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Begriff Erklärung

Ileum

Krummdarm; letzter Abschnitt des Dünndarms vor dessen Übergang in den Dickdarm

Immunität

Zustand der zellulären und molekularen Abwehrbereitschaft eines Organismus gegen eindringende Fremdstoffe, -zellen oder -organismen

Impedanzanpassung

Anpassungsreaktion in Lauterzeugungsorganen oder im Gehör von Tieren zur Verbesserung der Kopplung zwischen Schallquelle und dem Trägermedium des Schalls bzw. diesem und den Strukturen des Gehörs

Impedanzwandler

Strukturen in den Lauterzeugungsorganen bzw. dem Gehör von Tieren zur → Impedanzanpassung

Impfung

bewusst durchgeführte Maßnahme zur Herstellung einer Immunität gegen bestimmte Krankheitserreger (→ Pathogene) bei Mensch und Tier

implizites Gedächtnis

auch: nichtdeklaratives Gedächtnis; umfasst Gedächtnisbildung durch → Reifung sowie das prozedurale Gedächtnis

infradianer Rhythmus

Rhythmus mit einer Periodenlänge >24 h, zum Beispiel jahresperiodischer Rhythmus

Inhibin

glykosyliertes → Peptidhormon, das in den → Sertoli-Zellen des → Hodens bzw. in den → Granulosazellen des Ovars von Säugetieren produziert wird und die Freisetzung von follikelstimulierendem Hormon (FSH) in der → Adenohypophyse hemmt

inhibitorisch

hemmend einwirkend; bei erregbaren Zellen eine Situation oder ein Stimulus, die/der hyperpolarisierend auf das Membranpotenzial wirkt

innates Immunsystem

angeborenes Immunsystem

innere Energie

thermodynamische Energie U; ihre €nderung dU ist die Summe der abgegebenen oder aufgenommenen Wärme dQ und der vom oder am System verrichteten Arbeit dW

Insulin

Peptidhormon der Wirbeltiere, das in den β-Zellen des endokrinen → Pankreas gebildet wird und durch die Stimulation der Glucoseaufnahme in die Körperzellen zu einer Absenkung der Glucosekonzentration im Blutplasma führt

Interstitialflüssigkeit

Lymphe

intrafusale Muskelfaser

Muskelfaser innerhalb einer Muskelspindel, → extrafusale Muskelfaser

intrazelluläre Verdauung

Verdauungsvorgang, der auf der endocytotischen Aufnahme von extrazellulären Partikeln oder Flüssigkeiten bzw. zellulären Abfallprodukten und Produkten des lysosomalen Abbaus beruht

Intron

Teil einer eukaryotischen Gensequenz, der transkribiert wird, beim Spleißen aber aus dem Transkript entfernt wird und daher nicht in der reifen mRNA enthalten ist

Ionenbindung n

elektrostatisch bedingte chemische Bindung zweier Partner aufgrund ihrer unterschiedlichen Ladunge

Ionenkanal

für Ionen durchlässige Transmembranpore in der biologischen Membran

Ionocyt

ionentransportierende Zelle im Integument von Tieren, die der ionalen oder der osmotischen Homöostase des Tieres dient

ionotroper Rezeptor

Transmembranprotein mit einer extrazellulären Ligandenbindungsstelle und einem durch die Ligandenbindung regulierten Ionenkanal

Isocortex

sechsschichtiger Cortex des → Telencephalons von Wirbeltieren

Isogene

zwei oder mehr Gene innerhalb desselben Genoms mit großer Sequenzähnlichkeit, die Proteine mit gleicher Funktion codieren; Entstehung vermutlich durch Genduplikationsereignisse

Isomere

Moleküle mit derselben Summenformel, aber unterschiedlichen räumlichen Strukturen

isoosmotisch

die betrachtete Lösung hat dieselbe osmotische Wirksamkeit wie eine Vergleichslösung

isoton

die betrachtete Lösung hat dieselbe osmotische Wirksamkeit wie die Körperflüssigkeit des Tieres

In-situ-Hybridisierung

Ein Verfahren zur Lokalisierung von Messenger-RNA in Zellen.

Intercellular adhesion molecules

Zelloberflächenproteine, die Zelladhäsionen vermitteln

IκB

Cytoplasmatisches Protein, das konstitutiv mit dem NFκB-Homodimer assoziiert ist und aus den Untereinheiten p50 und p65 besteht. Wenn die aktivierte IκB-Kinase (IKK) IκB phosphoryliert, wird IκB abgebaut, und das NFκB-Dimer wird als aktiver Transkriptionsfaktor freigesetzt.

IκB-Kinase

→ IKK

iC3b

Inaktives Komplementfragment, das aus der Spaltung von C3b hervorgeht.

ICAMs

ICAM-1, ICAM-2, ICAM-3. Zelladhäsionsmoleküle der Immunglobulinsuperfamilie, die an das Leukocytenintegrin CD11a:CCD18 (LFA-1) binden. Sie sind für die Bindung der Lymphocyten und anderer Leukocyten an antigenpräsentierende Zellen und Endothelzellen von entscheidender Bedeutung.

ICOS (inducible co-stimulator)

Mit CD28 verwandter costimulierender Rezeptor, der von aktivierten T-Zellen induziert wird und T-Zell-Antworten verstärken kann. Er bindet einen costimulierenden Liganden mit der Bezeichnung ICOSL (ICOS-Ligand), der sich von den B7-Molekülen unterscheidet.

ICOSL

→ ICOS

Ideales Gas

Ein ideales Gas ist eine theoretische Vereinfachung, mit der die fundamentalen Gesetzmäßigkeiten zum Verhalten von Gasen beschrieben werden. Ideale Gase bestehen dabei aus (erdachten) Teilchen in Form von Massepunkten ohne eigenes Volumen, die keinerlei elektrostatischen Kräften ausgesetzt sind. Physische Zusammenstöße untereinander und mit der Gefäßwand sind allerdings möglich.

Identifikation

Als Identifikation bezeichnet man die positive emotionale Bewertung der Beziehung zwischen dem Selbst und der eigenen Gruppe (ingroup).

Ideomotorik

Quelle: Sport

Meint die geistige Vorwegnahme einer motorischen Handlungsausführung und der mit ihr verbundenen Konsequenzen zusammen mit dem Wunsch, dass diese Konsequenzen eintreten mögen. Diese (situationsangepasste) geistige Vorwegnahme ist Voraussetzung für die Initiierung einer Bewegung.

Idioblasten

die Einzelzellen oder kleineren Zellgruppen bei Pflanzen, die mit besonderen Aufgaben und daher abweichender Gestalt in einem größeren und andersartigen Gewebe eingestreut sind

IFI16 (IFNγ-induzierbares Protein 16)

Protein der PYHIN-Unterfamilie in der NLR-Familie (NLR für NOD-like-Rezeptoren), das eine aminoterminale HIN-Domäne enthält. Es aktiviert den STING-Signalweg als Reaktion auf doppelsträngige DNA.

IFIT (interferoninduzierte Proteine mit Tetratricopeptidwiederholungen)

Kleine Familie von körpereigenen Proteinen, die durch Interferon induziert werden und die Proteintranslation während einer Infektion über die Wechselwirkung mit eIF3 zum Teil regulieren.

IFITM (interferoninduzierte Transmembranproteine)

Kleine Familie von Transmembranproteinen der Körperzellen, die durch Interferone induziert werden und in zellulären Vesikeln verschiedene Schritte der Virusreplikation hemmen können.

IFN-α, IFN-β

Antivirale Cytokine, die von zahlreichen verschiedenen Zellen als Reaktion auf eine Virusinfektion produziert werden und auch gesunde Zellen dabei unterstützen, der Virusinfektion zu widerstehen. Sie wirken über denselben Rezeptor, der die Signale über eine Tyrosinkinase aus der → Januskinasen-Familie weiterleitet. Man bezeichnet IFN-α und -β auch als Typ-I-Interferone.

IFN-γ

Cytokin aus der strukturellen Interferonfamilie, das von CD4-TH1-Effektorzellen, CD8-T-Zellen und NK-Zellen produziert wird. Seine Hauptfunktion ist die Aktivierung von Makrophagen und es wirkt über einen anderen Rezeptor als die Typ-I-Interferone.

IFN-γ-induzierte lysosomale Thiolreduktase (GILT)

Enzym in den Endosomen von vielen antigenpräsentierenden Zellen, das Disulfidbrücken denaturiert und so zum Abbau und und zur Prozessierung von Proteinen beiträgt.

IFN-λ

Cytokine, die auch als Typ-III-Interferone bezeichnet werden. Zu dieser Familie gehören IL-28A, IL-28B und IL-29, die an einen gemeinsamen Rezeptor binden, der von einer begrenzten Zahl von Epithelien exprimiert wird.

IFN-λ-Rezeptor

Rezeptor, der aus der speziellen IL-28Rα-Untereinheit und der β-Untereinheit des IL-10-Rezeptors besteht und IL-28A, IL-28B sowie IL-29 erkennt.

Igα, Igβ

→ B-Zell-Rezeptor

IgA

Klasse der Immunglobuline mit der schweren α-Kette. IgA-Antikörper können als Monomer oder als Polymer (meist als Dimer) vorkommen. IgA in polymerer Form ist der wichtigste Antikörper, der von den Lymphgeweben der Schleimhäute sezerniert wird.

IgA-Defekt

Häufigste Form einer Immunschwäche.

IgD

Klasse der Immunglobuline mit der schweren δ-Kette. IgD kommt als Oberflächenimmunglobulin bei reifen naiven B-Zellen vor.

IgE

Klasse der Immunglobuline mit der schweren ε-Kette. IgE ist an der Bekämpfung von Infektionen durch Parasiten und an allergischen Reaktionen beteiligt.

IgG

Klasse der Immunglobuline mit der schweren γ-Kette. IgG ist die am häufigsten vorkommende Klasse von Immunglobulinen im Plasma.

IgM

Klasse der Immunglobuline mit der schweren μ-Kette. IgM ist das erste Immunglobulin, das auf der Oberfläche von B-Zellen erscheint und das sezerniert wird.

IgNAR (immunoglobuline new antigen receptor)

Eine Form von Ig-Molekülen nur mit schweren Ketten, die bei einigen Haifischspezies vorkommen.

IgW

Ein Isotyp der schweren Kette, der bei Knorpelfischen vorkommt und aus sechs Immunglobulindomänen besteht.

IKK

Die IκB-Kinase IKK ist ein Proteinkomplex aus den Untereinheiten IKKα, IKKβ und IKKγ (oder NEMO).

IKKε

Kinase, die bei der Phosphorylierung von IRF3 stromabwärts im TLR-3-Signalweg mit der TANK-bindenden Kinase 1 (TBK1) interagiert.

Ikosaeder

Virale Protein-Hüllen haben oft die Form eines Ikosaeders; manch riesengroße Protein-Komplexe ebenso. Genauso wie Tetraeder und Oktaeder be­steht ein Ikosaeder aus gleichseitigen Dreiecken, nur eben nicht aus vier (tetra) oder acht (okta), sondern aus 20 (ikosa). Wohl deutlich bekannter als der Ikosaeder selbst ist ein Ding, bei dem die Ecken abgeschnitten sind – der ab­geschnittene Ikosaeder, der allseits bekannte Fußball.

IL-1-Familie

Eine von vier Hauptfamilien der Cytokine. Diese Familie umfasst elf Proteine, die IL-1α ähnlich sind und größtenteils proinflammatorisch wirken.

IL-1β

Cytokin, das von aktiven Makrophageen produziert wird und bei der Immunantwort viele Wirkungen hervorruft, etwa die Aktivierung des Gefäßendothels, die Aktivierung von Lymphocyten und das Auslösen von Fieber.

IL-21

Von T-Zellen (wie TFH-Zellen) produziertes Cytokin, das STAT3 aktiviert und das Überleben und die Proliferation besonders der B-Zellen in den Keimzentren unterstützt.

IL-6

Interleukin-6: ein Cytokin, das von aktivierten Makrophagen produziert wird und viele Wirkungen hervorruft, wie die Aktivierung von Lymphocyten, Stimulation der Antikörperproduktion und das Auslösen von Fieber.

IL-7-Rezeptor α (IL-7Rα)

→ CD127

ILC1

Untergruppe von angeborenen lymphatischen Zellen, die durch die Produktion von IFN-γ gekennzeichnet sind.

ILCs (angeborene lymphatische Zellen) (innate lyphoid cells)

Dies ist die Gruppe der angeborenen Immunzellen, die einige gemeinsame Merkmale mit T-Zellen aufweisen, aber keinen Antigenrezeptor besitzen. Sie entstehen in Form mehrerer Gruppen: ILC1, ILC2, ILC3 und NK-Zellen, die in etwa ähnliche Merkmale aufweisen wie TH1-, TH2-, TH17 und CD8-T-Zellen.

Ileozäkalklappe

Dünn- und Dickdarm trennende Verschlussklappe (Bauhin-Klappe)

Ileum

Krumm- oder Hüftdarm (Teil des Dünndarms)

Ileum, engl. ileum

Krummdarm; hinterster Abschnitt des Dünndarms, an den der Dickdarm anschließt (vgl. → Duodenum, → Jejunum)

Imago

erwachsenes, geschlechtsreifes Stadium (Adultstadium) bei Gliederfüßern, das meist nach der letzten Häutung entsteht

Imago, engl. imago

Adultstadium bei Insekten; auch Vollinsekt genannt (vgl. → Larve, → Nymphe, → Puppe)

Imbibition, engl. imbibition

Wasseraufnahme durch Quellung bei Samen; erster Schritt bei der Keimung

Imd-Weg (immunodeficiency pathway)

Bei Insekten ein Abwehrmechanismus gegen gramnegative Bakterien. Dabei werden antimikrobielle Peptide produziert wie Diptericin, Attacin und Cecropin.

Imiquimod

Wirkstoff (Aldara®), der für die Behandlung von Basalmembrankarzinomen, Genitalwarzen und Strahlenkeratosen zugelassen ist. Er aktiviert TLR-7, ist aber nicht als Adjuvans für Impfstoffe zugelassen.

Imitation

Als Imitation wird das spontane Nachahmen eines fremden Verhaltens bezeichnet, was sich in der Reproduktion einer beobachteten Bewegung oder eines Handlungseffektes ausdrückt.

Immigration, engl. immigration

die Zuwanderung von Individuen zu einer existierenden Population (Gegensatz zu → Emigration)

Immunassay, engl. immunoassay

Messung der Konzentration von Antigenen in einer Probe unter Verwendung von Antikörpern

Immuncytochemie

Eine Methode, bei der Antikörper eingesetzt werden, um Moleküle in Zellen zu lokalisieren.

immundominante Epitope

Epitope in einem Antigen, die von T-Zellen bevorzugt erkannt werden, sodass spezifische T-Zellen die Immunreaktion für diese Epitope dominieren.

Immuneffektormodule (Effektormodule)

Eine Reihe von Immunmechanismen, die entweder zellulär oder humoral, angeboren oder adaptiv sein können und bei der Beseitigung von bestimmten Gruppen von Krankheitserregern zusammenwirken.

Immunevasine

Virusproteine, die verhindern, dass Peptid:MHC-Klasse-I-Komplexe auf einer infizierten Zelle erscheinen, sodass die Erkennung von virusinfizierten Zellen durch cytotoxische T-Zellen nicht möglich ist.

Immunevasion

Mechanismen von Krankheitserregern, die dazu dienen, der Erkennung und Vernichtung durch das Immunsystem des Wirtes zu entgehen.

Immunglobulin

Quelle: Genetik

Antikörpermolekül, bindet Antigen.

Immunglobulin

Antikörper

Immunglobulin

Quelle: Genetik

Antikörpermolekül, bindet Antigen.

Immunglobulin A

→ IgA

Immunglobulin D

→ IgD

Immunglobulin E

→ IgE

Immunglobulin G

→ IgG

Immunglobulin M

→ IgM

immunglobulinähnliche Domäne

Proteindomäne, die strukturell mit der Immunglobulindomäne verwandt ist.

immunglobulinähnliche Proteine

Proteine, die eine oder mehrere immunglobulinähnliche Domänen enthalten.

Immunglobulindomäne

Proteindomäne, die erstmals bei Antikörpern (Immunglobulinen) beschrieben wurde, aber in vielen Proteinen vorkommt.

Immunglobuline (Ig)

Proteinfamilie, zu der Antikörper und T-Zell-Rezeptoren gehören.

Immunglobuline (von lat. immunis für „frei“, „unberührt“), immunoglobulins

Klasse von Proteinen mit einem Tetramer aus vier Polypeptidketten – zwei identischen leichten Ketten und zwei identischen schweren Ketten –, die durch Disulfidbrücken zusammengehalten werden; dienen als Rezeptoren und Effektoren im Immunsystem

Immunglobulinfaltung

Tertiärstruktur einer Immunglobulindomäne, bestehend aus einem „Sandwich“ von zwei β-Faltblättern, die von einer Disulfidbrücke zusammengehalten werden.

Immunglobulinklassen

→ Isotypen

Immunglobulinklassenwechsel

Expressionsmusterwechsel von Plasmablasten von IgM (D) zu IgA, E,

Immunglobulinpolymerrezeptor (Poly-Ig-Rezeptor, pIgR)

Rezeptor für die polymeren Immunglobuline IgA und IgM auf der basolateralen Oberfläche von mucosalen und Drüsenepithelzellen, der IgA (oder IgM) in freizusetzende Sekrete transportiert.

Immunglobulinrepertoire

Die gesamte Vielfalt von antigenspezifischen Immunglobulinen (Antikörpern und B-Zell-Rezeptoren), die bei einem Individuum vorhanden sind. Es wird auch als Antikörperrepertoire bezeichnet.

Immunglobulinsuperfamilie

Große Familie von Proteinen mit mindestens einer Ig- oder Ig-ähnlichen-Domäne, von denen viele bei der Antigenerkennung oder Zell-Zell-Wechselwirkungen im Immunsystem und in anderen biologischen Systemen eine Rolle spielen.

Immunisierung, engl. immunization

die absichtliche Verabreichung von Antigenen, um eine Immunantwort zu erzeugen

Immunität (von griech. immunis für „frei von“), engl. immunity

die Fähigkeit von Tieren, bei einem Befall mit Pathogenen mithilfe verschiedener Abwehrmechanismen eine Erkrankung zu vermeiden

Immunität vom Typ 1

Effektoraktivitäten, die darauf abzielen, intrazelluläre Krankheitserreger zu beseitigen.

Immunität vom Typ 2

Effektoraktivitäten, die darauf abzielen, Parasiten zu beseitigen und die barrierenspezifische und die mucosale Immunität zu verstärken.

Immunität vom Typ 3

Effektoraktivitäten, die darauf abzielen, extrazelluläre Krankheitserreger wie Bakterien oder Pilze zu beseitigen.

Immunkomplexe

Komplexe, die durch die Bindung von Antikörpern an ihre zugehörigen Antigene entstehen. Aktivierte Komplementproteine, vor allem C3b, sind häufig in Immunkomplexen gebunden. Sind genügend Antikörpermoleküle vorhanden, um multivalente Antigene querzuvernetzen, so entstehen große Immunkomplexe. Diese werden schnell von Zellen des reticuloendothelialen Systems, die Fc-Rezeptoren und Komplementrezeptoren tragen, beseitigt. Bei einem Überschuss an Antigenen bilden sich kleine, lösliche Immunkomplexe, die sich in kleinen Blutgefäßen ablagern und diese beschädigen können (→ Antigen: Antikörper-Komplexe).

Immunmodulation

Versuch, den Verlauf einer Immunantwort gezielt zu verändern, beispielsweise durch Verschiebung der Dominanz von TH1- oder TH2-Zellen.

immunmodulierende Therapie

Behandlungsmethoden, die darauf abzielen, eine Immunantwort in vorteilhafter Weise zu beeinflussen, beispielsweise die Verringerung oder Verhinderung einer Autoimmunantwort oder einer allergischen Reaktion.

Immunofluoreszenz

Methode, bei der entsprechende Antigene mit fluoreszierenden Antikörpern detektiert werden können.

Immunogen

Immunzellen stimulierende Substanz

Immunogen

Jedes Molekül, das nach Injektion in einen Menschen oder ein Tier eine adaptive Immunantwort auslösen kann.

Immunologie

Erforschung aller Aspekte der Verteidigung gegen infektiöse Organismen und auch der schädlichen Auswirkungen der Immunantwort.

immunologisch privilegierte Regionen

Bestimmte Körperbereiche wie etwa das Gehirn, in denen → allogene Gewebetransplantate keine Abstoßungsreaktion verursachen. Das kann zum einen an physischen Barrieren liegen, die die Wanderung von Antigenen und Zellen verhindern, zum anderen am Vorhandensein immunsuppressiver Cytokine.

immunologische Ignoranz

Form der Selbst-Toleranz, bei der reaktive Lymphocyten und ihre Zielantigene gleichzeitig im selben Individuum vorkommen, ohne dass jedoch eine Autoimmunreaktion stattfindet.

immunologische Synapse

Die hochgradig organisierte Kontaktstelle, die sich zwischen einer T-Zelle und einer Zielzelle entwickelt, entsteht durch die Bindung von T-Zell-Rezeptoren an Antigene und die Bindung von Zelladhäsionsmolekülen an ihre Gegenstücke auf der jeweils anderen Zelle. Die immunologische Synapse wird auch als supramolekularer Adhäsionskomplex bezeichnet.

immunologische Toleranz

Die Unfähigkeit, auf ein Antigen zu reagieren. Die Toleranz gegenüber körpereigenen Antigenen ist eine zentrale Eigenschaft des Immunsystems. Ist diese Toleranz nicht gegeben, kann das Immunsystem körpereigenes Gewebe zerstören, wie es bei Autoimmunerkrankungen geschieht (→ Vermeidung, → Abwehr).

immunologisches Gedächtnis, engl. immunological memory

die Fähigkeit zu einer schnelleren und umfassenderen Immunantwort, wenn der Körper erneut mit einem bereits bekannten Antigen konfrontiert wird

Immunophiline

→ Cyclophiline, → FK-bindende Proteine

Immunproteasom

Bestimmte Form des Proteasoms, die in Zellen vorkommt, welche mit Interferonen in Kontakt gekommen sind. Es enthält drei andere Untereinheiten als das normale Proteasom.

Immunreaktion

Abwehrreaktion des Körpers gegen Krankheitserreger. Die Reaktion kann zellulär (zelluläre Immunreaktion) oder humoral (humorale Immunreaktion) sein.

Immunsystem

Die Gewebe, Zellen und Moleküle, die zur → angeborenen und → adaptiven Immunität beitragen.

Immunsystem

körpereigenes Abwehrsystem, das fremde Substanzen identifiziert und unschädlich zu machen versucht

Immunsystem, engl. immune system

körpereigenes Schutzsystem bei Tieren, das körperfremde Substanzen (z. B. Bakterien, Viren, Schadstoffe) erkennt und versucht, diese zu eliminieren oder zu neutralisieren

Immuntoleranz

→ Toleranz

Immuntoxine

Antikörper, an die man chemisch toxische Moleküle aus Pflanzen oder Mikroorganismen gebunden hat. Der Antikörper bringt das Toxin zu seinen Zielzellen.

Immunüberwachung (immune surveillance)

Erkennung und in bestimmten Fällen Vernichtung von Tumorzellen durch das Immunsystem, bevor sie klinisch nachweisbar werden.

Impfung

Beabsichtiges Auslösen der → adaptiven Immunität durch einen Krankheitserreger, indem man eine abgetötete oder attenuierte (nichtpathogene) lebende Form des Krankheitserregers oder seine Antigene (also einen Impfstoff) verabreicht.

Impfung (Vakzination), engl. vaccination

Schutzimpfung (aktive Immunisierung) durch Injektion eines inaktivierten Viren- oder Bakterientyps oder von deren Proteinen, um eine Immunreaktion mit immunologischem Gedächtnis auszulösen; das injizierte Material nennt man der Impfstoff

Implantation, engl. implantation

auch als Nidation oder Einnistung bezeichnet; Vorgang in der frühen Embryonalentwicklung der Säugetiere, bei dem sich der Embryo in die Gebärmutterschleimhaut einnistet

implizites Gedächtnis

Fähigkeiten und Zusammenhänge, die unbewusst erworben und nicht verbalisiert werden können, wie beispielsweise motorisches Lernen, perzeptuelle Fähigkeiten, Verhaltensänderungen nach siehe klassischer oder operanter Konditionierung; Einspeichern geschieht unabhängig vom siehe Hippocampus

Implizites Lernen

Implizites Lernen beruht auf der Fähigkeit zum Wissenserwerb, ohne Kenntnis darüber, wie dieses Wissen erlangt wurde.

Imprinting

Quelle: Genetik

(lat. imprimere und engl. imprint, aufdrücken, eindrücken) Epigenetische Information im genetischen Material. Ist nur zeitlich begrenzt wirksam, kann aber Generationsgrenzen überschreiten (genetische Prägung, 7 Abschn. 8.4.1).

Imprinting

→ Prägung, → genomische Prägung

Imprinting

Beschreibt die epigenetische Inaktivierung (oder auch „Prägung“) von Genen, abhängig davon, ob die Chromosomen, auf denen sie liegen, mütterlicher oder väterlicher Herkunft sind.

Imprinting

Quelle: Genetik

(lat. imprimere und engl. imprint, aufdrücken, eindrücken) Epigenetische Information im genetischen Material. Ist nur zeitlich begrenzt wirksam, kann aber Generationsgrenzen überschreiten (genetische Prägung, Abschn. 8.4.1).

Impuls

Information, die in Form von kurzzeitigen, sich fortbewegenden Ladungsveränderungen an der Zellmembran (Aktionspotenziale) und durch Transmitter über Nervenzellen transportiert wird.

Impulserhaltungssatz

Quelle: Sport

Besagt, dass in einem abgeschlossenen System der Gesamtimpuls im Sinn der Summe aller Teilimpulse konstant ist. Der Impuls eines Körpers kann demnach nur durch die Einwirkung äußerer Kräfte verändert werden. Siehe auch Drehimpulserhaltungssatz.

In vitro

Quelle: Genetik

(lat. für im Glas) Außerhalb eines lebenden Organismus.

In vitro

Quelle: Genetik

(lat. für im Glas) Außerhalb eines lebenden Organismus.

in vitro (lat. für „im Glas“), engl. in vitro

biologischer Vorgang, der außerhalb des Organismus in einem Reagenzglas oder Labor stattfindet (Gegensatz zu → in vivo; vgl. → ex vivo)

in vitro-Evolution, engl. in vitro evolution

eine auf der natürlichen molekularen Evolution basierendeMethode. Dabei werden durch zufällige Mutation und künstliche Selektion im Labor rasch Moleküle mit neuen enzymatischen und Bindungseigenschaften erzeugt.

In vivo

Quelle: Genetik

(lat. für im Lebenden) In einem lebenden Organismus.

In vivo

Quelle: Genetik

(lat. für im Lebenden) In einem lebenden Organismus.

in vivo (lat. für „amLebenden“), engl. in vivo

biologischer Vorgang, der in einem lebenden Organismus oder einer Zelle stattfindet. Viele in vivo stattfindende Prozesse können bei richtiger Auswahl der zellulären Komponenten auch in vitro nachvollzogen werden. (Gegensatz zu → in vitro; vgl. → ex vivo)

in vivo-Gentherapie, engl. in vivo gene therapy

Veränderung der menschlichen Genomsequenz in den Zellen des Körpers (somatischen Zellen) zu medizinischen Zwecken

Inaktivierungstor, engl. inactivation gate

Bereich eines spannungsgesteuerten Natriumionenkanals, der bei einer Depolarisation der Membran die Permeabilität des Kanals für Na+C-Ionen herabgesetzt

Incus

→ Amboss

Indikator

Indikatoren, Reporter, Sensoren, all das sind Verbindungen oder biotechnologische Konstrukte, die die An- oder Abwesenheit von irgendetwas ­anzeigen sollen. Farbindikatoren sind gut geeignet, um Änderungen im Säure-­Base-­Verhalten anzuzeigen. Mein Favorit in dieser speziellen Rubrik ist eindeutig Rotkohlsaft.

Indikatorgen

→ Reportergen

indirekte Allogenerkennung

Erkennung eines übertragenen Gewebes, bei der die antigenpräsentierenden Zellen des Empfängers allogene Proteine aufnehmen und sie den T-Zellen durch eigene MHC-Moleküle präsentieren.

indirekte Fitness, engl. indirect fitness

der Anteil der Gesamtfitness, der auf den Fortpflanzungserfolg verwandter Individuen multipliziert mit dem Anteil der gemeinsamen Gene dieser Individuen zurückgeht (z.B. 50% für Geschwister) (vgl. → Fitness, → Gesamtfitness, → direkte Fitness)

indirekte Interaktion, engl. indirect interaction

eine Wechselbeziehung zwischen zwei Arten, die durch den Einfluss einer dritten (oder mehreren anderen) Arten vermittelt wird (vgl. → direkte Interaktion)

Indol-3-essigsäure

→ Auxine

Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO)

Von Immunzellen und einigen Tumoren exprimiertes Enzym, das Tryptophan in Kynureninmetaboliten umwandelt, die immunsuppressiv wirken. induzierbares costimulierendes Protein → ICOS

induced fit, engl. induced fit

induzierte Passform; Veränderung der Konformation eines Enzyms durch Bindung seines Substrats, wodurch die Katalyse möglich wird

Induktion

logische Vorgehensweise, bei der von beobachteten Einzelfällen auf eine allgemeingültige Regel geschlossen wird

Induktion, engl. induction

(1) in der Embryonalentwicklung ein Vorgang, bei dem bestimmte Zellen einen Faktor sezernieren, der das Schicksal anderer Zellen bestimmt; (2) im Sinne von → induktiver Logik

induktive Logik (Induktion), engl. inductive logic

logische Vorgehensweise, bei der von mehreren Einzelfällen eine allgemeine Regel abgeleitet wird. Auf induktivem Weg kann man allerdings niemals sichere Erkenntnis erlangen, weil nicht alle Einzelfälle erfasst werden können. (Gegensatz zu → deduktive Logik)

Induktor

Quelle: Genetik

(lat. inducere, einführen) Regulationsmolekül, das eine Genfunktion aktiviert (S. 138).

Induktor

Quelle: Genetik

(lat. inducere, einführen) Regulationsmolekül, das eine Genfunktion aktiviert.

Induktor, engl. inducer

(1) chemischer Faktor, der die Synthese eines Proteins stimuliert; (2) in der Embryonalentwicklung eine Substanz, die bewirkt, dass sich eine Gruppe von Zielzellen in spezifischer Weise differenziert

induzierbar, engl. inducible

Eigenschaft eines Prozesses, der nur unter bestimmten Bedingungen oder auf bestimmte Signale hin abläuft, zum Beispiel die Produktion eines bestimmten Proteins (Gegensatz zu → konstitutiv)

induzierbare Gene, engl. inducible genes

Gene, die nur dann exprimiert werden, wenn ihre Produkte – die induzierbaren Proteine – benötigt werden

induzierte Mutation

durch äußere Einflüsse wie Strahlung oder chemische Substanzen hervorgerufene Mutation

induzierte Mutation, engl. induced mutation

durch ein Mutagen außerhalb der Zelle ausgelöste Mutation (Gegensatz zu → spontane Mutation)

Induzierte pluripotente Stammzellen

Von adulten Zellen eines Menschen gewonnene, chemisch umgewandelte Stammzellen mit dem Potenzial, sich zu jeglichem anderen Zelltyp einschließlich Nervenzellen zu differenzieren.

induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen)

Pluripotente Stammzellen, die sich durch ein injiziertes Gemisch von Transkriptionsfaktoren aus adulten somatischen Zellen entwickeln.

induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen), engl. induced pluripotent stem cells

multi- oder pluripotente tierische Stammzellen, die in vitro aus differenzierten Zellen hergestellt werden, indem bestimmte Gene zugegeben und in der Zelle exprimiert werden

induzierte systemische Immunabwehr (induced systemic resistance, ISR)

pflanzliche Immunreaktion, die von nichtpathogenen Erregern ausgelöst wird und die Pflanze resistenter gegenüber folgenden Pathogenkontakten macht

infantile Sarcoidose

Erkrankung, die mit aktivierenden Mutationen von NOD2 zusammenhängt und durch Gewebeentzündungen, beispielsweise der Leber, gekennzeichnet ist.

Infektion

das Eindringen von siehe Pathogenen (z. B. Bakterien, Viren, Pilze, Protisten) in einen Makroorganismus, wo sie sich ansiedeln und vermehren; dabei muss es jedoch nicht zu Krankheitssymptomen kommen; die Infektion kann auch asymptomatisch verlaufen; bei mangelnden Abwehrmechanismen führen Infektionen zum Ausbruch von Infektionskrankheiten; je nach Infektionserreger kann die Übertragung indirekt, z. B. durch Insekten, oder direkt, z. B. durch Kontaktinfektion oder Tröpfcheninfektion, erfolgen

infektiöse Mononucleose

Weit verbreitete Infektionskrankheit, die durch das Epstein-Barr-Virus hervorgerufen wird. Symptome sind Fieber, Unwohlsein und geschwollene Lymphknoten. Die Erkrankung wird auch als Pfeiffer'sches Drüsenfieber bezeichnet.

Infinite-Allel-Modell

Dieses Modell nimmt an, dass jede Mutation zu einem neuen allelischen Zustand führt. Das neue Allel unterscheidet sich von allen bisherigen Allelen der Population („infinite allele model“, IAM). Ein sehr theoretisches Modell, doch ist es für mathematische Analysen sehr geeignet!

Inflammasom

Proinflammatorischer Proteinkomplex, der sich nach der Stimulation von intrazellulären NOD-like-Rezeptoren bildet. Die Erzeugung einer aktiven Caspase im Komplex wandelt inaktive Cytokinvorstufen in aktive Cytokine um.

Inflammasom

Quelle: Nutrigenomik

Supramolekularer Komplex, der für die CASP1-abhängige Reifung von IL1B und IL18 als Reaktion auf mikrobielle Bestandteile oder andere Gefahrensignale verantwortlich ist.

Inflammationsreaktion

→ Entzündungsreaktion

inflammatorische Chemokine

Chemokine, die als Reakton auf eine Infektion oder Verletzung produziert werden, um Immunzellen zu Entzündungsherden zu dirigieren.

inflammatorische Induktoren

Chemische Substanzen, die das Vorhandensein eingedrungener Mikroorganismen oder einer Zellschädigung anzeigen, beispielsweise bakterielle Lipopolysaccharide, extrazelluläres ATP oder Harnsäurekristalle.

inflammatorische Mediatoren

Chemische Substanzen, die von Immunzellen produziert werden und auf Zielzellen einwirken, wodurch die Bekämpfung von Mikroorganismen stimuliert wird, beispielsweise Cytokine.

inflammatorische Monocyten

Aktivierte Form von Monocyten, die eine Reihe verschiedener proinflammatorischer Cytokine produzieren.

inflammatorische Reaktion

→ Entzündung

Infliximab

Chimärer Antikörper gegen TNF-α für die Behandlung von Entzündungskrankheiten wie Morbus Crohn oder rheumatoide Arthritis.

Infloreszenz, engl. inflorescence

aus mehreren Einzelblüten bestehender Blütenstand

Infloreszenzmeristem, engl. inflorescence meristem

Meristem, das sowohl Blütenmeristeme hervorbringt als auch kleine blattartige Strukturen (Tragblätter)

Informationale Konformität

Menschen passen ihre Urteile an die Urteile anderer an, weil sie unsicher sind und denken, die anderen könnten zu besseren Urteilen in der Lage sein.

Informationsverarbeitung

Quelle: Sport

In kognitiven oder Informationsverarbeitungsansätzen wird menschliche Bewegungskontrolle nach dem Vorbild des Computers modelliert, indem sichtbares Bewegungsverhalten als das Produkt der Aufnahme, der Speicherung, des Abrufs und der Ausgabe von Information verstanden wird.

Inhibitor

Ein Wirkstoff (oder ein Toxin), der die normale Wirkung eines Proteins oder einen biochemischen Prozess blockiert.

Inhibitor, engl. inhibitor

Hemmstoff; Substanz, die den Ablauf eines biologischen Prozesses hemmt

Inhibitoren

auch Hemmstoffe; chemische Substanzen, die biologische (auch chemische oder physiologische) Reaktionen und dadurch teilweise auch komplexe biologische Prozesse verlangsamen, hemmen oder komplett verhinderen

inhibitorische Rezeptoren

NK-Zellen-Rezeptoren, deren Stimulation dazu führt, dass die cytotoxische Aktivität der Zelle blockiert wird (→ aktivierende Rezeptoren).

Inhibitorisches postsynaptisches Potenzial (IPSP)

Die Veränderung des postsynaptischen Membranpotenzials durch die Wirkung eines an der Synapse freigesetzten Neurotransmitters. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit verringert, mit der im postsynaptischen Neuron ein Aktionspotenzial ausgelöst wird.

inhibitorisches postsynaptisches Potenzial (IPSP)

Veränderung eines lokalen siehe Membranpotenzials der postsynaptischen Membran in negativer Richtung (Hyperpolarisation), was der Auslösung eines siehe Aktionspotenzials entgegenwirkt

inhibitorisches postsynaptisches Potenzial (IPSP), engl. inhibitory postsynaptic potential

Veränderung im Ruhepotenzial einer postsynaptischen Membran in (negativer) Richtung einer Hyperpolarisation

Initialen

→ Initialzellen

Initialenkomplex

siehe Initialzelle

Initialzelle

auch Initiale; unbegrenzt teilungs- und wachstumsfähige Pflanzenzellen, die für das apikale Teilungswachstums von Spross und Wurzel verantwortlich sind; bei der Teilung einer Initiale entstehen zwei Tochterzellen, von denen eine in spezialisiertes pflanzliches Gewebe ausdifferenziert, während die andere erneut eine Initiale bildet; die Gesamtheit der Initialzellen wird als Initialkomplex bezeichnet

Initialzellen (Initialen), engl. initials (initial cells)

unbegrenzt teilungs- und wachstumsfähige Pflanzenmeristemzellen, die mit tierischen Stammzellen vergleichbar sind. Wenn sich eine Initialzelle teilt, entwickelt sich die eine Tochterzelle wiederum zu einer Initialzelle, die andere Tochterzelle dagegen differenziert sich in eine spezialisiertere Zelle.

Initiation

Quelle: Genetik

(lat. initium, Anfang) Hier: Beginn der Transkription oder Translation (S. 65, 81).

Initiation

die Abfolge von Reaktionen, die die Synthese von Desoxyribonucleinsäuren, Ribonucleinsäuren, Proteinen oder Polysacchariden einleiten; der Initiation folgen i. d. R. siehe Elongation und siehe Termination

Initiation

Quelle: Genetik

(lat. initium, Anfang) Hier: Beginn der Transkription oder Translation.

Initiation, engl. initiation

in derMolekularbiologie der Beginn von Transkription oder Translation

Initiationsfaktoren, engl. initiation factors

Proteine, die an der Bildung des Initiationskomplexes der Translation am Ribosom mitwirken

Initiationskomplex, engl. initiation complex

der zu Beginn der Translation gebildete Komplex aus einer kleinen ribosomalen Untereinheit, einem mRNA-Molekül und der tRNA, die mit der ersten von der mRNA codierten Aminosäure beladen ist

Initiationsstelle, engl. initiation site

der Teil eines Promotors, an dem die Transkription beginnt

Initiationszone

Eine Region in der neuronalen Membran, in der Aktionpotenziale normalerweise zuerst erzeugt werden und die durch eine hohe Dichte von spannungsabhängigen Natriumkanälen charakterisiert ist.

Initiator (Transkription)

Transkriptionsstartpunkt (TSP) eines Gens.

Initiatorcaspasen

Proteasen, welche die Apoptose fördern, indem sie andere Caspasen spalten und aktivieren.

Inkrustierung

Einlagerung von organischen und/oder anorganischen Stoffen (Inkrusten) in das Cellulosegerüst (siehe Cellulose) der pflanzlichen Zellwand; organische Inkrusten sind Lignin, Gerbstoffe, Farbstoffe; anorganische Inkrusten Kieselsäure, Kalk und Calciumoxalat (Calcium)

iNKT

→ invariante NKT-Zellen

Innengruppe

Stellt alle rezenten und fossil erhaltenen Organismen dar, die Mitglied der betrachteten Gruppe sind.

Innengruppe, engl. ingroup

in einer phylogenetischen Untersuchung die Gruppe von Organismen von vorrangigem Interesse (Gegensatz zu → Außengruppe)

Innenohr

Umfasst die Hörschnecke, die Teil des Hörsystems ist, und das Labyrinth, das Teil des Vestibularsystems ist.

Innenohr

Teil des Ohres, der sich dem Mittelohr anschließt. Das Innenohr setzt sich grob aus den Bogengängen und der Schnecke zusammen.

Innenskelett

siehe Endoskelett

Innenskelett, engl. internal skeleton

→ Endoskelett

innerartlich

siehe intraspezifisch

innere Atmung

Oxidativer Abbau der Nährstoffe in den Zellen durch biochemische Prozesse, bei dem Kohlenstoffdioxid (CO2) und ATP entstehen und Sauerstoff (O2) verbraucht wird. Zur inneren Atmung gehören Glykolyse, oxidative Decarboxylierung, Citronensäurezyklus, Atmungskette, der Abbau von Fettsäuren in der Beta-Oxidation und der Abbau von Aminosäuren in der oxidativen Desaminierung. (Syn.: Zellatmung)

innere Befruchtung

Form der Befruchtung, bei der die männlichen Spermien zuerst in den weiblichen Fortpflanzungstrakt und dort zur Eizelle gelangen; Gegensatz: äußere Befruchtung

innere Befruchtung, engl. internal fertilization

die Abgabe der Spermien in den weiblichen Fortpflanzungstrakt; charakteristisch für die meisten terrestrisch lebenden Tiere (Gegensatz zu → äußere Befruchtung)

Innere Energie U

Die Innere Energie U ist die Gesamtenergie eines Systems. Sie setzt sich aus allen im System vorhandenen Energieformen und -beträgen zusammen. U kann nicht direkt, sondern nur als Änderung im Verlaufe einer Zustandsänderung (z. B. einer chemischen Reaktion) gemessen werden. Die am häufigsten gebrauchte Formel berücksichtigt die Variablen Wärme (q) und Arbeit (w). DeltaU = q + w

Innere Haarzelle

Eine Hörzelle, die zwischen der Schneckenspindel und den Pfeilerzellen des Corti-Organs liegt; wandelt den Schall in elektrochemische Signale um.

innere Kiemen, engl. internal gills

in schützende, mit dem Umgebungswasser in offener Verbindung stehende Kiemenhöhlen eingebettete Kiemen bei vielen Tiergruppen

Innere Körnerschicht

Eine Schicht der Netzhaut im Auge, die Zellkörper von Bipolarzellen, Horizontalzellen und Amakrinzellen enthält.

Innere plexiforme Schicht

Eine Schicht der Netzhaut im Auge, die zwischen der Ganglienzellschicht und der inneren Körnerschicht liegt; enthält Neuriten und Synapsen zwischen Bipolar-, Amakrin- und Ganglienzellen.

innere Zellmasse

→ Embryoblast

inneres Milieu, engl. internal environment

die flüssige Umgebung der einzelnen Zellen bei vielzelligen Organismen; bei Tieren die → extrazelluläre Flüssigkeit; bei Pflanzen der Pflanzensaft in den Leitgefäßen sowie die Apoplastenflüssigkeit

innertropische Konvergenzzone, engl. innertropical convergence zone

die tropische Region, in der die Luft am stärksten aufsteigt; verlagert sich jahreszeitlich mit dem Lauf der Sonne weiter nach Norden oder nach Süden

Innervation

Die Versorgung einer oder mehrerer Zellen mit synaptischen Eingängen.

Inosin

Durch die Desaminierung von Adenosin (das Ersetzen einer NH2-Gruppe durch Sauerstoff) entsteht Inosin. Inosin kann als Bestandteil des Anticodons mit den Nukleinbasen Cytosin, Adenin, und Uracil paaren.

Inositol-1,4,5-trisphosphat (IP3)

Löslicher Second Messenger, der bei der Spaltung von membrangebundenden Inositolphospholipiden durch das Enzym Phospholipase C-γ entsteht. IP3 wirkt auf Rezeptoren im endoplasmatischen Reticulum und löst die Freisetzung von Ca2+ aus intrazellulären Speichern in das Cytosol aus.

Inositol-1,4,5-trisphosphat (IP3)

Ein Second Messenger, der durch die Aktivität der Phospholipase C aus dem Membranphospholipid Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat entsteht. IP3 bewirkt die Freisetzung von Ca2+ aus den intrazellulären Speichern.

Inositoltrisphosphat (IP3), engl. inositol triphosphate

intrazellulärer sekundärer Botenstoff; Derivat der Membranphospholipide

Insellappen (Insula)

Eine der fünf anatomischen Hauptregionen der siehe Großhirnrinde des menschlichen Gehirns

Insellappen, insular lobe

eine Einsenkung des menschlichen Großhirns zwischen den Schläfenlappen ( → Temporallappen) und den darüber liegenden Stirn- ( → Frontallappen) und Scheitellappen ( → Parietallappen)

Inselorgan

Teil der Bauchspeicheldrüse . Das Inselorgan setzt sich aus vielen kleinen Zellverbänden (Inseln) zusammen, deren Funktionen die Produktion und Freisetzung von Insulin und Glucagon sind. (Syn.: Langerhans-Inseln)

Inselrinde, engl. insular cortex

auch als Inselcortex bezeichnet; Gehirnteil des Menschen; die äußersten Schichten des Insellappens

Insertion

In eine bestehende DNA-Sequenz wird ein anderes DNA-Fragment eingefügt.

Insertion

Mutation, bei der ein oder mehrere zusätzliche Nukleotide in eine Sequenz eingefügt werden. Kann zu frameshift-mutations führen.

Insertion

Genmutation, bei der das siehe Leseraster durch das Einfügen von einem bis wenigen Nucleotiden unter Umständen so verändert wird, dass ein verändertes Genprodukt entstehen kann oder durch ein fälschlich auftretendes siehe Stoppcodon die siehe Translation frühzeitig beendet wird

Insertion sequence-Elemente

IS-Elemente, stellen Transposons da, welche sowohl im Genom von Bakterien als auch auf Plasmiden vorkommen.

Inspiration

Einatmung.

inspiratorisches Reservevolumen (IRV), engl. inspiratory reserve volume

die Menge an Atemluft, die zusätzlich zum normalen Atemzugvolumen eingeatmet werden kann (Gegensatz zu → exspiratorisches Reservevolumen; vgl. → Atemzugvolumen, → Vitalkapazität)

instrumentelle Konditionierung

siehe operante Konditionierung

Instrumentelles Lernen

Beim instrumentellen Lernen werden neue Verhaltensweisen in Abhängigkeit davon gelernt, ob eine bestimmte Assoziation von Stimulus und Reaktion mehr oder weniger zuverlässig belohnt oder bestraft wird.

Insula

Als Inselrinde bezeichneter Teil der Großhirnrinde innerhalb des Sulcus lateralis zwischen dem Temporal- und dem Parietallappen.

Insulin

Ein Hormon, das von den β-Zellen der Bauchspeicheldrüse freigesetzt wird; reguliert den Blutglucosespiegel, indem es die Expression von Glucosetransportern in der Plasmamembran nichtneuronaler Zellen kontrolliert.

Insulin

pankreatisches Verdauungs- und Wachstumshormon

Insulin

Peptidhormon, das in den Langerhans-Zellen des Pankreas gebildet wird und die Aufnahme von Glucose aus dem Blut in die Körperzellen reguliert und dadurch zur Senkung des Blutzuckerspiegel essenziell ist

Insulin

Quelle: Nutrigenomik

Peptidhormon, das von ?-Zellen der Pankreasinseln produziert wird und als das wichtigste anabole Hormon des Körpers dient.

Insulin (von lat. insula für „Insel“), engl. insulin

in den Inselzellen des Pankreas gebildetes Hormon, das die Umwandlung von Glucose in den Speicherstoff Glykogen fördert; wirkt dadurch blutzuckersenkend

Insulinresistenz

Quelle: Nutrigenomik

Pathologischer Zustand, bei dem die systemische und zelluläre Reaktion auf die Insulinwirkung beeinträchtigt ist.

Insulinrezeptor

Ein Protein auf der Zelloberfläche, an das ausgeschüttetes Insulin bindet und danach Glukose aus dem Blut in die Zelle einschleust.

integrale Membranproteine

Proteine, die z. T. in eine Membran eingebettet sind, indem sie mit dem siehe hydrophoben Kern der Membran, also den Fettsäuren der Membranlipide, interagieren

integrale Membranproteine, engl. integral membrane proteins

Membranproteine, die aufgrund ihrer hydrophoben Oberflächenbereiche zumindest teilweise in die Plasmamembran eingebettet sind (Gegensatz zu → periphere Membranproteine)

Integraseinhibitoren

Wirkstoffe, die die Aktivität der HIV-Integrase blockieren, sodass sich das Virus nicht in das Genom einer Wirtszelle integrieren kann.

Integratives persönliches Omik-Profil (iPOP)

Quelle: Nutrigenomik

Analysemethode, die auf der Ebene des Genoms, Transkriptoms, Proteoms, Metaboloms und von Autoantikörpern Profile von Individuen über einen Zeitraum von mehreren Monaten bis Jahren kombiniert.

Integrin, engl. integrin

Transmembranprotein bei Tieren, das die Adhäsion epithelialer Zellen an die extrazelluläre Matrix sicherstellt

Integrine

Heterodimere Zelloberflächenproteine, die an Zell-Zell- und Zell-Matrix-Wechselwirkungen beteiligt sind. Sie sind wichtig für die Adhäsion zwischen Lymphocyten und antigenpräsentierenden Zellen sowie für die Anheftung von Lymphocyten und Leukocyten an die Gefäßwände und ihre Wanderung in das Gewebe.

Integrine

vermitteln den Durchtritt von Immunzellen aus den Blutgefäßen in das Gewebe

Integument

(1) bei Tieren die äußere Körperhülle einschließlich beispielsweise Haare, Federn, Stacheln; (2) bei Samenpflanzen Hüllschichten in der siehe Samenanlage, welche den Nucellus umgeben

Integument (von lat. integumentum für „Bedeckung“, „Hülle“), engl. integument

schützende Oberflächenstruktur; bei Gymnospermen und Angiospermen vorkommende Gewebeschicht um die Samenanlage, die zur Samenschale wird; bei Tieren die Gesamtheit der Hautschichten einschließlich ihrer Bedeckung wie Cuticula, Haare, Federn, Schuppen, Stacheln

Integumente

äußeres und inneres Integument: Gewebeschichten, welche die Samenanlage nach außen hin abgrenzen und sich nach Befruchtung der Eizelle durch Verholzung in die Samenschale umwandeln. Zwischen äußerem und innerem Integument bleibt eine Öffnung frei, die Mikropyle. > Samenanlage, > Mikropyle

Intensität

Die Amplitude einer Schallwelle. Die Schallintensität ist die Amplitude der Druckunterschiede einer Schallwelle, die die wahrgenommene Lautstärke bestimmt.

Intention

Die Intention/Absicht ist die bewusste Entscheidung einer Person, ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen oder ein bestimmtes Verhalten zu zeigen. Ob ein Mensch sich letztendlich entsprechend verhält, hängt von der Stärke dieser Intention ab. Die Intentionsstärke wird in der „Theorie des geplanten Verhaltens“ wiederum durch drei Faktoren bestimmt: die Einstellung, die subjektive Norm und die wahrgenommene Verhaltenskontrolle (Ajzen 1991).

Interaktionismus

Der Interaktionismus ist eine Perspektive innerhalb der Persönlichkeitspsychologie, der zufolge momentanes menschliches Erleben und Verhalten (states) durch Eigenschaften der Person, Eigenschaften der Situation und durch das Zusammenwirken von Eigenschaften der Person und Eigenschaften der Situation erklärt werden kann.

Interaktionismus

Quelle: Sport

Dynamisch-interaktionistische Entwicklungskonzepte verstehen die Entwicklung des Menschen als einen Prozess, der sich durch Wechselwirkungen innerhalb der Person, innerhalb der Umwelt und zwischen Person und Umwelt auszeichnet.

Interaktionsnetz, engl. interaction web

Konzept, das sowohl die trophischen (vertikalen) als auch die nichttrophischen (horizontalen) Interaktionen (zu Letzteren zählen z.B. Konkurrenz, Symbiose und Kommensalismus) unter den Arten eines Nahrungsnetzes berücksichtigt

interchromosomale Rekombination

während der Meiose erfolgende Rekombination durch zufällige Verteilung der siehe homologen Chromosomen mütterlicher und väterlicher Herkunft

Intercostalfeld

beim Grasblatt der Bereich des Blattes zwischen den Blattrippen (Zwischenrippenbereich). > Blatt, > Costalfeld

Intercostalmuskeln

→ Zwischenrippenmuskeln

interdigitierend

mit fingerartigen Ausstülpungen zwischen Gewebezellen liegend

interdigitierende dendritische Zellen

→ dendritische Zellen

interfaszikuläres Cambium

einlagige Schicht teilungsaktiver Zellen, die zwischen den Leitbündeln durch Remeristematisierung parenchymatischen Zellmaterials im Zuge des sekundären Dickenwachstums angelegt wird. > sekundäres Cambium, > Meristem

Interferenz

Quelle: Genetik

(lat. interferre, unterbrechen) Die Erscheinung eines von der Erwartung zufälliger Rekombinationshäufigkeiten abweichenden Markeraustauschs (S. 492).

Interferenz

Unterdrückung weiterer Rekombinationsereignisse in der Umgebung eines Rekombinationsvorgangs zwischen zwei Loci.

Interferenz

siehe RNA-Interferenz

Interferenz

Quelle: Genetik

(lat. interferre, unterbrechen) Die Erscheinung eines von der Erwartung zufälliger Rekombinationshäufigkeiten abweichenden Markeraustauschs.

Interferenz-RNA, engl. interference RNA (RNAi)

→ RNA-Interferenz

Interferenzkonkurrenz, engl. interference competition

Konkurrenz, bei der die Individuen direkt miteinander um den Zugang zu einer Ressource konkurrieren (Gegensatz zu → Ausbeutungskonkurrenz)

interferierende Ribonukleinsäure

Genexpression regulierende RNA-Oligonukleotide

Interferon

immunstimulierendes Glykoprotein

Interferon-α-Rezeptor (IFNAR)

Dieser Rezeptor erkennt IFN-α und IFN-β und aktiviert STAT1 und STAT2 sowie die Expression von vielen → interferonstimulierten Genen.

Interferone (IFN)

Mehrere verwandte Familien von Cytokinen, die ursprünglich danach benannt wurden, dass sie die Vermehrung von Viren stören (interference). → IFN-α und → IFN-β zeigen antivirale Effekte, → IFN-γ hat im Immunsystem andere Funktionen.

Interferone, engl. interferons

Glykoproteine, die von virusinfizierten tierischen Zellen gebildet werden; erhöhen die Virusresistenz benachbarter Zellen

interferoninduzierte Transmembranproteine

→ IFITM-Familie

interferonproduzierende Zellen (IPCs)

→ plasmacytoide dendritische Zellen

interferonstimulierte Gene (ISGs)

Verschiedene Gene, deren Expression von Interferon angeschaltet wird. Dazu gehören Gene, welche die angeborene Immunantwort gegen Krankheitserreger unterstützen, beispielsweise die Gene für die Oligoadenylat-Synthetase, die PKR sowie die Mx-, IFIT- und IFITM-Proteine.

interkalares Meristem, engl. intercalary meristem

meristematische Region bei Pflanzen, die nicht an der Sprossspitze, sondern zwischen zwei Bereichen mit ausgereiftem Gewebe liegt; befinden sich zum Beispiel in den Knoten von Grashalmen

Interkalierende Verbindung

Quelle: Genetik

"(lat. intercalare, einschieben) Verbindung, die in den Raum zwischen den Basenpaaren eines doppelsträngigen DNAMoleküls eintreten kann; wird häufig zum Anfärben von DNA verwendet (z. B. Ethidiumbromid) und kann Mutationen auslösen (7 Abschn. 10.4.3)."

Interkalierende Verbindung

Quelle: Genetik

(lat. intercalare, einschieben) Verbindung, die in den Raum zwischen den Basenpaaren eines doppelsträngigen DNA-Moleküls eintreten kann; wird häufig zum Anfärben von DNA verwendet (z. B. Ethidiumbromid) und kann Mutationen auslösen (Abschn. 10.4.3).

Interleukin

Signalpeptide der Immunzellen

Interleukin

Peptidhormon. Es gibt unterschiedliche Interleukine. Interleukine werden von Zellen des Immunsystems zur Kommunikation verwendet.

Interleukine (ILs)

Übergeordnete Bezeichnung für die von Leukocyten produzierten → Cytokine. In diesem Buch verwenden wir meist den allgemeineren Begriff Cytokine. Die Bezeichnung Interleukin dient nur zur Benennung bestimmter Cytokine wie Interleukin-2 (IL-2). Einige wichtige Interleukine sind im Glossar unter ihren Abkürzungen aufgeführt, beispielsweise IL-1β und IL-2. Cytokine sind in Anhang III aufgelistet.

Interleukine, engl. interleukins

von Makrophagen und Lymphocyten produzierte regulatorische Proteine, die auf andere Lymphocyten einwirken und deren Entwicklung beeinflussen

intermediärer Erbgang

vollständige: Nur eine von beiden elterlichen Erbanlagen (> Gen) bestimmt die Merkmalsausprägung, während die andere nicht zum Tragen kommt – diese ist rezessiv. Die Erbanlage für die rote Blütenfarbe der Gartenerbse ist dominant über die Erbanlage für weiße Blütenfarbe. Unvollständige oder partielle: Beide elterliche Erbanlagen tragen zur Merkmalsausprägung bei. Das Ausmaß der dominanten Wirkung einer elterlichen Erbanlage bestimmt die Merkmalsausprägung. So können alle möglichen (> G) intermediären Mischformen vorkommen. Im Fall, dass die verschiedenen elterlichen Erbanlagen in gleicher Stärke zur Merkmalsbildung beitragen, sprechen wir von Kodominanz.

Intermediärer Erbgang

Erbgang, bei dem alle Allele zu gleichen oder zumindest fast gleichen Anteilen zum phänotypischen Erscheinungsbild eines Merkmals beitragen.

Intermediärfilament

siehe Cytoskelett

Intermediärfilamente

Bestandteile des siehe Cytoskeletts, die vor allem zur mechanischen Stabilität beitragen; ihr Durchmesser von etwa 8–10 nm liegt zwischen dem der siehe Mikrofilamente und der siehe Mikrotubuli

Intermediärfilamente, engl. intermediate filaments

Bestandteile des Cytoskeletts, deren Durchmesser von etwa 10 nm zwischen dem der dickeren Mikrotubuli und dem der dünneren Actinfilamente liegt

Intermembranraum

Raum zwischen Außen- und Innenmembran bei siehe Mitochondrien

Internaler Aufmerksamkeitsfokus

Beim internalen Aufmerksamkeitsfokus richten Lernende ihre Aufmerksamkeit direkt auf die Bewegung (z. B. Bewegungsablauf beim Golfschwung).

Internaler Aufmerksamkeitsfokus

Beim internalen Aufmerksamkeitsfokus adressiert die Instruktion die Bewegung (z. B. den Armschwung beim Tennisaufschlag).

Interneuron

Jedes Neuron, das kein sensorisches oder motorisches Neuron ist; beschreibt auch ein Neuron des zentralen Nervensystems, dessen Axon die Struktur, in der es liegt, nicht verlässt.

Interneuron, engl. interneuron

Neuron, das Informationen zwischen zwei anderen Neuronen übermittelt

Interneuronen

auch Zwischenneuronen; Nervenzellen, die Informationen zwischen zwei Neuronen übertragen

Internodium

Sprossabschnitt zwischen den Nodien (Knoten). > Blatt, > Nodium, > Spross

Internodium

(1) Sprossachsenabschnitt, der zwischen zwei Knoten (Nodien) liegt; (2) myelinisierter Abschnitt zwischen zwei benachbarten Ranvier-Schnürringen eines Axons

Internodium (Plural: Internodien), engl. internode

(1) der Zwischenraumzwischen zwei Blattknoten an einem Pflanzenspross; (2) der Zwischenraum zwischen zwei Ranvier-Schnürringen bei myelinisierten Nervenfasern

Interphase

Quelle: Genetik

"(lat. inter, zwischen) Periode im Zellzyklus; Zeitraum zwischen zwei Mitosen (S. 181)."

Interphase

fasst alle Phasen im Zellzyklus zusammen, die nicht direkt an der Zellteilung beteiligt sind, also die G1-, G0-, die G2- und die S-Phase. In ihr wachsen die Zellen, wird das genetische Material verdoppelt, oder gehen somatisch ausdifferenzierte Zellen einfach ihren Aufgaben nach.

Interphase

Quelle: Genetik

(lat. inter, zwischen; gr. phasis, Anzeige) Periode im Zellzyklus; Zeitraum zwischen zwei Mitosen.

Interphase, engl. interphase

im Zellzyklus der Zeitraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kernteilungen, während dem die DNA-Replikation erfolgt und die Kernhülle intakt ist. Hauptsächlich in dieser Phase finden die Transkription und Translation der genetischen Information statt.

intersexuelle Selektion

Selektion des Partners erfolgt durch das jeweils andere Geschlecht; Weibchen suchen sich ihre männlichen Sexualpartner anhand von Präferenzen für ein bestimmtes Merkmal, beispielsweise ein auffällig gefärbtes Federnkleid beim Männchen

interspezifisch

zwischenartlich; zwischen Individuen unterschiedlicher Arten; Gegensatz zu siehe intraspezifisch

interspezifische Konkurrenz, engl. interspecific competition

eine nichttrophische Wechselbeziehung, bei der zwei oder mehr Arten zumindest teilweise dieselben begrenzten Ressourcen benötigen und nutzen; wirkt sich negativ auf deren Wachstum, Fortpflanzung und/oder ihre Überlebenschancen aus (Gegensatz zu → Amensalismus, → Kommensalismus, → Probiose, → Symbiose)

interspezifische Wechselbeziehungen, engl. interspecific interactions

Interaktionen zwischen den Vertretern von zwei oder mehr verschiedenen Arten

Interstitiell

in den Zwischenräumen von Gewebe liegend

interstitielle Flüssigkeit

auch Gewebsflüssigkeit, Interzellularflüssigkeit; extrazelluläre Körperflüssigkeit, die sich zwischen Zellen (interzellulär) und Gewebelücken (Interstitium) befindet

interstitielle Flüssigkeit, engl. interstitial fluid

Gewebeflüssigkeit; extrazelluläre Flüssigkeit, die nicht in den Gefäßen des Kreislaufsystems fließt, sondern in Interzellularräumen und Gewebelücken (Interstitium) zu finden ist

Interstitieller Nucleus des anterioren Hypothalamus (INAH)

Vier neuronale Cluster im präoptischen Areal des vorderen Hypothalamus des Menschen, von denen einige geschlechtsabhängig dimorph sein können.

interstitieller Raum

Interstitium.

Interstitium

Raum zwischen den Zellen, Geweben oder Organen.

Intervallskala

Messen wir die Körpertemperatur in Grad Celsius, so lassen sich die Messwerte der Größe nach anordnen und Differenzen zwischen Messwerten sind vergleichbar. Da der Nullpunkt der Celsius-Skala willkürlich auf den Gefrierpunkt des Wassers festgelegt ist, machen jedoch Verhältnisse (Quotienten) von Messwerten keinen Sinn! Haben wir einen absoluten Nullpunkt (Kelvin-Skala), dann macht die Angabe eines Verhältnisses zweier Messwerte durchaus Sinn (Verhältnisskala).

Interview

Quelle: Sport

s. Befragung

interzelluläre Adhäsionsmoleküle

→ ICAMs

Interzellulare, interzellular

außerhalb einer Zelle liegend; Gegensatz zu siehe intrazellular

Interzellularsubstanz

siehe Blutplasma

Intestinum tenue

Dünndarm

Intine

innere Schicht der Pollenkornwand, wächst beim Keimen des Pollenkorns zum Pollenschlauch aus. > Exine

intraepitheliale Lymphocyten (IELs)

Lymphocyten im Oberflächenepithel der Schleimhäute (wie etwa im Darm). Es handelt sich vor allem um T-Zellen, im Darm sind CD8-T-Zellen vorherrschend.

intrafusal

innerhalb einer Muskelspindel gelegen; Gegensatz zu siehe extrafusal

Intrafusale Faser

Eine Faser eines Skelettmuskels, die sich innerhalb der Muskelspindel befindet und von γ-Motoneuronen innerviert wird.

intrasexuelle Konkurrenz

Konkurrenz zwischen Individuen eines Geschlechts um potenzielle eschlechtspartner

intraspezifisch

innerartlich; zwischen Individuen der gleichen Art; Gegensatz zu siehe interspezifisch

intraspezifische Konkurrenz, engl. intraspecific competition

innerartliche Konkurrenz um gemeinsam genutzte begrenzte Ressourcen unter den Mitgliedern derselben Art (Gegensatz zu → interspezifische Konkurrenz)

intrathymale dendritische Zellen

→ dendritische Zellen

Intrazellulärer Botenstoff

s. Second Messenger

intrazellulärer Raum

Raum innerhalb der Zelle. (Opp.: extrazellulärer Raum)

intrazellulärer Rezeptor, engl. intracellular receptor

Rezeptor, der innerhalb von Zellen an seinen Liganden bindet; zum Beispiel der Östrogenrezeptor von Säugetieren (Gegensatz zu → Membranrezeptor)

Intrinsisch photosensitive retinale Ganglienzellen

Lichtempfindliche Neuronen in der Ganglienzellschicht der Netzhaut, die mittels des Photopigments Melanopsin Information über Helligkeit weiterleiten.

Intrinsische Motivation

Intrinsische Motivation meint das Handeln um seiner selbst willen. Die Motivation entsteht aus der Person heraus und ist unabhängig von äußeren Faktoren wie Belohnungen oder Bestrafungen.

intrinsische Wachstumsrate (r), engl. intrinsic rate of increase

maximale Rate, mit der eine Population mit geringer Dichte bei sehr günstigen Bedingungen ohne limitierende Umweltfaktoren anwachsen kann

intrinsischer Apoptoseweg

Signalweg, der als Reaktion auf schädliche Reize wie UV-Strahlen, Chemotherapeutika, Hunger oder den Mangel an Wachstumsfaktoren, die zum Überleben erforderlich sind, die Apoptose auslöst. Die Apoptose beginnt mit einer Schädigung der Mitochondrien. Man bezeichnet diesen Mechanismus auch als den mitochondrialen Apoptoseweg.

Introgression

Quelle: Genetik

"(lat. intro, hinein; lat. gressus, der Schritt) Einführung von Genen einer Population in den Genbestand einer anderen durch wiederholte Kreuzung und Rückkreuzung."

Introgression

Erfolgreiches Eindringen artfremder Gene in den Genpool einer Art. Dieses ist bei höheren Organismen Folge von Hybridisierungsereignissen (> G). Bakterien, Viren oder Phagen können artfremde DNA aufnehmen und in ihr Genom integrieren.

Introgression

Quelle: Genetik

(lat. intro, hinein; lat. gressus, der Schritt) Einführung von Genen einer Population in den Genbestand einer anderen durch wiederholte Kreuzung und Rückkreuzung.

Intron

DNA-Abschnitte die aus der mRNA oder anderen RNA Spezies (z.B. rRNA) entfernt werden; Gegensatz zu siehe Exon

Intron

Quelle: Genetik

Bereich in der DNA oder im primären Transkript zwischen zwei Exons. Wird im Allgemeinen nicht in ein Protein übersetzt.

Intron

Quelle: Genetik

Bereich in der DNA oder im primären Transkript zwischen zwei Exons. Wird im Allgemeinen nicht in ein Protein übersetzt (S. 70).

Intron

nicht codierender Teilabschnitt eines Genes

Intron

Sequenzbestandteil eukaryotischer Gene, welcher während des Spleißens aus dem vorläufigen Transkript entfernt wird. Introns sind oft nichtcodierend, können selten aber auch Sequenzen anderer Gene enthalten.

Intron, engl. intron

nichtcodierender Abschnitt innerhalb der codierenden Region eines Gens, der in eine Prä-mRNA transkribiert wird, aber vor der Translation in ein Protein durch RNA-Spleißen entfernt wird (Gegensatz zu → Exon)

Invagination, engl. invagination

Einstülpung von Zellen während der Embryonalentwicklung bei Tieren

invariante (oder unveränderliche) Kette (Ii, CD74)

Polypeptid, das an den peptidbindenden Spalt von neu synthetisierten MHC-Klasse-II-Molekülen im endoplasmatischen Reticulum bindet und dadurch verhindert, dass andere Peptide binden können. Ii wird im Endosom abgebaut, sodass Antigenpeptide dort binden können.

invariante NKT-Zellen (iNKT-Zellen)

ILC-ähnliche Lymphocyten, die einen T-Zell-Rezeptor mit einer invarianten α-Kette und eine β-Kette mit eingeschränkter Variabilität tragen. Der Rezeptor erkennt Glykolipidantigene, die von CD1-MHC-Klasse-Ib-Molekülen präsentiert werden. Dieser Zelltyp trägt auch den Oberflächenmarker NK1.1, der normalerweise bei NK-Zellen vorkommt.

invasive Art, engl. invasive species

eingeführte, gebietsfremde (exotische) Art, die sich schnell vermehrt, rasch ausbreitet und sich negativ auf einheimische Arten der Region auswirkt, in die sie eingeführt oder eingeschleppt wurde

Invasivität, engl. invasiveness

die Fähigkeit eines Pathogens, sich im Wirtsorganismus zu vermehren

Inverse Augen

Licht absorbierende Seite ist vom Licht abgewandt (vgl. everse Augen).

inverses Auge

Auge, bei dem die ableitenden Neuronen in Bezug auf den Lichteinfall vor den Sehzellen liegen. Die Lichtstrahlen müssen also zuerst die Neuronen passieren, bevor sie auf die Sehzellen fallen. (Opp.: everses Auge)

Inversion

Quelle: Genetik

(lat. invertere, umdrehen) Veränderung eines Chromosoms, bei der die Reihenfolge der Gene umgedreht ist (S. 405).

Inversion

Ein DNA-Abschnitt wird ausgeschnitten und in entgegengesetzter Leserichtung wieder in das Chromosom eingefügt. Parazentrisch: innerhalb eines Chromosomenarms. Perizentrisch: innerhalb des umgedrehten Chromosomenabschnitts liegt das Zentromer.

Inversion

Eine Mutation, durch die eine umgekehrte Anordnung der betroffenen DNA-Bereiche entsteht.

Inversion

Quelle: Genetik

(lat. invertere, umdrehen) Veränderung eines Chromosoms, bei der die Reihenfolge der Gene umgedreht ist.

Inversion, engl. inversion

seltene Mutation; Drehung eines Chromosomensegments innerhalb eines Chromosoms um 180° und damit Veränderung der normalen Reihenfolge der Gene

Involution, engl. involution

Zellwanderung während der Gastrulation von Froschembryonen, durch die der Urdarm entsteht

Inzucht

Je enger Eltern verwandt sind, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Nachkommen an Loci homozygot (> G) werden. Erst die Verbindung mit nachteiligen Erbanlagen erklärt die negativen Folgen in der Nachkommenschaft von verwandten Eltern.

Inzucht

sexuelle Fortpflanzung nahe verwandter Individuen, wodurch es zu einer Zunahme der siehe Homozygotie und Abnahme der siehe Heterozygotiekommt

Inzucht, engl. inbreeding

Fortpflanzung unter genetisch nahen verwandten Individuen

Inzuchtdepression

Verringerung der biologischen siehe Fitness von Nachkommen aufgrund von Inzucht

Inzuchtdepression, engl. inbreeding depression

die Verringerung der biologischen Fitness der Nachkommen bei Inzucht

Inzuchtkoeffizient

Die Wahrscheinlichkeit, dass verwandte Eltern dieselben Allele gemeinsamer Vorfahren tragen und dafür die jeweiligen Loci bei ihren Nachkommen homozygot (> G) für dieses Allel werden können.

Ion

Ein Atom oder Molekül, das aufgrund der Differenz zwischen der Zahl von Protonen und Elektronen eine elektrische Nettoladung besitzt.

Ion

elektrisch geladenes Atom oder Molekül, entsteht durch Abgabe (Kation) oder Aufnahme (Anion) von Elektronen

Ion

Elektrisch geladenes Atom oder Molekül (kann negativ oder positiv geladen sein).

Ion (von griech. ion für „Wanderer“), ion

elektrisch geladenes Partikel, das entsteht, wenn ein Atom ein oder mehrere Elektronen aufnimmt oder abgibt

Ionen

Teilchen, die mindestens ein Elektron mehr oder weniger besitzen als Protonen insgesamt, heißen Ionen. Sie tragen elektrische Ladungen, deren Wert mindestens der elektrischen Ladung eines einzelnen Elektrons entspricht oder ein Vielfaches davon ist. Diese Ladung wird als Ionenladung bezeichnet. Einatomige Ionen bestehen aus nur einem Atom mit Ionenladung. Mehratomige Ionen (auch Molekül-Ionen genannt) bestehen aus mehreren Atomen, wobei auch hier die Gesamtzahl der Elektronen höher oder niedriger ist als die Gesamtzahl der Protonen. Positiv geladene Ionen werden Kationen genannt. Negativ geladene Ionen werden Anionen genannt.

Ionenbindung, engl. ionic bond

elektrostatische Anziehung zwischen positiv und negativ geladenen Ionen; abhängig von ihrer Entfernung kann dies eine sehr stabile Bindung sein

Ionenkanal

Ein membrandurchspannendes Protein, das eine Pore bildet, die einen Durchtritt von Ionen durch die Membran erlaubt.

Ionenkanal, engl. ion channel

integrales Membranprotein, das Ionen durch die Membran diffundieren lassen kann, in die es eingebettet ist. Selektive Ionenkanäle lassen nur bestimmte Ionen passieren. (vgl. → ligandengesteuerter Ionenkanal, → spannungsgesteuerter Ionenkanal)

Ionenkanäle

Transmembranproteine, die zylinderförmige Kanäle bilden und die siehe Diffusion von Ionen durch die Zellmembran ermöglichen; meist selektiv für nur eine Art von Ionen (selektive Ionenkanäle); das Öffnen des Kanals kann ligandengesteuert oder ladungsgesteuert sein

Ionenpumpe

Ein Protein, das Ionen unter Einsatz von Stoffwechselenergie durch eine Membran transportiert.

Ionenpumpe

transmembrane Proteine mit siehe ATPase-Aktivität, die spezielle aktive Transportmechanismen für Ionen darstellen und diese entgegen einen Konzentrationsgradienten, bzw. entgegen das elektrochemische Gleichgewicht transportieren

Ionenselektivität

Die Eigenschaft von Ionenkanälen, die selektiv durchlässig sind und einige Ionen passieren lassen und andere nicht.

Ionisches Gleichgewichtspotenzial

Siehe Gleichgewichtspotenzial.

Ionisierungsenergie

Die erste Ionisierungsenergie (1. IE) ist die Energie, die benötigt wird, um aus einem Atom das am schwächsten gebundene (am weitesten außen liegende) Elektron zu entfernen. Die zweite Ionisierungsenergie (2. IE) ist die Energie, die benötigt wird, um aus einem einfach positiv geladenen einatomigen Ion das am schwächsten gebundene Elektron zu entfernen.

ionotrope Rezeptoren

auch ligandengesteuerte Ionenkanäle; Rezeptoren die einen siehe Ionenkanal bilden und durch Bindung eines Liganden eine Änderung des siehe Membranpotenzials durch eine geänderte Ionenleitfähigkeit bewirken

ionotrope Rezeptoren, engl. ionotropic receptors

Rezeptoren, die unmittelbar die Permeabilität einer Membran für einen bestimmten Ionentyp verändern, wenn sie an einen Liganden binden

IP3

Siehe Inositol-1,4,5-trisphosphat.

IPCs

→ interferonproduzierende Zellen

IPEX-Syndrom (Immunderegulation, Polyendokrinopathie, Enteropathie, X-gekoppeltes Syndrom)

Sehr seltene vererbbare Krankheit, bei der die regulatorischen CD4-CD25-T-Zellen fehlen. Ursache ist eine Mutation im Gen für den Transkriptionsfaktor FoxP3, durch die sich eine Autoimmunität entwickelt.

Ipilimumab

Antikörper gegen humanes CTLA-4, der zur Behandlung von Melanomen und als Blockkade des ersten Kontrollpunkts (checkpoint) bei einer Immuntherapie angewendet wird.

Ipsilateral

Anatomische Lagebezeichnung; auf derselben Seite der Mittellinie gelegen.

IPSP

Siehe inhibitorisches postsynaptisches Potenzial.

Ir-Gene (immune response genes)

Frühere Bezeichnung für einen genetischen Polymorphismus, der die Intensität einer Immunantwort auf ein bestimmtes Antigen reguliert. Nach heutiger Erkenntnis beeinflussen die unterschiedlichen Allele der MHC-Moleküle, besonders bei den MHC-Klasse-II-Molekülen, wie die Peptide jeweils gebunden werden.

IR-SCID (irradiation-sensitive SCID)

Form eines schweren kombinierten Immundefekts aufgrund von Mutationen in Proteinen des DNA-Reparatursystems, beispielsweise Artemis. Dadurch kommt es zu einer anormalen Empfindlichkeit für ionisierende Strahlung und zu Defekten bei der V(D)J-Rekombination.

IRAK1, IRAK4

Proteinkinasen in den intrazellulären Signalwegen, die von TLR-Rezeptoren ausgehen.

IRAK4-Defekt

Immunschwäche, die durch wiederkehrende Bakterieninfektionen gekennzeichnet ist. Ursache sind inaktivierende Mutationen im IRAK4-Gen, die zu einer Blockade der TLR-Signale führen.

IRF9

Transkriptionsfaktor aus der IRF-Familie, der mit der aktivierten Form von STAT1 und STAT2 interagiert und so den ISGF3-Komplex bildet, der die Transkription von zahlreichen → interferonstimulierten Genen induziert.

IRFs (interferon regulatory factors)

Familie von neun Transkriptionsfaktoren, die eine Reihe verschiedener Immunantworten regulieren. Beispielsweise werden IRF3 und IRF7 durch Signale von TLR-Rezeptoren aktiviert. Mehrere IRFs stimulieren die Expression von Genen für Typ-I-Interferone.

IRGM3 (immune-related GTPase family M protein 3)

Protein, das in vielen Zelltypen neutrale Lipidtröpfchen stabilisiert und speichert und mit dem → ADRP assoziiert ist.

Iris

Der ringförmige pigmentierteMuskel, der im Auge die Größe der Pupille kontrolliert.

Iris

Regenbogenhaut; rundliche, pigmentierte Gewebsschicht, die der Regulation der Pupillenweite dient und so den Lichteinfall ins Auge reguliert

Iris

Regenbogenhaut.

Iris (von griech. iris für „Regenbogen“), engl. iris

Regenbogenhaut; runde pigmentierte Membran, welche die Pupille im Auge umgibt; kann durch ihre verstellbare Blendenöffnung den Lichteinfall ins Auge regulieren

Iris germanica – Deutsche Schwertlilie

Iridaceae

ISGF3

→ IRF9

Isidien

meist zylindrisch, keulig oder kugelig geformte Auswüchse des Flechtenlagers, die leicht abbrechen und der vegetativen Fortpflanzung dienen

Isoenzyme (Isozyme), engl. isozymes

unterschiedliche Formen eines Enzyms eines Organismus, die eine etwas abweichende Aminosäuresequenz aufweisen, aber die gleichen Reaktionen katalysieren

Isoform

Variante eines Proteins, die durch einen alternativen Translationsstart oder durch alternatives Spleißen zustande kommt

Isoform

Zwei Isoformen eines Proteins oder eines anderen Biomoleküls sind zueinander ähnlich, aber nicht identisch. Mehr steckt in dem Wort nicht drin; es können zwei Punktmutationen eines Proteins gemeint sein, zwei Spleißvarianten oder gar zwei nur entfernt verwandte Gene. Eigentlich ein Wort, auf das man ver­zichten könnte.

Isoformen

Unterschiedliche Formen des gleichen Proteins, wenn beispielsweise unterschiedliche Allele eines bestimmten Gens diese Formen codieren.

Isoformen, engl. isoforms

unterschiedliche Formen eines Proteins, die eine etwas abweichende Aminosäuresequenz aufweisen und auch funktionell voneinander abweichen können

Isogameten

weibliche und männliche siehe Gameten gleichen Aussehens

Isogamie, engl. isogamy

das Vorkommen morphologisch nicht zu unterscheidender männlicher und weiblicher Gameten (Gegensatz zu → Anisogamie)

Isolationsmechanismen

Gesamtheit von Faktoren, die zur Fortpflanzungsisolation von Populationen führen; Hierzu zählen präzygotische (z. B. ökologische, geografische, verhaltensbedingte) und postzygotische (z. B. physiologische) Faktoren; das Ausbleiben der Vermischung des siehe Genpools zweier isolierter Populationen einer Art kann zur Evolution zweier getrennter Arten führen

Isolationsmechanismen, engl. isolating mechanisms

geographische, physiologische, ökologische oder verhaltensbedingte Mechanismen, welche die Fertilität zwischen Individuen getrennter Populationen herabsetzen; können letztendlich zur Evolution zweier getrennter Arten führen

isolierte Lymphfollikel

Strukturiertes Gewebe der Darmschleimhaut, das vor allem aus B-Zellen besteht.

Isolierungsmembran

→ Phagophor

Isomerase

Enzym, das ein Molekül in eine andere Struktur verwandelt, ohne dabei etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen.

Isomere

organische Moleküle mit gleicher Summenformel und Molekülmasse, die sich in der räumlichen Anordnung ihrer Atome oder ihrem Bindungsmuster unterscheiden

Isomere, engl. isomeres

organische Verbindungen mit gleicher Summenformel, aber unterschiedlichen Bindungsmustern, durch welche die Atome zusammengehalten werden

isomorph (von griech. morphe für „Form“), engl. isomorphous

gleich aussehend, zum Beispiel bei gleichem Erscheinungsbild der haploiden und diploiden Lebensstadien eines Organismus (Gegensatz zu → heteromorph)

Isoprenoid

Eine Naturstoffklasse, die im LEGO-Baukasten des Lebens aus nur zwei C5-Bausteinen zusammengesetzt wird. Spätere Modifikationen erlauben eine quasi unendliche Vielzahl von Verbindungen. Pflanzen sind wohl die Isoprenoid-­Synthese-­Weltmeister.

isotonische Lösungen, engl. isotonic solutions

zwei Lösungen, die aufgrund ihrer identischen Zahl gelöster Teilchen den gleichen osmotischen Druck auf ihre Umgebung ausüben (Gegensatz zu → hypotonische Lösung, → hypertonische Lösung)

Isotope

chemische Elemente, die die gleiche Anzahl an Protonen, also ein gleich bleibende Ordnungszahl, aber eine unterschiedliche Anzahl an Neutronen im Kern besitzen

Isotope (Nuclide) (von griech. topos für „Platz“), engl. isotopes

haben die gleiche Anzahl von Protonen in ihrem Kern (und stehen folglich auch an der gleichen Stelle im Periodensystem und stellen das gleiche Element dar), unterscheiden sich aber in der Zahl ihrer Neutronen (vgl. → radioaktive Isotope)

isotrop

siehe anisotrop

Isotyp

Die Festlegung einer Immunglobulinkette durch die Art ihrer konstanten Region. Die leichten Ketten können entweder zum κ- oder zum λ-Isotyp gehören. Schwere Ketten können die Isotypen μ, δ, γ, α oder ε besitzen. Die verschiedenen Isotypen der schweren Kette besitzen unterschiedliche Effektorfunktionen und legen die Klasse wie auch die funktionellen Eigenschaften der Antikörper (IgM, IgD, IgG, IgA beziehungsweise IgE) fest.

Isotypausschluss

Die unterschiedliche Verwendung der beiden Isotypen der leichten Kette, κ oder λ, durch eine bestimmte B-Zelle oder in einem bestimmten Antikörper.

Isotypwechsel

→ Klassenwechsel

Isozym

Enzyme mit gleicher Stoffwechselfunktion, doch werden sie von verschiedenen Loci codiert.

ITAM (immunoreceptor tyrosine-based activation motif)

Sequenzmotive in den Signalketten von aktivierenden Rezeptoren, an denen nach der Aktivierung des Rezeptors die Tyrosinphosphorylierung erfolgt, beispielsweise in den Antigenrezeptoren der Lymphocyten. Dadurch werden weitere Signalproteine rekrutiert.

Iteroparitie (von lat. itero für „wiederholen“ und pario für „erzeugen“), engl. iteroparity

der Lebenszyklus von Organismen, die sich während ihres Lebens mehrmals fortpflanzen (Gegensatz zu → Semelparitie)

ITIM (immunoreceptor tyrosine-based inhibition motif)

Sequenzmotive in den Signalketten von inhibitorischen Rezeptoren, an denen nach der Aktivierung des Rezeptors die Tyrosinphosphorylierung erfolgt. Dadurch wird ein inhibitorisches Signal erzeugt, etwa durch die Aktivierung von Phosphatasen, die Phosphatgruppen wieder entfernen, welche von Tyrosinkinasen angehängt wurden.

ITSM (immunoreceptor tyrosine-based switch motif)

Sequenzmotiv in den cytoplasmatischen Domänen einiger inhibitorischer Rezeptoren.