligosaccharins

beim enzymatischen Abbau pflanzlicher Zellwandbestandteile gebildete, sehr komplexe Gruppe von pflanzlichen Signalstoffen (Pflanzenhormonen); lösen die Abwehr von Pathogenen aus

oligosaprob

Bezeichnung aus der Wassergüte: Wasser, das njur in sehr geringem Maße mit abbaubaren organischen Substanzen belastet ist

oligotroph

Bezeichnung für Gewässer, die aufgrund ihres geringen Nährstoffangebots eine geringe organische Produktion aufweisen

Olympische Spiele

Quelle: Sport

In der Antike Bezeichnung für die Kultfeste in Olympia. Die Olympischen Spiele der Neuzeit wurden erstmals 1896 in Athen durchgeführt und finden bis heute regelmäßig alle vier Jahre im zweijährigen Rhythmus von Sommer- und Winterspielen statt.

Olympismus

Quelle: Sport

Idee des olympischen Sports und der Olympischen Spiele.

Omenn-Syndrom

Schwere Immunschwächekrankheit, die durch Defekte in einem der beiden RAG-Gene gekennzeichnet ist. Betroffene können nur geringe Mengen eines funktionsfähigen RAG-Proteins produzieren, sodass nur eine kleine Anzahl von V(D)J-Rekombinationen möglich ist.

Omentum

von lat. omentum, Netzhaut um die Eingeweide. Es handelt sich um die Duplikatur des Bauchfells, das von der großen Kurvatur des Magens aus schürzenartig über den Darmschlingen liegt (Omentum major) bzw. sich zwischen kleiner Kurvatur des Magens und dem Leberhilus aufspannt (Omentum minor).

Ommatidien

Untereinheiten des Komplex- oder Facettenauges

Ommatidium

Quelle: Genetik

Einheit der Komplexaugen von Insekten.

Ommatidium

Quelle: Genetik

(gr. omma, Auge) Einheit der Komplexaugen von Insekten.

Ommatidium (von griech. omma für „Auge“), engl. ommatidium

Einzelauge des aus wenigen Dutzend bis zu über 10.000 Einzelaugen bestehenden Komplex- oder Facettenauges der ArthropodengruppeMandibulata

Omnipotent

Quelle: Genetik

"(lat. omnis, alles; lat. potens, mächtig) Fähigkeit eines Zellkerns (einer Zelle), alle unterschiedlichen Zelltypen zu bilden (totipotent)."

Omnipotent

Quelle: Genetik

(lat. omnis, alles; lat. potens, mächtig) Fähigkeit eines Zellkerns (einer Zelle), alle unterschiedlichen Zelltypen zu bilden (totipotent).

Omnivore

Allesfresser; Organismen mit breitem, nicht spezialisiertem Nahrungsspektrum

Omnivoren (von lat. omnis für „alles“ und vorare für „fressen“), engl. omnivores

Allesfresser; Organismen, deren Ernährung auf mehreren trophischen Stufen erfolgt und die dabei sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung vertilgen (Gegensatz zu → Carnivoren, → Detritivoren, → Herbivoren)

Omnivorie, engl. omnivory

Form der Prädation, bei der ein Tier als Prädator andere Tiere und Pflanzen frisst (Gegensatz zu → Carnivorie, → Herbivorie, → Parasitismus)

ON-Bipolarzelle

Eine Bipolarzelle der Netzhaut, die als Reaktion auf Helligkeit (light ON) im Zentrum ihres rezeptiven Feldes depolarisiert.

Onkogene

Quelle: Genetik

Gene, die potenziell (bei Mutation) Tumoren verursachen können (7 Abschn. 13.4.1).

Onkogene

Quelle: Genetik

(gr. onkos, Schwellung; gr. genesis, Entstehung) Gene, die potenziell (bei Mutation) Tumoren verursachen können (Abschn. 13.4.1).

Onkogene (von griech. ogkos für „Schwellung“ und gennan für „erzeugen“), engl. oncogenes

Gene, die ein Protein codieren, welches sehr stark die Zellteilung anregt.Mutationen in Onkogenen können zur Entstehung von Krebs führen.

Ontogenese

Quelle: Genetik

Entwicklung eines Individuums von der befruchteten Eizelle zum erwachsenen Lebewesen.

Ontogenese

Individualentwicklung von (mehrzelligen) Organismen

Ontogenese

Quelle: Genetik

(gr. ontogenesis, Seinswerdung) Entwicklung eines Individuums von der befruchteten Eizelle zum erwachsenen Lebewesen.

Ontogenie, engl. ontogeny

Individualentwicklung eines Organismus (Gegensatz zu → Phylogenie)

Oocyte

Eizelle; weibliche Keimzelle vielzelliger Organismen mit nur einem Chromosomensatz, aus der sich, i. d. R. nach Befruchtung durch die männliche Keimzelle, ein neues Individuum entwickelt

Oocyte I (von griech. oon für „Ei“ und kytos für „Behältnis“), engl. primary oocyte

der diploide Abkömmling eines Oogoniums. Bei vielen Arten tritt eine Oocyte in die Prophase der ersten meiotischen Teilung ein, danach kommt die Entwicklung für lange Zeit zum Stillstand. Erst viel später setzt sich der Prozess der Meiose fort, und es entstehen eine Oocyte II sowie ein Polkörper.

Oocyte II, engl. secondary oocyte

die Tochterzelle der ersten meiotischen Teilung in der Oogenese, die fast das gesamte Cytoplasma erhält (vgl. → erster Polkörper)

Oocyte, engl. oocyte

reife Eizelle und deren meiotische Vorläuferzellen (vgl. → Oocyte I, → Oocyte II)

Oocyten

Quelle: Genetik

"(lat. ovum, Ei) Weibliche Keimzellen (Eizelle). Primäre Oocyten: weibliche Keimzellen nach Abschluss der mitotischen Teilung; sekundäre Oocyten: weibliche Keimzellen nach der meiotischen Teilung, aus der sich die reifen weiblichen Keimzellen entwickeln (7 Abschn. 12.6.5)."

Oocyten

Quelle: Genetik

(lat. ovum, Ei; gr. kytos, Höhlung) Weibliche Keimzellen (Eizelle). Primäre Oocyten: weibliche Keimzellen nach Abschluss der mitotischen Teilung; sekundäre Oocyten: weibliche Keimzellen nach der meiotischen Teilung, aus der sich die reifen weiblichen Keimzellen entwickeln (Abschn. 12.6.5).

Oogamie

Eibefruchtung; Vereinigung einer Eizelle (größere unbewegliche Gamete) mit einer Samenzelle (kleiner bewegliche Gamete) bei der sexuellen Befruchtung

Oogenese (von griech. zoon für „Ei“ und genesis für „entstehen“), engl. oogenesis

Gametenbildung im weiblichen Geschlecht, die zur Entstehung der Eizellen führt (vgl. → Oocyte)

Oogonien

(1) bei Algen und Pilzen vorkommende siehe Gametangien, in denen eine Eizelle gebildet wird; (2) Bezeichnung für die weiblichen diploiden siehe Stammzellen

Oogonien, engl. oogonia

(1) bei manchen Algen und Pilzen vorkommende weibliche Geschlechtsorgane, in denen eine Eizelle gebildet wird; (2) bei weiblichen Tieren die diploiden Stammzellen der Eizellen (vgl. → Oocyte)

Ootiden, engl. ootids

auch als Ovotiden bezeichnet; die Tochterzellen der Meiose II bei der Oogenese, die sich zur reifen Eizelle und zu den drei → Polkörpern differenzieren

Open reading frame

ORF, offener Leserahmen, Leseraster, beschreibt eine theoretische proteinogene Sequenz in der DNA, die also potenziell für ein Protein codieren könnte. ORFs identifiziert man, indem DNA- oder mRNA-Sequenzen auf Start- und Stoppcodons überprüft werden.

operante Konditionierung

instrumentelle Konditionierung; Konditionierung durch den Erfolg oder Mißerfolg des eigenen Handelns

Operante Konditionierung

Eine Form des Lernens, bei der eine Reaktion wie eine motorische Verhaltensweise mit einer Belohnung wie Nahrung verbunden wird. Auch als instrumentelle Konditionierung bezeichnet.

operante Konditionierung, engl. operant conditioning

die Steuerung der Verhaltensreaktion von Tieren auf einen nicht mit diesem Verhalten in Zusammenhang stehenden Reiz durch eine Belohnung oder Bestrafung

Operantes Verhalten

Operantem Verhalten gehen keine längeren Abwägungen voraus. Es ist von einer Person selbst initiiert und wird spontan und über einen längeren Zeitraum wiederholt gezeigt (z. B. im Lebenslauf immer wieder auf das leistungsorientierte Sporttreiben zurückkommen).

Operator

Quelle: Genetik

(lat. operari, arbeiten, wirken) Ein cis-wirksames Regulationselement von Genen (S. 140).

Operator

Regulatorischer Bestandteil von Operons. Dient als Bindestelle für Repressoren oder Aktivatoren.

Operator

Quelle: Genetik

(lat. operari, arbeiten, wirken) Ein cis-wirksames Regulationselement von Genen.

Operator, engl. operator

Region eines Operons, die als Bindungsstelle für den Repressor fungiert

Operon

Quelle: Genetik

(lat. operari, arbeiten, wirken) Gruppe zusammenhängender, funktionell verwandter Gene (in Bakterien), die in einer einzigen Transkriptionseinheit organisiert sind und durch eine einzelne, benachbarte regulatorische Region (Operator) reguliert werden (7 Abschn. 4.5).

Operon

Prokaryotische Expressionseinheit, die aus mehreren funktionell miteinander zusammenhängenden Genen besteht, die in direkter Nachbarschaft nebeneinander vorliegen und deren Expression durch einen gemeinsamen Promotor, Operator und andere regulatorische Sequenzen geregelt werden kann. Seltener auch bei Eukaryoten.

Operon

bei Prokaryoten Bezeichnung für eine Transkriptionseinheit der DNA, deren Genexpression gemeinsam reguliert wird; diese Funktionseinheit besteht aus den Kontrollregionen Promotor und Operator und mehreren Strukturgenen; bildet eine polycistronische mRNA

Operon

Quelle: Genetik

(lat. operari, arbeiten, wirken) Gruppe zusammenhängender, funktionell verwandter Gene (in Bakterien), die in einer einzigen Transkriptionseinheit organisiert sind und durch eine einzelne, benachbarte regulatorische Region (Operator) reguliert werden (Abschn. 4.5).

Operon, engl. operon

genetische Transkriptionseinheit, die im typischen Fall aus mehreren gemeinsam transkribierten Strukturgenen besteht; enthält mindestens zwei Kontrollregionen: den Promotor und den Operator

Ophthalmia sympathica

Autoimmunreaktion, durch die bei Schädigung des einen Auges auch das andere Auge beeinträchtigt wird.

Opioide

Eine Klasse von Substanzen wie Morphin, Codein und Heroin, die schmerzlindernd wirken, aber auch Stimmungsänderungen, Müdigkeit, geistige Umnachtung, Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung hervorrufen können.

Opioide

Sammelbegriff für eine chemisch heterogene Gruppe natürlicher und synthetischer Substanzen, die morphinartige Eigenschaften aufweisen

Opioidrezeptor

Ein Membranprotein, das natürliche (z.B. Endorphin) und synthetische (z. B. Morphin) opioide Substanzen selektiv bindet.

Opisthosoma

Hinterleib einiger Arthropoden, insbesondere der Chelicerata

Opportunitätskosten, engl. opportunity costs

auch als Alternativkosten oder Gelegenheitskosten bezeichnet; Summe der Vorteile, die einem Tier dadurch entgehen, dass es ein bestimmtes Verhalten zeigt und daher nicht gleichzeitig andere Verhaltensweisen zeigen kann (vgl. → Energiekosten, → Risikokosten)

Opsin

Sieben-Transmembrandomänen-Protein der siehe Rhodopsine, das ihre Wellenlängenempfindlichkeit bestimmt, die in ihrem Inneren das siehe Retinal aktivieren können

Opsin (von griech. opsis für „Blick“), engl. opsin

der Proteinanteil des Sehpigments von Wirbeltieren; ist mit dem Pigmentmolekül 11-cis-Retinal assoziiert (vgl. → Rhodopsin)

Opsonisierung

Bedeckung der Oberfläche eines Krankheitserregers mit Antikörpern und/oder Komplementproteinen, sodass er von Phagocyten aufgenommen werden kann.

Opsonisierung

immunologische Markierung von Mikroorganismen

optische Aktivität

Fähigkeit asymmetrischer Verbindungen, die Schwingungsebene polarisierten Lichts um einen bestimmten Winkel zu drehen

optische Auflösung, engl. optical resolution

Eigenschaft eines Auges oder eines optischen Geräts, zum Beispiel eines Mikroskops; minimaler Abstand zwischen zwei Linien oder Punkten, die noch getrennt wahrgenommen werden können

optische Isomere (Enantiomere), engl. optical isomers

zwei Stereoisomere, die sich wie Bild und Spiegelbild verhalten

Optisches Tectum (Tectum opticum)

Eine Bezeichnung, die insbesondere bei nicht zu den Säugetieren gehörenden Vertebraten für die Beschreibung des Colliculus superior verwendet wird.

Optogenetik

Eine Methode, die eine Steuerung der neuronalen Aktivität ermöglicht. Dazu werden in Neuronen fremde Gene eingeschleust, die Ionenkanäle in Membranen exprimieren, welche sich in Reaktion auf Licht öffnen.

oral (von lat. os für „Mund“), engl. oral

bezieht sich auf den Mund bzw. den Bereich des Körpers, an dem der Mund liegt (Gegensatz zu → aboral)

orale Toleranz

Unterdrückung von spezifischen systemischen Immunantworten auf ein Antigen, indem man dieses Antigen vorher oral (auf enterischem Weg) verabreicht.

Orbital

Beschreibung des wahrscheinlichen Aufenthaltsorts der einzelnen Elektronen um den Atomkern

Orbital

Orbitale von Atomen oder Molekülen sind waberne Elektronenwolken oder auch Aufenthaltswahrscheinlichkeiten von Elektronen. So ein bisschen wie eine schwingende Saite irgendeines Streich-Instruments können Orbitale komische Formen annehmen – mal sind sie rund, mal ähneln sie einer Hantel aus dem Fitness-­Studio, mal haben sie noch kompliziertere Formen. Biochemisch sind s-, p- und d-Orbitale wichtig sowie verschiedene Mischungen aus s- und p-Orbitalen – die sp3- und sp2-Hybrid-Orbitale. s. Stereochemie

Orbital, engl. orbital

räumlich definierter Bereich um den Atomkern, in dem sich das Elektron mit höchster Wahrscheinlichkeit befindet

ordinale Variablen, engl. ordinal variables

kategorische Variablen mit einer natürlichen Reihenfolge, etwa die Stufen A, B, C, D, E und F

Ordnung

Rangstufe der biologischen Klassifikation zwischen Familie und Klasse

Ordnungszahl, engl. atomic number

Zahl der Protonen im Kern eines Atoms; entspricht auch der Zahl der Elektronen, die ein neutrales Atom umgeben; bestimmt die chemischen Eigenschaften des Atoms und seine Stellung im Periodensystem der Elemente

Ordovizium

Bezeichnung für Erdzeitalter, welches vor ungefähr 505 Mio. Jahren begann und vor etwa 438 Mio. Jahren endete

Orexigenes Peptid

Ein neuroaktives Peptid, das das Nahrungsaufnahmeverhalten stimuliert; Beispiele sind Neuropeptid Y (NPY), agouti-related peptide (AgRP), Melanin-konzentrierendes Hormon (melanin-concentrating hormone, MCH) und Orexin.

ORF

Open reading frame.

Organ

ein abgegrenzter Teil des Pflanzen- oder Tierkörpers, der aus unterschiedlichen Geweben zusammengesetzt ist und spezielle Funktionen erfüllt

Organe (von griech. organon für „Werkzeug“), engl. organs

Körperteile wie Herz, Leber, Gehirn bei Tieren oder Wurzel und Blätter bei Pflanzen. Organe sind aus unterschiedlichen Geweben zusammengesetzt und erfüllen bestimmte Funktionen. Einzelne Organe wiederum sind Bestandteil eines übergeordneten → Organsystems, zum Beispiel des Verdauungs- oder des Fortpflanzungssystems.

Organellen

spezialisierte, strukturell durch Membranen abgegrenzte Strukturen in eukaryotischen Zellen

Organellen, engl. organelles

spezialisierte, meist membranumhüllte Strukturen in eukaryotischen Zellen; Beispiele sind Chloroplasten, endoplasmatisches Reticulum, Mitochondrien

Organidentitätsgene, engl. organ identity genes

Gene von Angiospermen, welche die verschiedenen Blütenorgane festlegen (vgl. → homöotische Gene)

Organisator

→ Spemann-Organisator

organisch

(1) Sammelbezeichnung für alle von Kohlenstoff abgeleiteten chemischen Verbindungen (mit Ausnahme von CO2 und CO); (2) Bezeichnung für Aspekte, die den belebten Teil der Natur betreffen

organisch, engl. organic

(1) Beschreibung der chemischen Kohlenstoffverbindungen(mit Ausnahme weniger anorganischer Verbindungen); (2) Beschreibung aller Aspekte lebender Materie, zum Beispiel deren Evolution, Struktur oder Chemie

organische Chemie, organic chemistry

die Chemie der Kohlenstoffverbindungen (mit Ausnahme weniger anorganischer Verbindungen)

organische Dünger, engl. organic fertilizers

organische Substanzen, die dem Boden zur Verbesserung der Fruchtbarkeit zugefügt werden; bestehen aus teilweise verrottetem Pflanzenmaterial (Kompost) oder tierischen Ausscheidungsprodukten (Dung, Mist)

organische Phosphate, engl. organic phosphates

auch als Organophosphate bezeichnet; die Phosphatgruppen in organischen Verbindungen

Organogenese

Entwicklung der Organe und Organsysteme während der Embryonalentwicklung

Organogenese, engl. organogenesis

Bildung von Organen und Organsystemen während der Embryonalentwicklung

organotroph

Nutzung organischer Stoffe als Elektronendonatoren; Unterscheidung zwischen chemoorganotroph und photoorganotroph

Organsystem, engl. organ system

zusammenhängendes, koordiniertes Gefüge von Geweben und Organen, das gemeinsam eine physiologische Funktion erfüllt

Organum vasculosum laminae terminalis (OVLT)

Eine spezialisierte Region des Hypothalamus, die Neuronen enthält, welche empfindlich für die Bluttonizität sind; sie aktivieren magnozelluläre neurosekretorische Zellen, die Adiuretin in das Blut abgeben und so osmotischen Durst auslösen.

Orientierungskolumne

Eine Säule aus Neuronen der Sehrinde, die sich von der Schicht II zur Schicht VI erstreckt, die am stärksten auf die gleiche Stimulusorientierung reagieren.

Orientierungsselektivität

Die Eigenschaft einer Zelle des Sehsystems, die nur auf eine schmale Bandbreite von Orientierungsreizen reagiert.

Origin of replication (ori)

Replikationsstartpunkt eines Chromosoms oder eines extrachromosomalen Elements. Eukaryotische oris sind im Gegensatz zu prokaryotischen oft nicht gut definiert.

Orogenese

Gebirgsbildung

ortholog(e Sequenzen/Gene)

Bezeichnung für zwei Gene bei zwei verschiedenen Organismen, die ein gemeinsames Vorläufergen haben

Orthologe (von griech. orthos für „echt“, „direkt“), engl. orthologs

homologe Gene, deren Abweichungen sich auf Artbildungsereignisse zurückführen lassen und deren Genprodukt bei unterschiedlichen Arten die gleiche Funktion hat (Gegensatz zu → Paraloge)

Orthologe Gene

Quelle: Genetik

Gene sind ortholog, wenn sie sich zur selben Zeit auseinanderentwickelten wie die betrachteten Organismen.

Orthologe Gene

Quelle: Genetik

(gr. orthos, richtig; gr. logos, Rede, Wort) Gene sind ortholog, wenn sie sich zur selben Zeit auseinanderentwickelten wie die betrachteten Organismen.

Orthologie

Homologe Gene unterschiedlicher Spezies, die ihren Ursprung in der Stammart finden.

Orthologie

Gene bzw. Strukturen zweier Arten, die im Laufe der Phylogenese an demselben Genort (Locus) bzw. aus derselben Struktur eines gemeinsamen Vorfahrens entstanden sindsiehez. B. die Hämoglobingene oder die vorderen Extremitäten des Menschen und der Fledermaus

Ortsfestes (globales) Koordinatensystem

Quelle: Sport

s. Koordinatensystem.

Ortszelle

Ein Neuron im Hippocampus der Ratte, das nur reagiert, wenn sich das Tier in einem bestimmten Ort der Umgebung befindet.

Ortszellen

Nervenzellen, die die Position eines Tieres im Raum und die räumliche Umgebung codieren

Osmokonformer

Lebewesen, das die siehe Osmolarität seiner Körperflüssigkeit nicht aktiv reguliert; ist isotonisch mit seiner Umgebung

Osmokonformer, engl. osmoconformer

aquatische Tiere, bei denen die Osmolarität ihrer extrazellulären Flüssigkeit passiv der Osmolatität ihrer externen Umgebung folgt (Gegensatz zu → Osmoregulatoren)

Osmolalität

Konzentration osmotisch wirksamer Substanzen pro 1000 g Lösung

Osmolarität

Die Summe der Konzentrationen aller osmotisch aktiven Teilchen in einer Lösung. Hat man z. B. eine Glucoselösung mit der Konzentration 1 mM, ist die Osmolarität 1 mM. Ist die Lösung eines vollständig dissoziierten Salzes wie NaCl 1 mM, dann ist die Osmolarität 2 mM.

Osmolarität

Konzentration osmotisch wirksamer Substanzen pro Liter Lösung

Osmolarität

Konzentration von osmotisch wirksamen Teilchen in einer Lösung pro Volumeneinheit.

Osmolarität, engl. osmolarity

Konzentration osmotisch aktiver Teilchen ( → Solute) in einer Lösung

Osmolyte

Substanzen, die die siehe Osmolarität eines Systems beeinflussen

osmophil

eine Vorliebe habend für konzentrierte Zuckerlösungen mit hohem osmotischem Wert

Osmoregulation

Fähigkeit aller Lebewesen mit einem Stoffwechsel, die Konzentrationen osmotisch wirksamer Stoffe kontrollieren zu können, um die siehe Osmolarität ihrer extrazellulären Flüssigkeiten aktiv zu regulieren

Osmoregulatoren, engl. osmoregulators

aquatische Tiere, welche die Osmolarität ihrer extrazellulären Flüssigkeit aktiv regulieren (Gegensatz zu → Osmokonformer)

Osmoregulierer

Lebewesen, deren Körperflüssigkeit durch aktive Regulation eine andere siehe Osmolarität haben als die Umwelt

Osmorezeptoren, engl. osmoreceptors

Neuronen, die Ladungen im osmotischen Potenzial extrazellulärer Flüssigkeiten in Aktionspotenziale umwandeln

Osmose

siehe Diffusion von Molekülen eines Lösungsmittels durch eine siehe semipermeable Membran aufgrund eines herrschenden Konzentrationsunterschieds der gelösten Substanzen

Osmose

Osmose ist die Diffusion von Lösungsmittelmolekülen durch eine semipermeable Membran. Sie bewirkt, dass netto mehr Lösungsmittelmoleküle durch die Membran in eine Lösung mit höherer Konzentration osmotisch aktiver Teilchen diffundieren als umgekehrt.

Osmose

Diffusion eines Teilchens durch eine semipermeable Membran. Trennt die Membran zwei unterschiedlich konzentrierte Lösungen eines Stoffes, dann wird das Lösungsmittel, für das die Membran permeabel ist (in biologischen Systemen Wasser), entlang seines Konzentrationsgradienten von der verdünnten in die weniger verdünnte Lösung diffundieren, bis die Konzentration ausgeglichen ist.

Osmose (von griech. osmos für „schieben“), engl. osmosis

Diffusion von Molekülen eines Lösungsmittels durch eine semipermeable Membran, die zwei Regionen unterschiedlicher Solutkonzentration voneinander trennt

Osmotaxis

Orientierung frei beweglicher Wasserorganismen durch einen osmotischen Gradienten, d. h. einen Gradienten im Wasserpotenzial

Osmotikum

Lösung, die in der Lage ist, ein osmotisches Potenzial aufzubauen. > osmotisches Potenzial

Osmotische Konzentration (Osmolarität)

Die Osmolarität ist ein Maß für die Konzentration osmotisch aktiver Teilchen in einer Lösung. Wird eine 1-molare Lösung eines Teilchens hergestellt, das in zwei Mole osmotisch aktive Teilchen dissoziiert, so ist die Lösung 2 osmolar. Die Einheit lautet Mol pro Liter bzw. Osmol pro Liter.

osmotischer Druck

Bezeichnung für den Druck, der durch die in einem Lösungsmittel gelösten Moleküle auf der höher konzentrierten Seite verursacht wird und den Fluss des Lösungsmittel durch eine siehe semipermeable Membran antreibt

osmotischer Druck

Kraft, die das Lösungsmittel einer Lösung durch eine semipermeable Membran zieht. Die Kraft (der Druck) wird von den Teilchen der Lösung auf der jeweils anderen Seite ausgelöst. Es wird immer das Lösungsmittel der Lösungen mit dem kleineren osmotischen Druck zur Seite der Lösung mit dem höheren osmotischen Druck gezogen.

Osmotischer Durst

DieMotivation,Wasser zu trinken als Folge einer gestiegenen Bluttonizität (Osmolarität des Blutes).

osmotischer Gradient

Tonizität; Konzentrationsgefälle zwischen zwei Lösungen, die durch eine siehe semipermeable Membran voneinander getrennt sind

osmotisches Potenzial

Maß für das Bestreben einer wässrigen Lösung, die von einer anderen Lösung durch eine selektiv permeable Membran getrennt ist, sich durch Wasseraufnahme zu verdünnen. > Plasmolyse, > Deplasmolyse, > Osmotikum

osmotisches Potenzial

→ Lösungspotenzial

osmotroph

Ernährung durch Aufnahme gelöster organischer Substanzen, im Gegensatz zur phagotrophen Ernährung

Osmotrophie

Bezeichnung für die Fähigkeit einiger Organismen, gelöste organische Verbindungen über die Zellmembran aufzunehmen und zu verstoffwechseln

Ossifikation

Verknöcherung

Osteoblasten

Knochenbildungszellen; spezialisierte Zellen, welche für Knochenwachstum und Knochenumbau zuständig sind; sie bilden die unverkalkte Kollagenmatrix des Knochengewebes

Osteoblasten (von griech. osteon für „Knochen“ und blastanein für „bilden“), engl. osteoblasts

Knochenbildungszellen; Zellen, welche die kollagenhaltige Matrix des Knochens anlegen

Osteocyten, engl. osteocytes

aus Osteoblasten hervorgehende Zellen, die vom Lakunensystem des Knochens umgeben sind, den sie bilden

Osteoid

noch nicht mineralisierte Knochengrundsubstanz, die aus Kollagenfasern und glykoproteinhaltiger Grundsubstanz besteht

Osteoklast

mehrkerniger, das Knochengewebe zerstörender Phagozyt (Chondrozyt)

Osteoklasten

gewebetypische siehe Makrophagen, welche Knochengewebe resorbieren

Osteoklasten (von griech. osteon für „Knochen“ und klaein für „zerbrechen“), engl. osteoclasts

knochenabbauende Zellen

Osteone

→ Havers-Systeme

Osteozyt

Knochenzelle

Ostien

anatomische Bezeichnung für die Öffnung oder Mündung eines Hohlorgans

Ostwinde, engl. easterlies

die in hohen Breiten vorherrschenden, von Osten nach Westen wehenden Winde (vgl. → Westwinde)

Oszilloskop

elektronisches Messgerät zur Beobachtung des Verlaufs von elektrischen Signalen

Otolithen

→ Statolithen

Otolithen (Otoconien)

Calciumcarbonatsteinchen in der Gallerte der Macula-Gleichgewichtsorganen der Wirbeltiere

Otolithenapparat

Utriculus oder Sacculus; Organe des vestibulären Labyrinths im Innenohr, die Neigung des Kopfes und Beschleunigung übertragen.

Outgroup-Spezies

Eine Art, die weit verwandt zu Arten ist, deren Eigenschaften verglichen werden. Die Mitbetrachtung von Outgroup-Spezies beim genetischen Artenvergleich ist notwendig, um einen Evolutionsweg möglichst eindeutig zu beschreiben.

Ovales Fenster

Ein Loch in der knöchernen Hörschnecke des Innenohrs, an dem die Bewegung der Gehörknöchelchen auf die Flüssigkeit in der Hörschnecke übertragen wird.

ovales Fenster

Membran im Innenohr der Wirbeltiere, welche die durch Schallwellen ausgelöste Schwingungen auf die Perilymphe in der Hörschnecke überträgt

ovales Fenster

Bestandteil des Innenohrs. Das ovale Fenster ist mit dem Steigbügel verbunden. Durch die mechanischen Bewegungen der Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel) wird das ovale Fenster bewegt und die mechanischen Bewegungen werden auf die Lymphe übertragen, die sich hinter dem ovalen Fenster befindet.

ovales Fenster, engl. oval window

von den im Mittelohr befindlichen Gehörknöchelchen bewegte, flexibleMembran, welche die Druckwellen im Innenohr erzeugt

Ovar

"Fruchtknoten; Teil des Pistills. > Pistill"

Ovar

Eierstock.

Ovar (von lat. ovum für „Ei“), engl. ovary

weibliches Organ bei Tieren (Eierstock) und Pflanzen (Fruchtknoten), das Eizellen produziert

Ovarialzyklus

Zyklus, bei dem ein Follikel heranreift, danach eine Eizelle abgegeben wird, ein Gelbkörper entsteht und wieder verkümmert, falls die Eizelle nicht befruchtet wurde.

Ovarialzyklus, engl. ovarian cycle

der Monatszyklus bei Frauen, in dessen Verlauf Eizellen und Hormone produziert werden (Gegensatz zu → Menstruationszyklus)

Oviduct

Eileiter; Bezeichnung für den Ausführungsgang, der die aus dem Eierstock entlassenen Eizellen aufnimmt und nach außen leitet

Ovidukt (von lat. ovum für „Ei“ und ducere für „führen“), engl. oviduct

Eileiter; Gang, der dem Transport der Eizellen vom Eierstock in den Uterus (bei Säugetieren) oder nach außen dient

ovipar

eine Form der Fortpflanzung, bei der die Eier vor der Befruchtung oder in einem frühen Entwicklungsstadium des Embryos abgelegt werden

Oviparie (von lat. oviparus für „eigeboren“), engl. ovipary

das Legen von Eiern; Entwicklungstyp, bei dem sich die vom Weibchen abgelegten Eier außerhalb des Mutterleibs entwickeln (Gegensatz zu → Viviparie)

ovovivipar

eine Form der Fortpflanzung mit verzögerter Eiablage; die befruchteten Eier entwickeln sich im Mutterleib und werden erst gegen Ende der Embryonalentwicklung des Jungtieres abgelegt, sodass dieses bei oder kurz nach der Eiablage schlüpft

Ovoviviparie, engl. ovoviviparity

Form der Fortpflanzung, bei der sich die befruchteten Eier innerhalb des mütterlichen Körpers entwickeln und auch die Jungen im Körper der Mutter schlüpfen, ohne jedoch über eine Placenta mit ihr verbunden zu sein

Ovulation, engl. ovulation

Eisprung; Abgabe einer Eizelle aus dem Ovar

ovulipar

Ablage unbefruchteter Eier, die erst außerhalb des Körpers befruchtet werden (äußere Befruchtung)

Ovulum

→ Samenanlage

Ovum (lat. für „Ei“), engl. ovum

die Eizelle, der weibliche Gamet

Oxalacetat, engl. oxaloacetate

vier Kohlenstoffatome enthaltendes Salz einer Carbonsäure mit der Formel HOOC–CO–CH2–COOH; Zwischenstufe von Stoffwechselwegen wie dem Citratzyklus

Oxidasen

Sammelbezeichnung für siehe Enzyme, welche die Übertragung von Elektronen bzw. Wasserstoff von Substraten direkt auf molekularen Sauerstoff katalysieren, wobei als Produkte das oxidierte Substrat und H2O (Wasser) oder H2O2 (Wasserstoffperoxid) entstehen

Oxidation

Elektronenabgabe; chemische Reaktion, bei der ein zu oxidierender Stoff Elektronen abgibt

Oxidation und Reduktion

Bei einer realen oder formalen Abgabe von Elektronen spricht man von einer Oxidation – die Oxidationszahl erhöht sich. Bei einer realen oder formalen Aufnahme von Elektronen spricht man von einer Reduktion – die Oxidationszahl wird in diesem Fall kleiner (wird reduziert).

Oxidation, engl. oxydation

der relative Verlust von Elektronen bei einer chemischen Reaktion; entweder durch direkte Abgabe eines Ions oder, indem die Elektronen mit einer anderen Substanz geteilt werden, die – wie etwa Sauerstoff – eine höhere Elektronegativität besitzen. Die meisten Oxidationen, einschließlich der biologischen, sind mit der Freisetzung von Energie verbunden. (Gegensatz zu → Reduktion)

Oxidations-/Reduktionsmittel

Ein Stoff, der einen anderen Stoff reduziert, heißt Reduktionsmittel. Ein Stoff, der einen anderen oxidiert, heißt Oxidationsmittel. Wenn ein Reduktionsmittel einen Stoff reduziert, wird es selbst oxidiert, und andersherum.

Oxidationsmittel

ein Stoff, der andere Stoffe oxidieren kann und somit deren Oxidation bewirkt, dabei Elektronen aufnimmt (Elektronenakzeptor) und selbst reduziert wird

Oxidationsmittel, engl. oxidizing agent

Substanz, die von einer anderen Substanz Elektronen aufnehmen kann. Das Oxidationsmittel wird dabei reduziert, der Partner (das → Reduktionsmittel) oxidiert.

Oxidationszahl

Die Oxidationszahl ist ein theoretisches Hilfsmittel, um für die Atome eines Elements innerhalb einer Verbindung die Anzahl der ihnen zugeordneten Elektronen und damit ihre Oxidationsstufe zu bestimmen.

oxidative Decarboxylierung

Schritt der inneren Atmung (Zellatmung). Bei der oxidativen Decarboxylierung wird vom Pyruvat ein Kohlenstoffatom entfernt. Es entstehen Acetyl-CoA und NADH plus H+. Die Decarboxylierung findet in den Mitochondrien statt.

oxidative Desaminierung

Schritt der inneren Atmung (Zellatmung). Bei der oxidativen Desaminierung wird von einer Aminosäure die Aminogruppe entfernt.

Oxidative Phosphorylierung

Teil des aeroben Energiestoffwechsels

oxidative Phosphorylierung

Atmungskettenphosphorylierung; Bildung von siehe ATP in den Mitochondrien, gekoppelt mit den Reaktionen der siehe Atmungskette

Oxidative Phosphorylierung

Quelle: Nutrigenomik

Stoffwechselweg, bei dem die Reduktionsäquivalente, die aus der Nährstoffoxidation (beta-Oxidation oder Krebs-Zyklus) stammen, zur Verbrennung von Sauerstoff herangezogen werden („Zellatmung“). Die dabei freigesetzte Energie wird zur Produktion von ATP verwendet.

oxidative Phosphorylierung, engl. oxidative phosphorylation

die Bildung von ATP in den Mitochondrien, die mit einem Elektronenfluss in der Atmungskette verbunden ist

oxidativer Stress

Bezeichnung für die Schädigung biologischer Systeme durch reaktive Sauerstoffspezies, wie freie Radikale oder Singulettsauerstoff

Oxidoreduktase

"Enzym, das Sauerstoffatome auf ein Substrat überträgt; eine Elektronenübergabe/-abgabe wird katalysiert."

Oxigenierung

Versorgung mit Sauerstoff, Oxidierung mit Sauerstoff als Elektronenakzeptor

Oxygenase, engl. oxygenase

Enzym, das die direkte Übertragung von molekularem Sauerstoff (O2) auf ein Substrat katalysiert

Oxytocin

Ein kleines Peptidhormon, das vom Hypophysenhinterlappen durch magnozelluläre neurosekretorische Zellen freigesetzt wird; stimuliert die Uteruskontraktion und die Entleerung der Milch aus den Milchdrüsen.

Oxytocin, engl. oxytocin

vom Hypophysenhinterlappen sezerniertes Hormon, das soziale Bindungen fördert

ozeanische Kruste

Bezeichnung für den Untergrund der Tiefseebereiche

ozeanische Zone, engl. ocenanic zone

dieMeereszone, die sich von der Küste bis ins offene Meer erstreckt; charakterisiert durch tiefes Wasser mit unterschiedlichem Sauerstoffgehalt, relativ stabile Temperaturen und einen relativ stabilen Salzgehalt

Ozonschicht

Schicht in der Stratosphäre, mit einer erhöhten Konzentration des Spurengases Ozon; bewirkt eine Absorption und somit Abschirmung der unteren Atmosphäre gegen UV-Einstrahlung