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Begriff Erklärung

Makrophage

eine Gruppe der weißen Blutkörperchen (Leukocyten) bei Wirbeltieren; Abwehrzellen; Makrophagen nehmen als professionelle Fresszellen endocytotisch in Tiere eingedrungene Fremdstoffe, -zellen oder -organismen auf und bauen diese lysosomal ab

Makrosmat

Tier mit einem arttypisch stark ausgeprägten Riechvermögen

Markstrang

strangartige Anordnung von Nervenfasern mit diffus eingebetteten neuronalen Perikarya

Massenwirkungsgesetz

Gesetzmäßigkeit, die das Verhältnis der Aktivität bzw. der Konzentration von Produkten und Edukten einer chemischen Reaktion im Gleichgewichtszustand beschreibt

Medulla oblongata

Nachhirn; letzter (fünfter) Abschnitt des Wirbeltiergehirns

Medulla

zweites → Neuropil im Sehsystem von Insekten

Melatonin

vom Tryptophan abgeleitetes → Hormon, das von den Pinealocyten in der → Epiphyse produziert und in die → Zirkulation ausgeschüttet wird und den → circadianen Rhythmus des Körpers dem äußeren Tag-Nacht-Rhythmus anpasst

Membranrezeptor

integrales Membranprotein eukaryotischer Zellen, das eine Bindungsstelle für extrazelluläre Liganden aufweist und nach Ligandenbindung einen Signaltransduktionsvorgang in der Zelle auslöst

Menstruation

periodisch wiederkehrende Erosion der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) im Fortpflanzungszyklus weiblicher Primaten und Menschen

Menstruationszyklus

besondere Ausbildungsform des Fortpflanzungszyklus weiblicher Primaten und Menschen mit rhythmisch auftretenden Blutungen aus dem Uterus (→ Menstruation)

metabolische Depression

hormonell vermittelter Zustand von Tieren, in denen die Umsatzrate im Energie- und Baustoffwechsel sehr stark vermindert ist, zum Beispiel während der → Hibernation oder der → €stivation

Metabolismus

Stoffwechsel

Metabolomik

qualitative und quantitative Erfassung aller Intermediär- und Sekundärstoffwechselprodukte einer Zelle, eines Gewebes oder eines Organismus

metabotroper Rezeptor

Rezeptormolekül in biologischen Membranen, dessen Ligandenbindung zur Aktivierung eines intrazellulären → Enzyms führt, dessen Produkt als → Second Messenger die intrazelluläre → Signaltransduktion vermittelt

Metamorphose

ontogenetischer Prozess bei Tieren, in dessen Verlauf die Umwandlung der Larvenform zum Adultstadium, dem geschlechtsreifen, erwachsenen Tier (der Imago), erfolgt

Metanephridium

typisches Ausscheidungsorgan der Articulata, Mollusca und Tentaculata, das in der Regel in seinem Anfangsteil einen Wimpertrichter aufweist

Metazoa

vielzellige Tiere

Methämoglobin

dysfunktionelles → Hämoglobin mit einem oxidierten Eisenion (Fe3+) im Protoporphyrinring

Micelle

auch: Assoziationskolloid; Aggregat (Assoziat) aus amphiphilen Molekülen, die sich in einem polaren Medium (i. d. R. Wasser) spontan kugelförmig anordnen, sodass die polaren Molekülteile mit dem umgebenden Medium, die apolaren Molekülteile aber nur miteinander interagieren

Mikrosmat

Tier mit einem arttypisch eher gering ausgeprägten Riechvermögen

Mikrotubulus

Struktur des Cytoskeletts von Zellen, bestehend aus röhrenförmig polymerisierten Tubulinen

Mikrovilli

Ausstülpungen der apikalen Plasmamembran polarisierter Epithelzellen, die durch parallel angeordnete Aktinfilamente ausgesteift werden und der Vergrößerung der Zelloberfläche dienen

Mimikry

Nachahmung eines Vorbilds durch eine Tierart zum Zweck der Tarnung

Mitochondrium

in fast allen eukaryotischen Zellen vorkommendes Zellorganell, in dem ATP mittels oxidativer Phosphorylierung regeneriert wird

Mitteldarmdrüse

in verschiedenen Gruppen der Wirbellosen (Mollusca, Crustacea, Arachnida, Asterioidea, Polyplacophora, Gastropoda, Cephalopoda) unabhängig voreinander entstandenes, zentrales Stoffwechselorgan mit Verbindung zum Gastrointestinalsystem; Produktion von Verdauungsenzymen; Hauptresorptionsort für Verdauungsprodukte sowie Speicherorgan für Reservestoffe

Mittellamelle

innere, wasserfreie Zone der biologischen Membran; wird gebildet durch die unpolaren Fettsäurereste der Phospholipide im äußeren und im inneren Blatt der Membran

Modellorganismus

ausgewählte nichtmenschliche Lebewesen, die aufgrund bestimmter €hnlichkeiten in den grundlegenden Körperfunktionen zum Studium eben dieser herangezogen werden, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu verallgemeinern und auch auf den Menschen zu übertragen; können im Gegensatz zum Menschen in größerer Individuenzahl gezüchtet und untersucht werden; in der Regel ist das Genom dieser Arten bereits sequenziert und annotiert

molekulare Evolution

entwicklungsgeschichtliche Veränderung von Merkmalen von Lebewesen auf der molekularen Ebene (DNA, RNA, Proteine)

Monomer

Grundeinheit eines biologischen Moleküls, mehrere davon können zum Aufbau multi- oder polymerer Strukturen verbunden werden

monosynaptisch

verbunden über eine → Synapse, direkte synaptische Verbindung

Morphologie

Lehre von der Struktur

Motoneuron

efferente Nervenzelle, die eine bestimmte Muskelzelle eines Tierkörpers innerviert

Mucin

strukturgebender Molekülbestandteil (Glykoprotein) des Schleims

Multienzymkomplex

Aggregat aus mehreren Enzymmolekülen, die Substrate bzw. Produkte untereinander austauschen

Multimer

aus mehreren gleichen oder verschiedenen Grundeinheiten (→ Monomeren) zusammengesetztes biologisches Molekül

Muskelfaszie

derbe Bindegewebsstruktur, die einzelne Muskeln oder Muskelgruppen umhüllt

Mutation

zufällige und ungerichtete Veränderung des Erbguts eines Individuums; findet diese Mutation in Keimbahnzellen statt, kann diese Mutation auch an die Nachkommen des betroffenen Individuums vererbt werden

Myoglobin

intrazelluläres (Muskelzellen), monomeres, sauerstoffspeicherndes Protein mit Hämgruppe bei Vertebraten

Myonem

kontraktile Struktur unbekannter Proteinzusammensetzung in Einzellern mit elongierter Zellform (z. B. Stentor)

Myosin

Motorprotein des Muskels

major basic protein

Matrixprotein von Granula eosinophiler Granulozyten

major histocompatibility complex

Zelloberflächenmolekül zur Antigenpräsentation

Messenger-RNA (mRNA)

Ein Molekül, das aus vier Nucleotiden besteht und die genetische Information für den Zusammenbau eines Proteins aus dem Kern in das Cytoplasma überträgt.

Microfold-Zelle

Antigen-Transferzelle der Darmbarriere

missing self

Verlust der Zelloberflächenmoleküle, die mit den inhibitorischen Rezeptoren der NK-Zellen interagieren, sodass es zu einer Aktivierung der NK-Zellen kommt.

motheaten

Mutation in der SHP-1-Phosphatase, wodurch die Funktion einiger inhibitorischer Rezeptoren gestört ist, etwa von Ly49. Das führt zu einer übermäßigen Aktivierung bestimmter Zellen, beispielsweise der NK-Zellen. Mäuse mit dieser Mutation sehen aufgrund der chronischen Entzündung aus, als seien sie von Motten angefressen.

Multiple-Trace-Modell der Gedächtniskonsolidierung

Eine Alternative zum Standardmodell der Gedächtniskonsolidierung, dem zufolge der Hippocampus zusammen mit dem Neocortex unbefristet an der Gedächtnisspeicherung beteiligt ist. Nach diesem Modell wird jedes Mal, wenn eine episodische Erinnerung in neuem Kontext abgerufen wird, eine zusätzliche neue Gedächtnisspur angelegt.

M-Phase (mitotische Phase)

die Phase des siehe Zellzyklus, die die Kernteilung (siehe Mitose) und die Zellteilung (siehe Cytokinese) umfasst

M-Phase, engl. M phase

Zeitraum des Zellzyklus, in dem die Mitose stattfindet

M-Typ-Ganglienzelle

Ein Typ von Ganglienzellen in der Netzhaut, der durch einen großen Zellkörper und einen Dendritenbaum, eine transiente Reaktion auf Licht und eine fehlende Empfindlichkeit für unterschiedliche Wellenlängen gekennzeichnet ist; auch als M-Zelle bezeichnet.

M-Zellen

Spezialisierte Epithelzellen im Darmepithel oberhalb der Peyer-Plaques. Durch die M-Zellen gelangen Antigene und Krankheitserreger in den Darm.

M-Zellen (Mikrofaltenzellen)

Spezialisierte Epithelzellen im Darmepithel in den Peyer-Plaques, durch die Antigene und Krankheitserreger aus dem Darm in den Körper gelangen.

M1

Primärer Motorcortex, Areal 4. Auch als primäre motorische Rinde bezeichnet.

M1-Makrophagen

Gelegentlich verwendete Bezeichnung für die "klassischen" aktivierten Makrophagen, die sich im Zusammenhang mit Typ-1-Reaktionen entwickeln. Sie besitzen proinflammatorische Eigenschaften.

M2-Makrophagen

Gelegentlich verwendete Bezeichnung für die "alternativen" aktivierten Makrophagen, die sich im Zusammenhang mit Typ-2-Reaktionen entwickeln (etwa bei einer Infektion mit Parasiten). Sie unterstützen den Wiederaufbau und die Reparatur des Gewebes.

Machtmotiv

Beim Machtmotiv handelt es sich um das Bedürfnis, körperlichen, psychischen oder emotionalen Einfluss auf andere Personen auszuüben.

MAdCAM-1

Mucosales Zelladhäsionsmolekül 1, ein mucosales Adressin, das von den Oberflächenproteinen → L-Selektin und VLA-4 der Lymphocyten erkannt wird. Es ermöglicht das → Homing der Lymphocyten in → mucosaassoziierte lymphatische Gewebe.

Madreporit

Madreporenplatte; siebartig durchbrochene Kalkplatte bei Stachelhäutern über welche das siehe Axocoel und das siehe Ambulacralgefäßsystem mit dem umgebenden Meerwasser kommunizieren

MADS-Box, engl. MADS box

während der Entwicklung aktive, DNA-bindende Domäne bei vielen pflanzlichen Transkriptionsfaktoren

Magen, engl. stomach

Hohlorgan aus Muskelgewebe und einer Schleimhaut, das die Nahrung für den weiteren Verdau im Darm vorbereitet

Magengrübchen, engl. gastric pits

tiefe Einfaltungen in der Magenwand, die mit exokrinen Drüsen ausgekleidet sind

Magnetenzephalografie

Methode zur Messung der vom Gehirn erzeugten elektrischen Aktivität. Aufgezeichnet wird diese durch Erfassung der damit assoziierten Magnetfeldschwankungen mit Sensoren rund um den Kopf.

Magnetit

Mineral aus Eisen(II, III)-oxid mit magnetischen Eigenschaften

Magnetosomen

intrazelluläre Kristalle magnetotaktischer Bakterien, meist aus siehe Magnetit, die der Orientierung im Magnetfeld dienen

Magnozelluläre CGL-Schicht

Eine Schicht des Corpus geniculatum laterale, die Eingänge von M-Typ-Ganglienzellen der Netzhaut erhält.

Magnozelluläre neurosekretorische Zelle

Ein großes Neuron des periventrikulären und supraoptischen Kerns des Hypothalamus, das in den Hypophysenhinterlappen zieht und Oxytocin bzw. Adiuretin in das Blut sezerniert.

Magnozellulärer Pfad

Eine Bahn für die Verarbeitung visueller Information, die in den M-Typ-Ganglienzellen der Netzhaut beginnt und in die Schicht IVB der primären Sehrinde reicht; vermutlich an der Verarbeitung von Informationen der Objektbewegung und der motorischen Aktivitäten beteiligt.

magnozelluläres System

Teil der Sehbahn, der für die Weiterleitung und Verarbeitung von bewegten, kontrastreichen Reizen spezialisiert ist

Maillard-Reaktion

Reaktion zwischen reduzierenden Zuckern und Aminosäuren; führt zur Bildung brauner pigmentartiger Substanzen (Melanoide, Melanoidine)

Maintenance-Methylase, engl. maintenance methylase

Enzym, das bei der DNA-Replikation die Methylierung des neuen DNA-Strangs katalysiert

MAIT-Zellen

Mucosaassoziierte invariante T-Zellen.

Maitotoxin

von Dinoflagellata gebildetes, wasserlösliches Toxin

Makroautophagie

Aufnahme von großen Mengen des zelleigenen Cytoplasmas in die Lysosomen, wo es abgebaut wird.

Makroevolution

Evolution zwischenartlicher Variation bzw. systematischer Großgruppen; umfasst die Veränderung vieler Merkmale und erfolgt i. d. R. über einen langen Zeitraum; Gegensatz zu siehe Mikroevolution

Makroevolution (von griech. makros für „groß“, „lang“), engl. macroevolution

evolutionäre Veränderungen, die über einen langen Zeitraum erfolgen und gewöhnlich die Veränderung vieler Merkmale umfassen; Entwicklung großer systematischer Gruppen (Gegensatz zu → Mikroevolution)

Makrogameten

Megagamet; bei anisogamen Organismen die größere, meist unbewegliche, Geschlechtszelle

Makroglia, engl. macroglia

nichtneuronale Zellen des zentralen und peripheren Nervensystems; haben homöostatische Funktion für Neuronen, modulieren synaptische Verbindungen, bilden die Myelinscheiden von Axonen sowie die Blut-Hirn- bzw. die Blut-Rückenmark-Schranke

Makromoleküle

große, polymere Moleküle wie Proteine, Nucleinsäuren, Polysaccharide oder Lignin mit einer Molekülmasse von über 10.000 g/mol

Makromoleküle, engl. macromolecules

sehr große, polymere organische Moleküle (Molekülmasse > 1000) wie Proteine, Polysaccharide und Nucleinsäuren. Auch Lipide gehören dazu, obwohl die einzelnen Lipidmoleküle relativ klein sind – sie bilden jedoch durch hydrophobe Wechselwirkung sehr große Strukturen.

Makronährelemente, engl. macronutrients

von Organismen in großen Mengen benötigte chemische Elemente – bei Pflanzen mindestens 1 mg=g pflanzlicher Trockenmasse (Gegensatz zu → Mikronährelemente)

Makronährstoffe

chemische Elemente, die von Pflanzen in größerer Menge benötigt werden: C (Kohlenstoff), O (Sauerstoff), H (Wasserstoff), N (Stickstoff), S (Schwefel), P (Phosphor), K (Kalium), Ca (Calcium), Mg (Magnesium)

Makronucleus

bei Ciliaten vorkommender großer Zellkern, der im Gegensatz zum kleineren siehe Mikronucleus ausschließlich die vegetativen Vorgänge der Zelle steuert

Makronukleus

Quelle: Genetik

Vegetativer Kern der Ciliata (S. 367).

Makronukleus

Quelle: Genetik

(gr. makros, groß; lat. nucleus, Kern) Vegetativer Kern der Ciliata.

Makroorganismus

Organismus, der mit bloßem Auge sichtbar ist; häufig wird eine Größe von 1 mm als Abgrenzung zu einem siehe Mikroorganismus verwendet

Makroparasiten, engl. macroparasites

relativ große, parasitisch lebende Arten wie Flöhe, Läuse, Saugwürmer, Bandwürmer oder Fadenwürmer (Gegensatz zu → Mikroparasiten)

Makrophage

Immunzelle. Ein Makropage entsteht aus einem Monocyten. Makrophagen zerstören Pathogene durch Phagocytose.

Makrophagen

Große, einkernige, phagocytierende Zellen, die in den meisten Geweben vorkommen und viele Funktionen besitzen, etwa als Scavenger-Zellen (Fresszellen), Erkennungszellen für Krankheitserreger sowie als Quelle für proinflammatorische Cytokine. Makrophagen entstehen sowohl während der Embryonalpahase als auch aus Vorläuferzellen im Knochenmark während des gesamten Lebens.

Makrophagen

Sammelbezeichnung für zur siehe Phagocytose größerer Partikel fähiger und meist amöboider Zellen des Immunsystems verschiedener Metazoen

Makrophagen

Quelle: Nutrigenomik

Zellen der angeborenen Immunantwort, die Zelltrümmer, Fremdstoffe, Mikroben und Krebszellen in einem Prozess namens Phagozytose verschlingen und verdauen.

Makrophagen mit anfärbbarem Zellkörper

Phagocyten, die apoptotische B-Zellen aufnehmen. Während des Höhepunkts der Immunantwort kommen solche B-Zellen in den Keimzentren sehr häufig vor.

Makrophagen, engl. macrophages

Phagocyten, die durch Endocytose Pathogene aufnehmen

Makrophyten

mit bloßem Auge erkennbare Algen und Pflanzen

Makropinocytose

Ein Vorgang, bei dem große Mengen an extrazellulärer Flüssigkeit in ein intrazelluläres Vesikel aufgenommen werden. Dies ist eine Möglichkeit für dendritische Zellen, aus der Umgebung viele Antigene aufzunehmen.

Makroplankton

siehe Plankton

Makroprothallium

Megaprothallium; bezeichnet bei heterosporen Farnpflanzen den siehe Gametophyten, der aus der Megaspore erwächst und die siehe Archegonien mit den Eizellen bildet

Makrosmaten

Wirbeltiere mit stark ausgeprägtem Geruchssinn

Makrosporen

Quelle: Genetik

Weibliche Geschlechtszellen der Pflanzen (S. 195).

Makrosporen

Megasporen; bei heterosporen Pflanzen die großen und nährstoffreichen Sporen, die zu weiblichen siehe Gametophyten (Prothallien) auswachsen

Makrosporen

Quelle: Genetik

(gr. makros, groß; gr. sporos, Saat, Samen) Weibliche Geschlechtszellen der Pflanzen.

Makula (gelber Fleck)

(1) Im Auge der gelbliche Fleck in derMitte der Netzhaut, mit relativ wenigen großen Blutgefäßen; enthält die Fovea. (2) Im Ohr ein sensorisches Epithel im Otolithenapparat, dessen Haarzellen die Neigung des Kopfes und die Beschleunigung übertragen.

MAL

Adaptorprotein, das bei Signalen von TLR-2:TLR-1, TLR-6:TLR-2 und TLR-4 mit MyD88 assoziiert.

Malabsorption

unphysiologische Nährstoffaufnahme im Darm

maligner Tumor

unbegrenzt wachsender (bösartiger) Tumor; kann auch in entfernten Körperteilen Tochtertumoren bilden

maligner Tumor, engl. malignant tumor

bösartiger Tumor; ein unbegrenzt wachsender Tumor, der Tochtergeschwulste auch in anderen entfernten Teilen des Körpers bilden kann (Gegensatz zu → benigner Tumor)

malignes Gewebe

zerstörerisches Tumorgewebe

Malleus

→ Hammer

Malpighi-Gefäß, engl. Malpighian tubule

auf Sekretion spezialisiertes, schlauchförmiges Exkretionsorgan bei Insekten, das in den Darm mündet

Malpighi-Gefäße

Exkretionsorgane im Hinterleib landlebender Gliederfüßer in Form von langen, dünnen, unverzweigten, siehe distal blind endenden Schläuchen; münden an der Grenze zwischen Mitteldarm und Enddarm in den Verdauungskanal

MALT

→ mucosaassoziierte lymphatische Gewebe

Malus domestica – Apfel

Rosaceae

MAMP

siehe PAMP

Mandeln

→ Gaumenmandeln, → Zungenmandeln

Mandibel

beißende Teile der Mundwerkzeuge von Arthropoden

Mandibeln, engl. mandibles

die beißende Komponenten der Mundwerkzeuge von Arthropoden der Gruppe der Mandibulata

Mangelerkrankung, engl. deficiency disease

eine durch einen chronischen Mangel an einem essenziellen Nährstoff oder einem Vitamin hervorgerufene Krankheit (z. B. Skorbut und Beriberi)

Mangelernährung, engl. malnutrition

durch einen Mangel an einem essenziellen Nährstoff verursachter Zustand

Manie

Eine überhöhte gereizte Stimmung, die für eine bipolare Störung charakteristisch ist.

mannosebindendes Lektin (MBL)

Mannosebindendes Protein im Blut. Es kann Krankheitserreger opsonisieren, die Mannosereste auf ihrer Oberfläche tragen, und das → Komplementsystem über den Lektinweg aktivieren, der ein wichtiger Teil der → angeborenen Immunität ist.

Mannoserezeptor (MR)

Rezeptor auf Makrophagen, der für mannosehaltige Kohlenhydrate spezifisch ist, die auf der Oberfläche von Krankheitserregern, nicht aber auf Körperzellen vorkommen.

Mannschaftssport

Quelle: Sport

Sportart, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer definierten Gruppe als Mannschaft gemeinsam gegen eine andere Mannschaft im Wettkampf antreten.

Mantel

das den dorsalen Teil des Körpers von Mollusken umhüllende Gewebe; bildet Hartteile wie die Schale

Mantel (Pallium), engl. mantle

dorsaler Körperteil von Mollusken, der die Schale absondert und eine Mantelhöhle bildet; diese übernimmt verschiedene spezialisierte Funktionen, insbesondere als Atemhöhle

Mantelhöhle

vom siehe Mantel umschlossener Hohlraum bei Mollusken mit den Mündungen von Darm, Nieren und Gonaden; fungiert als Atemhöhle

Mantelzone

Schicht aus B-Lymphocyten, die die → Lymphfollikel umgibt.

Mantoux-Test

Ein Screening-Test für Tuberkulose, bei dem ein sterilfiltrierter Glycerinextrakt von Mycobacterium tuberculosis-Bakterien in die Haut injiziert wird und das Ergebnis 48–72 h danach erkennbar ist. Eine Verhärtung beziehungsweise harte Schwellung durch Entzündungszellen, die in die Haut einwandern, deutet auf einen früheren Kontakt mit den Bakterien hin, entweder aufgrund einer früheren Impfung oder einer akuten Infektion mit M. tuberculosis. Allgemein gilt, wenn die Verhärtung an der Injektionsstelle größer ist als 10 mm im Durchmesser, sollten weitere Tests durchgeführt werden, um festzustellen, ob eine Tuberkuloseinfektion vorliegt.

MAP

Mikrotubuli-assoziiertes Protein

MAP-Kinasen (MAPKs)

→ mitogenaktivierte Proteinkinasen

Marasmus

Energie-Protein-Mangelerkrankung

Marchantia sp.

Marchantiophytina, Streptophyta

MARCO (Makrophagenrezeptor mit Kollagenstruktur)

→ Scavenger-Rezeptoren

Maresine

Entzündungenauflösender Lipidmediator

marin

im Meer lebend, das Meer betreffend

marin (von lat. mare für „Meer“), engl. marine

das Meer betreffend oder im Meer lebend (Gegensatz zu → limnisch, → terrestrisch)

Mark

Parenchym im Zentrum von Sprossachse bzw. Wurzel. > Gewebe, > Sprossachse

Mark

(1) Grundgewebe innerhalb des Leitbündelzylinders bei Gefäßpflanzen; (2) Medulla: weicher zentraler Bereich bestimmter Organe bei Tieren, der sich strukturell und funktionell von der äußeren Rinde unterscheidet

Mark, engl. pith

relativ unspezialisiertes Gewebe bei Pflanzen, das im Leitbündelzylinder liegt (bei Tieren → Medulla)

Marker, engl. marker

(1) Gen, das phänotypisch leicht zu erkennen ist und das gleichzeitige Vorhandensein eines anderen Gens, DNA-Segments oder Chromosomenfragments anzeigt; (2) Größenmarker in der → Elektrophorese (DNA-Fragmente beziehungsweise Proteine bekannter Größe)

Marker, genetischer

Quelle: Genetik

Jedes polymorphe, mendelnde Merkmal, das dafür geeignet ist, in einem Stammbaum einen chromosomalen Abschnitt zu verfolgen. Genetische Marker werden auch zur Analyse von Kopplung verwendet.

Marker, genetischer

Quelle: Genetik

Jedes polymorphe, mendelnde Merkmal, das dafür geeignet ist, in einem Stammbaum einen chromosomalen Abschnitt zu verfolgen. Genetische Marker werden auch zur Analyse von Kopplung verwendet.

Markerlocus

Ein polymorpher Locus, der nicht direktes Ziel unserer Forschung ist, sondern dazu dient, andere Zusammenhänge aufzudecken (z. B. Verwandtschaft, Kopplung zu benachbarten Genen). Bei Kopplungsanalysen muss zusätzlich die Position des Markerlocus im Genom bekannt sein.

Markersystem

Auswahl von Markerloci (> G) für eine Studie.

Markscheide

siehe Myelinscheide

Markstrahl

"im Spross horizontal verlaufender Zellstrang, der von Rinde bzw. vom Bast (Baststrahl) ins Holz (Holzstrahl) und Mark zieht; primäre Markstrahlen verbinden Rinde und Mark, sekundäre Markstrahlen enden im Holz; dient der Stoffspeicherung und dem horizontalen Wassertransport. > Spross"

Markstrahlen

radial vom siehe Mark zur siehe Rinde von Gefäßpflanzen verlaufender Grundgewebestrang

Markstrahlen, engl. vascular rays

die radial verlaufenden, vom faszikulären Kambium gebildeten Gewebsstränge, die Solute in lateraler Richtung zwischen Holz und Phloem transportieren

Marr-Albus-Theorie des motorischen Lernens

Eine Theorie, die besagt, dass Synapsen zwischen Parallelfasern und Purkinje-Zellen modifiziert werden, wenn ihre Aktivität zeitlich mit der der Kletterfaser zusammentrifft.

mäßig repetitive Sequenzen, engl. moderately repetitive sequences

kurze DNA-Sequenzen, die im Genom von Eukaryoten in 100-oder 1000-facher Kopie vorhanden sind; umfassen die rRNA und tRNA-codierenden Gene sowie die DNA in den Telomeren

Masse, engl. mass

quantitatives Maß für die Menge vorliegender Materie; je größer die Masse, desto größer ist die Menge an Materie

Massenaussterben

deutlich erhöhter Rückgang der Artenvielfalt in geologisch kurzen Zeitabschnitten der Erdgeschichte mit einem Verlust von i. d. R. über 70 % der Arten; kann auf erhöhte Aussterberaten oder verringerte Raten der Artneubildung zurückzuführen sein

Massenaussterben, engl. mass extinction

Perioden der Erdgeschichte, in denen die Aussterberate von Organismenarten weitaus höher ist als in anderen Zeiträumen

Massenstrom, engl. bulk flow

die Bewegung einer Lösung von einem Bereich mit einem höheren Druckpotenzial in einen Bereich mit niedrigerem Druckpotenzial

Massentransport, engl. bulk transport

auch als Solvent drag bezeichnet; Transportmechanismus, bei dem Solute durch einen Flüssigkeitsstrom fortbewegt werden, beispielsweise im Blutstrom oder wenn dieser im Kapillarnetz Flüssigkeit mitsamt Soluten in das Interstitium presst

Massenvermehrung, engl. outbreak

rasche Zunahme der Populationsdichte; häufig gefolgt von umfangreichen Abwanderungen (Emigrationen); im Zusammenhang mit der menschlichen Bevölkerung als Bevölkerungsexplosion bezeichnet

Massenwirkungsgesetz, engl. law of mass action

das Mengenverhältnis der Reaktionspartner und Produkte einer chemischen Reaktion im Gleichgewichtszustand

Massenzahl, engl. mass number

die Summe der Anzahl von Protonen und Neutronen in einem Atomkern

Massive parallele Sequenzierung

Quelle: Nutrigenomik

Hochdurchsatz-Ansatz zur DNASequenzierung unter Verwendung des Konzepts der massiv parallelen Verarbeitung.

Mastocytose

Überproduktion von Mastzellen.

Mastzellen

Große Zellen mit vielen Granula, die über den ganzen Körper verteilt im Bindegewebe vorkommen. Am häufigsten findet man sie in der Submucosa und der Oberhaut. In ihren Granula sind bioaktive Moleküle gespeichert, wie die vasoaktive Substanz Histamin, die bei Aktivierung der Mastzellen freigesetzt werden. Mastzellen wirken wahrscheinlich bei der Abwehr von Parasiten mit und sie spielen eine entscheidende Rolle bei allergischen Reaktionen.

Mastzellen, engl. mast cells

typischerweise im Bindegewebe von Wirbeltieren vorkommende Zellen; können als Reaktion auf die Schädigung von Geweben Histamine ausschütten

Maternal

Mütterlicher Herkunft.

maternale Vererbung

Die genetische Information, die bei sexuell reproduzierenden Organismen ausschließlich vom weiblichen Geschlecht weitergeben wird.

maternale Vererbung

mütterliche Vererbung; zurückzuführen auf Gene der mütterlichen Geschlechtschromosomen und auf Genome der Organellen (siehe Plastom und siehe Chondrom)

maternale Vererbung, engl. maternal inheritance

auch als cytoplasmatische Vererbung bezeichnet; Vererbung, bei der ausschließlich der mütterliche Phänotyp ausgeprägt wird. Mitochondrien und Chloroplasten werden über das Cytoplasma der Eizelle vererbt.

Maternaleffektgene (Eipolaritätsgene), engl. maternal effect genes

Gene, die bei den Nachkommen zu einem Mutantenphänotyp führen, wenn sie bei der Mutter mutiert vorliegen – selbst dann, wenn das gesunde Gen vom Vater ererbt wurde; codieren Morphogene, welche die Polarität von Eiern und Larven bei Taufliegen festlegen; Teil einer Entwicklungskaskade, an der Lückengene, Paarregelgene, Segmentpolaritätsgene und Hox-Gene beteiligt sind

Maternaler Effekt

Quelle: Genetik

(lat. mater, Mutter) Einfluss des mütterlichen Genoms auf den Phänotyp der Nachkommen.

Maternaler Effekt

Quelle: Genetik

(lat. mater, Mutter) Einfluss des mütterlichen Genoms auf den Phänotyp der Nachkommen.

Matrize, engl. template

ein Muster; in der Biologie zum Beispiel ein DNA-Strang, an der ein komplementärer Strang synthetisiert wird, wie bei der DNA-Replikation

MAVS (mitochondriales antivirales Signalprotein)

Adaptorprotein mit CARD-Domäne, das an der äußeren Mitochondrienmembran verankert ist und Signale an RIG-I und MDA-5 sendet, sodass als Reaktion auf eine Virusuínfektion IRF3 und NFκB aktiviert werden.

Maximum-likelihood-Methode

Statistische Methode, um aus einem Datensatz optimale Größen zu schätzen, die einen Zusammenhang zwischen Beobachtung und Modellvorstellung erklären (z. B. Mittelwerte).

Maximum-Likelihood-Methode

ein in der Statistik verwendetes Schätzverfahren, z. B. zur Berechnung des Verzweigungsmusters eines Sequenzstammbaums, bei dem auf Basis statistischer Methoden ein Baum berechnet wird, der am besten mit den beobachteten Daten übereinstimmt (maximale Wahrscheinlichkeit)

Maximum-Likelihood-Methode, engl. maximum likelihood

statistische Methode, mit der man abschätzen kann, welche von zwei oder mehr Hypothesen (z. B. Stammbaumvarianten) am besten mit den beobachteten Daten übereinstimmt – vorausgesetzt, die Daten wurden nach einem eindeutigen Modell gewonnen

Maximum-Parsimony-Prinzip

Methode zur Berechnung des Verzweigungsmusters eines Stammbaums, die auf der Annahme basiert, dass Merkmalskombinationen bzw. Unterschiede auf der geringsten möglichen Anzahl evolutionärer Schritte beruhen

MBL

→ mannosebindendes Lektin

MBL-assoziierte Serinproteasen

Serinproteasen (MASP-1, MASP-2, MASP-3) des klassischen und des Lektinwegs der Komplementaktivierung; sie binden an C1q, Ficoline und das mannosebindende Lektin und spalten in ihrer aktiven Form C4.

MBL-assoziierte Serinproteasen

Initiationsenzym des Komplementsystems

MCS

multiple cloning site.

MD-2

Akzessorisches Protein für die TLR-4-Aktivität.

MDA-5 (melanoma differentiation-associated 5)

Dieses Protein enthält, vergleichbar mit RIG-I, eine RNA-Helikase-ähnliche Domäne und erkennt doppelsträngige RNA, die durch eine intrazelluläre Virusinfektion freigesetztwerden kann. MDA-5 wird auch als Helicard bezeichnet.

MDSCs (myeloid-derived suppressor cells)

Zellen in Tumoren, welche die Aktivierung von T-Zellen innerhalb des Tumors blockieren können.

mechanisch gesteuerter Kanal, engl. mechanically gated channel

in die Plasmamembran integrierter molekularer Kanal, der sich aufgrund mechanischer Kräfte, welche auf die Membran einwirken, öffnet oder schließt

Mechanische Leistung

Quelle: Sport

In der Physik definiert als Arbeit pro Zeiteinheit für Translationen bzw. bei Rotationen als Rotationsarbeit pro Zeiteinheit. Darüber hinaus kann Leistung auch definiert werden als Produkt aus Kraft und Geschwindigkeit (Translationen) bzw. als Produkt aus Drehmoment und Winkelgeschwindigkeit (Rotationen). Alle Formen der Leistung haben die Einheit Watt und können prinzipiell ineinander übergeführt werden.

Mechanorezeptor

Jede sensorische Rezeptorzelle, die selektiv für einen mechanischen Reiz ist, wie die Haarzellen im Innenohr, verschiedene Rezeptoren in der Haut und Dehnungsrezeptoren des Skelettmuskels.

Mechanorezeptoren

Sinneszellen, die der Wahrnehmung mechanischer Reize dienen, neben Druck, Schall und Berührung auch z. B. Muskelspannung und Gelenkstellung

Mechanorezeptoren, engl. mechanoreceptors

Sinneszellen, die physikalische Bewegungen (durch Druck, Zug, Berührung, Schall) wahrnehmen und mit der Erzeugung von Aktionspotenzialen reagieren

mechanosensitive Ionenkanäle

Grundlage aller mechanischen Sinne wie Hören, Gleichgewicht, Fühlen, Propriozeption; die Kationenkanäle öffnen entweder durch Zug auf die Membran oder durch Scherkräfte zwischen Cytoskelett und Zellmembran

Medial

Anatomische Lagebezeichnung; Richtung Mittellinie gelegen.

medial

zur Körpermitte hin gelegen

Mediales Vorderhirnbündel (Fasciculus telencephalicus medialis)

Ein großes Axonbündel, das durch den Hypothalamus zieht und sowohl Efferenzen von dopaminergen, noradrenergen und serotonergen Neuronen zum Hirnstamm leitet, als auch Fasern enthält, die den Hypothalamus, limbische Strukturen und Regionen der Mittelhirnhaube miteinander verbinden.

Median, engl. median

auch als Zentralwert bezeichnet; der mittlere Wert, bei dem es eine gleiche Zahl größerer und kleinerer Messwerte in einer Stichprobe gibt

Mediansagittalebene

Eine anatomische Schnittebene durch die Mittellinie, die senkrecht zum Boden verläuft. Ein Schnitt durch die Mediansagittalebene teilt das Nervensystem in eine rechte und eine linke Hälfte.

Mediatorvariable

Eine Mediatorvariable (Z) ist eine Drittvariable, von der angenommen wird, dass sie den Zusammenhang (Effekt) zwischen einer Variable (X) und einer Variable (Y) vermittelt.

Medienalter

Das Medianalter ist dasjenige Alter, das eine Bevölkerung in zwei gleiche Hälften teilt. Die eine Hälfte ist jünger als das Medianalter, die andere Hälfte älter. Es ist in diesem Zusammenhang aussagekräftiger als das Durchschnittsalter, weil es robuster ist und einzelne Extremwerte den Wert nicht drastisch verändern.

Medulla

Kernbereich des Lymphknotens

Medulla (Mark)

Der zentrale oder zusammenführende Bereich eines Organs. Als Thymusmedulla bezeichnet man die zentrale Region eines Thymuslappens oder Lobulus. Sie enthält zahlreiche antigenpräsentierende Zellen, die aus dem Knochenmark stammen, sowie Zellen aus dem abgegrenzten medullären Epithel. In der Medulla eines Lymphknotens sind Makrophagen und Plasmazellen konzentriert, da hier die Lymphe auf ihrem Weg zu den efferenten Lymphgefäßen hindurchfließt.

Medulla oblongata

Der Teil des Rautenhirns, der caudal zur Brücke und zum Kleinhirn liegt. Auch als Medulla bezeichnet.

Medulla oblongata

Das Atemzentrum, in dem Atemfrequenz und Atemtiefe (Tiefe der Ein- und Ausatembewegung) gesteuert werden. Das Atemzentrum liegt zwischen dem Rückenmark und dem Gehirn. (Syn.: verlängertes Rückenmark, verlängertes Mark)

Medulla spinalis

Rückenmark.

Medulla, engl. medulla

(1) Mark; innerster Bereich eines Organs, zum Beispiel das Nebennierenmark (der Nebenniere) oder das innere Mark der Nieren; (2) Medulla oblongata, das verlängerte Mark; unmittelbar an das Rückenmark anschließender Teil des Rautenhirns

Medullärer Reticulospinaltrakt

Eine Bahn, die in der Formatio reticularis der Medulla entspringt und im Rückenmark endet; beteiligt an der Bewegungskontrolle.

Meduse

frei schwimmendes Lebensstadium im siehe Generationswechsel von Nesseltieren (Qualle)

Meduse, engl. medusa (Plural: medusae)

sich meist geschlechtlich fortpflanzendes, frei schwimmendes Lebensstadium im Generationswechsel von Nesseltieren, das wie eine Glocke oder ein Schirm geformt und auch als Qualle bekannt ist (Gegensatz zu → Polyp)

Meereswirbel, engl. ocean gyres

große, zirkuläre Meeresströmungen, die aufgrund der vorherrschenden Winde und der Erdrotation entstehen

Megagametophyt, engl. megagametophyte

der weibliche Gametophyt heterosporer Pflanzen, der ausschließlich Eizellen produziert (Gegensatz zu → Mikrogametophyt)

Megakaryocyten

auffallend große Knochenmarkzellen; bilden Blutplättchen (siehe Thrombocyten)

Megakaryocyten, engl. megakaryocytes

Knochenmarkszellen, welche die Thrombocyten (Blutplättchen) bilden

Megaphylle (Makrophylle), engl. megaphylls

die im Allgemeinen großen Blätter von Farnen, Schachtelhalmen und Samenpflanzen mit wenigen bis vielen Blattadern (Gegensatz zu → Mikrophylle)

Megaplankton

siehe Plankton

Megasporangien, engl. megasporangia

die Strukturen von Pflanzen, die → Megasporen tragen

Megasporen (von griech. megas für „groß“ und spora für „Same“), engl. megaspores

haploide Sporen von Pflanzen, die weibliche Gametophyten hervorbringen (Gegensatz zu → Mikrosporen)

Megastrobilus, engl. megastrobilus

bei Koniferen der weibliche Zapfen (Gegensatz zu → Mikrostrobilus; vgl. → Strobilus)

Mehlkörper

"Nährgewebe der Karyopse; reich an Amyloplasten bzw. Stärkekörnern. > Karyopse"

Meiose

chromosomale Reduktionsteilung

Meiose

Bestimmte Form der Zellteilung (auch Reifeteilung genannt). In zwei Teilungsschritten (Reduktionsteilung, Äquationsteilung) werden erst die homologen Chromosomenpaare, dann die beiden Chromatiden der Zwei-Chromatiden-Chromosomen zur Bildung haploider Keimzellen getrennt.

Meiose

Reduktionsteilung; spezielle Form der Kernteilung im Zuge der Differenzierung von (i. d. R. siehe haploiden) Keimzellen aus (i. d. R.) siehe diploiden Vorläuferzellen; umfasst zwei aufeinanderfolgende Kernteilungen: bei der ersten meiotischen Teilung werden die siehe homologen Chromosomen voneinander getrennt, bei der zweiten meiotischen Teilung werden die siehe Chromatiden voneinander getrennt

Meiose

Quelle: Genetik

(gr. meion, verringern) Zellteilungen, die zur Bildung haploider Keimzellen führen (früher auch oft als Reduktionsteilung bezeichnet).

Meiose

Quelle: Genetik

Zellteilungen, die zur Bildung haploider Keimzellen führen (früher auch oft als »Reduktionsteilung« bezeichnet) (S. 236).

Meiose

Sexuell reproduzierende Eukaryoten bilden Gameten (> G, Eizellen, Spermien bzw. Pollen), nach deren Verschmelzung sich ein neues Individuum entwickelt. Die Meiose garantiert, dass der genetische Informationsumfang der Eltern und ihrer Nachkommenschaft (bis auf Mutationen) konstant bleibt.

Meiose (von griech. meiosis für „Verringerung“), engl. meiosis

Teilung eines diploiden Zellkerns, wobei vier haploide Tochterzellen entstehen. Der Vorgang beinhaltet zwei nacheinander ablaufende Kernteilungen bei nur einer Chromosomenreplikation. Bei der ersten meiotischen Teilung (Reduktionsteilung, Meiose I) werden die homologen Chromosomen voneinander getrennt, die Chromatiden bleiben aber beisammen. Die zweite meiotische Teilung (Äquationsteilung, Meiose II) ähnelt der Mitose, doch werden dabei die Chromatiden voneinander getrennt.

Meiotische Rekombination

Quelle: Nutrigenomik

Der reziproke physische Austausch von chromosomaler DNA zwischen den Elternchromosomen, der während der Spermatogenese und Oogenese auftritt.

Meißner-Tastkörperchen

Sinnesrezeptor der Haut. Meißner-Tastkörperchen reagieren auf Druckveränderungen.

Meissner-Körperchen

schnell adaptierende siehe Mechanorezeptoren in der Lederhaut

Meissner-Körperchen, engl. Meissner’s corpuscles

schnell adaptierende Mechanorezeptoren der Haut, die empfindlich auf leichte Berührung und Vibrationen reagieren; finden sich vor allem in nicht behaarten Hautbereichen und liefern kontinuierlich Informationen über Veränderungen von Dingen, die mit der Haut in Berührung kommen

Meisterkontrollgene (Hauptkontrollgene), engl. master control genes

Gene, die grundlegende Entscheidungen in der Entwicklung steuern

MEK1

MAP-Kinase im Raf/MEK1/Erk-MAP-Modul, das zu einem Signalweg in den Lymphocyten gehört, der schließlich zur Aktivierung des Transkriptionsfaktors AP-1 führt.

Melanin

Dunkles Pigment, das sich in der Haut, Netzhaut und in den Haaren befindet.

Melanine

hoch molekulare, von Indolchinon abgeleitete dunkle Pigmente

Melanocyt

Pigmentzelle der Haut, die Melanin produziert. Melanin absorbiert UV-Licht.

melanocytenstimulierendes Hormon (MSH), engl. melanocyte-stimulating hormone

auch alsMelanotropin bezeichnet; ein Peptidhormon der Hypophyse, das die Melanocyten zur Produktion des Pigments Melanin anregt

melanomassoziierte Antigene (MAGEs)

Heterogene Gruppe von Proteinen mit einer Reihe unbekannter Funktionen, die nur von Tumoren (beispielsweise von Melanomen) oder von Keimzellen in den Hoden exprimiert werden.

Melanopsin

unter anderem in spezialisierten Ganglienzellen der Augen und dem Gehirn vorkommendes Sehpigment (Opsin)

Melatonin

Hormon, das von der Zirbeldrüse der Wirbeltiere ausgeschüttet wird; induziert eine Konzentrierung des Melanins und spielt eine Rolle als Zeitgeber (siehe Photoperiodismus und siehe circadiane Rhythmik)

Melatonin, engl. melatonin

von der Epiphyse (Zirbeldrüse) sezerniertes Hormon, das beim Photoperiodismus und der circadianen Rhythmik eine Rolle spielt

Membran

→ Biomembran

membranangreifender Komplex (MAC) (membrane-attack complex)

Proteinkomplex aus C5b bis C9, der in der Zellmembran von Krankheitserregern eine membrandurchspannende hydrophile Pore bildet, was zur Lyse der Zelle führt.

membranassoziiertes Ringfingerprotein (C3HC4) 1, MARCH-1

Eine E3-Ligase, die von B-Zellen, dendritischen Zellen und Makrophagen exprimiert wird. Sie induziert den konstitutiven Abbau von MHC-Klasse-II-Molekülen und reguliert so deren Expression, die sich in einem Fließgleichgewicht befindet.

Membrancofaktor der Proteolyse (MCP oder CD46)

Komplementregulatorisches Protein beziehungsweise Membranprotein der Körperzellen, das zusammen mit Faktor I das C3b-Protein in die inaktive Form iC3b spaltet und so die Bildung der Konvertase verhindert.

Membranimmunglobulin (mIg)

Transmembranimmunglobulin der B-Zellen, der B-Zell-Rezeptor für ein Antigen.

Membrankapazität

Umfang der elektrischen Ladung, die von einer Membran aufgenommen werden kann

Membranlipide

amphipathische Moleküle meist ohne spezielle Funktion, die die Grundsubstanz der Zellmembran bilden; Verleihen der Zellmembran ihre besonderen physikochemischen Eigensaften

Membranpotenzial

Die Spannung über einer Zellmembran; dargestellt durch das Symbol Vm.

Membranpotenzial

Aufgrund der verschiedenen Durchlässigkeiten einer biologischen Membran für Proteine, die Ionen K+, Na+ und Cl– sowie aufgrund unterschiedlicher Konzentration der kleinen Ionen intra- und extrazellulär – [K+] ist intrazellulär 40-mal höher als extrazellulär, [Na+] ist extrazellulär zwölfmal höher als intrazellulär – kommt es zu einer Ungleichverteilung der Ladungen, sodass die negativen Ladungen im Gleichgewicht intrazellulär überwiegen und sich zwischen intrazellulär und extrazellulär eine Spannung von ca. –75 mV aufbaut. Diese Spannung nennt man Membranpotenzial.

Membranpotenzial

durch ungleiche Verteilung von Ionen bedingte Potenzialdifferenz zwischen den durch Membranen getrennten Flüssigkeitsräumen; besonders bedeutend bei Nervenzellen, Sinneszellen und Muskelzellen

Membranpotenzial

Unterschiedliche Ladung an der Außen- und Innenseite einer Zellmembran durch eine ungleiche Verteilung von Ionen auf beiden Seiten. Im Inneren der Zelle befinden sich mehr negative Ionen (Anionen) im Vergleich zur Außenumgebung der Zelle. Hierdurch liegt eine elektrische Spannung an der Zellmembran vor. (Syn.: Ruhepotenzial)

Membranpotenzial (Donnan-Potenzial), engl. membrane potential

durch ungleiche Verteilung von Ionen in Cytoplasma und Extrazellulärflüssigkeit entstandene unterschiedliche Ladung an der Außen- und der Innenseite der Plasmamembran (vgl. → Ruhepotenzial)

Membranrezeptor, engl. membrane receptor

in die Plasmamembran eingebautes Rezeptorprotein, das seinen Liganden an der Außenseite der Zelle bindet (Gegensatz zu → intrazellulärer Rezeptor)

Membranwiderstand

Der Widerstand für das Fließen von elektrischem Strom über eine Membran; dargestellt durch das Symbol rm.

Membranzeitkonstante

Maß für die Geschwindigkeit der elektrischen Spannungsänderung über eine Membran

Mendel-Regeln, engl. Mendel’s laws

von Gregor Mendel entwickelte Vererbungsregeln: erste Mendel-Regel → Uniformitätsregel, zweite Mendel-Regel → Spaltungsregel, dritte Mendel-Regel → Unabhängigkeitsregel

Mendelsche Regeln

von Gregor Mendel erarbeitete Gesetzmäßigkeiten der Vererbung, insbesondere die siehe Uniformitätsregel (erste Mendel-Regel), die siehe Spaltungsregel (zweite Mendel-Regel) und die siehe Unabhängigkeitsregel (dritte Mendel-Regel)

Mendel’sche Population, engl. Mendelian population

eine Gemeinschaft sich sexuell fortpflanzender Individuen, die einen gemeinsamen Genpool besitzen und zwischen denen es lokal begrenzt zu Kreuzungen kommt

Meningen

Siehe Hirnhäute.

Menopause, engl. menopause

das Ende der fruchtbaren Phase und des Menstruationszyklus bei Frauen

Menstruation, engl. menstruation

die periodische Blutung bei Frauen; der Prozess, durch den die Gebärmutterschleimhaut abgebaut und das abgestoßene Gewebe zusammen mit Blut ausgeschieden wird

Menstruationszyklus

Bei Primaten der weibliche Reproduktionszyklus.

Menstruationszyklus

Monatlicher Zyklus in der Gebärmutter, bei dem sich die Gebärmutterschleimhaut auf- und, wenn keine Einnistung einer befruchteten Eizelle erfolgt, wieder abbaut. Durch den Abbau und die dadurch erfolgende Abstoßung von Schleimhautgewebe und Flüssigkeit kommt es zur Regelblutung. (Syn.: Uteruszyklus)

Menstruationszyklus, engl. menstrual cycle

der dem Ovarialzyklus parallel verlaufende, monatliche Zyklus im Uterus des weiblichen Menschen, in dessen Verlauf die Schleimhaut auf die Einnistung der Blastocyste vorbereitet wird (Gegensatz zu → Ovarialzyklus)

Mentales Training

„Mentales Training ist das planmäßig wiederholte, bewusste Sich-Vorstellen einer sportlichen Handlung ohne deren gleichzeitige praktische Ausführung“ (Eberspächer 2007, S. 70).

Mentales Training

Mentales Training meint das planmäßig wiederholte und bewusste Sich-vorstellen von Bewegungsabläufen ohne deren tatsächliche Ausführung.

Meristem

Quelle: Genetik

Zellbereiche in Pflanzen, die zur kontinuierlichen Zellteilung befähigt sind.

Meristem

"Gewebe, das aus teilungsaktiven Zellen besteht; das primäre Meristem ist schon im Embryo aktiv, das sekundäre Meristem entsteht durch Remeristematisierung aus Dauerzellen. > Apikalmeristem, > Gewebetyp, > Meristemoid"

Meristem

pflanzliches Gewebe aus teilungsaktiven Zellen

Meristem

Quelle: Genetik

(gr. merizein, (sich) teilen) Zellbereiche in Pflanzen, die zur kontinuierlichen Zellteilung befähigt sind.

Meristem (von griech. meristos für „geteilt“), engl. meristem

pflanzliches Gewebe aus undifferenzierten und sich aktiv teilenden Zellen

Meristemidentitätsgene, engl. meristem identity genes

Gruppe von Genen bei Angiospermen, deren Expression die Blütenbildung anregt, wahrscheinlich indem sie Meristemzellen mit vegetativem Schicksal in reproduktive Zellen umwandeln

Meristemkultur, engl. meristem culture

eine Methode zur ungeschlechtlichen Vermehrung von Pflanzen. Dazu werden Stücke des Apikalmeristems von Sprossen kultiviert und daraus neue Pflänzchen gezogen.

Meristemoid

begrenzte Zahl teilungsaktiver Zellen, die in der Regel aus einer durch Remeristematisierung wieder teilungsaktiv gewordenen Ausgangszelle entstanden ist. > Meristem

Merkel-Scheiben, engl. Merkel’s discs

langsam adaptierende Mechanorezeptoren der Haut, die kontinuierlich Information darüber liefern, ob irgendetwas mit der Haut in Berührung kommt

Merkel-Tastkörperchen

Sinnesrezeptor der Haut. Merkel-Tastkörperchen messen den einwirkenden Druck.

Merkel-Tastscheiben

langsam adaptierende siehe Mechanorezeptoren in der Oberhaut

Merkmal

Phänotypisch erkennbare und kennzeichnende Eigenschaft eines Organismus. Unterliegt evolutiver Veränderung und kann völlig reduziert werden.

Merkmal

Im biologischen Sinne eine beobachtbare Eigenschaft, Aussehen, Verhalten oder genetische Sequenz mit dessen Hilfe Individuen oder Arten voneinander unterschieden werden können (siehe auch Phänotyp und Genotyp).

Merkmal, engl. character

in der Genetik eine erkennbare Eigenschaft, zum Beispiel die Augenfarbe (Gegensatz zu → Merkmalsform)

Merkmalsausprägung

→ Merkmalsform

Merkmalsform (Merkmalsausprägung), engl. trait

eine mögliche Ausprägung eines Merkmals; die Augenfarbe ist ein Merkmal, braune und blaue Augen sind Merkmalsformen dieses Merkmals (Gegensatz zu → Merkmal)

Merkmalsverschiebung, engl. character displacement

das evolutionäre Phänomen, dass zwei nah miteinander verwandte Arten, die gemeinsam um dieselben Ressourcen konkurrieren, tendenziell Unterschiede in der Morphologie, der Physiologie oder im Verhalten entwickeln

meroblastische Furchung, engl. incomplete cleavage

partielle Furchung; Furchungstyp vieler dotterreicher Eizellen, bei dem die Furchen nicht durchgehend sind (vgl. → discoidale Furchung, → superfizielle Furchung; Gegensatz zu → holoblastische Furchung)

Merodiploid

Quelle: Genetik

Partiell diploider genetischer Zustand von Bakterien (S. 121).

Merodiploid

Quelle: Genetik

(gr. meros, Teil; gr. diploos oder diplous, zweifach, doppelt) Partiell diploider genetischer Zustand von Bakterien.

Merogonie

Entwicklung einer Eizelle allein mit dem männlichen (im weiteren Sinne auch allein mit dem weiblichen) Vorkern

Meroistisch

Quelle: Genetik

Bestimmter Typ von Insektenovarien. Besteht aus Keimzellen und davon abgeleiteten Nährzellen (S. 546).

Meroistisch

Quelle: Genetik

(gr. meros, Teil) Bestimmter Typ von Insektenovarien. Besteht aus Keimzellen und davon abgeleiteten Nährzellen.

merokrine Sekretion

Sekretion durch Ausscheidung von in siehe Vesikeln befindlichen Stoffen durch Verschmelzung der Vesikelmembran mit der Zellmembran (siehe Exocytose)

Merozoit

durch siehe Schizogonie gebildetes Lebensstadium verschiedener parasitischer Einzeller

Mesencephalon

siehe Mittelhirn

Mesencephalon

Siehe Mittelhirn.

Mesencephalon

→ Mittelhirn

Mesenchym

aus dem siehe Mesoderm hervorgehendes embryonales, nicht ausdifferenziertes Gewebe bei Metazoa

Mesenchym (von griech. mesos für „mitten“ und enchyma für „das Eingegossene“), engl. mesenchyma

aus dem Mesoderm hervorgegangene embryonale oder unspezialisierte Zellen

mesenteriale Lymphknoten

Lymphknoten im Bindegewebe, das den Darm an der rückseitigen Wand des Abdomens befestigt. Sie entleeren die → darmassoziierten lymphatischen Gewebe (GALT).

Mesoderm

mittleres Keimblatt in der Embryonalentwicklung der dreikeimblättrigen Metazoa

Mesoderm (von griech. derma für „Haut“), engl. mesoderm

mittleres Keimblatt; mittlere der drei embryonalen Zellschichten, die während der Gastrulation entstehen. Aus dem Mesoderm bilden sich Skelett, Blutgefäßsystem, Muskeln, Exkretionsorgane und der größte Teil der Fortpflanzungsorgane. (Gegensatz zu → Ektoderm, → Entoderm)

Mesogloea

gallertartige Schicht zwischen siehe Epidermis und siehe Gastrodermis bei Hohltieren

Mesogloea (von griech. mesos für „mittel“ und gloia für „Kleber“), engl. mesoglea

dicke, azelluläre Gallertschicht, welche die beiden Epithelschichten von Rippenquallen (Ctenophora) und Nesseltieren (Cnidaria) voneinander trennt

Mesohyl

Schicht zwischen den epithelartigen Gewebsschichten der Schwämme; aus extrazellulärer Grundsubstanz, Kollagenfasern und Stützskelett sowie Zellen verschiedener Morphologie und Funktion aufgebaut

Mesokarp

zwischen Endokarp und Exokarp gelegene Schicht des siehePerikarps (Fruchtwand)

Mesomerie

bezeichnet das Phänomen, dass manche Moleküle oder mehratomige Ionen aufgrund nicht eindeutig zuordenbarer Valenzelektronen nicht durch eine eindeutige Strukturformel, sondern nur durch mehre Grenzstrukturen dargestellt werden können

Mesomerie (resonance)

Modellvorstellung, nach der sich Teile eines Moleküls mit einer oder mehreren delokalisierten Doppelbindungen in einem Zustand zwischen zwei extremen Grenzstrukturen befinden. Die Struktur kann nicht mit herkömmlichen Formeln wiedergegeben werden. Stattdessen werden die Grenzstrukturen gezeichnet und durch den Mesomeriepfeil miteinander verknüpft.

mesophil

an nicht-extreme Lebensbedingungen angepasst; insbesondere auf Temperatur bezogen

Mesophyll

"Gewebe zwischen oberer und unterer Epidermis eines Blattes; besteht überwiegend aus chloroplastenhaltigen Zellen. > Palisadenparenchym, > Schwammparenchym"

Mesophyll

zwischen oberer und unterer siehe Epidermis liegendes, chloroplastenhaltiges und photosynthetisch aktives Grundgewebe in Blättern von Pflanzen

Mesophyll (von griech. mesos für „mitten“ und phyllon für „Blatt“), engl. mesophyll

die Gesamtheit der Mesophyllzellen eines Blattes; chloroplastenhaltiges, photosynthetisch aktives Gewebe im Inneren von Blättern

Mesoplankton

siehe Plankton

Mesosomen (von griech. soma für „Körper“), engl. mesosomes

Einfaltungen in der Plasmamembran von Bakterien

Mesozoikum

Ära des siehe Phanerozoikums; umfasst den Zeitraum seit des Massenaussterbens an der siehe Perm-Trias-Grenze vor ca. 252 Mio. Jahren bis zum Massenaussterben am Ende der Kreide vor ca. 66 Mio. Jahren, charakterisiert als Zeitalter der Reptilien. Das Mesozoikum wird in siehe Trias, siehe Jura und siehe Kreide untergliedert

Messenger-RNA

mRNA, eine einzelsträngige RNA, die in Form von Basentripletts die Informationen für eine Polypeptidkette beinhaltet (Translation). Sie entsteht anhand einer DNA-Vorlage durch Transkription. Am 5’- und 3’-Ende liegen oft UTRs (nichttranslatierte Bereiche), die zusätzlich die Translation regulieren. In Eukaryoten durchlaufen mRNA-Vorläufer wichtige Prozessierungsschritte.

Messenger-RNA (mRNA), engl. messenger RNA

Transkriptionsprodukt von einem Abschnitt der beiden DNA-Stränge; enthält Informationen (als Sequenz von Codons) für die Synthese eines Polypeptids (im Fall einer Prä-mRNA möglicherweise auch von mehreren Polypeptiden)

messenger-RNA, mRNA

Die komplementäre Abschrift eines Gens (> Transkription), die in eine Aminosäurekette übersetzt wird (> Translation). Die Abkürzung mRNA ist von „messenger-RNA“.

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist ein auf einer systematischen Literaturübersicht aufbauendes statistisches Verfahren, bei dem die Ergebnisse der einbezogenen Einzelstudien auch quantitativ zu einem Gesamtergebnis zusammengefasst werden und die Bestimmung der Effektgröße über alle eingeschlossenen Studien hinweg erfolgt (Kunz et al. 2009).

Metaanalyse

Quelle: Sport

Statistisches Verfahren, um die Ergebnisse verschiedener Studien mit derselben Fragestellung und vergleichbaren Verfahren der Datenerhebung quantitativ in einer statistischen Analyse zusammenzufassen.

metabolische Kompensation, engl. metabolic compensation

Veränderungen in den Stoffwechseleigenschaften eines Organismus, die ihn unempfindlicher für Temperaturänderungen werden lassen ( → Akklimatisation)

Metabolisches Syndrom

Quelle: Nutrigenomik

Ansammlung von krankhaften Symptomen, wie erhöhter Blutdruck, hoher Blutzucker, überschüssiges Körperfett um die Taille und abnormale Cholesterin- oder Triglyzeridspiegel, die zusammen auftreten und das Risiko für Herzerkrankungen, Schlaganfälle und T2D erhöhen.

Metabolisches Syndrom-X

Sammelbegriff für Stoffwechselerkrankungen bei Fettleibigkeit

Metabolismus

Stoffwechsel; übergeordnete Bezeichnung für alle im Organismus ablaufenden chemischen Reaktionen

Metabolismus (metabolism)

Stoffwechsel, bei dem Substanzen als Bausteine für eigenes Material und zur Energiegewinnung aufgenommen, umgewandelt und ausgeschieden werden.

Metabolismus (von griech. metabole für „verändern“), engl. metabolism

auch als Stoffwechsel bezeichnet; die Gesamtsumme aller in einem Organismus ablaufenden, chemischen Reaktionen bzw. ein Teilbereich daraus, zum Beispiel der Energiestoffwechsel

Metabolit

Stoffwechselprodukt, das aus einer Reaktion entsteht.

Metaboliten, engl. metabolites

Zwischenprodukte des Stoffwechsels ( → Metabolismus)

Metabolom, engl. metabolome

die qualitative und quantitative Beschreibung aller Stoffwechselmetaboliten einer Zelle oder eines Organismus zu einem bestimmten Zeitpunkt

metabotrope Rezeptoren

transmembrane Rezeptormoleküle, die keinen Ionenkanal bilden, sondern ihre Aktivierung durch Bindung eines Liganden oder Lichteinfang außen in das Membraninnere weitergeben und dort eine Signalkaskade auslösen

Metabotroper Rezeptor

Ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor, dessen hauptsächliche Funktion darin besteht, eine intrazelluläre biochemische Reaktion zu stimulieren.

metabotroper Rezeptor, engl. metabotropic receptor

Rezeptor, der durch Vereinigung mit seinem Liganden indirekt die Permeabilität der Membran für einen bestimmten Ionentyp verändert

metagame Isolationsmechanismen

→ postzygotische Isolationsmechanismen

Metagenese

Wechsel von geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung.

Metagenom

Zusammenfassung aller Genome aller Individuen eines untersuchten Biotops.

Metagenom

Gesamtheit der genomischen Information einer Lebensgemeinschaft

Metagenomik, engl. metagenomics

auch Umweltgenomik genannt; die Durchführung von DNA-Analysen an Umweltproben, um die Gesamtheit der Mikroorganismen eines Lebensraums zu erfassen, ohne dabei die einzelnen Organismenarten zu isolieren

Metalimnion

Sprungschicht; zwischen siehe Epilimnion und siehe Hypolimnion liegende Schicht eines stehenden Gewässers; Temperatur, Sauerstoff- und Nährstoffgehalt ändern sich in dieser Schicht oft stark

Metamerie

siehe Segmentierung

Metamorphose

Gestaltänderung der pflanzlichen Grundorgane (Blatt, Spross, Wurzel) im Zuge evolutionärer Anpassungsmechanismen, zum Beispiel Metamorphose der photosynthetisch aktiven Blätter zu sporen- bzw. pollenbildenden Blättern

Metamorphose

Entwicklung von einer selbstständigen Larvalform zum Adultus mit weitreichender Umgestaltung der Anatomie.

Metamorphose (von griech. meta für „zwischen“ und morphe für „Form“), engl. metamorphosis

deutliche Gestaltveränderung zwischen zwei Entwicklungsstadien, zum Beispiel von einer Kaulquappe zum Frosch oder einer Insektenlarve zur Imago (unvollständige Metamorphose → Hemimetabolie, vollständige Metamorphose → Holometabolie)

Metanephridien

bei verschiedenen Wirbellosen, beispielsweise bei Anneliden sowie vielen Mollusken und Krebstieren, vorkommende paarige Exkretionsorgane; durch einen Wimperntrichter mit dem siehe Coelom verbunden

Metanephridien, engl. metanephridia

paarige Exkretionsorgane bei manchenWirbellosen, beispielsweise Anneliden, die aus einem Wimperntrichter ( → Nephrostom) einem Exkretionskanal und Blutgefäßen bestehen (vgl. → Nephridien)

Metanephros

die eigentliche Niere der Amniota; im Gegensatz zu den frühen entwicklungsstadien Vorniere (Pronephros) und Urniere (Mesonephos)

Metaphase

Quelle: Genetik

Bestimmter Zeitpunkt während der Mitose oder Meiose (S. 234).

Metaphase

Phase im Zellzyklus einer eukaryotischen Zelle (> G), in der sich die Chromosomen verdichten und an der Äquatorialebene anordnen. Anschließend teilt sich die Zelle und die identische genetische Information der Mutterzelle wird an die beiden Tochterzellen weitergegeben.

Metaphase

Stadium während der Zellteilung, in der die Chromosomen in der Mitte der Zelle auf einer Äquatorialebene angeordnet sind.

Metaphase

Phase der Kernteilung, in der die siehe Centromere der kondensierten Chromosomen in einer Ebene (Metaphaseplatte) senkrecht zur Teilungsebene angeordnet sind

Metaphase

Quelle: Genetik

(gr. meta, zwischen; gr. phasis, Anzeige) Bestimmter Zeitpunkt während der Mitose oder Meiose.

Metaphase, engl. metaphase

Stadium der Kernteilung, bei dem alle Centromere der superspiralisierten Chromosomen in einer Platte (der Metaphase- oder Äquatorialplatte) senkrecht zur Teilungsebene angeordnet sind

Metaphloem

aus differenzierten Zellen, die das Längenwachstum abgeschlossen haben, bestehender Teil des siehe Phloems

Metaplastizität

Aktivitätsabhängige Modifikation der Regeln der synaptischen Plastizität.

Metapopulation, engl. metapopulation

eine Gruppe von geographisch isolierten Populationen, die über einen gelegentlichen Austausch miteinander verbunden sind

Metastasen, engl. metastases

Tochtertumoren, die aus Krebszellen hervorgehen, die von einem Primärtumor in andere Teile des Körpers abgewandert sind

Metastasenbildung

Ausbreitung eines Tumors von seinem ursprünglichen Standort auf entfernt liegende Organe im Körper, durch das Blut oder die Lymphgefäße oder durch direkte Ausdehnung.

Metatranskriptom

Gesamtheit der transkribierten Information (RNA) einer Lebensgemeinschaft

Metaxylemzellen

aus differenzierten Zellen, die das Längenwachstum abgeschlossen haben, bestehender Teil des siehe Xylems

Metazentrisches Chromosom

Quelle: Genetik

Chromosom, bei dem das Centromer in der Mitte liegt, dadurch sind beide Chromosomenarme gleich lang.

metazentrisches Chromosom

Ein Chromosom (> G) mit nur einem Arm, an dessen Ende das Zentromer (> G) liegt. Das Zentromer teilt ein submetazentrisches Chromosom in einen kurzen und langen Arm. Liegt das Zentromer mehr oder weniger in der Mitte des Chromosoms, haben wir ein metazentrisches Chromosom.

Metazentrisches Chromosom

Quelle: Genetik

(gr. meta, zwischen; gr. kentron, Mitte) Chromosom, bei dem das Centromer in der Mitte liegt, dadurch sind beide Chromosomenarme gleich lang.

Methanogene (methanogene Archaea), engl. methanogens

Gruppe von Mikroorganismen aus der Domäne der Archaea, die als Stoffwechselendprodukt Methan abgeben; gelten als besonders ursprünglich

Methanogenese

eine Form der anaeroben Carbonatatmung; Stoffwechselweg, bei dem Methan als Endprodukt des siehe anaeroben Abbaus von Biomasse gebildet wird

Methoden

Quelle: Sport

Unter wissenschaftlichen Methoden versteht man die in der Scientific Community allgemein gültigen und akzeptierten Verfahrensweisen, Techniken, Lösungswege und Auswertungsroutinen zur wissenschaftlichen Ergründung und Prüfung von Theorien und Hypothesen (Methoden der Stichprobenziehung, Datenerhebung und Datenanalyse).

Methylierung

Anhängen einer Methylgruppe (–CH3) an ein Molekül (zum Beispiel Proteine, DNA, RNA).

Methylierung, engl. methylation

Übertragung einer Methylgruppe (–CH3) auf einMolekül. UmfangreicheMethylierungen des Cytosins in der DNA haben eine verminderte Transkriptionsrate zur Folge.

Metula

Teil eines siehe Konidienträgers bei Pilzen, der die sporenbildenden Phialiden (Sporenmutterzellen) trägt

MF-59

Gesetzlich geschütztes Adjuvans auf der Grundlage von Squalen und Wasser, das in Europa in Verbindung mit Influenzaimpfstoffen angewendet wird.

MHC

Abkürzung von „major histocompatibility complex“. Ein Genkomplex, dessen Gene auf Chromosomen in Kopplungsgruppen vorliegen und die genetische Basis für die Immunabwehr von Säugern sind.

MHC-Abhängigkeit

→ MHC-Restriktion

MHC-Haplotyp

Der Satz von Allelen im MHC-Locus, der von einem Elternteil unverändert (also ohne Rekombination) vererbt wird.

MHC-Klasse I, MHC-Klasse II

→ Haupthistokompatibilitätskomplex

MHC-Klasse-I-Defekt

Immunschwächekrankheit, bei der an den Zelloberflächen keine MHC-Klasse-I-Moleküle vorkommen. Ursache ist im Allgemeinen ein vererbbarer Defekt in TAP-1 oder TAP-2.

MHC-Klasse-I-Moleküle

Polymorphe Zelloberflächenmoleküle, die im MHC-Locus codiert und von den meisten Zellen exprimiert werden. Sie präsentieren den CD8-T-Zellen Antigenpeptide, die im Cytosol erzeugt werden, und binden auch den Corezeptor CD8.

MHC-Klasse-I-Proteine, engl. class I MHC proteins

Haupthistokompatibilitätsantigene der Klasse I; Oberflächenproteine, die an der zellulären Immunantwort beteiligt sind, welche gegen virusinfizierte Zellen gerichtet ist (vgl. → Haupthistokompatibilitätskomplex)

MHC-Klasse-II-Defekt

Seltene Immunschwächekrankheit, bei der an den Zelloberflächen keine MHC-Klasse-II-Moleküle vorkommen. Ursache ist einer von mehreren vererbbaren Defekten. Die Patienten leiden an einer schweren Immunschwäche und besitzen nur wenige CD4-T-Zellen.

MHC-Klasse-II-Kompartiment (MIIC)

Zelluläre Vesikel, in denen sich MHC-Klasse-II-Moleküle ansammeln, auf HLA-DM treffen und Antigenpeptide binden, bevor sie an die Zelloberfläche wandern.

MHC-Klasse-II-Moleküle

Polymorphe Zelloberflächenproteine, die im MHC-Locus codiert und primär auf spezialisierten antigenpräsentierenden Zellen exprimiert werden. Sie präsentieren den CD4-T-Zellen Antigenpeptide, die aus aufgenommenen extrazellulären Krankheitserregern stammen, und binden auch an den Corezeptor CD4.

MHC-Klasse-II-Proteine, engl. class II MHC proteins

Haupthistokompatibilitätsantigene der Klasse II; Oberflächenproteine, die an den Zell-Zell-Wechselwirkungen (der T-Helferzellen, Makrophagen und B-Zellen) der humoralen Immunantwort beteiligt sind (vgl. → Haupthistokompatibilitätskomplex)

MHC-Klasse-II-Transaktivator (CIITA)

Protein, das die Transkription der MHC-Klasse-II-Gene aktiviert. Defekte im CIITA-Gen sind eine Ursache der MHC-Klasse-II-Defizienz.

MHC-Klasse-II-Vesikel (CIIV)

Frühes endocytotisches Kompartiment in dendritischen Zellen, das MHC-Klasse-II-Moleküle enthält.

MHC-Moleküle

Hoch polymorphe Zelloberflächenproteine, die von den MHC-Klasse-I- und -Klasse-II-Genen codiert werden und bei der Präsentation von Antigenpeptiden gegenüber den T-Zellen von Bedeutung sind. Man bezeichnet sie auch als Histokompatibilitätsantigene.

MHC-Restriktion

Die Tatsache, dass ein Peptidantigen nur von einer bestimmten T-Zelle erkannt werden kann, wenn es an ein bestimmtes körpereigenes MHC-Molekül gebunden ist. Die MHC-Restriktion ist die Folge von Ereignissen während der T-Zell-Entwicklung.

MIC-A, MIC-B

MHC-Klasse-Ib-Moleküle, die bei Stress, einer Infektion oder Transformation von vielen Zelltypen erzeugt und vom NKG2D-Rezeptor erkannt werden.

Micelle

Gebilde aus amphiphilen Molekülen, die sich in einem flüssigen Medium spontan aneinanderlagern. Amphiphile Moleküle sind Moleküle, die einen hydrophoben (wasserliebenden) und auch hydrophilen (wasserabweisenden) Anteil haben. Bei der Micellenbildung in einem wässrigen Medium richtet sich der hydrophile Teil der Moleküle zum umgebenden Medium hin aus, während der hydrophobe Bereich nach innen weist. Hierdurch entsteht ein kugel- oder stäbchenförmiges Gebilde. Die Micellen haben einen Durchmesser von wenigen Nanometern und sind im Medium fein verteilt. In organischen Lösungsmitteln könnten sich auch Micellen bilden, bei denen der hydrophobe Anteil nach außen weist und der hydrophile nach innen.

Micellen, engl. micelles

mit Gallensalzen überzogene Lipidteilchen, die im Zwölffingerdarm produziert werden und die Verdauung sowie die Absorption von Lipiden fördern

Micrasterias sp.

Desmidiaceae, Streptophyta

Microcystin

starkes Toxin, das von verschiedenen Cyanobakterien, z.B. der Gattung Microcystis, gebildet wird; zyklisches Oligopeptid

mIg

→ Membranimmunglobulin

Migration

Quelle: Genetik

(lat. migrare, wandern) Populationsgenetischer Begriff. Austausch von Individuen zwischen zwei Populationen (S. 509).

Migration

Individuen, Samen oder Pollen, die von einer in eine andere Population einwandern.

Migration

von lat. migrare, ausziehen, auswandern; bezeichnet die amöboide Bewegung von Zellen innerhalb eines Gewebes oder auf einer Fläche mit entsprechendem Ortswechsel

Migration

Wanderung von Individuen aus einem Habitat in ein anderes

Migration

Quelle: Genetik

(lat. migrare, wandern) Populationsgenetischer Begriff. Austausch von Individuen zwischen zwei Populationen.

Migration, engl. migration

regelmäßige Wanderungen von Individuen einer Population aufgrund saisonaler Schwankungen der Verfügbarkeit von Ressourcen

MIIC

→ MHC-Klasse-II-Kompartiment

Mikro-RNA

miRNA, kurze funktionelle RNAs, die über RNAi die Genexpression beeinflussen; miRNAs haben eine Größe von bis zu 24 Nukleotiden und sind oft in der Lage mehrere mRNA-Ziele zu regulieren.

mikroaerophil

auf geringe Sauerstoffkonzentration angewiesen

Mikroautophagie

Die ständige Aufnahme von Cytosol in das vesikuläre System.

mikrobielle Glykolipide

Unterschiedliche Arten von Antigenen, die CD1-Moleküle häufig den iNKT-Zellen präsentieren.

Mikrobiom

Gesamtheit der mikrobiellen Besiedlung des Menschen

Mikrobiom

Gesamtheit der Mikroorganismen in einem vielzelligen Organismus

Mikrobiom, engl. microbiom

(1) im engeren Sinn die mikrobiellen Genome in einem vielzelligen Organismus; wesentliche Bedeutung für die Körperfunktionen; (2) im weiteren Sinn die Gesamtheit aller den Menschen oder einen anderen vielzelligen Organismus bewohnendenMikroorganismen (und damit gleichbedeutend mit → Mikrobiota)

Mikrobiom, Mikrobiota

→ kommensale Mikroorganismen

Mikrobiota, engl. microbiota

die Gesamtheit aller Mikroorganismen in einem Lebensraum, beispielsweise im Darm eines Organismus (intestinale Mikrobiota, früher als Darmflora bezeichnet) oder einem Tümpel (vgl. → Mikrobiom)

Mikrocluster

Zusammenlagerung einer geringen Zahl von T-Zell-Rezeptoren, die wahrscheinlich während der Initiation der T-Zell-Rezeptor-Aktivierung in naiven T-Zellen eine Rolle spielt.

Mikroelektrode

Eine Sonde, die verwendet wird, um die elektrische Aktivität von Zellen zu messen. Mikroelektroden besitzen eine sehr feine Spitze und können aus Drähten aus geätztem Metall oder Glaspipetten hergestellt werden, die mit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit gefüllt sind.

Mikroevolution

Evolution unterhalb der Artebene; Änderung der Allelfrequenzen von Populationen; Gegensatz zu siehe Makroevolution

Mikroevolution, engl. microevolution

kleine evolutionäre Veränderungen unterhalb der Artebene, welche die Allelfrequenzen betreffen (Gegensatz zu → Makroevolution)

Mikrofaltenzellen

→ M-Zellen

Mikrofibrillen

quervernetzte Cellulosepolymere in der Zellwand von Pflanzenzellen

Mikrofibrillen, engl. microfibrils

quervernetzte Cellulosepolymere, die feste Untereinheiten der pflanzlichen Zellwand bilden

Mikrofilament

Ein Polymer des Proteins Aktin, das einen gewundenen Strang mit einem Durchmesser von 5 nm bildet; ein Bestandteil des Cytoskeletts.

Mikrofilamente

auch als Actinfilamente bezeichnet; im Cytoplasma nahezu aller eukaryotischen Zellen vorhandene, 5– 7 nm dicke, fibröse Strukturen, die aus Actinmonomeren bestehen; spielen eine Rolle als Teil des Cytoskeletts, bei der Bewegung von Zellen und bei der Muskelkontraktion

Mikrofilamente

Sammelbegriff für globuläre Proteinfilamente mit einem Duchmesser von 6–10 nm; umfasst beispielsweise siehe Actinfilamente und siehe Myosinfilamente

Mikrogamet

bei anisogamen (siehe Anisogamie) Organismen die kleinere, meist bewegliche, Geschlechtszelle

Mikrogametophyt, engl. microgametophyt

der männliche Gametophyt heterosporer Pflanzen; produziert ausschließlich Spermienzellen (Gegensatz zu → Megagametophyt)

Mikroglia

nervensystem-assoziierter Phagozyt

Mikroglia, engl. microglia

Formal zu den Gliazellen gehörend, tatsächlich jedoch Immunzellen, die im Zentralnervensystem Antigene präsentieren und Fremdpartikel phagocytieren

Mikrogliazelle

Ein Zelltyp, der im Nervensystem eine den Phagocyten ähnliche Funktion besitzt und Reste von toten oder sterbenden Neuronen oder Gliazellen entfernt.

Mikrogliazellen

Eine aus der Embryonalphase stammende Form von Gewebemakrophagen im Zentralnervensystem, die während des gesamten Lebens für die lokale Selbsterneuerung von IL-34 abhängig sind.

Mikrogliazellen

Hortega-Zellen; teilungsfähige siehe Gliazellen des Nervensystems mesodermalen Ursprungs, die sich von Blutzellen ableiten und im Zentralnervensystem siehe Antigene präsentieren

Mikroionophorese

Ein Verfahren zur Verabreichung kleiner Mengen von Medikamenten und Neurotransmittern in Zellen.

Mikroklima

Die klimatischen Bedingungen in der ganz direkten Umgebung eines Organismus. Diese kann z. B. durch lokale Bedingungen wie die Feuchtigkeit stark beeinflusst sein und sich von den ambienten Bedingungen unterscheiden.

Mikroklima, engl. microclimate

Klimabedingungen in einem bestimmten kleinräumigen Gebiet, die im Allgemeinen von den Klimabedingungen der Gesamtumgebung abweichen, zum Beispiel in einem unterirdischen Tierbau

Mikronährelemente, engl. micronutrients

(1) von Pflanzen in geringem Umfang – weniger als 100 ?g=g pflanzlicher Trockenmasse – benötigte mineralische Elemente (Spurenelemente); (2) von Tieren in Konzentrationen von weniger als 100 ?g am Tag benötigte mineralische Elemente (Gegensatz zu → Makronährelemente)

Mikronährstoffe

chemische Elemente, die nur in Spuren für die Ernährung und den Stoffwechsel benötigt werden

Mikronucleus

bei Ciliaten vorkommender kleiner Zellkern, der im Gegensatz zum größeren siehe Makronucleus ausschließlich die generativen Vorgänge der Zelle steuert

Mikronukleus

Quelle: Genetik

Generativer Kern der Ciliata (S. 366).

Mikronukleus

Quelle: Genetik

(gr. mikros, klein; lat. nucleus, Kern) Generativer Kern der Ciliata.

Mikroorganismen

MOs, Sammelbegriff für einzellige oder wenigzellige Kleinstlebewesen.

Mikroorganismus

Organismus, der mit bloßem Auge nicht sichtbar ist; häufig wird eine Größe von 1 mm als Abgrenzung zu einem siehe Makroorganismus verwendet; umfasst die meisten Bakterien, Archaeen, Protisten, aber auch kleinste Tiere und Pilze

Mikroparasiten, engl. microparasites

parasitische Arten, die so klein sind, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann, wie Viren, Bakterien, Protisten und manche Pilze (vgl. → Makroparasiten)

Mikrophylle, engl. microphylls

kleine Blätter, die nur den Mittelnerv besitzen, zum Beispiel bei Bärlappgewächsen und deren Verwandten (Gegensatz zu → Megaphylle)

Mikroplankton

siehe Plankton

Mikroplastik

kleine und kleinste Kunststoffteilchen unter 5 mm

Mikroprothallium

bezeichnet bei heterosporen Farnpflanzen den siehe Gametophyten, der aus der Mikrospore erwächst und die Antheridien mit den Spermatozoiden bildet

Mikropyle

Öffnung zwischen den Integumenten und Bereich in der Samenschale, durch die der Embryo auskeimt. > Integumente, > Keimung, > Samenanlage

Mikropyle

Öffnung zwischen den sieheIntegumenten der siehe Samenanlage von Pflanzen, durch die der Pollen (Gymnospermen) bzw. der Pollenschlauch (Angiospermen) zum weiblichen Gametophyten gelangen kann

Mikropyle (von griech. mikros für „klein“ und pylon für „Tor“), engl. micropyle

Öffnung in den Integumenten einer Samenanlage, durch die der Pollen (bei Gymnospermen) bzw. der hineinwachsende Pollenschlauch (bei Angiospermen) den darin enthaltenen weiblichen Gametophyten erreichen kann

mikroRNA (miRNA), engl. microRNA

kleine, nichtcodierende RNA-Moleküle, die normalerweise ungefähr 21 bp lang sind; binden an die mRNA und hemmen dadurch deren Translation

Mikrosatellit

Ein kurzes Basenmotiv (1–10 Basen), das tandemartig wiederholt wird (z. B. CAGCAGCAGCAGCAG). Die Basenzahl von 1–10 ist nicht festgeschrieben, je nach Literaturstelle finden wir andere Angaben, doch alle Definitionen bewegen sich um maximal 10 Basen(> Minisatellit).

Mikrosatellit

Wiederholung von Sequenzen aus 2–10 Nukleotiden in der DNA. Auch als short-tandem-repeats (STR) oder simple sequence repeats (SSR) bekannt. Oft in stark heterochromatisierten Bereichen wie Zentromeren und Telomeren.

Mikrosphäre

aus proteinartigen Substanzen aufgebaute kugelförmige Molekülaggregate; werden als Entwicklungsschritt bei der Entstehung des Lebens diskutiert

Mikrosphären, engl. microsheres

durch Selbstorganisation wachsende Tröpfchen aus proteinartigen Substanzen, die als wichtiger Entwicklungsschritt bei der Entstehung des Lebens gelten (vgl. → Protobionten, → Protozellen)

Mikrosporangien, engl. microsporangia

die pflanzlichen Strukturen, welche die Mikrosporen tragen

Mikrosporen

Quelle: Genetik

Männliche Keimzellen der Pflanzen (S. 195).

Mikrosporen

bei heterosporen Pflanzen die kleinen und nährstoffarmen Sporen, die zu männlichen siehe Gametophyten (Prothallien) auswachsen

Mikrosporen

Quelle: Genetik

(gr. mikros, klein; gr. sporos, Saat, Samen) Männliche Keimzellen der Pflanzen.

Mikrosporen (von griech. mikros für „klein“ und spora für „Same“), engl. microspores

haploide Sporen von Pflanzen, die männliche Gametophyten hervorbringen (Gegensatz zu → Megasporen)

Mikrostrobilus, engl. microstrobilus

bei Koniferen der männliche Zapfen (Gegensatz zu → Megastrobilus; vgl. → Strobilus)

Mikrotubuli

Proteinfäden, die sich während der Zellteilung ausbilden und für die geordnete Aufteilung der Chromosomen (> G) zuständig sind (das Protein heißt Tubulin).

Mikrotubuli

röhrenförmige Filamente aus dem Protein Tubulin; am Aufbau des siehe Cytoskeletts, der Geißeln und des Spindelapparats der Zellteilung beteiligt

Mikrotubuli, engl. microtubules

winzige röhrenförmige Strukturen von ca. 25 nm Durchmesser aus dem Protein Tubulin, die in Centriolen, im Spindelapparat, Cilien, Geißeln und im Cytoskelett eukaryotischer Zellen vorkommen. Die Mikrotubuli spielen eine Rolle bei Bewegungsvorgängen und der Formerhaltung von Zellen.

Mikrotubuli-Organisationszentrum (microtubuli organizing center, MTOC)

Zellbereich, in dem das Wachstum von Mikrotubuli startet.

Mikrotubuli-organisierendes Zentrum (MTOC)

Strukturen eykaryotischer Zellen, von der ausgehend die Mikrotubuli entstehen; dazu gehören Centriolen und die i. d. R. aus Centriolen hervorgehenden Basalkörper der Geißelbasis sowie die Centromeren der Metaphaseplatte

Mikrotubuliorganisationszentrum (MTOC), engl. microtubuli organizing center

zelluläre Region, welche die Mikrotubuli für die Mitose ausrichtet. Bei Tieren dient ein Centrosom als MTOC.

Mikrotubulus

Ein Polymer aus dem Protein Tubulin, das eine gerade und hohle Röhre mit einem Durchmesser von 20nm bildet. Mikrotubuli sind Bestandteil des Cytoskeletts und spielen eine wichtige Rolle beim axoplasmatischen Transport.

Mikrovilli

fadenförmige Zellausstülpung als Teil des Bürstensaums

Mikrovilli

fingerförmige Ausstülpungen von Epithelzellen mit einem Durchmesser von 50–100 nm und einer Länge von mehreren Mikrometern; dienen der Oberflächenvergrößerung, z. B. im Dünndarm

Mikrovilli (Singular: Mikrovillus), engl. microvilli

winzige, fingerförmige Ausstülpungen von Epithelzellen zur Vergrößerung ihrer Oberfläche, zum Beispiel der Zellen, die den Dünndarm auskleiden

Mikrozephalie

Eine Entwicklungsstörung, die den Kopf betrifft. Die Kopfgröße liegt extrem unter dem Populationsmittel.

Milankovic-Zyklen

vom Ingenieur und Mathematiker Milutin Milankovic aus periodischen Änderungen der Erdbahn berechnete zyklische Änderung der Sonneneinstrahlung; erklärt Klimaschwankungen des Quartärs mit Perioden von ca. 24.000, 90.000 und 450.000 Jahren

Milchbrustgang

→ Ductus thoracicus

Milchbrustgang

Ductus thoracicus

Milchbrustgang

Teil des Lymphsystems. Hauptlymphgang, der die Lymphe aus dem Unterkörper zum linken Venenwinkel transportiert.

Milchfettglobuli

Milchfettenthaltendes Biomembran-Vesikel

Milchröhren, engl. laticifers

in manchen Pflanzen vorhandene, langgestreckte Zellen, die sekundäre Pflanzenstoffe wie Latex enthalten

Milchsäuregärung

anaerober Stoffwechselweg, bei dem Glucose zu Milchsäure (Lactat) umgesetzt wird; man unterscheidet die homofermentative und heterofermentative Milchsäuregärung, wobei bei Letzterer zusätzlich noch Ethanol und Kohlenstoffdioxid entstehen

Milchsäuregärung, engl. lactic acid fermentation

Stoffwechselweg, bei dem Glucose in Abwesenheit von Sauerstoff metabolisiert wird; dabei entsteht Milchsäure (Lactat)

Milz

Ein Organ, das sich links oben in der Bauchhöhle befindet. Es besteht unter anderem aus einer roten Pulpa, die an der Beseitigung alter Blutzellen beteiligt ist, und einer weißen Pulpa mit lymphatischen Zellen. Diese reagieren auf Antigene, die mit dem Blut in die Milz gelangen.

Milz

lymphatisches Organ des Blutkreislaufes

Milz, engl. spleen

Organ, das als Reservoir für venöses Blut dient und überalterte oder schadhafte Erythrocyten abbaut

Mimikry

Ähnlichkeit zwischen Lebewesen, die nicht auf Verwandtschaft, sondern auf Nachahmung von visuellen, auditiven oder olfaktorischen Signalen zurückzuführen ist

Mimikry (mimicry)

Ähnlichkeit einer Art mit einer zweiten Art, um Vertreter einer dritten Art zu täuschen. Am häufigsten ist die Bates’sche Mimikry. Dabei schützt sich eine harmlose Spezies, indem sie wie eine gefährliche oder ungenießbare Tierart aussieht, weshalb Jäger sie nicht angreifen.

Mincle

Immunzellenstimulierender Rezeptor

Mineralionen, engl. mineral ions

anorganische Ionen, die aus festen Mineralstoffen (Mineralsalzen) entstehen, indem diese beim Lösen in Anionen und Kationen dissoziieren

mineralische Nährelemente, engl. mineral nutrients

chemische Elemente in Form von anorganischen Ionen, die der Organismus für sein geregeltes Wachstum und seine Fortpflanzung benötigt (vgl. → Nährelemente)

mineralische Nährstoffe

→ mineralische Nährelemente

Mineralisierer

→ Mineralisierung

Mineralisierung

vollständiger Abbau organischer Stoffe zu anorganischen Verbindungen, vorwiegend durch Bakterien und Pilze

Mineralisierung, engl. mineralization

der Prozess, durch den Tiere, Bakterien und Pilze organische Verbindungen in lösliche, anorganische Mineralionen umwandeln

Minimum-Evolution-Verfahren

Methode zur Berechnung des Verzweigungsmusters eines Sequenzstammbaums, die als Kriterium die geringste Gesamtlänge aller Äste des Stammbaums heranzieht

Minisatellit

Ein Basenmotiv von etwa 15–65 Basenpaaren, das tandemartig wiederholt wird. Ebenso wie bei Mikrosatelliten sind die Zahlen nicht festgeschrieben. Die Wiederholungsmotive eines Minisatelliten zeigen nicht mehr die weitgehende Übereinstimmung der Motive wie bei Mikrosatelliten.

Miracidium

frei schwimmende Larve der Saugwürmer (Digenea)

miRNA

Mikro-RNA; kurze, hoch konservierte, nicht codierende RNAs; spielen eine Rolle bei der Genregulation, insbesondere beim sieheSilencing

mischerbig

→ heterozygot

Mischfruchtanbau

Unter dem Mischfruchtanbau versteht man den gleichzeitigen Aufwuchs zweier oder mehrerer Nutzpflanzen auf derselben Fläche. Es gibt verschiedene Arten von Mischkulturen, die in zeitlicher und räumlicher Mischung variieren.

Missense-Mutation

siehe Punktmutation in einem proteincodierenden Gen, durch welche das betroffene siehe Codon für eine andere Aminosäure codiert

Missense-Mutation, engl. missense mutation

Fehlsinnmutation; Veränderung der Gensequenz, die zu einer Veränderung der Aminosäuresequenz an der entsprechenden Stelle des codierten Proteins führt, weil das mutierte Codon eine andere als die ursprüngliche Aminosäure codiert (Gegensatz zu → Nonsense-Mutation, → Frameshift-Mutation, → stille Mutation)

Missense-Substitution, engl. missense substitution

Veränderung eines Gens durch den Austausch eines Nucleotids durch ein anderes; resultiert in einer Veränderung der entsprechenden Aminosäuresequenz des codierten Proteins (Gegensatz zu → synonyme Substitution)

mitochondriale DNA

DNA des Mitochondriengenoms. Extrachromosomale DNA.

mitochondrialer Erbgang

Die Gene, die ein Merkmal bestimmen, befinden sich im mitochondrialen Genom.

Mitochondrien (Singular: Mitochondrium; von griech. mitos für „Faden“ und chondros für „Korn“), engl. mitochondria

energieliefernde Organellen eukaryotischer Zellen, die Enzyme des Citratzyklus, der Atmungskette und der oxidativen Phosphorylierung enthalten; stellen ATP bereit

Mitochondrienmatrix, engl. mitochondrial matrix

von der inneren Mitochondrienmembran umschlossener, flüssiger Inhalt des Mitochondriums

Mitochondriopathien

Erkrankungen, die durch eine Fehlfunktion oder Schädigung der Mitochondrien verursacht werden

Mitochondrium

Quelle: Genetik

Cytoplasmatische Organellen mit eigener genetischer Information. Verantwortlich für den Stoffwechsel der Atmungskette.

Mitochondrium

Kleines Organell/Plastid im Zytoplasma (> G) von allen eukaryotischen Zellen. Es besitzt eigene Erbsubstanz und ist für die Bereitstellung von Energie zuständig.

Mitochondrium

Zellorganell, in dem die Zellatmung abläuft

Mitochondrium

Ein Organell, das für die Zellatmung verantwortlich ist. Mitochondrien produzieren Adenosintriphosphat und nutzen die Energie, die durch die Oxidation der Nahrung entsteht.

Mitochondrium

Organell in Eukaryoten, das vornehmlich der Zellatmung und Produktion von ATP dient. Evolutionär höchstwahrscheinlich durch Endosymbiose mit Prokaryoten entstanden.

Mitochondrium

Quelle: Genetik

(gr. mitos, Faden; gr. chondros, Korn) Cytoplasmatische Organellen mit eigener genetischer Information. Verantwortlich für den Stoffwechsel der Atmungskette.

Mitochondrium

Organell einer eukaryotischen Zelle. Im Mitochondrium reagieren Elektronen und Wasserstoffionen (H+) mit Sauerstoff (O). Die hierbei frei werdende Energie wird in der Bindung von ADP mit Pi gespeichert und für den Körper in Form von ATP verfügbar gemacht (Atmungskette). Mitochondrien werden oft als Kraftwerke der Zelle bezeichnet.

Mitochondrium (Pl. Mitochondrien)

von einer Doppelmembran umschlossenes Zellorganell in eukaryotischen Zellen, dass der Produktion von Energie in Form von siehe ATP dient

Mitogen, engl. mitogen

eine Substanz, welche die Zellteilung anregt

mitogen-aktivierte Protein-Kinasen

Teil des intrazellulären MAP-Kinase-Signalwegs

mitogenaktivierte Proteinkinasen (MAP-Kinasen)

Gruppe von Proteinkinasen, die nach einer Stimulation der Zelle durch unterschiedliche Liganden phosphoryliert und aktiviert werden. Sie bewirken die Expression neuer Gene, indem sie die entscheidenden Transkriptionsfaktoren phosphorylieren. Die MAP-Kinasen sind an vielen Signalwegen beteiligt, vor allem an denen, die zu einer Zellproliferation führen. Sie werden bei verschiedenen Organismen auf unterschiedliche Weise bezeichnet.

Mitose

Zellteilungsphase des Zellteilungszyklus

Mitose

Form der Zell(kern)teilung bei Eukaryoten. Die einzelnen Chromatiden der Zwei-Chromatiden-Chromosomen werden bei der Mitose auf zwei Tochterkerne verteilt. Sie untergliedert sich in verschiedene Phasen: Prophase, Metaphase, Anaphase und Telophase.

Mitose

reguläre Kernteilung, bei der zwei erbgleiche Tochterzellen entstehen; geht in der Regel der Zellteilung (siehe Cytokinese) voraus

Mitose

Quelle: Genetik

(gr. mitos, Faden) Zellteilungsperiode im Zellzyklus.

Mitose

Quelle: Genetik

Zellteilungsperiode im Zellzyklus (S. 234).

Mitose

Teilt sich eine eukaryotische Körperzelle, dann garantiert die Mitose die identische Weitergabe der genetischen Information der Mutterzelle an ihre beiden Tochterzellen.

Mitose

"Prozess, bei dem der Zellkern unter Erhalt des Ploidiegrades geteilt wird; häufig verbunden mit einer Zellteilung; kann in typische Abschnitte (Prophase, Metaphase, Anaphase, Telophase) unterteilt werden"

Mitose (von griech. mitos für „Faden“), engl. mitosis

Kernteilung bei Eukaryoten, die zur Bildung zweier Tochterkerne mit der identischen Chromosomenausstattung wie im ursprünglichen Zellkern führt

Mitosespindel

→ Spindelapparat

Mitosomen

von Mitochondrien abgeleitete, stark reduzierte Organellen anaerober Eukaryoten; an der Synthese von Eisen-Schwefel-Clustern (Cofaktoren von Proteinen) beteiligt

Mitosomen, engl. mitosomes

bei manchen einzelligen eukaryotischen Organismen vorkommende, degenerierte Strukturen, die wahrscheinlich von Mitochondrien abstammen

Mitralklappe, engl. mitral valve

→ Bikuspidalklappe; der Name dieser Herzklappe leitet sich von ihrer Form ab, die an eine Mitra (Bischofsmütze) erinnert.

Mitralzellen

primäre Verschaltungsneuronen im Riechkolben (Bulbus olfactorius)

Mittelhirn

Teil des Zentralnervensystems. Im Mittelhirn wird die Bewusstseinslage gesteuert.

Mittelhirn (Mesencephalon)

Die Region des Gehirns, die sich von dem embryonalen, medial gelegenen primären Gehirnbläschen ableitet. Zu den Strukturen desMittelhirns gehören das Mittelhirndach und die Mittelhirnhaube.

Mittelhirn (Mesencephalon)

einer von drei Bereichen des Gehirns der Säugetiere; Teil des siehe Hirnstamms

Mittelhirn, engl. midbrain

auch als Mesencephalon bezeichnet; einer der drei Bereiche des Gehirns von Wirbeltieren. Das Mittelhirn ist Teil des Hirnstamms und dient als Schaltstation für die zu den Großhirnhemisphären gesendeten sensorischen Signale. (vgl. → Vorderhirn, → Rautenhirn)

Mittelhirndach (Tectum mesencephali)

Der Teil des Mittelhirns, der dorsal zum cerebralen Aquädukt liegt.

Mittelhirnhaube (Tegmentum mesencephali)

Der Teil des Mittelhirns, der ventral zum cerebralen Aquädukt liegt.

Mittellamelle (von lat. lamella für „dünnes Blättchen“), engl. middle lamella

Schicht aus Polysacchariden, welche die einzelnen Pflanzenzellen in einem Gewebe voneinander trennt beziehungsweise aneinanderheftet; die gemeinsame Mittellamelle liegt außerhalb der Primärwand der Zellen

Mittellinie

Eine unsichtbare Linie, die das Nervensystem in eine rechte und eine linke Hälfte teilt.

Mittelohr

Das Trommelfell und die Gehörknöchelchen.

Mittelohr

Teil des Ohres, der zwischen dem Trommelfell und den Fenstern (rundes und ovales) der Schnecke liegt.

Mittelstarke und schwache Basen

Basen, die nur in geringem bzw. sehr geringem Umfang mit Wasser zu Hydroxid-Ionen und ihren Baserest-Ionen reagieren, werden mittelstarke bzw. schwache Basen genannt. Sie sind meist die konjugierten Basen mittelstarker bzw. starker Säuren.

Mittelstarke und schwache Säuren

Säuren, die nur in geringem Umfang mit Wasser reagieren und daher in Relation zu starken Säuren weniger Hydronium-Ionen bilden, werden je nach Reaktionsumfang mittelstarke oder schwache Säuren genannt.

Mittelwert, engl. mean

die Summe aller Werte eine Stichprobe geteilt durch die Zahl der Messungen bzw. Beobachungen

Mittlere Schleifenbahn

Siehe Lemniscus medialis.

Mixamöben, engl. myxamoeba

unahängige, einzellige, haploide Lebensstadien der zellulären Schleimpilze

Mixocoel

→ Hämocoel

Mixotrophie

Ernährungsweise, bei der siehe autotrophe und siehe heterotrophe Stoffwechselwege genutzt werden

Mls-Antigene (minor lymphocyte stimulating antigens)

Alte Bezeichnung für Nicht-MHC-Antigene, die für ungewöhnlich starke T-Zell-Antworten auf Zellen von unterschiedlichen Mäusestämmen verantwortlich sind. Heute kennt man sie als Superantigene, die von endogenen Retroviren exprimiert werden.

mobile Elemente

siehe Transposons

Modellorganismen, engl. model organisms

auch als Modellsysteme bezeichnet. Hierzu gehört eine kleine Gruppe von Arten, an denen intensiv geforscht wird. Diese Organismen können sich besonders gut an Laborbedingungen akklimatisieren und sind für die betreffenden Fragestellungen besonders gut geeignet. Die an ihnen gewonnenen Erkenntnisse lassen sich auf eine ganze Reihe anderer Arten übertragen. Klassische Beispiele sind die Labormaus und Taufliegen der Gattung Drosophila.

Modellorganismus

Organismen an denen stellvertretend für eine größere Organismengruppe intensiv geforscht wird; i. d. R. sind sie einfach und preiswert zu kultivieren, einfach (genetisch) zu manipulieren und haben kurze Generationszeiten

Moderatorvariable

Eine Moderatorvariable ist eine Drittvariable (C), die den Zusammenhang zwischen einer Variable (X) und einer Variable (Y) verändert. Die Beziehung zwischen der Variable (X) und der Variable (Y) fällt je nach Ausprägung von (C) unterschiedlich aus. Forscher, die die Persönlichkeit (C) als Moderatorvariable modellieren, gehen davon aus, dass beispielsweise der Zusammenhang zwischen der Einstellung (X) und der Intention (Y) durch die Ausprägung in der Persönlichkeitsdimension Extraversion (C) verändert wird.

Modifikation

Quelle: Genetik

(lat. modificare, verändern) Umweltbedingte Veränderung im Phänotyp.

Modifikation

Quelle: Genetik

(lat. modificare, verändern) Umweltbedingte Veränderung im Phänotyp.

Modularität, engl. modularity

auch Baustein- oder Baukastenprinzip; in der evolutionären Entwicklungsbiologie das Prinzip, dass molekulare Abläufe, die verschiedene Entwicklungsprozesse bestimmen, unabhängig voneinander funktionieren

Modulation

Beschreibt die Wirkung von Neurotransmittern, die nicht unmittelbar ein postsynaptisches Potenzial auslösen. Stattdessen verändern sie eine zelluläre Reaktion auf exzitatorische und inhibitorische postsynaptische Potenziale, die durch andere Synapsen generiert werden.

Module, engl. modules

wohldefinierte Einheiten, die als Baustein Teil einer größeren Einheit sind

Modus (Modalwert), engl. mode

der häufigsteWert in einer Stichprobe von Beobachtungen

Mol

Ein Mol entspricht genau der Anzahl an Teilchen, die als Atome in einer Masse von 12 g des Kohlenstoffisotops 12C enthalten sind. Das sind 6,02214129 · 10^23 Teilchen. Praktische Merkdefinition für BiologInnen: 1 mol entspricht einer Anzahl von 6,022 · 10^23 Teilchen.

Mol, engl. mole

Zahl der Atome, die in 12 g Kohlenstoff enthalten ist; diese Zahl entspricht der Avogadro-Konstante: 6;022 x 10^23 Moleküle

molekulare Evolution, engl. molecular evolution

die wissenschaftliche Erforschung der Mechanismen und Abfolge der Evolution von DNA-Sequenzen und Proteinsequenzen

Molekulare Medizin

Der Ansatz, genetische Informationen für die Entwicklung medizinischer Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten zu nutzen.

molekulare Mimikry

Ähnlichkeit zwischen Antigenen von Krankheitserregern und körpereigenen Antigenen, sodass Antikörper und T-Zellen, die gegen Krankheitserreger gebildet wurden, auch Körpergewebe angreifen können. Dadurch kann es in bestimmten Fällen zu einer Autoimmunreaktion kommen.

molekulare Phylogenie

die Rekonstruktion der Stammesgeschichte von Organismen unter Verwendung molekularer Merkmale, i. d. R. DNA-Sequenzen

molekulare Uhr

allgemein: Verfahren zur Korrelation biologischer molekularer Daten mit dem physikalischen Zeitverlauf; im Speziellen: Befund, dass die Anzahl akkumulierter Unterschiede der DNA-Sequenz von verschiedenen phylogenetischen Linien die Bestimmung der seit der Aufspaltung vergangenen Zeit erlaubt; basiert auf der Annahme einer konstanten Evolutionsrate

molekulare Uhr, engl. molecular clock

die Erkenntnis, dass Protein- bzw. deren DNA-Sequenzen im Laufe der Evolution mit konstanter Rate immer mehr voneinander abweichen. Dies macht man sich zunutze, um Ereignisse in der Stammesgeschichte zu datieren. Die molekulare Uhr muss geeicht werden, meist anhand von Fossilien.

Moleküle, engl. molecules

chemische Teilchen aus zwei oder mehr Atomen, die durch chemische Bindungen zusammengehalten werden

Molekülmasse, engl. molecular weight

die Summe der Atommassen in einem Molekül. Die relative Molekülmasse hat keine Einheit, die absolute Molekülmasse wird in u, kg, g oder Da angegeben.

Molke

caseinfreier, flüssiger Milchanteil

Monoaminhypothese der Gemütserkrankungen

Eine Hypothese, nach der eine Depression die Folge einer reduzierten Konzentration von monoaminen Neurotransmittern, insbesondere Serotonin und Noradrenalin, ist.

monoblastisch, engl. monoblastic

einkeimblättrig; Beschreibung eines tierischen Körperbauplans, der aus nur einer einzigen embryonalen Zellschicht (Keimblatt) hervorgeht (Gegensatz zu → diploblastisch, → triploblastisch)

Monochasium

Form der sympodialen Verzweigung bei Pflanzen (siehe Sympodium) bei der jeweils das Wachstum nur eines Seitensprosses gefördert ist

Monocistronische mRNA

Prokaryotische mRNA, auf der nur ein offener Leserahmen für eine Polypeptidkette oder eine funktionelle RNA liegt.

Monocyten

sehr große, amöboid bewegliche siehe Leukocyten des Immunsystems der Wirbeltiere

Monocyten

Weiße Blutzellen mit einem bohnenförmigen Kern. Sie sind die Vorläuferzellen der Gewebemakrophagen (→ Makrophagen).

Monocyten (von griech. mono für „ein“), engl. monocytes

Leukocyten, die sich in Makrophagen verwandeln können

Monogamie

Feste Paarbildung bei sexuell reproduzierenden Tieren zur Aufzucht der Nachkommen.

Monogamie

Paarungsverhalten, bei dem zwei Individuen eine feste Beziehung eingehen und bei dem die Paarung ausschließlich oder nahezu ausschließlich mit dem Partner stattfindet.

Monogamie

Einehe; sexuelle Paarbindung

monogenes Merkmal

Merkmal, das von einem Gen gesteuert wird

Monohybrid

Quelle: Genetik

(gr. monos, einzig; gr. hybris, Übermaß) Erbgang, bei dem nur ein Merkmal betrachtet wird.

Monohybridenkreuzung, engl. monohybrid cross

Kreuzung, bei der sich die Eltern nur in dem Allel für ein bestimmtes Gen unterscheiden

Monohybrider Erbgang

Eine Kreuzung, bei der nur ein phänotypisches Merkmal untersucht wird. Hierbei unterscheiden sich die zu kreuzenden Individuen in ihren Allelen für dieses Merkmal.

monoklonale Antikörper

Antikörper, die von einem einzigen B-Zell-Klon produziert werden, sodass sie alle identisch sind.

monoklonale Antikörper, engl. monoclonal antibodies

im Labor aus einem Klon von Hybridomzellen hergestellte Antikörper, die alle für die gleiche antigene Determinante spezifisch sind

Monokotylen, engl. monocots

auch als Monokotyledonen oder Einkeimblättrige bezeichnet; Bedecktsamer (Angiospermen) mit nur einem embyronalen Keimblatt; eine der beiden größten monophyletischen Gruppen der Angiospermen (Gegensatz zu → Eudikotylen)

Monokuläre Deprivation

Eine experimentelle Manipulation, die ein Auge am normalen Sehen hindert.

Monokultur, engl. monoculture

im Ackerbau der großflächige Anbau einer einzelnen Art von Kulturpflanzen (Gegensatz zu → Polykultur)

Monomer

Protein, das seine Aufgabe erfüllt und nur aus einer Aminosäurekette besteht.

Monomer

s. Polymer

Monomere

die am Aufbau von Makromolekülen beteiligten Grundeinheiten

Monomere (von griech. meros für „Einheiten“), engl. monomers

organische Moleküle, die mit anderen Monomeren zusammen Oligomere (aus wenigenMonomeren bestehend) oder Polymere (aus vielen Monomeren bestehend) bilden können; es kann sich um kleine Moleküle handeln (z. B. Einfachzucker), aber auch um sehr große (z. B. die Untereinheiten eines oligomeren Proteins)

monomiktisch

bezeichnet Seen, die nur einmal im Jahr vollständig durchmischt werden

monomorph

Ein Locus ist polymorph, wenn mindestens zwei Allele in der Population vorhanden sind und deren Allelhäufigkeiten kleiner als 99 % sind. Diese Bewertung eines Locus gilt für eine Population und kann jedoch für verschiedene Populationen einer Art unterschiedlich ausfallen. Trifft für einen Locus diese Eigenschaft nicht zu, dann wird er als monomorph bezeichnet. SNP haben normalerweise nur zwei Allele. In diesem Fall kann die Definition umgekehrt werden: Das seltenere Allel muss häufiger als ein Prozent sein.

monomorph

Eigenschaft eines Gens, das nur in einer einzigen Form existiert.

monophyletisch (von griech. mono für „ein“ und phyle für „Stamm“), engl. monophyletic

zu einer systematischen Gruppe gehörend; diese besteht aus einer einzigen Ursprungsart und all deren Nachkommen (Gegensatz zu → polyphyletisch, → paraphyletisch)

monophyletische Gruppe, engl. monophyletic group

→ Monophylum

Monophylum

Geschlossene Abstammungsgemeinschaft, enthält alle von einer Stammart abstammenden Arten.

Monophylum

geschlossene Abstammungsgemeinschaft; enthält die Stammart und alle deren Nachkommen; vgl. siehe Klade

Monophylum (Klade, monophyletische Gruppe), engl. monophylum

in der phylogenetischen Systematik eine Organismengruppe, die aus einem Vorfahren und all seinen Abkömmlingen besteht

Monopodium

Verzweigungsmodus der Gefäßpflanzen, bei dem das Wachstum der jeweiligen Hauptachse verstärkt fortgesetzt und den Seitensprossachsen gegenüber gefördert wird

Monosaccharid

Kohlenhydrat. Es gibt unterschiedliche Monosaccharide. Beispiele sind Glucose, Fructose, Ribose. (Syn.: Einfachzucker)

Monosaccharide

Einfachzucker; Grundbaustein von Oligo- und Polysacchariden

Monosaccharide, engl. monosaccharides

Einfachzucker; Oligosaccharide und Polysaccharide bestehen aus mehreren Monosacchariden

Monosomie

Quelle: Genetik

Haploider Zustand eines Chromosoms in einem diploiden (polyploiden) Genom (S. 405).

Monosomie

Eine numerische Chromosomenaberration, bei der beim diploiden Organismus nur ein Chromosom des homologen Paares vorhanden ist.

Monosomie

Quelle: Genetik

(gr. Monos, einzig; gr. soma, Körper) Haploider Zustand eines Chromosoms in einem diploiden (polyploiden) Genom.

Monosomie, engl. monosomy

ein Zustand, bei demein Chromosom eines diploiden Satzes fehlt (vgl. → Trisomie)

monosynaptischer Reflex, engl. monosynaptic reflex

neuronaler Reflex, der aus einem sensorischen Neuron besteht, das über eine einzige Synapse das Motoneuron aktiviert

monovariable Verteilung

Nur eine Variable bestimmt die Häufigkeitsverteilung.

Monözie

Individuen tragen sowohl männliche wie weibliche Fortpflanzungsorgane.

Monözie

"Einhäusigkeit; die Art bildet Individuen mit männlichen und weiblichen Merkmalen an derselben Pflanze aus. > Diözie"

Monözisch

Quelle: Genetik

Einhäusige Pflanzen mit männlichen und weiblichen Blüten auf einem Individuum (S. 462).

Monözisch

Quelle: Genetik

(gr. monos, allein, einzig; gr. oikos, Haus) Einhäusige Pflanzen mit männlichen und weiblichen Blüten auf einem Individuum.

monözisch (von griech. oikos für „Haus“), engl. monoecious

einhäusig; Eigenschaft von Pflanzen, bei denen die beiden Geschlechter auf einem Individuum vorkommen, das sowohl Eizellen als auch Spermazellen produziert; bei manchen Pflanzen auf rein männliche und rein weibliche Blüten auf derselben Pflanze verteilt; Beispiele sind Mais, Haselnuss, Kiefer (Gegensatz zu → diözisch)

Monozyten

Quelle: Nutrigenomik

Leukozyten des angeborenen Immunsystems, die in Makrophagen und dendritische Zellen differenzieren können.

Moosfaser

Ein Axon eines Neurons aus der Brücke, das Körnerzellen des Kleinhirns innerviert. Die Bezeichnung wird auch verwendet, um Axone von Körnerzellen des Gyrus dentatus zu beschreiben, die die CA3-Region des Hippocampus innervieren.

Morbus Crohn

Chronische Entzündung des Darms und wahrscheinlich die Folge einer anormalen Überreaktion auf die kommensale Darmflora.

Morbus Crohn

chronisch-entzündliche Erkrankung des gesamten Verdauungstraktes

Morph

Biologische Bezeichnung für die äußere Gestalt eines Individuums. Zum Beispiel werden Sexualtiere wie Männchen und Weibchen auch als Sexualmorphe bezeichnet.

Morphogen

Quelle: Genetik

Moleküle, die morphologische Musterbildung induzieren (S. 548).

Morphogen

Quelle: Genetik

(gr. morphe, Gestalt; gr. genesis, Entstehung) Moleküle, die morphologische Musterbildung induzieren.

Morphogen, engl. morphogen

diffusionsfähige Substanz, deren Konzentrationsgradient Entwicklungsmuster bei Tieren und Pflanzen festlegt

Morphogenese

Gestaltbildung bei Lebewesen während der siehe Ontogenese

Morphogenese (von griech. morphe für „Form“ und genesis für „Entstehung“), engl. morphogenesis

Entwicklung der Körperform; Folge von Determination, Differenzierung und Wachstum während der Ontogenese

Morphologie

Individuen können anhand einzelner Auffälligkeiten ihres äußeren Erscheinungsbildes, dem Phänotyp (> G), aber auch durch Organ- und Gewebestrukturen charakterisiert werden.

Morphologie

wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Körpergestalt und den Körperbauplänen sowie den Lageverhältnissen und dem Aufbau von Körperteilen und Organen befasst

Morphologie (von griech. morphe für „Form“ und logos für „Lehre“), engl. morphology

wissenschaftliche Lehre von der Körpergestalt und den Körperbauplänen; umfasst auch die Individualentwicklung, Lage, Funktion und Evolution der Körperteile

morphologischer Artbegriff, engl. morphological species concept

Definition einer Art als Gruppe von Individuen mit gleichem Erscheinungsbild (Gegensatz zu → biologischer Artbegriff, → phylogenetischer Artbegriff)

morphologisches Artkonzept

Definition einer Art als Gruppe von Individuen mit gleichem Erscheinungsbild

morphologisches Merkmal

Individuen können anhand einzelner Auffälligkeiten ihres äußeren Erscheinungsbilds, dem Phänotyp (> G), aber auch durch Organ- und Gewebestrukturen charakterisiert werden.

Morris-Wasserlabyrinth

Eine Aufgabe, die eingesetzt wird, um das räumliche Gedächtnis zu prüfen und bei der ein Nager in einemWasserbecken zu einer unter derWasseroberfläche verborgenen Plattform schwimmen muss.

Morula

frühes Entwicklungsstadium vieler Metazoa in Form einer kompakten Zellkugel

Morula, engl. morula

frühes Stadium der Embryonalentwicklung bei vielen Tierarten in Form einer kompakten Zellkugel

MOs

Mikroorganismen.

Mosaikentwicklung (Mosaiktyp), engl. mosaic development

Embryonales Entwicklungsmuster bei Tieren, bei dem aus jedem Blastomer ein bestimmter Teil des erwachsenen Körpers hervorgeht. (Gegensatz zu → Regulationsentwicklung)

motil

beweglich, zur freien Ortsbewegung fähig

motil (mobil, vagil), engl. motile

beweglich, zu Ortsveränderungen fähig (Gegensatz zu → sessil)

Motiv

Als Motiv wird eine nicht bewusstseinspflichtige, nicht sprachlich repräsentierte, affekt-basierte Präferenz für bestimmte Klassen von Anreizen bezeichnet, die die Aufmerksamkeit auf bestimmte Hinweisreize in der Umwelt orientiert und Verhalten energetisiert (McClelland, 1987).

Motivation

Motivation ist nach Rheinberg (2002, S. 13) „eine aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen positiv bewerteten Zielzustand“.

Motivation

Quelle: Sport

Aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs eines Menschen auf einen von ihm positiv bewerteten Zielzustand.

Motivationales Klima

Ein aufgabenorientiertes Klima (in manchen Studien auch Mastery Climate genannt) ist dadurch charakterisiert, dass Trainerin bzw. Trainer den Fokus auf Anstrengung, Entwicklung von Fähigkeiten und kooperatives Lernen legt und alle Sportler und Sportlerinnen möglichst gleich wahrgenommen und behandelt werden. Bei einem wettkampforientierten Klima werden Fehler bestraft, Athletinnen und Athleten werden je nach Leistungsniveau unterschiedlich behandelt und Rivalität/Konkurrenz innerhalb des Teams wird gefördert.

Motivationspsychologie

„Die Motivationspsychologie befasst sich damit, Richtung, Ausdauer und Intensität von Verhalten zu erklären. Dabei ist der motivationspsychologische Zugriff dadurch charakterisiert, dass angestrebte Zielzustände und das, was sie attraktiv macht, die erklärenden Größen sind“ (Rheinberg 2006, S. 13).

Motiviertes Verhalten

Verhalten, das in Gang gesetzt wird, um ein Ziel zu erreichen.

Motivkongruenz und Motivinkongruenz

Motivkongruenz bezeichnet die thematische Passung expliziter Motive (z. B. hohes explizites Leistungsmotiv) oder expliziter Ziele (z. B. ein Leistungsziel wie Landesmeisterin werden) zum dominanten impliziten Motiv einer Person (hier entsprechend ein hohes implizites Leistungsmotiv). Die Nicht-Passung wird als Motivinkongruenz bezeichnet (Brunstein et al. 1995).

Motoneuron

Ein Neuron, das Synapsen mit einem Muskel bildet und das Muskelkontraktionen verursacht.

Motoneuron

efferentes Neuron.

Motoneuronen

Neuronen, die Informationen an Muskelzellen weiterleiten

Motoneuronen, engl. motor neurons

Nervenzellen, die Informationen vom Zentralnervensystem zu einer Zelle weiterleiten, welche Bewegungen erzeugt

Motoneuronenpool

Alle α-Motoneuronen, die die Fasern eines einzigen Skelettmuskels innervieren.

Motorcortex

Cortexareale 4 und 6, die direkt an der Kontrolle von willkürlichen Bewegungen beteiligt sind. Auch als motorische Rinde oder motorischer Cortex bezeichnet.

motorische Einheit, engl. motor unit

einzelnes Motoneuron mit den von ihm innervierten Muskelfasern

Motorische Endplatte

Die chemische Synapse am Übergang zwischen Neuron und Muskel. Auch als neuromuskuläre Endplatte bezeichnet.

motorische Endplatte

Synapse zwischen Muskelfaser und Neuron. Durch die Freisetzung von Transmittern (Acetylcholin) in die motorische Endplatte kommt es zum Aktionspotenzial an der Muskelfaser und dadurch zur Muskelkontraktion.

motorische Endplatte, engl. motor end plate

(1) im engeren Sinn Vertiefung in der postsynaptischen Membran der neuromuskulären Endplatte, in der sich die Endigungen der Motoneuronen befinden; (2) im weiteren Sinn synonym zur neuromuskulären Endplatte

Motorische Entwicklung

Quelle: Sport

Betrifft altersbezogene dauerhafte Veränderungen motorischer Kontrollprozesse.

Motorische Kontrolle

Quelle: Sport

Betrifft die internen Steuerungs-und Regelungsmechanismen, die äußerlich sichtbarem Bewegungsverhalten zugrunde liegen.

motorischer Cortex, engl. motor cortex

Bereich der Großhirnrinde, der Motoneuronen enthält, welche direkt spezifische Muskelfasern zur Kontraktion anregen

Motorisches Lernen

Quelle: Sport

Betrifft erfahrungsbedingte dauerhafte Veränderungen von Kompetenzen für motorische Kontrollprozesse.

Motorisches System

Sämtliche Skelettmuskeln und die Bestandteile des Zentralnervensystems, die diese steuern.

Motorprotein

auch Kopfdomäne; Region der ATP-Bindungsstelle und der Strukturen, die während der Konformationsänderung die Bewegung des Moleküls steuern

Motorproteine, engl. motor proteins

spezialisierte Proteine, die unter Energieaufwand die Form der Zelle verändern können oder der Fortbewegung der gesamten Zelle oder von Strukturen innerhalb der Zelle dienen

MR1 (MHC-related protein 1)

"Nichtklassisches" MHC-Klasse-Ib-Molekül, das bestimmte Stoffwechselprodukte der Folsäure bindet, die von Bakterien produziert werden. Die mucosaassoziierten invarianten T-Zellen (MAIT-Zellen) können diese dann erkennen.

MRE11A (meiotic recombination 11 homolog a)

Protein, das bei Mechanismen zur Schädigung und Reparatur von DNA eine Rolle spielt. Es erkennt auch dsDNA im Cytoplasma und kann den STING-Signalweg aktivieren.

mRNA

Quelle: Genetik

(engl. messenger RNA, Boten-Ribonukleinsäure) RNA-Molekül, das an der DNA abgelesen (Transkription) und in ein Protein übersetzt wird (Translation).

mRNA

Abkürzung von „messenger RNA“. Die komplementäre Abschrift eines Gens, die in eine Aminosäurekette übersetzt wird.

mRNA

Siehe Messenger-RNA.

mRNA

→ Messenger-RNA

mRNA

messenger-RNA

mRNA

einzelsträngiges Transkriptionsprodukt eines DNA-Abschnitts, das Informationen für die Synthese eines Polypeptids enthält

mRNA

Quelle: Genetik

(engl. messenger RNA, Boten-Ribonukleinsäure) RNA-Molekül, das an der DNA abgelesen (Transkription) und in ein Protein übersetzt wird (Translation).

MSH2, MSH6

Proteine der Fehlpaarungsreparatur, die Uridinreste erkennen und Nucleasen aktivieren, das beschädgte Nucleotid und einige benachbarte Nucleotide zu entfernen.

mtDNA

mitochondriale DNA

mtDNA

mitochondriale DNA; siehe Chondrom

mTOR (mammalian target of rapamycin)

Serin/Threonin-Kinase, die zahlreiche Komponenten des Zellmetabolimus und der Zellfunktionen in einem Komplex mit den regulatorischen Proteinen Raptor und Rictor beeinflusst. Der Raptor:mTOR-Komplex (mTORC1) wird vom Immunsuppressivum Rapamycin gehemmt.

mTORC1, mTORC2

Aktive Komplexe, die mTOR mit den regulatorischen Proteinen Raptor beziehungsweise Rictor bildet.

Mucin

strukturgebende Glykopeptid-Makromoleküle von Schleimen

Mucine

Stark glykosylierte Zelloberflächenproteine. Beim Homing der Lymphocyten werden mucinähnliche Proteine von L-Selektin gebunden.

Muckle-Wells-Syndrom

Vererbbare, episodisch auftretende autoinflammatorische Krankheit, die durch Mutationen im Gen für Cryopyrin (CIAS1) hervorgerufen wird. Dieses Gen codiert NLRP3, eine Komponente des Inflammasoms.

Mucopolysaccharide

gallertartige, aus Disacchariden aufgebaute Polysaccharidkomonente von Zucker-Protein-Verbindungen (Proteoglykanen) der Haut, des Binde- und des Knorpelgewebes; fungieren als intrazelluläre Kleb- und Schmierstoffe

Mucopolysaccharide, engl. mucopolysaccharides

gallertige, gelartige, klebrige oder schleimige Stoffe auf Polysaccharidbasis (Glykosaminglykane) mit sauren Gruppen, oft im Komplex mit Proteinen (vgl. → Schleimstoffe)

Mucosa

Schleimhaut

Mucosa

Schleimhaut; durch Sekretausscheidung feucht gehaltene Auskleidung des Magen-Darm-Trakts

Mucosa, engl. mucosa

die Schleimhautschicht, welche die Innenwand des Verdauungstrakts auskleidet

mucosaassoziierte invariante T-Zellen (MAIT-Zellen)

Vor allem γ:δ-T-Zellen mit eingeschränkter Diversität, die im mucosalen Immunsystem vorkommen und auf bakterielle Folsäurederivate reagieren, welche vom nichtklassischen MHC-Klasse-Ib-Molekül MR1 präsentiert werden.

mucosaassoziierte lymphatische Gewebe (MALT) (mucosa-associated lymphoid tissue)

Allgemeine Bezeichnung für alle strukturierten Lymphgewebe unter Schleimhautoberflächen, in denen eine adaptive Immunantwort ausgelöst werden kann. Dazu gehören GALT (gut-associated lymphoid tissues), BALT (bronchial-associated lymphoid tissues) und NALT (nasal-associated lymphoid tissue).

mucosale Epithelien

Schleimbedeckte Epithelien, welche die inneren Körperhöhlen auskleiden, die mit der Außenwelt in Verbindung stehen (beispielsweise Darm, Atemwege, Vaginaltrakt).

mucosale Mastzellen

Spezialisierte Mastzellen, die in der Mucosa vorkommen. Sie erzeugen nur wenig Histamin, aber große Mengen an anderen Entzündungsmediatoren wie Prostaglandine und Leukotriene.

mucosale Toleranz

Unterdrückung von spezifischen systemischen Immunreaktionen gegen ein Antigen, indem man dieses Antigen vorher über eine Schleimhaut verabreicht.

mucosales Immunsystem

Das Immunsystem, das die inneren mucosalen Oberflächen (Schleimhäute) schützt, etwa die Auskleidung des Darms, der Atemwege und des Urogenitaltrakts. Über sie können praktisch alle Krankheitserreger und andere Antigene in den Körper gelangen (→ mucosaassoziierte lymphatische Gewebe).

Mucoviscidose

autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselkrankheit

Mucus

Schleimschicht der Schleimhaut

Mucus (Schleim)

"Klebrige" Lösung von Proteinen (Mucinen), die von den Becherzellen der inneren Epithelien produziert werden und auf der Oberfläche der Epithelien eine Schutzschicht bilden.

Müller-Gliazellen

Gliazellen der Netzhaut, die die Netzhautneuronen ernähren und Licht auf die Photorezeptoren leiten

Müller-Lyer-Illusion

Die Müller-Lyer-Illusion ist eine visuelle Täuschung bei der Präsentation von zwei gleich langen Linien, wenn bei einer Linie die Pfeilspitze am Ende nach innen und bei der anderen nach außen gerichtet ist. Diejenige Linie, bei welcher der Pfeil nach innen gerichtet ist, wird vom Beobachter oder der Beobachterin als länger wahrgenommen.

Muller-Ratsche, engl. Muller’s ratchet

in der Evolutionsbiologie die Bezeichnung für die Ansammlung von nachteiligen Mutationen bei Arten mit ungeschlechtlicher Fortpflanzung aufgrund der ausbleibenden Rekombination der Genome

Müller’sche Mimikry, engl. Müllerian mimicry

ähnliches Aussehen von zwei oder mehr ungenießbaren Arten (vgl. → Bates’sche Mimikry)

multifaktoriell, engl. multifactorial

Beschreibung der Wechselwirkung vieler Gene und Proteine mit einem oder mehreren Umweltfaktoren. Krebs ist beispielsweise eine Krankheit mit multifaktoriellen Ursachen.

multifaktorielles Merkmal

Viele Genorte (> G) und die Umwelt nehmen Einfluss auf die Merkmalsausprägung. Diese sog. komplexen Merkmale folgen oftmals keinem Mendelschen Erbgang.

multifaktorielles Merkmal

Die Allele vieler, oftmals unbekannter Genorte sowie Umwelteinflüsse führen zur Ausprägung von komplexen oder multifaktoriellen Merkmalen.

Multilocus-Fingerprint

Das klassische Verfahren erfasst mithilfe von DNA-Sonden (> Minisatelliten) jene DNA-Abschnitte eines Genoms, die das komplementäre Motiv der Sonde tragen. Dieses Verfahren führt bei jedem Individuum zu einem spezifischen Bandenmuster (DNA-Leiter). Die einzelnen Banden können nicht einem bestimmten Genort (> G) zugeordnet werden und sind daher nur eingeschränkt für eine Verwandtschaftsanalyse anwendbar (> genetischer Fingerabdruck).

Multiple Allelie

Quelle: Genetik

Mehr als zwei Allele eines Gens, die in einer Population vorkommen.

Multiple Allelie

Quelle: Genetik

Mehr als zwei Allele eines Gens, die in einer Population vorkommen (S. 476).

Multiple Allelie

Die Anzahl der möglichen oder beobachteten Allele in einer Population ist größer als das Ploidie-Level der betrachteten Art (theoretisch ist sie sogar unendlich).

Multiple cloning site

MCS, bezeichnet einen Sequenzabschnitt auf Vektoren, in dem sich viele Erkennungssequenzen für unterschiedliche Restriktionsenzyme befinden. Hier findet oft die Integration fremder DNA statt.

multiple Sklerose

Neurologische Autoimmunkrankheit, die durch fokale Demyelinisierung im Zentralnervensystem, den Eintritt von Lymphocyten ins Gehirn und einen chronischen progressiven Verlauf gekennzeichnet ist.

Multiple Sklerose

chronisch-entzündliche, neurologische Erkrankung

Multiplikationsregel, engl. multiplication rule

Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei oder mehr voneinander unabhängige Ereignisse zusammen auftreten, ist das Produkt ihrer unabhängigen Wahrscheinlichkeiten.

Multipolares Neuron

Ein Neuron mit drei oder mehr Neuriten.

multipotent, engl. multipotent

Fähigkeit einer Zelle, sich zu einer begrenzten Zahl von Zelltypen zu differenzieren (Gegensatz zu → pluripotent, → totipotent, → unipotent)

multipotente Vorläuferzellen (MPPs) (multipotent progenitorcells)

Knochenmarkzellen, aus denen sowohl lymphatische als auch myeloische Zellen hervorgehen können, sie sind jedoch keine sich selbst erneuernden Stammzellen mehr.

Multiregional-Hypothese

Hypothese, die den Ursprung der heutigen menschlichen Rassen durch die „gleichzeitige“ Entstehung des modernen Menschen in verschiedenen geografischen Populationen des Urmenschen erklärt.

multivariable Verteilung

Die Häufigkeitsverteilung wird von mehreren Variablen bestimmt.

multivariate Verteilung

Die Häufigkeitsverteilung wird von mehreren Variablen bestimmt.

Muraminsäuredipeptid (MDP)

Bestandteil im Peptidoglykan der meisten Bakterien; wird vom intrazellulären Sensor NOD2 erkannt.

Muromomab

Antikörper von der Maus gegen das humane CD3-Protein, mit dem man eine Transplantatabstoßung behandeln kann. Dies war der erste monoklonale Antikörper, der für Menschen als Wirkstoff zugelassen wurde.

Muscarin

Pilzgift mit agonistischer Wirkung am siehe muscarinergen Acetylcholinrezeptor

muscarinerger Acetylcholinrezeptor

G-Protein-gekoppelter Rezeptor, dessen Agonist siehe Acetylcholin ist; Vorkommen in der Plasmamembran von Nervenzellen, den Belegzellen des Magens und der glatten Muskelzellen

Muscarinischer Acetylcholinrezeptor

Ein Subtyp der Acetylcholinrezeptoren, der G-Protein-gekoppelt ist.

Muscularis, engl. muscularis

Muskelgewebe des Magen-Darm- Trakts, bestehend aus einer Ring- und einer Längsmuskelschich

Muskelfaser

Eine vielkernige Skelettmuskelzelle.

Muskelfaser

Muskelzelle der quergestreiften Muskulatur. Eine Muskelfaser hat viele Zellkerne, da sie aus der Verschmelzung von vielen Vorläuferzellen entsteht.

Muskelfaser, engl. muscle fiber

einzelne Muskelzelle; beim Skelettmuskel ist diese Zelle syncytial und vielkernig (vgl. → Syncytium)

Muskelfasern

vielkernige plasmodiale kontraktile Baueinheit (siehe Syncytium) der quergestreiften Skelettmuskulatur von Vertebraten

Muskelgewebe

durch Zusammenwirken von siehe Actin und siehe Myosin kontraktiles Gewebe

Muskelgewebe

Verband von Zellen der glatten, quergestreiften oder Herzmuskulatur.

Muskelgewebe, engl. muscle tissue

erregbares Gewebe, das sich durch das Zusammenwirken von Actin und Myosin kontrahieren kann; einer der vier wichtigsten Gewebetypen vielzelliger Tiere; drei Typen: Skelettmuskulatur, glatte Muskulatur, Herzmuskulatur

Muskelmagen

Teil des Magens von Vögeln, Reptilien, Anneliden und einigen Insekten; dient der mechanischen Zerkleinerung der Nahrung; kann zusätzlich Steinchen zur Unterstützung der Nahrungszerkleinerung enthalten

Muskelmagen, engl. gizzard

das zweite der beiden magenähnlichen Organe von Reptilien und Vögeln, Regenwürmern und verschiedenen Insekten, in dem die Nahrung – zum Teil mithilfe kleiner Steinchen – zermahlen wird (vgl. → Kropf)

Muskelspindel

Eine spezialisierte Struktur innerhalb des Skelettmuskels, die die Muskellänge wahrnimmt; liefert über Gruppe-Ia-Axone sensorische Informationen an Neuronen des Rückenmarks; auch als Dehnungsrezeptor bezeichnet.

Muskelspindeln, engl. muscle spindles

in die Skelettmuskeln eingebettete Mechanorezepotoren, die Veränderungen der Muskelstreckung wahrnehmen

Muskelspindelorgane

von einer spindelartigen Bindegewebshülle umgebene Bündel spezieller Muskelfasern in der Skelettmuskulatur, die als Mechanorezeptoren zur Dehnungs- und Längenmessung des Muskels dienen

Muskeltonus

Grundspannung des Muskels im Ruhezustand

Muskeltonus (von lat. tonus für „Spannung“), engl. muscle tonus

geringe muskuläre Grundspannung, die selbst im Ruhezustand des Körpers aufrechterhalten wird

Muskelzuckung, engl. muscle twitch

Reaktion eines Muskels auf einen einzelnen Reiz; Teil der Muskelkontraktion

Musterbildung, engl. pattern formation

in der Embryonalentwicklung der Tiere die definierte räumliche Anordnung einfacherer Strukturen zu komplizierteren Strukturen

Mustererkennung

Mustererkennung befähigt Sportlerinnen und Sportler, relevante Stimuli einer Handlungssituation im Sport nicht nur als einzelne isolierte Objekte, sondern als ganzheitliche Struktur (z. B. eine 3:2:1-Verteidigung im Handball) erkennen zu können.

Mustererkennungsrezeptoren

Quelle: Nutrigenomik

Evolutionär konservierte Rezeptoren, die bei Erkennung mikrobieller Produkte oder endogener Gefahrensignale, wie DAMPs, Entzündungen und angeborene Immunität auslösen.

Mustererkennungsrezeptoren (PRRs) (pattern recognition rerceptors)

Rezeptoren des angeborenen Immunsystems, die gemeinsame Molekülmuster auf der Oberfläche von Krankheitserregern erkennen.

Mustererkennungsrezeptoren (PRRs), engl. pattern recognition receptors

von Zellen der angeborenen Immunabwehr von Tieren und Pflanzen exprimierte Proteine, die an Moleküle von Pathogenen binden, welche → pathogenassoziierte molekulare Muster (PAMPs) enthalten

Mutagen

Quelle: Genetik

(lat. mutare, verändern) Physikalische Einwirkung (Strahlung) oder chemische Verbindung, die Mutationen induziert (7 Abschn. 10.4).

Mutagen

Externer Einfluss, der Mutationen auslösen kann. Kann physikalischer (Strahlung, Temperatur) oder chemischer Natur sein.

Mutagen

Quelle: Genetik

(lat. mutare, verändern; gr. genesis, Entstehung) Physikalische Einwirkung (Strahlung) oder chemische Verbindung, die Mutationen induziert (Abschn. 10.4).

Mutagen (von lat. mutare für „verändern“ und griech. gennan für „erzeugen“), engl. mutagen

ein die Mutationsrate erhöhender Faktor, wie entsprechendeWirkstoffe oder Strahlung

Mutagene

Faktoren, die Mutationen auslösen

Mutagenese

Die Entstehung/Erzeugung von Mutation. Man unterscheidet zwischen direkter M., bei der eine zufällig entstandene Läsion über mehrere Replikationsrunden zu einer Mutation führt, und indirekter M., bei der eine Mutation „aus Versehen“ bei der Reparatur von DNA-Schäden (NHEJ) entsteht. Oft wird hiermit auch die bewusste Erzeugung von Mutationen durch externe Mutagene oder gentechnische Anwendungen beschrieben.

Mutagenese, engl. mutagenesis

das Erzeugen von Mutationen im Erbgut; geschieht entweder ungerichtet wie in der Natur, kann mittels Gentechnik aber auch als gerichtete Mutagenese erfolgen, also als gezielter Austausch bestimmter Nucleotide

Mutant

Organismus, der sich (verursacht durch Mutationen) genetisch vom Wildtyp, also dem häufigsten Genotyp einer Population unterscheidet.

Mutation

Quelle: Genetik

(lat. mutare, verändern) Die Veränderung von Genen (7 Kap. 10).

Mutation

Die Kopie der Erbinformation unterscheidet sich vom Original. Penetranz Die Wirkung eines elterlichen Gens bestimmt die Merkmalsausprägung. Doch eine ansonsten dominante auffällige Eigenschaft wird im heterozygoten Individuum nicht immer vollständig ausgebildet: Untersucht man eine Gruppe von Individuen, die alle denselben heterozygoten Genotyp tragen, doch nur ein Teil von ihnen die Auffälligkeit zeigen, dann beschreibt der relative Anteil der auffälligen Individuen den Grad der Penetranz: Vollständig penetrant: 100 %, Unvollständig penetrant: < 100 %.

Mutation

Veränderungen in der DNA. Betroffen sein können einzelne Nukleotide (Genmutationen), ganze Bereiche (Chromosomenmutationen) oder die Anzahl von Chromosomen (Genommutation). Auswirkungen auf die Genexpression oder den Phänotyp eines Individuums sind stark abhängig vom Ort und Ausmaß der Mutation.

Mutation

spontane oder durch Mutagene verursachte Veränderung des Erbgutes, die nicht auf Rekombination zurückzuführen ist

Mutation

Quelle: Genetik

(lat. mutare, verändern) Die Veränderung von Genen (Kap. 10).

Mutation

Eine Änderung in der Abfolge von codierenden Kernbasen (meist DNA, manchmal auch RNA). Je nach Kontext der Mutation und danach, was sie am Ende bewirkt, unterscheidet man verschiedene Arten von Mutationen. Inner­halb von Sequenzen, die Proteine codieren, kann ein anderes Codon entstehen, das aber für die gleiche Aminosäure steht – eine stille (silent) Mutation. Dann kann es zu Änderungen der Aminosäure-Sequenz kommen, eine missense-Mutation, und schließlich kann ein Stoppcodon entstehen, eine non-sense-Mutation.

Mutation, engl. mutation

Veränderung im genetischen Material, die nicht durch Rekombination entstanden ist

Mutationsrate

relative Anzahl Mutationen pro Generation oder pro Zellteilung

Mutterboden

→ Oberboden

Mutualismus

Eine Kooperation von Individuen verschiedener Arten, die zum Nutzen aller beteiligten Arten ist. Die Kooperation kann dauerhaft und lebenslang sein (obligat oder symbiotisch) oder nur für eine bestimmte Zeit angelegt sein (fakultativ).

Mutualismus

Symbiotische Beziehung zwischen zwei Lebewesen, von der beide einen Nutzen haben, etwa die Beziehung zwischen einem Menschen und seinen normalerweise im Darm vorkommenden (kommensalen) Mikroorganismen.

Mutualismus

(1) Form der siehe Symbiose, bei der beide Partner auch als Einzelindividuen lebensfähig sind; (2) Form der Interaktion, bei der beide Partner einen Vorteil aus der Interaktion ziehen (v. a. im englischsprachigen Raum verbreitet)

Mutualismus, engl. mutualism

(1) im weiteren Sinn ein Synonym für Symbiose; (2) im engeren Sinn der Überbegriff für eine für beide Partner positive interspezifische Interaktion, wobei die Symbiose eine Spezialform des Mutualismus mit besonders starker gegenseitiger Abhängigkeit und engem körperlichen Kontakt ist (vgl. → Symbiose)

Mx-Proteine (Myxomaresistenzproteine)

Durch Interferon induzierbare Proteine, die erforderlich sind, um die Replikation des Influenzavirus in der Zelle zu verhindern.

Myasthenia gravis

Autoimmunerkrankung, bei der Autoantikörper gegen den Acetylcholinrezeptor auf Skelettmuskelzellen die Signalübertragung an neuromuskulären Synapsen blockieren. Die Krankheit führt zu einer langsam an Intensität zunehmenden Ermüdungslähmung und schließlich zum Tod.

Mycel

Gesamtheit der siehe Hyphen, die den siehe Thallus von Pilze aufbauen

Mycel (Plural: Mycelien; von griech. mykes für „Pilz“), engl. mycelium

die Gesamtheit der Hyphen eines Pilzes

Mycophenolat

Inhibitor der Synthese von Guanosinmonophosphat. Es wirkt als cytotoxisches Immunsuppressivum durch schnelles Abtöten von sich rasch teilenden Zellen, etwa von Lymphocyten, die als Reaktion auf ein Antigen proliferieren.

Mycophenolat-Mofetil

Wirkstoffvorstufe für die Behandlung von Krebs, die im Stoffwechsel in Mycophenolat umgewandelt wird, das wiederum als Inhibitor der Inosinmonophosphat-Dehydrogenase wirkt, sodass die Bildung von Guanosinmonophosphat und damit die DNA-Synthese gestört ist.

MyD88

Adaptorprotein bei der Signalübertragung von TLR-Proteinen mit Ausnahme von TLR-3.

Myelin

Eine membranöse Hülle oder Scheide um Axone, die im zentralen Nervensystem durch Oligodendroglia und im peripheren Nervensystem durch Schwann-Zellen gebildet wird.

Myelin

von siehe Gliazellen gebildete lipidreiche Membranschichten (siehe Myelinscheide)

Myelin, engl. myelin

konzentrisch angeordnete Plasmamembranschichten, die viele Axone von Nervenzellen umhüllen; isoliert die Axone elektrisch, wodurch sich die Geschwindigkeit der Weiterleitung von Nervenimpulsen stark erhöht

Myelinscheide

Markscheide; spiralförmige Umhüllung von Axonen aus siehe Myelin; isoliert die Axone elektrisch und erhöht die Geschwindigkeit der Signalweiterleitung

Myeloide

Zelllinie der Blutzellen, die alle Leukocyten mit Ausnahme der Lymphocyten umfasst.

myelomonocytische Linie

Angeborene Immunzellen, die aus den myelomonocytischen Vorläuferzellen im Knochenmark hervorgehen, die neutrophilen, basophilen und eosinophilen Zellen sowie Monocyten und dendritische Zellen.

Myeloperoxidase

hypochloridionen-bildendes, lysosomales Enzym

Mykologie engl. mycology

wissenschaftliches Fachgebiet, das sich mit den Pilzen befasst

Mykorrhiza

mutualistische Assoziation zwischen Pilzen und den Wurzeln von Tracheophyten

Mykorrhiza (vom griechischen mykes für „Pilz“ und rhiza für „Wurzel“), engl. mycorrhiza

symbiotische Verbindung zwischen den Wurzeln einer Pflanze und dem Mycel eines Pilzes

MyoD, engl. MyoD

Protein, das vom myoblastendeterminierenden Gen codiert wird; ein Transkriptionsfaktor, der an der Differenzierung der Myoblasten (Vorläuferzellen der Muskelzellen) beteiligt ist

Myofibrille

Eine zylindrische Struktur innerhalb der Skelettmuskelfaser, die als Reaktion auf ein Aktionspotenzial kontrahiert.

Myofibrillen

aus Sarkomeren (den funktionellen Grundeinheiten von Skelettmuskeln) aufgebaute Längselemente in Muskelfasern

Myofibrillen (von griech. mys für „Muskel“ und lat. fibrilla für „kleine Faser“), engl. myofibrils

fadenförmige Längselemente in Muskelfasern, die aus hintereinander angeordneten → Sarkomeren aufgebaut sind

Myofilamente, engl. myofilaments

polymerisierte Einheiten aus Actin oder Myosin in einem → Sarkomer

myogen (von griech. genesis für „Entstehung“), engl. myogenic

im Muskel entstanden

Myoglobin (von griech. mys für „Muskel“ lat. globus für „Kugel“), engl. myoglobin

sauerstoffbindendes Protein in der Muskulatur; besteht aus einer Hämkomponente und einer einzelnen Globinkette und bindet Sauerstoff mit deutlich höherer Affinität als Hämoglobin

Myokardinfarkt

Quelle: Nutrigenomik

(Auch bekannt als Herzinfarkt) tritt auf, wenn der Blutfluss zu einem Teil des Herzens sich stark verringert oder stoppt, was zu einer Schädigung des Herzmuskels führt.

Myokardinfarkt, engl. myocardial infarction (MI)

auch als Herzinfarkt oder Herzattacke bezeichnet; Verstopfung einer Arterie, die den Herzmuskel mit Blut versorgt

Myokine

Quelle: Nutrigenomik

Kleine Proteine oder Proteoglykane, die von Muskelzellen (Myozyten) bei der Kontraktion freigesetzt werden, um autokrine, parakrine oder endokrine Wirkungen zu vermitteln.

Myomer

Muskelblock der Rumpfmuskulatur bei Annelida, Arthropoda und Chordata.

Myosin

In allen Zellen ein Protein des Cytoskeletts und das in dicken Filamenten der Skelettmuskelfasern hauptsächlich vorkommende Protein; verursacht die Muskelkontraktion durch chemische Wechselwirkung mit Aktin.

Myosin

Motoprotein; eines der zwei kontraktilen Hauptproteine der Muskulatur in eukaryotischen Zellen

Myosin

Struktur der Muskelfaser. Bei der Muskelkontraktion schieben sich Actin und Myosin übereinander; hierbei ist das Myosin der antreibende Teil. Durch die Formänderung der Myosinköpfe werden die Actinfilamente über die Myosinfilamente gezogen. Außerdem ist Myosin bei allen eukaryotischen Zellen ein Bestandteil des Cytoskeletts und am intrazellulären Transport sowie an der Zellbewegung beteiligt.

Myosin, engl. myosin

eines der beiden kontraktilen Hauptproteine in der Muskulatur; funktioniert als Motorprotein (vgl. → Actin)

Myxosporen

(1) infektiöses Stadium der Myxozoa; (2) Dauerzellen von fruchtkörperbildenden, gleitenden Bakterien (Myxobakterien)

„major gene“

Das Gen, das neben anderen Genen hauptsächlich an einer komplexen Merkmalsausprägung beteiligt ist.

„major histocompatibility complex“ (MHC)

Ein Genkomplex, dessen Gene auf Chromosomen in Kopplungsgruppen vorliegen und die genetische Basis für die Immunabwehr von Säugern sind.

„minor gene“

Ein Gen, das neben anderen Genen einen untergeordneten Einfluss auf eine komplexe Merkmalsausprägung ausübt.