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Begriff Erklärung

Haarsinneszelle

sekundäre Sinneszelle im Nervensystem von Wirbeltieren mit Mechanorezeptivität; erfasst Schall, Wasserströmungen, Dreh- oder Linearbeschleunigungen; kommt im Innenohr (→ Corti-Organ, → Vestibularorgan) und im Seitenlinienorgan der Fische und Amphibien vor

Haarzelle

Haarsinneszelle

Habituation

Gewöhnung; Abnahme der Reaktion auf wiederholte Präsentation eines biologisch nicht relevanten Reizes

Halteren

die zu Schwingkölbchen umgeformten, zweiten Flügel der Dipteren; dienen der Stabilisierung der Fluglage

Häm

Protophorphyrinring mit einem zentralen Eisen(II)-Ion, der als prosthetische Gruppe in bestimmten tierischen Proteinen (Hämoglobin, Cytochrom c usw.) anzutreffen ist

Hämatokrit

prozentualer Volumenanteil des zellulären Materials des Blutes am Gesamtvolumen des Blutes

Hamburger-Shift

Austausch von Hydrogencarbonationen aus dem Cytosol von Erythrocyten über die Plasmamembran in das umgebende Plasma gegen Chloridionen durch den → Chlorid/Hydrogencarbonat-Austauscher (Bande-III-Protein)

Hämerythrin

eisenhaltiger respiratorischer Blutfarbstoff (ohne Hämgruppe) für den Sauerstofftransport in den Körperflüssigkeiten mancher Tierarten (Sipunculiden, Priapuliden, Brachiopoden u. a.)

Hämocyanin

kupferhaltiger respiratorischer Blutfarbstoff für den Sauerstofftransport in den Körperflüssigkeiten mancher Tierarten (Arthropoden, Mollusken)

Hämoglobin

eisenhaltiger respiratorischer Blutfarbstoff (mit Hämgruppe) für den Sauerstofftransport in den Körperflüssigkeiten mancher Tierarten (Anneliden, Vertebraten u. a.)

Hämolymphe

extrazelluläre Körperflüssigkeit von Tieren mit Transport- und Homöostasefunktionen; Hämolymphe ist eine im offenen → Kreislaufsystem zirkulierende Körperflüssigkeit, die eine Mischung von → Blut und → Lymphe sein kann

Hämostasesystem

Blutungsstillung, Wundverschluss

Hautatmung

Gaswechsel zwischen Tierkörper und Umwelt über permeable Anteile der allgemeinen Körperoberfläche

Häutung

auch: Ecdysis; periodisch auftretender Abwurf der alten Cuticula bei exoskeletttragenden Tieren

Herbivora

pflanzenfressende Lebewesen

Herz

Antriebsorgan des → Kreislaufsystems

heterodontes Gebiss

Gebiss, bei dem nicht alle Zähne gleichartig geformt sind

Heterotrophie

Eigenschaft von Lebewesen, für den Aufbau ihrer Körperbausteine und den Betrieb ihres Energiestoffwechsels bereits vorhandene organische Verbindungen zu verwenden

Hibernation

Winterschlaf

Hippocampus

Teil des → Allocortex von Wirbeltieren, beteiligt an der Bildung des &rar; rexpliziten Gedächtnisses

Hoden

primäres Geschlechtsorgan bei männlichen Tieren

homodontes Gebiss

Gebiss, bei dem alle Zähne gleichartig geformt sind

Homoiothermie

thermoregulatorisches Phänomen bei Tieren, dass über längere Zeiten eine gleichförmige Körperinnentemperatur aufrechterhalten wird

Homologie

Übereinstimmung von Organen, Organsystemen, Körperstrukturen, physiologischen Prozessen oder Verhaltensweisen bei zwei Tierarten oder -gruppen aufgrund ihres gemeinsamen evolutionären Ursprungs

Homöostase

dauerhafte Aufrechterhaltung gleicher Größen verschiedener Parameter im Tierkörper durch regulative Mechanismen

Hormon

Signalstoff, der nach seiner Freisetzung aus Hormondrüsenzellen oder aus Neuronen (→ Neurohormon) über mehr oder weniger weite Distanzen mit den extrazellulären Körperflüssigkeiten von Tieren transportiert wird und entweder an → Plasmamembranrezeptoren oder intrazelluläre Rezeptoren (cytosolisch, nucleär) von Zielzellen bindet und diese aktiviert

hydrophil

Eigenschaft von Molekülen, sich in Wasser zu lösen, weil sie polare oder geladene Funktionen besitzen

hydrophob

Eigenschaft von Molekülen, sich nicht in Wasser zu lösen, weil sie ausschließlich unpolare Gruppen besitzen

Hygrorezeptor

Sinneszelle bei Insekten, die auf €nderungen der Luftfeuchtigkeit reagiert

Hyperalgesie

verstärkte Empfindlichkeit auf schmerzhafte Reize

hyperosmotisch

die betrachtete Lösung hat eine höhere osmotische Wirksamkeit als eine Vergleichslösung

Hyperoxie

Zustand, bei dem im Atemmedium mehr Sauerstoff enthalten ist, als im €quilibrium mit atmosphärischer Luft zu erwarten wäre

hypoosmotisch

die betrachtete Lösung hat eine niedrigere osmotische Wirksamkeit als eine Vergleichslösung

Hypophyse

Hirnanhangdrüse

Hypothalamus

Teil des Zwischenhirns (Diencephalon) mit wichtigen regulatorischen Funktionen für die vegetative Physiologie von Tieren

Hypoxie

Zustand, bei dem im Atemmedium weniger Sauerstoff enthalten ist, als im €quilibrium mit atmosphärischer Luft zu erwarten wäre

health food

Lebensmittel mit medizinischer Auslobung

heat shock proteins

Chaperone

Ähnlichkeitsmatrix, engl. similarity matrix

zweidimensionale Anordnung von Zahlenwerten, mit deren Hilfe man das Ausmaß der Abweichung zwischen zwei Objekten vergleichen kann. Für den Vergleich von mehreren Molekülsequenzen wird dazu jeweils die Anzahl der identischen oder verschiedenen Nucleotide bzw. Aminosäuren aufgelistet

H-2-Locus, H-2-Gene

Haupthistokompatibilitätskomplex der Maus. Die Haplotypen werden durch hochgestellte Kleinbuchstaben wie bei H-2b gekennzeichnet.

H-2DM

→ HLA-DM-Proteinn

H-2O

→ HLA-DO

H-Brücke

→ Wasserstoffbrücke

H-Kette

→ schwere Kette

H2-M3

Nichtklassisches MHC-Klasse-Ib-Protein bei Mäusen, das Peptide binden und präsentieren kann, die einen N-formylierten Aminoterminus besitzen und so von CD8-T-Zellen erkannt werden können.

H5N1-Virus

Hochgradig pathogener Subtyp des Influenzavirus, der die Vogelgrippe hervorruft.

Haarfollikelsensoren

Geschwindigkeitsrezeptoren in der behaarten Haut

Haarnadelstruktur

Durch die partielle Hybridisierung von einigen RNA-Nukleotiden können unterschiedlich große schlaufenähnliche Strukturen entstehen (auch Haarnadelschleifen, hairpin-loop oder stem-loop). Diese sind oft wichtig für Funktion oder Stabilität verschiedener RNA-Typen.

Haarsinneszellen

sekundäre Sinneszellen, die die Grundlage des Hörens und der Gleichgewichtssinne der Vertebraten bilden; Scherung ihrer apikalen siehe Stereocilien führt zum Öffnen oder Schließen von mechanosensitiven Ionenkanälen

HAART

→ hochaktive antiretrovirale Therapie

Haarwurzel

Teil des Haares, der das Haar in der Haut fixiert.

Haarzelle

Eine Hörzelle, die Schall in ein verändertes Membranpotenzial umsetzt, oder eine vestibuläre Zelle, die Bewegungen des Kopfes in ein verändertes Membranpotenzial überträgt.

Haarzellen, engl. hair cells

Typ von Mechanorezeptoren bei Tieren; können Schallwellen und andere Bewegungen in Wasser oder Luft wahrnehmen

Habitat

Lebensraum eines Organismus, der durch spezifische abiotische und biotische Faktoren gekennzeichnet ist

Habitat, engl. habitat

der Lebensraum eines Organismus

Habitatdegradation, engl. habitat degradation

die mit einer Verringerung der Habitatqualität einhergehende Umwandlung eines Habitats (vgl. → Habitatverlust)

Habitatspezifizität

Bezeichnung für die Angepasstheit an ein bestimmtes Habitat

Habitatverlust, engl. habitat loss

die mit einer quantitativen Verringerung der Habitatfläche einhergehende Umwandlung eines Habitats (vgl. → Habitatdegradation)

Habituation

Eine Form des nichtassoziativen Lernens, die zu einer Abschwächung der Verhaltensreaktionen auf einen sich wiederholenden Reiz führt.

Habituation

auch Gewöhnung; Gewöhnung an wiederkehrende sensorische Reize, einhergehend mit einer Abnahme der Reaktionsbereitschaft

Habitus

Quelle: Sport

Nach Norbert Elias das von historischen und sozialen Prozessen geprägte Verhalten sowie die körperliche und geistige Haltung. Der Habitus eines Individuums ist bedingt durch dessen Zugehörigkeit zu einer bestimmten Figuration (s. Figuration). Pierre Bourdieu bezeichnete das gesamte Auftreten (z. B. Aussehen, Sprache, Verhalten, Umgangsformen, Geschmack) einer Person als Habitus.

Habitus, engl. habitus

für jeden Organismus charakteristisches Erscheinungsbild und Wachstumsmuster

Hadal

auch Ultraabyssal; am tiefsten gelegener Bereich des Meeresboden unterhalb von etwa 5000 m

Hakenbildung

charakteristisches Merkmal vieler Schlauchpilze (Ascomycota) bei der konjugierten Zellteilung während der Fruchtkörperentwicklung und Ascusbildung; vgl. siehe Schnallenbildung

Halbacetal

chemische Verbindungen, die am selben Kohlenstoffatom eine Alkoxy- und eine Hydroxylgruppe gebunden haben

Halbes Gesichtsfeld

Das Gesichtsfeld, das sich auf einer Seite des Fixierungspunktes befindet.

Halbwertszeit, engl. half-life

Zeitdauer, in der die Hälfte der Menge eines radioaktiven Isotops in seine stabile, nichtradioaktive Form zerfallen ist; bei Medikamenten oder anderen Substanzen die Zeitspanne, in der die Hälfte der Ausgangsdosis erreicht ist

Halbwüste

Region des Übergangs zwischen der Dornsavanne bzw. Steppe und der eigentlichen Wüste mit mehr oder weniger gleichmäßig verteilter Vegetation

Halbzelle/Galvanische Zelle

Eine Halbzelle ist ein Gefäß, das einen Stoff in seiner oxidierten Form in Lösung und in seiner reduzierten Form als Elektrode beinhaltet. Sie wird namentlich immer in der Form Ox/Red angegeben (z. B. Cu2+/Cu). Zwei kombinierte Halbzellen, die durch ein Kabel und eine Salzbrücke verbunden sind, werden Galvanische Zelle genannt (deswegen Halbzelle für die Teilgefäße).

Halm

"überwiegend bei Süßgräsern auftretende Sprossform, die innen hohl und in Knoten (Nodien) und Internodien gegliedert ist; das Wachstum erfolgt durch oberhalb der Nodien liegende Meristeme"

halophil

Organismen, die eine hohe Salzkonzentration zum Wachstum und zum Überleben benötigen

Halophyten (von griech. halos für „Salz“), engl. halophytes

Salzpflanzen; Pflanzen, die an Orten mit hohem Salzgehalt wachsen

Halteren

auch Schwingkölbchen; umgewandeltes hinteres Flügelpaar der Zweiflügler (Fliegen und Mücken), die nicht mehr, wie z. B. bei den Hautflüglern, dem eigentlichen Flugvorgang dienen, sondern als Drehsinnesorgan (Drehsinn) benutzt werden

Häm

chemischer Komplex mit einem Eisenion als Zentralatom

Häm (Porphyria variegata)

Blutfarbstoff, ein Molekül mit einem zentralen Eisenatom. Diese zentrale Molekülgruppe des Hämoglobins gibt dem Blut die Farbe.

Hämagglutinine (HAs)

Substanzen, welche die Verklumpung der Erythrocyten (Hämagglutination) verursachen, beispielsweise Antikörper im Blut des Menschen, die die AB0-Blutgruppenantigene auf den roten Blutkörperchen erkennen. Influenzaviren besitzen ein Hämagglutinin, das heißt ein Glykoprotein, das bei der Verschmelzung der Viren mit endosomalen Membranen beteiligt ist.

Hämatokrit

Volumenanteil der zellulären Elemente im Blut; da siehe Erythrocyten über 95 % der Blutzellen ausmachen, zeigt der Hämatokrit größtenteils den Erythrocytenanteil im Blut an

Hämatokritwert (von griech. haimatos für „Blut“ und krites für „Beurteiler“), engl. hematocrit value

Anteil der Erythrocyten einer Blutprobe in Volumenprozent

Hämatopoese

Blutzellbildung; Reifung von multipotenten hämatopoetischen siehe Stammzellen zu Blutzellen, die großteils im Knochenmark stattfindet

Hämatopoese

Quelle: Nutrigenomik

Prozess der Bildung von zellulären Blutbestandteilen, die von hämatopoetischen Stammzellen abgeleitet sind.

Hämatopoetinsuperfamilie

Große Gruppe von strukturell verwandten Cytokinen. Dazu zählen Wachstumsfaktoren und viele Interleukine, die sowohl bei der adaptiven als auch bei der angeborenen Immunität von Bedeutung sind.

hämatopoetische Stammzellen (HSCs)

Pluripotente Zellen im Knochenmark, aus denen alle Arten von Blutzellen hervorgehen.

Hämatopoetische Zellen

Quelle: Genetik

Blutbildendes Stammzellsystem im Knochenmark von Säugern (Abb. 12.57).

Hämatopoetische Zellen

Quelle: Genetik

(gr. haima, Blut; gr. poiein machen) Blutbildendes Stammzellsystem im Knochenmark von Säugern.

Hämerythrin

Blutfarbstoff verschiedener Wirbelloser mit zwei Eisenatomen im sauerstoffbindenden Zentrum

Hamilton-Regel, engl. Hamilton’s rule

das Prinzip, dass ein altruistisch erscheinendes Verhalten nur dann adaptiv ist und durch die Selektion gefördert wird, wenn der Nutzen für die biologische Fitness des Empfängers multipliziert mit dem Verwandschaftskoeffizienten der beiden Beteiligten größer ist als die Kosten für den Altruisten

Hamiltons Regel

Regel, die angibt, wann siehe altruistisches Verhalten durch die Selektion gefördert wird

Hammer

Ein Gehörknöchelchen im Mittelohr, das mit dem Trommelfell verbunden ist; hat die Form eines Hammers.

Hammer

erstes der drei siehe Gehörknöchelchen, das mit dem Trommelfell verwachsen ist

Hammer

Bestandteil des Mittelohrs. Der Hammer ist eines der drei Gehörknöchelchen. Die Gehörknöchelchen übersetzen die Schwingungen des Trommelfells in Druckwellen der Lymphflüssigkeit, die sich in den Gängen der Schnecke befindet. (Syn.: Malleus)

Hammer (Malleus), engl. hammer

das Erste der drei Gehörknöchelchen, welche die Bewegungen des Trommelfells auf das ovale Fenster des Innenohrs übertragen (die anderen beiden sind → Amboss, → Steigbügel)

Hämochromatoseprotein

Von Darmepithelzellen exprimiertes Protein, das die Aufnahme und den Transport von Eisen reguliert, indem es mit dem Transferrinrezeptor interagiert und dadurch dessen Affinität für das eisenbeladene Transferrin verringert.

Hämocoel (Mixocoel), engl. hemocoel

die Leibeshöhle vieler Wirbelloser, welche die Hämolymphe (Leibeshöhlenflüssigkeit) enthält; entstanden aus der Verschmelzung von primärer und sekundärer Leibeshöhle (vgl. → Blastocoel, → Coelom)

Hämocyanin

ein Sauerstoff übertragendes Metalloprotein, das frei gelöst im Blut von Weichtieren (Mollusca) und Gliederfüßern (Arthropoda) die Funktion der siehe Hämoglobine bei den höheren Tieren erfüllt; die sauerstofffreie Form ist farblos, die sauerstoffbeladene Form mit einwertigem Kupfer, das Oxyhämocyanin, ist kräftig blau gefärbt

Hämocyanin (von griech. haima für „Blut“ und kyanos für „blau“), engl. hemocyanin

sauerstofftransportierendes, kupferhaltiges Protein in der Hämolymphe vielerMollusken und Arthropoden; im oxygenierten Zustand blau, im desogygenierten farblos

Hämoglobin

Das Molekül eines Erwachsenen besteht aus zwei langen Aminosäureketten (?-Ketten) und zwei kürzeren ?-Ketten, in die das Häm (> G) eingebunden ist. Das Hämoglobin ist wesentlich für unsere Atmung und sorgt für einen geregelten Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid.

Hämoglobin

eisenhaltiger, roter Blutfarbstoff in siehe Erythrocyten, der den Sauerstofftransport ermöglicht

Hämoglobin

Roter Farbstoff, der sich in den Erythrocyten befindet. An ihn bindet sich der Sauerstoff und löst sich bei Bedarf wieder.

Hämoglobin (von griech. haima für „Blut“ und lat. globus für „Kugel“), engl. hemoglobin

sauerstofftransportierendes, eisenporphyrinhaltiges Protein bei manchen Wirbellosen und in den Erythrocyten der Wirbeltiere

Hämoglobinpolymorphismus

In einzelnen menschlichen Populationen treten Hämoglobinvarianten mit einer Häufigkeit von mehr als einem Prozent auf (> polymorph).

Hämolymphe

bei Tieren mit offenem Kreislaufsystem wie den Mollusca und Arthopoda vorhandene Körperflüssigkeit, die aus Blut und siehe Lymphe besteht

Hämolymphe, engl. hemolymph

einheitliche, nicht in Blut, Lymphe und interstitielle Flüssigkeit getrennte Extrazellularflüssigkeit bei Tieren mit offenem Kreislaufsystem

hämolytische Anämie

Blutarmut, die durch Störungen im Lebenszyklus der roten Blutkörperchen hervorgerufen wird.

hämophagocytische Lymphohistiocytose (HLH-Syndrom)

Nichtregulierte Vermehrung von CD8-positiven Lymphocyten, einhergehend mit einer Aktivierung der Makrophagen. Die aktivierten Makrophagen phagocytieren Blutzellen, beispielsweise Erythrocyten und Leukocyten.

Handicap-Hypothese

geht davon aus, dass Weibchen bevorzugt Männchen mit einem Handicap (kostspielige Aufwendung) wählen, da diese Männchen trotz dieses Merkmals, etwa eines großen Geweihs, überleben

Handlungsorientierung

Handlungsorientierung ermöglicht es, alle mentalen Prozesse auf die Bewältigung situativer Herausforderungen zu lenken mit dem Ziel, eine Intention möglichst zügig zu realisieren. Sie ermöglicht darüber hinaus eine schnellere Verarbeitung von möglichen Misserfolgen.

Handlungsorientierung vs. Lageorientierung

Handlungsorientierung als Persönlichkeitsvariable bezieht sich auf die Disposition zur willentlichen, nicht bewusstseinspflichtigen Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf Faktoren, die die Ausführung der Handlung unterstützen. Die Disposition zur Lageorientierung ist hingegen mit einem vermehrten Aufmerksamkeitswechsel auf situative Faktoren und einem gedanklichen Verharren (Rumination) verbunden, wodurch das intuitive Ausführen der Handlung beeinträchtigt wird. Die unterschiedlichen Auswirkungen der Dispositionen zur Handlungs- bzw. zur Lageorientierung zeigen sich besonders in Drucksituationen, z. B. in einem sportlichen Wettkampf.

Haplodiploidie

Individuen einiger Arten haben entweder nur einen oder zwei elterliche Chromosomensätze. Bei der Hausbiene sind verschiedene Chromosomensätze mit dem Geschlecht verbunden (Drohnen entstehen aus der mütterlichen Eizelle), sie sind haploid (> G). Die Königin und ihre Arbeiterinnen entstehen aus der befruchteten Eizelle, sie sind diploid (> G).

Haplodiploidie

Mechanismus der Geschlechtsdetermination, bei dem Individuen mit doppeltem Chromosomensatz (diploid) weiblich sind und Individuen mit einfachem Chromosomensatz (haploid) männlich

Haplodiploidie, engl. haplodiploidy

Mechanismus der Geschlechtsbestimmung, bei dem diploide Individuen (die sich aus befruchteten Eizellen entwickeln) weiblich sind und haploide Individuen (die aus unbefruchteten Eiern hervorgehen) männlich; typisch für Hautflügler (Hymenopteren)

Haploid

Quelle: Genetik

Genetischer Zustand von Prokaryoten und von eukaryotischen Keimzellen nach der Meiose (S. 236). Die Zelle besitzt nur einen Satz von Chromosomen (bzw. ein Chromosom bei Prokaryoten).

haploid

Das Kerngenom eukaryotischer Zellen (Pilze, Pflanzen und Tiere) umfasst eine Anzahl von Chromosomen (> Chromosomensatz), die charakteristisch für die Art ist. Chromosomen können mikroskopisch unterschieden werden. Gibt es von jedem Chromosom nur ein Exemplar, dann liegt ein haploider Chromosomensatz vor.

Haploid

Quelle: Genetik

(gr. Haploos oder haplous, einzig, einmalig) Genetischer Zustand von Prokaryoten und von eukaryotischen Keimzellen nach der Meiose. Die Zelle besitzt nur einen Satz von Chromosomen (bzw. ein Chromosom bei Prokaryoten).

haploid

Einfacher Chromosomensatz. (Opp.: diploid)

haploid (von griech. haploos für „einfach“), engl. haploid

nur mit einem einfachen Chromosomensatz ausgestattet; als 1n oder n bezeichnet (Gegensatz zu → diploid, → polyploid)

haploid, haploider Chromosomensatz (1 n)

nur einen einfachen Chromosomensatz besitzend; Gegensatz zu siehe diploid

haploide Zelle

In einer Zelle liegt nur die reduzierte (halbierte) Anzahl an Chromosomensätzen vor. Beim Menschen, der normalerweise diploid ist, liegt in haploiden Zellen (i.d.R. Keimzellen) der Chromosomensatz dann nur einfach (und nicht doppelt) vor.

Haploinsuffizienz

Quelle: Genetik

(lat. insufficientia, Schwäche, ungenügende Leistung) Bei Funktionsverlust eines Allels kann das andere Allel keinen lebensfähigen Organismus hervorbringen.

Haploinsuffizienz

Situation, in der das Vorhandensein von nur einem normalen Allel eines Gens für die normale Funktion nicht ausreicht.

Haploinsuffizienz

Quelle: Genetik

(gr. haploos oder haplous, einzig, einmalig; lat. insufficientia, Schwäche, ungenügende Leistung) Bei Funktionsverlust eines Allels kann das andere Allel keinen lebensfähigen Organismus hervorbringen.

Haplonten

(1) Eukaryoten mit nur einem Chromosomensatz (haploid) pro Zelle, bei denen nur die siehe Zygote diploid ist; Gegensatz zu siehe Diplont; (2) alle Prokaryoten

haplontisch, engl. haplontic

Form eines Lebenszyklus, bei der die Zygote als einzige Zelle diploid ist und eine Mitose nur in haploiden Zellen stattfindet (Gegensatz zu → diplontisch)

Haplotyp

Quelle: Genetik

Gruppe von Allelen benachbarter Gene, die von einem Individuum getragen werden und üblicherweise gemeinsam vererbt werden.

Haplotyp

Kombination von Allelen verschiedener Loci, die normalerweise in einem bestimmten Chromosomenabschnitt liegen.

Haplotyp

Quelle: Genetik

(gr. haploos oder haplous, einzig, einmalig; gr. typos, Form) Gruppe von Allelen benachbarter Gene, die von einem Individuum getragen werden und üblicherweise gemeinsam vererbt werden.

Haplotyp, engl. haplotype

gekoppelte Nucleotidsequenzen, die gewöhnlich als Einheit vererbt werden (als „Satz“ statt als einzelne „Wörter“)

Haplotypblock

Quelle: Nutrigenomik

Genomische Region ohne Anzeichen einer genetischen Rekombination in ihrer Vorgeschichte.

Hapten-Carrier-Effekt

Produktion von Antikörpern gegen eine kleine chemische Gruppe, das Hapten, das an ein Carrierprotein gebunden ist und gegen das eine Immunantwort ausgelöst wurde.

Haptene

Kleine Moleküle, die zwar von einem spezifischen Antikörper erkannt werden, allein jedoch keine Immunantwort auslösen können. Um eine Antikörperbildung oder eine T-Zell-Antwort hervorzurufen, müssen Haptene an Carrierproteine gebunden sein.

Hardy-Weinberg-Gleichgewicht

zur Berechnung, ob sich eine ideale Population im Hardy-Weinberg-Gleichgewicht befindet. Dies bedeutet, dass das verhältnismäßige Vorkommen bestimmter Allele auch an die Folgegeneration weitergegeben wird.

Hardy-Weinberg-Gleichgewicht

Gesetzmäßigkeit, wonach in einer so genannten idealen Population die Allelfrequenzen, sowie die Genotyp- und Phänotypanteile über Generationen hinweg unveränderlich sind

Hardy-Weinberg-Gleichgewicht, engl. Hardy-Weinberg equilibrium

in einer sich sexuell fortpflanzenden Population die Allelfrequenz an einem bestimmten Genort, die nicht von der Evolution beeinflusst wird; theoretischer Zustand, bei dem in einer Population keine Evolution stattfinden würde

Hardy-Weinberg-Verteilung

Ideale Verteilung der Genotypen eines oder mehrerer Loci in einer sexuell reproduzierenden Population mit Zufallspaarung. Es gibt keine genetischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Selektion, Mutation, Migration sind ausgeschlossen.

Harn

→ Urin

Harnblase

dehnbares Hohlorgan, in der der Harn gespeichert wird

Harnblase, engl. urinary bladder

Hohlorgan, in dem der Harn (Urin) bis zur Ausscheidung aus dem Körper gespeichert wird

Harnsäure

Abbauprodukt stickstoffhaltiger Verbindungen (Purinbasen) bei Vögeln, Reptilien und Insekten, das über den Urin ausgeschieden wird

Harnsäure, engl. uric acid

wichtigstes Stickstoffausscheidungsprodukt mancher Tiere, insbesondere von solchen, die Wasser sparen müssen, wie Reptilien, Vögel und Insekten (vgl. → Ammoniak, → Harnstoff)

Harnstoff

Stickstoffausscheidungsprodukt bzw. Endprodukt des menschlichen Harnstoffzyklus, das der Entgiftung des Abbauprodukts Ammoniak dient

Harnstoff

Molekül, das durch die Verbindung von einem Molekül Kohlenstoffdioxid (CO2) mit zwei Molekülen Ammoniak (NH3) entsteht. Die Harnstoffsynthese wird im Körper zur Entsorgung des beim Proteinstoffwechsel anfallenden giftigen Ammoniaks eingesetzt. (Syn.: CH4N2O)

Harnstoff, engl. urea

wichtigstes Stickstoffausscheidungsprodukt vieler Tiere einschließlich der Säugetiere (vgl. → Ammoniak, → Harnsäure)

Harnstoffzyklus

Stoffwechselkreislauf, bei dem stickstoffhaltige Verbindungen zu Harnstoff abgebaut und ausgeschieden werden

Hartbast

> Bast

Harte Hirnhaut (Dura mater)

Die äußerste der drei Hirnhäute, also der Membranen, die die Oberfläche des zentralen Nervensystems bedecken.

Harzkanal

besteht aus einem inneren Ring von Drüsenzellen und einem äußeren Ring von sklerenchymatischen Zellen, in Spross und Blättern von Nadelbäumen

Hashimoto-Thyreoiditis

Autoimmunerkrankung, die durch einen fortdauernd hohen Spiegel von Antikörpern gegen schilddrüsenspezifische Antigene gekennzeichnet ist. Die Antikörper locken NK-Zellen in die Schilddrüse, sodass es zu Schädigungen und Entzündungen kommt.

HAT

Histonacetylase.

häufigkeitsabhängige Selektion, engl. frequency-dependent selection

Selektion, die sich mit dem Mengenverhältnis eines bestimmten Phänotyps in einer Population verändert; bei zu starker Vermehrung kommt es zu einem Rückgang des Fortpflanzungserfolgs; Ursache für balancierte Polymorphismen

Häufigkeitsverteilung, engl. frequency distribution

eine grafische Darstellung der Häufigkeit verschiedener Klassen von Daten

Hauptamtlichkeit

Quelle: Sport

Vertraglich geregelte und bezahlte Mitarbeit im Sportverein. Im Unterschied zum Hauptamt steht das Ehrenamt unter einem geringen Sanktionsdruck und hat typischerweise keinen formell geregelten Aufgabenbereich.

Hauptanfälligkeitsgen

Gen, das hauptsächlich an der Ausprägung eines auffälligen Merkmals beteiligt ist.

Hauptgallengang

→ Ductus choledochus

Haupthistokompatibilitätskomplex (major histocompatibility complex, MHC)

Gruppe von Genen für Proteine der Immunerkennung. MHC-I-Proteinkomplexe kommen auf allen kernhaltigen Körperzellen vor und zeigen Peptidstücke aus dem Cytosol, womit sie die Erkennung von infizierten Zellen ermöglichen. MHC-II-Proteinkomplexe präsentieren auf speziellen Immunzellen Peptidfragmente von verdauten Pathogenen und aktivieren damit weitere Immunzellen.

Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) (major histocompatibility complex)

Gruppe von Genen auf Chromosom 6 des Menschen. Der MHC codiert auch Proteine für die Prozessierung von Antigenen und andere Funktionen der Immunabwehr. Die Gene für die MHC-Moleküle bilden den am stärksten polymorphen Gencluster im Humangenom und sie umfassen zahlreiche Allele an den verschiedenen Loci.

Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC), engl. major histocompatibility complex

große Genfamilie mit einer Vielzahl von Allelen, die zahlreiche Oberflächenantigene codieren und körpereigene Stoffe erkennen; verantwortlich für die Abstoßung von Transplantaten (vgl. → MHC-Klasse-I-Proteine, → MHCKlasse-II-Proteine)

Haupthistokompatibilitätskomplexe (MHC)

große Familie eng gekoppelter Gene, die für die Zelloberflächenglykoproteine, die MHC-Antigene, codieren und eine große Rolle beim Erkennen von Fremdsubstanzen mittel siehe T-Zellen spielen; sind auch verantwortlich für das Abstoßen von Transplantaten

Hauptsätze der Thermodynamik (von griech. thermos für „Wärme“ und dynamis für „Kraft“), engl. laws of thermodynamics

Gesetze, die anhand von Analysen der physikalischen Eigenschaften von Energie sowie der Art und Weise, wie Energie mit Materie interagiert, aufgestellt wurden (vgl. → erster Hauptsatz der Thermodynamik, → zweiter Hauptsatz der Thermodynamik)

Hauptzellen, engl. chief cells

einer von drei Typen sekretorischer Zellen in den Magengrübchen der Magenwand; sezernieren das proteinabbauende Enzym Pepsin (vgl. → Belegzellen)

Haushaltsgen

Quelle: Genetik

Gen, das in allen Zelltypen eines Organismus aktiv ist. Gegensatz: gewebespezifisch exprimiertes Gen.

Haushaltsgen

Quelle: Genetik

Gen, das in allen Zelltypen eines Organismus aktiv ist. Gegensatz: gewebespezifisch exprimiertes Gen.

Haushaltsgene, engl. housekeeping genes

codieren Proteine der grundlegenden Stoffwechselvorgänge, die in jeder lebenden Zelle ablaufen, etwa die Enzyme der Glykolyse

Haustorium (Pl. Haustorien)

Saugorgan parasitisch und symbiontisch lebender Pflanzen und Pilze, das ins Gewebe der Wirtspflanze eindringt und dem Austausch von Wasser und Nährstoffen dient

Haustorium (von lat. haustus für „schöpfen“), engl. haustorium

spezialisierte Hyphe oder andere Struktur, durch die Pilze, Sporogone von Moosen und manche parasitische Pflanzen ihrer Wirtspflanze Nährstoffe entziehen

Hautatmung

durch die Haut stattfindender Gasaustausch, der vor allem bei Tieren mit großer Körperoberfläche vorkommt, beispielsweise bei Nesseltieren (Cnidaria), Fadenwürmern (Nematoda) oder Strudelwürmern (Turbellaria)

Häutung

siehe Ecdysis

Häutung (Ecdysis) (von griech. ekdysis für „das Herauskriechen“), engl. molting

periodisches, hormongesteuertes Abstreifen und Neubilden der Körperbedeckung. Dabei wird entweder das gesamte Exoskelett abgestoßen (bei Arthropoden) oder die äußersten Epidermisschichten (bei Wirbeltieren). (vgl. → Exuvie)

Havers-Systeme (Osteone), engl. Haversian systems

konzentrische Knochenlamellen, die den Knochen in Längsrichtung durchlaufen und einen Zentralkanal (Havers-Kanal) besitzen, der Blutgefäße und Nerven enthält

hcIgG (heavy-chain-only IgG)

Antikörper, die von einigen Spezies der Camelidae produziert werden und nur aus einem Dimer der schweren Kette ohne assoziierte leichte Ketten bestehen, aber Antigene binden können.

HDAC

Histondeacetylase.

HDL

→ Lipoproteine hoher Dichte

Hebb-Synapse

Eine Synapse, die Hebb’sches Lernen zeigt.

Hebb’sches Lernen

Die Effizienz einer Synapse erhöht sich, wenn prä- und postsynaptische Neuronen gleichzeitig aktiviert werden.

Hechtsche Fäden

bei der siehe Plasmolyse auftretende zurückweichende dünne Plasmafäden, die zwischen benachbarten Zellen auftreten und durch die siehe Tüpfel reichen

Hedonische Theorie

Die Hedonische Theorie besagt, dass der Mensch mehrheitlich im Sinne einer Lustmaximierung und einer Leidvermeidung handelt. Das bedeutet, dass zukünftige Verhaltensweisen von der Befindlichkeit bei oder kurz nach Ausübung der Verhaltensweise beeinflusst werden. Nach dieser Theorie werden Verhaltensweisen eher begonnen bzw. beibehalten, wenn die Befindlichkeit als positiv bewertet wurde (Kahneman 1999).

Hefen, engl. yeasts

mikroskopisch kleine Pilze aus einzelnen ovalen Zellen, die sich durch Sprossung vermehren

Heimfindevermögen, homing

die Fähigkeit von Tieren, zu ihrem Nest, ihrem Bau oder einem bestimmten anderen Ort zurückzufinden

Helferzellen

→ CD4-T-Helferzellen

Helferzellen

→ T-Helferzellen

Helicard

→ MDA-5

Helicasen

Gruppe von Enzymen, die mittels Trennung von siehe Wasserstoffbrücken zwischen Basenpaaren von Nucleinsäuren der Entwindung von RNA- und DNA-Strängen dienen; auf diese Weise werden siehe Sekundärstrukturen gelöst, sodass die DNA beispielsweise für die Replikation oder siehe Transkription abgelesen werden kann

Helicotrema (Schneckenloch)

Ein Loch an der Spitze der Hörschnecke im Innenohr, das die Paukentreppe mit der Vorhoftreppe verbindet.

helikal, engl. helical

schraubenförmig, spiralig; diese Konformation findet man zum Beispiel bei der → DNA-Doppelhelix und → α-Helix von Proteinen

Helikase

Ein Enzym, das den Aufbruch der Wasserstoffbrückenbindungen doppelsträngiger DNA katalysiert, dabei kommt es zur Trennung der Basenpaare. Wichtig für die Replikation und Transkription.

Heliotropismus

der Sonne zugewandtes Wachstum und Bewegung von Pflanzen, wie etwa die Beeinflussung von Blattbewegungen zur Maximierung der Lichtabsorption oder zu Vermeidung von starkem Wasserverlust

Helix

Quelle: Genetik

Zylindrische Spirale, besondere räumliche Konformation von Nukleinsäure- oder Proteinmolekülen (S. 23, 262).

Helix

Quelle: Genetik

(gr. helix, Spirale) Zylindrische Spirale, besondere räumliche Konformation von Nukleinsäure- oder Proteinmolekülen.

Helix (Pl. Helices)

spiralförmige siehe Sekundärstruktur von Proteinen und Nucleinsäuren; sowohl bei einer einfachen alpha-Helix als auch bei der Doppelhelix (DNA) sorgen siehe Wasserstoffbrückenbindungen für den Zusammenhalt des Moleküls

Helladaptation

Der Prozess, bei dem die Netzhaut in sehr hellem Licht weniger lichtempfindlich wird.

helle Zone

→ Keimzentrum

Helleborus niger – Christrose

Ranunculaceae

Hemicellulose

Sammelbezeichnung für wasserunlösliche siehe Polysaccharide in pflanzlichen Zellwänden; kommen vor allem in verholzenden Pflanzenteilen vor

Hemidesmosomen

Adhäsionsstrukturen von Epithelzellen, welche die Verankerung von Zellen mit Komponenten der siehe Basalmembran vermitteln

Hemidesmosomen (von griech. hemi für „halb“), engl. hemidesmosomes

punktförmig haftende Verbindung zwischen tierischen Epithelzellen und der Basallamina; wirken im Elektronenmikroskop optisch wie halbe → Desmosomen

Hemikryptophyten

Lebensformen von Pflanzen (Kormophyten), bei denen die oberirdischen Pflanzenteile vor der Vegetationsruhe weitgehend absterben und die Überdauerungsknospen in unmittelbarer Nähe der Erdoberfläche liegen

Hemimetabolie

graduelle Form der Entwicklung bei Insekten, bei der jedes Entwicklungsstadium mit einer Häutung abschließt und dabei dem dem Adultstadium (Imago) immer ähnlicher wird

Hemimetabolie, engl. hemimetabolism

Insektenentwicklung, bei der die Veränderungen zwischen den einzelnen Larvenstadien allmählich erfolgen (Gegensatz zu → Holometabolie, → direkte Entwicklung)

Hemiparasit, engl. hemiparasite

Halbschmarotzer, Halbparasit; parasitische Pflanze, die zwar Photosynthese betreiben kann, Wasser und Nährelemente aber einer lebendenWirtspflanze entzieht (Gegensatz zu → Holoparasit)

Hemiparasiten

auch Halbparasiten, Halbschmarotzer; parasitäre Pflanzen, die ihre Nährstoffe teils durch Photosynthese gewinnen, teils einem Wirt Wasser und Nährstoffe entziehen

Hemizygot

Quelle: Genetik

Genetische Konstitution der Geschlechtschromosomen im heterogametischen Geschlecht (S. 316), die weder als homozygot noch als heterozygot bezeichnet werden können, da sie haploid vorhanden sind.

hemizygot

Genetischer Zustand von Individuen mit zwei unterschiedlichen Gonosomen (> G) oder heterologen Chromosomen. Da sich die meisten Genorte zweier heterologer Chromosomen nicht entsprechen, hat ein hemizygotes Individuum in diesen Fällen nur ein Allel.

Hemizygot

Quelle: Genetik

(gr. hemi-, halb; gr. zygotos, wohlbespannt) Genetische Konstitution der Geschlechtschromosomen im ?heterogametischen Geschlecht, die weder als homozygot noch als heterozygot bezeichnet werden können, da sie haploid vorhanden sind.

hemizygot (von griech. hemi für „halb“ und zygotos für „zusammengejocht“), engl. hemizygous

das Vorhandensein von nur einem Allel für einMerkmal bei einem diploiden Organismus. Männliche Säugetiere sind demnach für alle Gene auf dem X- und dem Y-Chromosom hemizygot und weibliche Vögel für alle Gene auf dem W- und dem Z-Chromosom. (Gegensatz zu → homozygot, → heterozygot)

hemizygot/Hemizygotie

Zustand von Individuen mit zwei unterschiedlichen Gonosomen (> G) oder heterologen Chromosomen. Da sich die meisten Genorte zweier heterologer Chromosomen nicht entsprechen, hat ein hemizygotes Individuum in diesen Fällen nur ein Allel.

Henle-Schleife

der Aufkonzentration des Harns dienende schleifenartige Struktur der Nierentubuli

Henle-Schleife, engl. loop of Henle

bei Säugetieren und Vögeln vorkommende lange, haarnadelähnliche Schleife der Nierentubuli; verläuft von der Nierenrinde in die innere Markzone und wieder zurück; erzeugt einen Konzentrationsgradienten zu den interstitiellen Flüssigkeiten im inneren Mark und dient in erster Linie der Harnkonzentration und Rückresorption von Wasser und Salzen

Hensen-Knoten, engl. Hensen’s node

bei Vogelembryonen eine Struktur am Vorderende der Primitivrinne, der Einstülpöffnung für die Gastrulation; organisiert die weitere Entwicklung anderer Zellen; entspricht dem → Primitivknoten der Säuger

HEPA (Health Enhancing Physical Activity)

Quelle: Sport

Konzept zur Integration von Bewegung und körperlichen Aktivitäten neben Sport und Freizeit auch in den Alltag (z. B. Beruf, Hausarbeit, Fortbewegung).

hepatisch (von griech. hepar für „Leber“), engl. hepatic

die Leber betreffend

hepatobiliärer Weg

→ Leber-Gallen-Weg

Hepatopankreas

auch Mitteldarmdrüse; Organ verschiedener Wirbelloser, das Verdauungsenzyme produziert und Nährstoffe resorbiert

Heptamer

→ Konservierte DNA-Sequenz aus sieben Nucleotiden in den Rekombinationssignalsequenzen (RSSs), welche die Loci der Immunglobuline und der T-Zell-Rezeptoren flankieren.

HER-2/neu

Rezeptortyrosinkinase, die bei vielen Krebsarten, besonders bei Brustkrebs, überexprimiert wird; Angriffsziel für Trastuzumab (Herceptin®), das man in der Krebstherapie anwendet.

Herbivore

Tiere, die sich bevorzugt oder ausschließlich von Pflanzen ernähren

Herbivoren (von lat. herba für „Pflanze“ und vorare für „fressen“), engl. herbivores

Pflanzenfresser; Tiere, die sich ausschließlich von Pflanzenmaterial ernähren (Gegensatz zu → Carnivoren, → Detritivoren, → Omnivoren)

Herbivorie (von lat. herba für „Pflanze“ und vorare für „fressen“), engl. herbivory

Form der Prädation, bei welcher der Prädator ein Tier und die „Beute“ eine Landpflanze oder Alge ist (Gegensatz zu → Carnivorie, → Parasitismus, → Omnivorie)

hereditär

von lat. hereditarius, erblich; bezeichnet erbliche Merkmale

Heritabilität

Ein Maß zur Schätzung des genetischen Anteils an einem phänotypischen Merkmal.

Heritabilität

Erblicher, genetisch bedingter Anteil phänotypischer Variabilität.

Hermaphrodit (von griech. Hermes, der Götterbote, und Aphrodite, die Göttin der Liebe), engl. hermaphrodite

Zwitter; Organismus, der sowohl über weibliche als auch über männliche Fortpflanzungsorgane verfügt

Hermaphroditen (Zwitter)

Individuen, die sowohl weibliche als auch männliche Fortpflanzungsorgane besitzen

Hermeneutik

Quelle: Sport

Theorie und Methode des Verstehens von Texten sowie im weiteren Sinn Phänomenen von Kultur und Gesellschaft (Phänomenologie).

Hertz (Hz)

Die Einheit, mit der die Schallfrequenz in Schwingungen pro Sekunde angegeben wird.

Hertz (Hz), engl. hertz

Perioden pro Sekunde

Herz, engl. heart

in Kreislaufsystemen eine muskuläre Pumpe, die extrazelluläre Flüssigkeit durch den Körper pumpt

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden alle Krankheiten des Herzens, der Gefäße und des Blutkreislaufs zusammengefasst. Typische Herzkrankheiten sind die Herzinsuffizienz oder die Koronare Herzkrankheit. Auch Gefäßerkrankungen wie die Arteriosklerose oder die Thrombose fallen in diese Kategorie.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Quelle: Nutrigenomik

Klasse von Krankheiten, die das Herz oder die Blutgefäße betreffen, wie koronare Herzkrankheiten, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und mehr.

Herz-Kreislauf-System (von griech. kardia für „Herz“ und lat. vasculum für „kleines Gefäß“), engl. cardiovascular system

Herz, Blut und Blutgefäße des Kreislaufsystems

Herzkammer

Hohlraum des Herzens. Die Herzkammern drücken bzw. pressen das Blut in den Körper bzw. in die Lunge. Menschen haben wie alle Säugetiere und auch Vögel zwei vollständig getrennte Herzkammern (linke und rechte). (Syn.: Ventrikel)

Herzmuskel (Myokard)

Ein aus quergestreiften Muskelfasern aufgebauter Muskel, der ausschließlich im Herzen vorkommt; kontrahiert auch ohne Innervation rhythmisch.

Herzmuskel, engl. cardiac muscle

Muskelgewebetyp, der für das Schlagen des Herzens verantwortlich ist. Charakteristisch sind die Verzweigung der einkernigen Herzmuskelzellen und ihr gestreiftes Aussehen. (Gegensatz zu → glatte Muskulatur, → Skelettmuskulatur)

Herzscheidewand

Wand, die das Herz in zwei Teile (rechte und linke Herzhälfte) teilt. Die Herzscheidewand besteht aus dem Vorhofseptum und dem Kammerseptum. (Syn.: Septum)

Herzzyklus, engl. cardiac cycle

Kontraktion der beiden Herzvorhöfe (Atrien), gefolgt von der Kontraktion der beiden Herzkammern (Ventrikel) und anschließende Erschlaffung

Heterochromatin

Quelle: Genetik

Kondensierte Bereiche des Chromatins mit intensiverer Färbung. Enthält genarme Regionen (z. B. Centromer: konstitutives Heterochromatin), stillgelegtes X-Chromosom (Barr-Körper: fakultatives Heterochromatin) bzw. abgeschaltete Gene (funktionelles Heterochromatin) (S. 293).

Heterochromatin

"Chromosomenstrukturen können mit Färbetechniken sichtbar gemacht werden. Die Trypsin-Giemsa-Färbung führt zu hellen und dunklen Banden. Die hellen Banden entsprechen euchromatischen Bereichen, sie sind Cytosin-Guanin-reich (GC-reich) und genetisch sehr aktiv. Dunkle Banden sind heterochromatische Bereiche und Adenin-Thymin-reich (AT-reich); sie sind genetisch weniger aktiv."

Heterochromatin

Nukleotid-Protein-Komplex

Heterochromatin

kompakte, geschlossene Form des Chromatins. Heterochromatisierte DNA-Abschnitte sind transkriptionell nicht zugänglich. DNA-Histon-Interaktionen sind sehr ausgeprägt. (Gegenteil: Euchromatin).

Heterochromatin

hoch kondensierter Anteil des siehe Chromatins im Interphasekern, der in dieser Form genetisch inaktiv ist; Gegensatz zu siehe Euchromatin

Heterochromatin

Quelle: Genetik

(gr. heteros, anders; gr. chroma, Farbe) Kondensierte Bereiche des Chromatins mit intensiverer Färbung. Enthält genarme Regionen (z. B. Centromer: konstitutives Heterochromatin), stillgelegtes X-Chromosom (Barr-Körper: fakultatives Heterochromatin) bzw. abgeschaltete Gene (funktionelles Heterochromatin).

Heterochromatin

Quelle: Nutrigenomik

Mikroskopisch dunkel gefärbte, kondensierte und dadurch unzugängliche, oft genarme Regionen des Genoms.

Heterochromatin (von griech. heteros für „abweichend“), engl. heterochromatin

dicht gepacktes, dunkel gefärbtes Chromatin. Die darin enthaltenen Gene werden in der Regel nicht transkribiert. (Gegensatz zu → Euchromatin)

Heterochronie (von griech. chronos für „Zeit“), engl. heterochrony

zeitliche Verschiebung von Entwicklungsschritten, was zu unterschiedlichen Phänotypen bei den erwachsenen Organismen führt (vgl. → Heterometrie, → Heterotypie)

Heterocysten

spezialisierte Zellen in den fädigen Cyanobakterien, die der Fixierung von molekularem Stickstoff dienen

Heterocysten, engl. heterocysts

große, dickwandige Zellen in den Filamenten bestimmter Cyanobakterien; dienen der Stickstofffixierung

Heterodimer

Bei Proteinkomplexen, die aus zwei Untereinheiten zusammengesetzt sind, können die Untereinheiten identisch (Homodimer) oder unterschiedlich (Heterodimer) sein. Entsprechend heißt es für mehr als zwei Untereinheiten z. B. Homotrimer oder Heterotrimer usw.

Heterodimer

siehe Dimer aus zwei ungleichen Molekülen

heterogametisch

charakterisiert das Geschlecht, das zwei unterschiedliche Geschlechtschromosomen (Gonosomen) aufweist und zwei unterschiedliche siehe Gameten bildet; das andere Geschlecht ist meist homogametisch

Heterogametisches Geschlecht

Quelle: Genetik

Geschlecht, das Keimzellen mit unterschiedlichen Geschlechtschromosomen erzeugt (bei Säugern ist das das männliche Geschlecht).

Heterogametisches Geschlecht

Quelle: Genetik

(gr. heteros, anders; gr. gametes, Gatte; gr. gamos, Hochzeit) Geschlecht, das Keimzellen mit unterschiedlichen Geschlechtschromosomen erzeugt (bei Säugern ist das das männliche Geschlecht).

Heterogenie

Gene verschiedener Loci können zum gleichen Erscheinungsbild führen (> Phänotyp, phänotypisches Merkmal).

Heterogonie

Bisexuelle Fortpflanzung wechselt sich mit unisexueller Fortpflanzung ab.

Heterokaryon

→ Dikaryon

heterologe Chromosomen

Unterschiedlich strukturierte Chromosomen, oftmals Geschlechtschromosomen (Gonosomen).

Heterometrie (von griech. metron für „Maß“), engl. heterometry

Veränderung im Ausmaß der Genexpression und somit der Menge der produzierten Proteine während der Entwicklung; führt zu unterschiedlichen Phänotypen bei den erwachsenen Organismen (vgl. → Heterochronie, → Heterotypie)

heteromorph

charakterisiert die Ausprägung von unterschiedlichen Erscheinungs- oder Wuchsformen, beispielsweise beim heteromorphen siehe Generationswechsel, bei dem die einzelnen Phasen sehr unterschiedliche Gestalt aufweisen

heteromorph (von griech. morphe für „Form“), engl. heteromorphous

verschiedene Ausprägungen oder Erscheinungsformen besitzend; zum Beispiel die heteromorphen Entwicklungsstadien einer Pflanze (Gegensatz zu → isomorph)

Heteromorphie

siehe Polymorphismus

Heteropyknotisch

Quelle: Genetik

Beschreibt den Färbungszustand von Heterochromatin.

Heteropyknotisch

Quelle: Genetik

(gr. heteros, anders; gr. pyknos, dicht) Beschreibt den Färbungszustand von Heterochromatin.

Heterosis

Quelle: Genetik

Bezeichnet die Überlegenheit von Heterozygoten (Hybride) in Bezug auf eine oder mehrere Eigenschaften im Vergleich zu den entsprechenden Homozygoten (S. 464).

Heterosis

Quelle: Genetik

(gr. heteros, anders) Bezeichnet die Überlegenheit von Heterozygoten (Hybride) in Bezug auf eine oder mehrere Eigenschaften im Vergleich zu den entsprechenden Homozygoten.

Heterosis, engl. hybrid vigour

auch als Heterozygotenvorteil oder Bastardwüchsigkeit bezeichnet; Phänomen, bei dem heterozygote Genotypen bezüglich der biologischen Fitness einen Vorteil gegenüber ihren homozygoten Eltern besitzen

Heterosom

Quelle: Genetik

Geschlechtschromosom. Zeichnet sich durch voneinander abweichende Morphologie der Homologen von den übrigen Chromosomen (Autosomen) aus (S. 254).

Heterosom

Quelle: Genetik

(gr. heteros, anders; gr. soma, Körper) Geschlechtschromosom. Zeichnet sich durch voneinander abweichende Morphologie der Homologen von den übrigen Chromosomen (Autosomen) aus.

heterospor, engl. heterosporic

zwei unterschiedliche Sporentypen produzierend. Aus dem einen Sporentyp entwickeln sich weibliche Megasporen, aus dem anderen Sporentyp männliche Mikrosporen. (Gegensatz zu → homospor)

Heterostase

Quelle: Sport

Die Störung der Homöostase durch reizwirksame und funktionsspezifische körperliche Belastungen, die bei langfristiger Wiederholung zu einer Optimierung der Regelungsqualität und der Funktionskapazität führt.

Heterostylie

Bezeichnung für das Vorkommen von zwei (dimorphe Heterostylie, Distylie) oder drei (trimorphe Heterostylie, Tristylie) auf verschiedene Individuen einer Art verteilten Blütentypen, die sich in der Länge des siehe Griffels und entsprechend in der Ansatzhöhe der Antheren (Staubbeutel) unterscheiden

heterosubtypische Immunität

Schützende Immunität gegen einen Krankheitserreger aufgrund der Infektion mit einem bestimmten Krankheitserreger, häufig im Zusammenhang mit Influenza-A-Serotypen.

Heterothallisch

Quelle: Genetik

"Genetischer Zustand bestimmter Hefezellen. Zellen sind durch defektes Gen (ho) nicht zur spontanen Bildung beider Paarungstypen imstande (homothallisch; S. 379)."

Heterothallisch

Quelle: Genetik

(gr. heteros, anders; gr. thallos, Spross, Schössling) Genetischer Zustand bestimmter Hefezellen. Zellen sind durch defektes Gen (ho) nicht zur spontanen Bildung beider Paarungstypen imstande (homothallisch).

Heterothallismus

Art der geschlechtlichen Fortpflanzung bei Pilzen und Oomycota, wobei die Sexualreaktion zwischen zwei Individuen unterschiedlichen siehe Genotyps stattfinden muss; Gegensatz zu siehe Homothallismus

Heterotherme (von griech. heteros für „abweichend“ und thermos für „warm“), engl. heterotherms

Tiere, die ihre Körpertemperatur konstant halten können, dies aber zu bestimmten Zeiten nicht tun, zum Beispiel während des Winterschlafs (Gegensatz zu → Homoiotherme, → Poikilotherme)

Heterotopie (von griech. heteros für „abweichend“ und topos für „Ort“), engl. heterotopy

räumliche Unterschiede in der Genexpression während der Entwicklung, kontrolliert von regulatorischen Entwicklungsgenen; tragen zur Evolution unterschiedlicher Phänotypen bei den erwachsenen Organismen bei

heterotrimere G-Proteine

→ G-Proteine

Heterotroph

Ernährungsweise, Energie wird aus organischen Stoffen gewonnen.

Heterotroph

Organismen, die organische Verbindungen als Kohlenstoffquelle für die Bildung von siehe Biomasse nutzen

heterotroph

Aufbau körpereigener Substanz aus zugeführten organischen Verbindungen. > autotroph

Heterotrophe (von griech. heteros für „abweichend“ und trophe für „Nahrung“), engl. heterotrophs

Organismen, die für ihre Ernährung auf organische Moleküle als Kohlenstoffquelle angewiesen sind (Gegensatz zu → Autotrophe)

heterotrophe Sukzession, engl. heterotrophic succession

Sukzession in Biozönosen, die auf Zersetzern aufbauen; unterscheidet sich von anderen Sukzessionstypen dadurch, dass keine Pflanzen beteiligt sind

Heterotypie, engl. heterotypy

Veränderung in einem regulatorischen Entwicklungsgen selbst statt in der Expression des von ihm kontrollierten Gens (vgl. → Heterometrie, → Heterochronie)

Heterozygot

Quelle: Genetik

Genetischer Zustand eines diploiden Organismus bei der Anwesenheit zweier verschiedener Allele. Der alte deutsche Begriff »mischerbig« wird nur noch vereinzelt gebraucht. (S. 465).

heterozygot

Personen, die zwei verschiedene Allele eines Gens besitzen, eines von der Mutter und eines vom Vater.

Heterozygot

Bezeichnet vorrangig in diploiden Organismen den Zustand, dass ein Organismus zwei unterschiedliche Allele für ein betrachtetes Merkmal besitzt.

heterozygot

auch mischerbig; bezeichnet das Vorliegen verschiedener siehe Allele eines bestimmten Gens auf den beiden siehe homologen Chromosomen; Gegensatz zu siehe homozygot

Heterozygot

Quelle: Genetik

(gr. heteros, verschieden, anders; gr. zygotos, wohlbespannt) Genetischer Zustand eines diploiden Organismus bei der Anwesenheit zweier verschiedener Allele. Der alte deutsche Begriff mischerbig wird nur noch vereinzelt gebraucht.

heterozygot (mischerbig) (von griech. heteros für „abweichend“ und zygotos für „zusammengejocht“), engl. heterozygous

das Vorhandensein zweier unterschiedlicher Allele eines bestimmten Gens auf den beiden homologen Chromosomen eines diploiden Organismus (Gegensatz zu → homozygot)

heterozygot, Heterozygotie

Die elterlichen Erbinformationen eines Individuums für ein bestimmtes Merkmal (homologer Chromosomenabschnitt) sind unterschiedlich.

Heterozygotenvorteil

→ Heterosis

Heterozygotenvorteil

höchster Fortpflanzungserfolg bei Vorliegen von Heterozygotie eines oder mehrerer Gene im Vergleich zu siehe homozygoten Formen der gleichen Art

Heterozygotie

Die elterlichen Erbinformationen eines Individuums in einem homologen Chromosomenabschnitt sind unterschiedlich.

Heterozygotiegrad

Relativer Anteil heterozygoter Loci in einer Population, ein Maß für die genetische Variabilität einer Population. Der Heterozygotiegrad H wird mit dem Durchschnitt über mehrere Loci geschätzt. Es gilt H = 1 ? Homozygotiegrad (F).

Heterozygotiegrad

Bezogen auf einen Locus entspricht der Heterozygotiegrad dem relativen Anteil von heterozygoten Individuen in einer Population. Aus dem Mittelwert von mehreren Loci erhält man einen durchschnittlichen Heterozygotiegrad.

Heuristik

Eine Heuristik ist eine Regel, die eine komplexe Urteils oder Entscheidungssituation vereinfacht, indem sie die Menge an Informationen, die berücksichtigt werden, reduziert (Gigerenzer et al. 1999). Heuristiken verfügen über Regeln, wie die zur Verfügung stehenden Informationen durchsucht werden (search rule), wie diese Suche gestoppt wird (stopping rule), und welche Option auf Basis der durchsuchten Informationen gewählt wird (decision rule).

Heuschnupfen

→ allergische Rhinitis

Hexose (von griech. hex für „sechs“), hexose

Zucker mit sechs Kohlenstoffatomen

HFE

→ Hämochromatoseprotein

Hfr-Stamm

High frequency of recombination. Mit der Integration eines F-Plasmids in das Wirtsgenom können bei der Konjugation nicht nur das Plasmid, sondern auch Teile des Genoms mit übertragen werden.

HGT

Gentransfer, horizontal.

HI-Virus

humanes Immundefizienzvirus; Retrovirus, das im Spätstadium Verursacher der Immunschwächekrankheit Aids ist

Hibernation (von lat. hibernum für „Winter“), engl. hibernation

Überwinterung; (1) Zoologie: Lethargiephase (Winterschlaf) mancher Tiere während des Winters; gekennzeichnet durch ein Abfallen von Körpertemperatur und Stoffwechselrate; (2) Botanik: winterliche Dormanz von Pflanzen (Gegensatz zu → Ästivation)

Hilum

"Struktur in der Samenschale; Abrissstelle, an der sich der Samen vom Fruchtblatt gelöst hat. > Samen"

Hinteres Längsbündel (Fasciculus longitudinalis dorsalis)

Ein Axonbündel, das den Hypothalamus und das periaquäduktale Grau des Mittelhirns reziprok miteinander verschaltet.

Hinterhauptlappen

→ Okzipitallappen

Hinterhauptslappen

Siehe Okzipitallappen.

Hinterhorn

Der dorsale Bereich des Rückenmarks, der Zellkörper von Neuronen enthält.

Hinterstrangbahn

Eine Bahn aus weißer Substanz auf der dorsalen Seite des Rückenmarks, die Berührungs- und propriozeptive Signale zum Hirnstamm leitet.

Hinterstrangkern

Ein Kern eines Kernpaares, das in der posterioren Medulla liegt; Ziel des Hinterstrangs; vermittelt Informationen über Berührung und Propriozeption der Extremitäten und des Rumpfes.

Hinterwurzel

Ein Bündel sensorischer Axone, das aus einem Spinalnerv austritt und auf der dorsalen Seite mit dem Rückenmark verbunden ist. Die Axone leiten Informationen an das Rückenmark weiter. Auch als hintere Spinalnervenwurzel bezeichnet. Siehe auch Vorderwurzel.

HIP/PAP

Antimikrobielles C-Typ-Lektin, das beim Menschen von Darmzellen sezerniert wird. Eine andere Bezeichnung dafür ist RegIIIα.

Hippocampus

Eine Region der Hirnrinde, die in Nachbarschaft und medial zur Riechrinde liegt. BeimMenschen befindet sich der Hippocampus im Temporallappen und spielt vermutlich eine Rolle beim Lernen und bei der Gedächtnisbildung.

Hippocampus

zum siehe limbischen System gehörende Struktur im Endhirn, die eine essenzielle Rolle bei der Gedächtnisbildung spielt

Hippocampus (von griech. hippokampos für „Seepferdchen“), engl. hippocampus

Teil des Endhirns, der beim Langzeitgedächtnis eine Rolle spielt

Hippuris vulgaris – Tannenwedel

Plantaginaceae

Hirnanhangsdrüse

→ Hypophyse

Hirnanhangsdrüse

siehe Hypophyse

Hirnbläschen

embryonale Vorläuferstadien des Gehirns, die am vorderen Teil des siehe Neuralrohrs entstehen

Hirnhälften

Die beiden Hälften des Großhirns, die sich von den paarigen Vesikeln des Großhirns ableiten. Auch als Hemisphären bezeichnet.

Hirnhäute (Meningen)

Drei Membranen, die die Oberfläche des zentralen Nervensystems bedecken: die harte Hirnhaut, die Spinnenhaut und die weiche Hirnhaut.

Hirnlappen, engl. brain lobe

Bereiche der menschlichen Hirnhemisphären: → Temporallappen (Schläfenlappen), → Frontallappen (Stirnlappen), → Parietallappen (Scheitellappen) und → Okzipitallappen (Hinterhauptlappen)

Hirnnerven

Zwölf Nervenpaare, die auf jeder Seite des Hirnstammes entspringen, nummeriert von anterior nach posterior. Hirnnerv I ist genau genommen der Riechnerv, Hirnnerv II der Sehnerv, beide sind Teile des zentralen Nervensystems. Die Hirnnerven III–XII sind Teile des peripheren Nervensystems und haben eine Vielzahl von Funktionen.

Hirnnerven, engl. cranial nerves

die zwölf paarigen Nerven, die direkt vom Gehirn in verschiedene Teile des Körpers und nicht entlang der Wirbelsäule verlaufen

Hirnstamm

Das Mittelhirn (Mesencephalon), die Brücke (Pons) und das verlängerte Rückenmark (Medulla oblongata).

Hirnstamm

auch Stammhirn; an das siehe Zwischenhirn (Diencephalon) anschließende Strukturen, zu denen das Mittelhirn (Mesencephalon), das Brückenhirn (Pons) und das verlängerte Rückenmark (Medulla oblongata) gehören; die dienen der Kontrolle und Modulation lebenswichtiger Funktionen, beispielsweise der Steuerung der Herzfrequenz, des Blutdrucks oder der Atmung

Hirnstamm, engl. brainstem

auch als Stammhirn bezeichnet; an das Rückenmark angrenzender Teil des Gehirns bei Wirbeltieren; besteht aus → Rautenhirn und → Mittelhirn

His-Bündel

Teil des Reizleitungssystems des Herzens. Das His-Bündel wird vom AV-Knoten erregt und leitet den Impuls durch die bindegewebige Ventilebene an die Tawara-Schenkel weiter.

His-Bündel, engl. bundle of His

modifizierte Herzmuskelfasern, die Aktionspotenziale von den Vorhöfen an die Muskulatur der Ventrikel weiterleiten

Histamin

Vasoaktives Amin, das in den Granula von → Mastzellen gespeichert wird. Es wird freigesetzt, wenn Antigene an IgE-Moleküle auf Mastzellen binden, und verursacht eine lokale Dilatation der Blutgefäße und eine Konstriktion der glatten Muskulatur. Damit ist es für einige Symptome von IgE-vermittelten allergischen Reaktionen verantwortlich. Antihistaminika sind Wirkstoffe, die die Histaminwirkung bekämpfen.

Histamine, engl. histamines

Substanzen, die von verletztem Gewebe oder von Mastzellen als Reaktion auf Allergene ausgeschieden werden; erhöhen die Permeabilität der Blutgefäße, was zur Ödembildung (Schwellungen) führt

Histatine

Antimikrobielle Peptide, die in den Ohr-, Unterzungen- und Unterkieferspeicheldrüsen in der Mundhöhle produziert werden. Sie wirken gegen pathogene Pilze wie Cryptococcus neoformans und Candida albicans.

Histatine

antimikrobiellwirkende Peptide im Schweiß

Histiocyten

auch Gewebsmakrophagen, Gewebswanderzellen; Fremdkörperfresszellen in den Geweben von Wirbeltieren, besonders in Bindegewebe und Lymphknoten, die beim Eindringen von Fremdkörpern in den Organismus rasch aktiviert werden können und diese ebenso wie geschädigte, zum Abbau bestimmte und abgestorbene Zellen des eigenen Körpers phagocytieren (siehe Phagocytose)

Histogramm, engl. histogram

grafische Darstellung der Häufigkeitsklassen quantitativer Daten, die nach Bandbreiten einer bestimmten Variablen gruppiert sind und deren x-Achse skaliert ist

Histologie

Lehre von Aufbau und Struktur der Gewebe

Histologie

Die mikroskopische Untersuchung der Gewebestruktur.

Histon

DNA-Trägerproteinstruktur

Histon-Acetylase

Histon-Essigsäureübertragendes Enzym

Histon-Code

Durch das kombinierte Anhängen von verschiedenen chemischen Modifikationen an Histone (Methylierungen, Acetylierungen, Phosphorylierungen) kann die Genexpression reguliert werden (Epigenetik).

Histon-Deacetylase

Histon-Essigsäureentfernendes Enzym

Histon-Demethylase

Histon-Methylgruppenentfernendes Enzym

Histon-Methyltransferase

Histon-Methylgruppenübertragendes Enzym

Histonacetylase

HAT, hängt Acetylgruppen an Histone, was in der Regel zu einer Induzierung von Euchromatin und somit zu Aktivierung von genetischen Sequenzen führt (Epigenetik).

Histoncode

Quelle: Nutrigenomik

Epigenetischer Code, der auf posttranslationalen Modifikationen von Histonproteinen basiert. Die Histonmodifikationen dienen der Rekrutierung anderer Proteine durch spezifische Erkennung des modifizierten Histons über spezialisierte Proteindomänen. Der Code umfasst mehr als 130 posttranslationale Modifikationen, die als „Alphabet“ für die Anweisungen dienen, mit denen das Epigenom die Transkriptionsregulation steuert und Informationen speichert.

Histondeacetylase

HDAC, Gegenspieler von HATs. Eine Histondeacetylase entfernt Acetylgruppen von Histonen. Dies führt meistens zur Inaktiverung der Genaktivität (Epigenetik).

Histone

Quelle: Genetik

Stark basische Proteine, die in den Chromosomen aller Eukaryoten eng mit der DNA assoziiert sind und dabei Nukleosomen bilden. Sie haben eine besondere Bedeutung bei der Verdichtung des Chromatins (Euchromatin, Heterochromatin) (7 Abschn. 7.2.2 und 7 Abschn. 8.1.3).

Histone

Proteine, die für die DNA-Struktur eine Bedeutung haben. Um eine Verbindung von acht Histonen windet sich der DNA-Faden und ist damit der erste Schritt zur Verpackung des riesigen DNA-Moleküls.

Histone

Basische Proteine vor allem in Eukaryoten, die mit DNA assoziiert sind und die für die Kompaktierung (Nukleosomen) notwendig sind und somit auch einen Hauptteil des Chromatins ausmachen.

Histone

basische Proteine, Bestandteile der siehe Nucleosomen

Histone

Quelle: Genetik

(gr. histos, Gewebe) Stark basische Proteine, die in den Chromosomen aller Eukaryoten eng mit der DNA assoziiert sind und dabei Nukleosomen bilden. Sie haben eine besondere Bedeutung bei der Verdichtung des Chromatins (Euchromatin, Heterochromatin) (Abschn. 7.2.2, Abschn. 8.1.3).

Histone, engl. histones

Gruppe basischer Proteine, die am Aufbau der → Nucleosomen beteiligt sind

Histonmodifikation

chemische Veränderungen der Histone, wie Acetylierung, Methylierung oder Phosphorylierung, die direkten oder durch veränderte Zugänglichkeit zur DNA einen indirekten Einfluss auf die siehe Transkription haben

Hitzeschockantwort

vorübergehende zelluläre Antwort auf einen Hitzeschock, bei der die Genexpression der meisten Gene der betroffenen Zellen unterdrückt wird, während die Expression von Hitzeschockgenen induziert wird; die entstehenden Hitzeschockproteine dienen dem Schutz anderer Proteine in der betroffenen Zelle

Hitzeschockprotein

Proteine, deren Expression durch Hitze oder andere Stressfaktoren induziert wird. Diese Proteine werden nach ihrer Molekülgröße in kiloDalton (kD) beschrieben. Eines dieser Proteine ist Hsp70, das zelluläre Funktionen wie das Neufalten denaturierter Proteine oder das Entsorgen von denaturierten Proteinen übernimmt.

Hitzeschockproteine, engl. heatshock proteins

Chaperonproteine, die bei hohen Temperaturen oder anderen Formen von Umweltstress in der Zelle gebildet werden und andere Proteine schützen

HIV

→ humanes Immunschwächevirus

HIV (humanes Immunschwächevirus), engl. HIV (human immunodeficiency virus)

das Retrovirus, das die erworbene Immunschwächekrankheit → Aids verursacht

HLA

Abkürzung von „human leukocyte antigene“. Es handelt sich um Oberflächenstrukturen der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die von den Antikörpern des Immunsystems erkannt werden.

HLA-DM

Invariantes MHC-Protein des Menschen, das MHC-Klasse-II-Molekülen ähnelt und an der Beladung von MHC-Klasse-II-Molekülen mit Peptiden beteiligt ist. Das homologe Protein bei Mäusen trägt die Bezeichnung H-2M (gelegentlich auch H2-DM).

HLA-DO

Invariantes MHC-Klasse-II-Molekül, das HLA-DM bindet und die Freisetzung von CLIP aus MHC-Klasse-II-Molekülen in intrazellulären Vesikeln verhindert. Ein homologes Protein bei Mäusen trägt die Bezeichnung H-2O oder H2-DO.

HLA-Protein (human leukocyte antigen)

Genetische Bezeichnung für humane → Haupthistokompatibilitätskomplexe. Die einzelnen Genloci sind durch Großbuchstaben gekennzeichnet, wie HLA-A, und die Allele durch Zahlen, zum Beispiel HLA-A

Hobbit

Auf der indonesischen Insel Flores wurden menschliche Knochen entdeckt, die einer ehemaligen kleinwüchsigen Menschenart (Homo floresiensis) zugeordnet werden. Wegen ihrer kleinen Körpergröße wurden die Individuen dieser Art nach dem Phantasiewesen Hobbit benannt.

Hoch-Energie-Molekül

Ein etwas sperriges Konzept. Biochemisch ist wohl alles gemeint, das irgendwie in der Lage ist, aus ADP ein ATP-Molekül zu machen. Dem Autor dieses Buchs ist aber wichtig, dass es dabei NICHT um eine einzelne hoch geladene Bindung geht; immer ist das gesamte Molekül an der Reaktion beteiligt.

Hoch-Energie-Verbindung

s. Hoch-Energie-Molekül

hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART)

Kombination von Wirkstoffen, die dazu dienen, eine HIV-Infektion unter Kontrolle zu bringen. Sie umfassen Nucleosidanaloga, die die reverse Transkription verhindern, und Wirkstoffe, die die virale Protease hemmen.

Hochblätter

die einfacher gestalteten Blätter, die auf die normalen Laubblätter folgend von vielen Angiospermenarten gegen die Blütenregion hin gebildet werden und dem Knospenschutz dienen

Hochdurchsatzsequenzierung, engl. high-throughput sequencing

schnelle DNA-Sequenzierung mit kleinsten DNA-Mengen, bei der viele DNA-Fragmente gleichzeitig sequenziert werden

hochendotheliale Venolen

venöse Blutgefäße der Lymphorgane

hochrepetitive Sequenzen, engl. highly repetitive sequences

kurze (weniger als 100 bp umfassende) DNA-Sequenzen, die nicht transkribiert und Tausende Mal in Tandemanordnungen wiederholt werden

Hoden

Teil der männlichen Geschlechtsorgane. Die beiden Hoden liegen im Hodensack außerhalb des Körpers, damit die Temperatur für die Spermien nicht zu hoch ist. In den Hoden werden Spermien wie auch die männlichen Geschlechtshormone (Androgene) gebildet.

Hoden (Testes), engl. testes

die männlichen Gonaden; das Organ, das die männlichen Geschlechtszellen (Spermien) produziert

Hoden (Testis)

paarig angelegte männliche Keimdrüsen (Gonaden), die die männlichen Geschlechtszellen (Spermien) produzieren

Hodensack (Skrotum), engl. scrotum

eine bei den meisten Säugetieren vorkommende, außerhalb des Körpers liegender Beutel, welcher die Hoden enthält

Holandrisch

Quelle: Genetik

Vererbungsgang eines Y-chromosomalen Merkmals.

Holandrisch

Quelle: Genetik

(gr. holos, ganz; gr. andros, Mann) Vererbungsgang eines Y-chromosomalen Merkmals.

Holistisch

Quelle: Genetik

Ovarientyp bei Insekten. Ovar besteht neben somatischen Hüllzellen fast vollständig aus Keimzellen (S. 546).

Holistisch

Quelle: Genetik

(gr. holos, ganz) Ovarientyp bei Insekten. Ovar besteht neben somatischen Hüllzellen fast vollständig aus Keimzellen.

holoblastische Furchung, engl. complete cleavage

vollständige Furchung; Furchtungstyp bei dotterarmen Eiern. Bei den ersten Teilungsschritten der Furchung wird das Ei komplett geteilt; die Blastomeren sind von ähnlicher Größe. (Gegensatz zu → meroblastische Furchung)

Holokinetisches Chromosom

Quelle: Genetik

Chromosom mit vielen Centromeren über die gesamte Länge (S. 371).

Holokinetisches Chromosom

Quelle: Genetik

(gr. holos, ganz; gr. kinein, bewegen) Chromosom mit vielen Centromeren über die gesamte Länge.

Holometabolie

Form der Entwicklung von Insekten mit einer vollkommenen Verwandlung (Metamorphose), meist über ein Puppenstadium, beispielsweise bei Schmetterlingen; die frühen Stadien weisen oft große Unterschiede zum Adultstadium auf

Holometabolie, engl. holometabolism

vollständigeMetamorphose; Umwandlung eines Larvenstadiums in ein Adultstadium mit fast völliger Umbildung der Körperform und teilweise anderer Funktion; charakteristisch für den Entwicklungszyklus bestimmter Insekten wie Schmetterlinge, Käfer, Ameisen, Wespen und Fliegen (Gegensatz zu → Hemimetabolie)

holomiktisch

Bezeichnung für Seen, bei denen einmal oder mehrmals im Jahr infolge einer labilen Schichtung die gesamte Wassermasse einer Vollzirkulation bis zum Seeboden unterliegt, im Gegensatz zu meromiktischen Seen

Holoparasit, engl. holoparasite

Vollschmarotzer; vollkommen parasitär lebende Pflanze (die also selbst keine Photosynthese betreibt) (Gegensatz zu → Hemiparasit)

Holoparasiten

auch Vollparasiten, Vollschmarotzer; pflanzliche Parasiten, die selbst keine Photosynthese betreiben, sondern von den Nährstoffen der Wirtspflanze leben; Gegensatz zu siehe Hemiparasiten

Holz

infolge sekundären Wachstums entstandenes Xylem. > sekundäres Dickenwachstum, > Kernholz, > Splintholz, > Bast, > Lignin

Holz, engl. wood

sekundäres Xylemgewebe

Holzfasern

durch siehe Lignineinlagerungen verholzte Zellen, die zum siehe Xylem der Bedecktsamer zählen und der mechanischen Verstärkung dienen

Homing

Zielgerichtete Wanderung eines Lymphocyten zu einem bestimmten Gewebe.

Homing-Rezeptoren

Rezeptoren auf Lymphocyten für Chemokine, Cytokine und Adhäsionsmoleküle, die für bestimmte Gewebe spezifisch sind. Diese ermöglichen es den Lymphocyten, in das jeweilige Gewebe einzudringen.

Hominide

Quelle: Genetik

(lat. homo, Mensch) Familie der Primaten, in der die großen Menschenaffen (Orang-Utan, Gorilla, Schimpanse/Bonobo) und der Mensch zusammengefasst sind (Hominidae).

Hominide

Quelle: Genetik

(lat. homo, Mensch) Familie der Primaten, in der die großen Menschenaffen (Orang-Utan, Gorilla, Schimpanse/Bonobo) und der Mensch zusammengefasst sind (Hominidae).

Homininen, engl. hominins

die Vertreter einer Abstammungslinie (der Gruppe Hominini) die neben dem modernen Menschen (Homo sapiens) auch dessen ausgestorbene Vorfahren umfasst (z. B. die Australopithecinen, Homo erectus); früher Hominiden genannt

Homodimer

siehe Dimer aus zwei gleichen Molekülen

Homogametisches Geschlecht

Quelle: Genetik

Geschlecht, das Keimzellen mit gleichen Geschlechtschromosomen erzeugt (bei Säugern das weibliche Geschlecht).

Homogametisches Geschlecht

Quelle: Genetik

(gr. homoios, gleich/ähnlich beschaffen; gr. gametes, Gatte; gr. gamos, Hochzeit) Geschlecht, das Keimzellen mit gleichen Geschlechtschromosomen erzeugt (bei Säugern das weibliche Geschlecht).

Homogenisierung

gleichmäßiges Verteilen nicht-mischbarer Stoffphasen

homoiotherm

auch gleichwarm; Lebewesen, die unabhängig von schwankenden Außentemperaturen ihre Körpertemperatur konstant halten können

Homoiotherme (von griech. homoios für „gleichartig“ und thermos für „warm“), engl. homeotherms

gleichwarme Tiere, die unabhängig von einem breiten Spektrum an Außentemperaturen ihre Körpertemperatur in einem schmalen Bereich konstant halten können (Gegensatz zu → Heterotherme, → Poikilotherme)

Homologe (von griech. homologos für „gleichartig“), engl. homologs

(1) in der Cytogenetik zwei von der Gestalt und DNA-Sequenz her sehr ähnliche Chromosomenen, die ein Paar bilden (diploide Organismen erben von jedem Elternteil von jedem Chromosomenpaar jeweils eines der homologen Chromosomen); (2) in der Evolutionsbiologie Bezeichnung fürMerkmale, die auf gemeinsamer Abstammung beruhen

homologe Chromosomen

Chromosomen, die sich in ihrer mikroskopisch erkennbaren Struktur entsprechen, aber durchaus unterschiedliche elterliche Informationen an den homologen Genorten (> G) tragen können. Der Mensch erhält von jedem Elternteil 23 verschiedene Chromosomen. Nach der Befruchtung der Eizelle liegen in der Zygote 23 Chromosomenpaare vor. Bis auf die Gonosomen (> G) des Mannes sind die Chromosomen jedes autosomalen Paares in ihrer mikroskopischen Struktur identisch.

homologe Chromosomen

Chromosomen, die sich in ihrer mikroskopisch erkennbaren Struktur entsprechen. Einzelne Chromosomenabschnitte können sich allerdings in ihrer Feinstruktur unterscheiden. In diesem Fall tragen diese Abschnitte unterschiedliche genetische Informationen, sog. Allele, und in der Population besteht eine allelische Variation.

Homologe Chromosomen

Betrachtet werden in der Regel die jeweiligen Chromosomenpaare in diploiden (oder polyploiden) Zellen innerhalb eines Organismus, die sich in Abfolge der genetischen Sequenzen und Lage des Zentromers ähneln.

homologe Chromosomen

struktur- und i. d. R. gengleiche Chromosomen von väterlicher bzw. mütterlicher Herkunft, die in siehe Prophase I der Meiose miteinander paaren und zwischen denen es als Folge der Paarung zu Rekombinationsereignissen (siehe Crossing-over) kommen kann

homologe Gene

Gene mit sehr ähnlicher Struktur, die auf ein Gen eines gemeinsamen Vorfahren zurückgeführt werden können.

Homologe Gene

Gene, die in einem homologen Verhältnis zueinander stehen. Dabei können Gene innerhalb eines diploiden oder polyploiden Chromosomensatzes betrachtet werden, aber auch verschiedener Organismen einer Art oder verschiedener Arten.

Homologe Gene oder Chromosomen

Quelle: Genetik

(1) Homologe Chromosomen sind in Bezug auf ihre Zusammensetzung und ihre sichtbare Struktur identisch (Gegensatz: nicht homologe Chromosomen). (2) Homologe Gene sind in verschiedenen Organismen ähnlich (Gegensatz: orthologe bzw. paraloge Gene).

Homologe Gene oder Chromosomen

Quelle: Genetik

(gr. homoios, gleich/ähnlich beschaffen; gr. logos Rede, Wort) (1) Homologe Chromosomen sind in Bezug auf ihre Zusammensetzung und ihre sichtbare Struktur identisch (Gegensatz: nicht homologe Chromosomen). (2) Homologe Gene sind in verschiedenen Organismen ähnlich (Gegensatz: orthologe bzw. paraloge Gene).

homologe Merkmale

Merkmale, die in ihrem Aufbau grundsätzlich übereinstimmen und auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen; spielen eine Rolle bei der Herleitung von Verwandtschaftsbeziehungen

homologe Proteine

Proteine mit einer sehr großen strukturellen Ähnlichkeit, die sich durch den gemeinsamen evolutionären Ursprung erklärt (> homologe Gene).

Homologe Rekombination

Austausch von DNA-Sequenzen zwischen zwei verschiedenen Molekülen basierend auf homologen Bereichen. Oft als Folge von Crossing-over-Ereignissen während der Meiose. Dient einerseits der genomischen Variabilität und andererseits als Reparaturmechanismus.

homologe Strukturen

Strukturen die sich in ihrer Gestalt entsprechen. Im Fall von Chromosomen gleichen sich homologe Chromosomen in ihrer mikroskopischen Struktur.

Homologie

Ursprungsgleiche Merkmale bei unterschiedlichen Gruppen, die eine Rückführung auf eine gemeinsame Stammart geben. Strukturelle und funktionelle Unterschiede sind möglich, z. B. Hinterflügel bei Hymenoptera und Halteren bei Diptera.

Homologie

Ähnlichkeit oder Übereinstimmung von Strukturen aufgrund gleicher Vorfahren. Nicht zu verwechseln mit Analogie.

Homologie (von griech. homologia für „Übereinstimmung“), engl. homology

Verwandtschaft zweier Merkmale aufgrund ihrer Ableitung von einer gemeinsamen Vorläuferstruktur; die Merkmale bezeichnet man dann als homolog

Homöobox

Quelle: Genetik

DNA-Sequenz von ca. 180 bp, die für eine Domäne von ca. 60 Aminosäuren codiert (Homöodomäne), die Teil eines DNA-bindenden Transkriptionsfaktors ist. Sie ist charakteristisch für homöotische Gene.

Homöobox

Quelle: Genetik

(gr. homoiosis, Abbild) DNA-Sequenz von ca. 180 bp, die für eine Domäne von ca. 60 Aminosäuren codiert (Homöodomäne), die Teil eines DNA-bindenden Transkriptionsfaktors ist. Sie ist charakteristisch für homöotische Gene.

Homöobox, engl. homeobox

in homöotischen Genen vorkommende DNA-Sequenz aus 180 bp; eine spezifische Sequenz innerhalb der Homöobox, die Homöodomäne, reguliert die Expression anderer Gene und kontrolliert durch diese Regulation komplexe Entwicklungsprozesse (vgl. → homöotische Gene)

Homöobox-Gene

→ Hox-Gene

Homöostase

Die ausgeglichene Funktionsweise von physiologischen Prozessen und die Aufrechterhaltung des internen Milieus.

Homöostase

Aufrechterhaltung konstanter Verhältnisse des inneren Milieus eines Organismus, beispielsweise eine konstante Zusammensetzung der Ionen einer Körperflüssigkeit

Homöostase

Quelle: Nutrigenomik

Zustand physikalischer und chemischer Bedingungen, die von lebenden Systemen aufrechterhalten werden.

Homöostase

Quelle: Sport

Der ungestörte Gleichgewichtszustand des menschlichen Organismus, der durch selbstregulatorische nervale und hormonelle Mechanismen aufrechterhalten wird.

Homöostase (von griech. homoios für „gleichartig“ und stasis für „Zustand“), engl. homeostasis

Aufrechterhaltung der Konstanz des inneren Milieus eines Organismus, zum Beispiel einer konstanten Temperatur, durch entsprechende physiologische Rückkopplungsreaktionen oder entsprechendes Verhalten

homöostatische Chemokine

Chemokine, die in einem Fließgleichgewicht produziert werden und die Lokalisierung der Immunzellen in den Lymphgeweben steuern.

Homöotische Gene

Quelle: Genetik

"Homöotische Gene (7 Abschn. 12.4.6) bewirken (bei segmentierten Organismen) eine räumliche Identität von Zellgruppen in Bezug auf ihre morphogenetische Bestimmung; Mutationen in homöotischen Genen bewirken Umwandlungen von Strukturen eines Körpersegmentes in die entsprechenden Strukturen eines anderen Körpersegmentes."

Homöotische Gene

Quelle: Genetik

(gr. homoiosis, Abbild) Homöotische Gene (Abschn. 12.4.6) bewirken (bei segmentierten Organismen) eine räumliche Identität von Zellgruppen in Bezug auf ihre morphogenetische Bestimmung; Mutationen in homöotischen Genen bewirken Umwandlungen von Strukturen eines Körpersegmentes in die entsprechenden Strukturen eines anderen Körpersegmentes.

homöotische Gene, engl. homeotic genes

Gene, die die Identität einer Zellgruppe bestimmen, indem sie die Bildung eines Organs in einer bestimmten Region des Embryos festlegen (vgl. → Hox-Gene)

homöotische Mutation, engl. homeotic mutation

Mutation in einem homöotischen Gen, die zur Ausbildung eines anderen Organs führt, als normalerweise in dieser Region des Embryos entstehen würde

Homoplasie

Merkmalsübereinstimmungen, die auf unabhängiger Entstehung oder unabhängigem Verlust beruhen.

Homoplasie

ähnliches Merkmal mehrerer Arten, das aber nicht auf einen letzten gemeinsamen Vorfahren zurückgeht (siehe homologe Merkmale)

Homoplasie (von griech. plasis für „Formung“), engl. homoplasy

Vorhandensein eines Merkmals bei einer Gruppe von Arten, das aber nicht beim gemeinsamen Vorfahren dieser Gruppe zu finden ist (kann durch Konvergenz, Evolutionsumkehr oder parallele Evolution entstehen)

homorhiz

Bewurzelungstyp, bei dem morphologisch gleichwertige Wurzeln ausgebildet werden, sodass keine Unterteilung in Hauptwurzel und Seitenwurzel stattfinden kann; Gegensatz zu siehe allorhiz

Homorrhizie

Ausbildung von zahlreichen gleichwertig ausgebildeten Wurzeln. > Allorrhizie

homospor, engl. homosporic

nur einen Sporentyp produzierend. Aus diesem entwickelt sich entsprechend nur ein Gametophytentyp, der sowohl weibliche als auch männliche Fortpflanzungsorgane ausbildet. (Gegensatz zu → heterospor)

Homothallisch

Quelle: Genetik

"Genetischer Zustand bestimmter Hefezellen. Zellen sind durch die Funktion des Allels HO (Homothallic) zur spontanen Bildung beider Paarungstypen imstande (heterothallisch; S. 379)."

Homothallisch

Quelle: Genetik

(gr. homoios, gleich/ähnlich beschaffen; gr. thallos, Spross, Schössling) Genetischer Zustand bestimmter Hefezellen. Zellen sind durch die Funktion des Allels HO (Homothallic) zur spontanen Bildung beider Paarungstypen imstande (heterothallisch).

Homothallismus

Art der geschlechtlichen Fortpflanzung bei Pilzen und Oomycota, wobei die Sexualreaktion zwischen Zellen eines Individuums stattfindet (siehe Autogamie); Gegensatz zu Heterothallismus

homötische Gene

Gene, die für die Identität von Zellgruppen bzw. Segmenten zuständig sind, wie beispielsweise die siehe Hox-Gene

homotypisch, engl. homotypic

bezeichnet die Adhäsion zwischen Zellen des gleichen Typs

Homozygot

Quelle: Genetik

Genetischer Zustand eines diploiden Organismus bei der Anwesenheit zweier gleicher Allele. Der alte deutsche Begriff »reinerbig« wird nur noch vereinzelt gebraucht.

Homozygot

Zwei identische Allele eines bestimmten Gens, die von verschiedenen Elternteilen stammen.

Homozygot

Bezeichnet vorrangig in diploiden Organismen den Zustand, dass ein Organismus auf beiden Chromosomensätzen das gleiche Allel für ein betrachtetes Merkmal trägt.

homozygot

auch reinerbig; bezeichnet das Vorhandsein der gleichen siehe Allele eines oder mehrerer Gene auf den siehe homologen Chromosomen; Gegensatz zu siehe heterozygot

Homozygot

Quelle: Genetik

(gr. homoios, gleich/ähnlich beschaffen; gr. zygotos, wohlbespannt) Genetischer Zustand eines diploiden Organismus bei der Anwesenheit zweier gleicher Allele. Der alte deutsche Begriff reinerbig wird nur noch vereinzelt gebraucht.

homozygot (reinerbig) (von griech. zygotos für „zusammengejocht“), engl. homozygous

das Vorhandensein von zwei identischen Allelen eines bestimmten Gens auf den beiden homologen Chromosomen eines diploiden Organismus. Ein Individuum kann für ein Gen heterozygot sein, für ein anderes dagegen homozygot. (Gegensatz zu → hemizygot, → heterozygot)

homozygot, Homozygotie

Die Erbinformationen eines Individuums in homologen Chromosomenabschnitten sind gleich.

Homozygotie

Die elterlichen Erbinformationen eines Individuums für ein bestimmtes Merkmal (homologer Chromosomenabschnitt) sind gleich.

Homozygotiegrad

Relativer Anteil homozygoter Loci in einer Population, ein Maß für die genetische Variabilität einer Population. Der Homozygotiegrad F wird mit dem Durchschnitt über mehrere Loci geschätzt. Es gilt F = 1 ? Heterozygotiegrad.

Hoogsteen-Paarung

Quelle: Genetik

Nach Karst Hoogsteen. Seltene, alternative Geometrie von Basenpaarungen in der DNA, sodass auch Dreifach- bzw. Vierfachpaarungen möglich werden.

Hoogsteen-Paarung

Quelle: Genetik

Nach Karst Hoogsteen. Seltene, alternative Geometrie von Basenpaarungen in der DNA, sodass auch Dreifach- bzw. Vierfachpaarungen möglich werden.

Hör-Gleichgewichtsnerv

Hirnnerv VIII; besteht aus Axonen, die vom Spiralganglion zu den Hörkernen ziehen.

Hordeum vulgare – Gerste

Poaceae

Horizontale Ebene

Eine anatomische Schnittebene, die das Nervensystem in einen dorsalen und einen ventralen Bereich unterteilt.

horizontale Infektion

Innerhalb einer Population stecken sich Individuen gegenseitig an. Schwierigkeiten für eine Klassifizierung in horizontale und vertikale Infektion (> G) ergeben sich, wenn keine strikte Trennung der Generationen vorhanden ist.

horizontaler Gentransfer

nicht vertikal, also nicht von Vorfahr auf Nachfahr, erfolgende Übertragung von Genen zwischen verschiedenen gleichzeitig lebenden Individuen; bei Prokaryoten auch häufig über Artgrenzen hinweg

horizontaler Gentransfer (lateraler Gentransfer), engl. horizontal gene transfer

die Übertragung von Genen von einem Individuum auf ein anderes, gleichzeitig lebendes Indiviuum; kommt verbreitet bei Bakterien und Archaeen vor (Gegensatz zu → vertikaler Gentransfer)

Horizontalzelle

Eine Zelle der Netzhaut des Auges, deren Neuriten lateral in die äußere plexiforme Schicht ziehen.

Horizontalzelle

Spezielle Nervenzelle der Netzhaut. Horizontalzellen verschalten Sehzellen. Sie ermöglichen bei unterschiedlichsten Lichtverhältnissen gute Kontraste.

Horizontalzellen, engl. horizontal cells

Zellen in der Netzhaut (Retina), die für die laterale Verschaltung zwischen den Photorezeptoren und den Bipolarzellen zuständig sind

Hormon

körpereigener, den Stoffwechsel steuernder Botenstoff

Hormon

Botenstoff. Ein Hormon ist ein chemischer Stoff, der auf bestimmte Zellen und Organe des Körpers spezifisch einwirkt. Durch Bindung des Hormons an den passenden Rezeptor auf oder in einer Zelle kommt es zu einer Reaktion der Zelle. Es gibt drei chemische Stoffgruppen von Hormonen: 1. Steroidhormone, 2. Amine und Abkömmlinge von Aminosäuren, 3. Peptid- oder Proteinhormone.

Hormondrüse

Zelle oder Zellverband, welche bzw. welcher Hormone produziert und abgibt.

Hormondrüsen

→ endokrine Drüsen

Hormone

chemische Signalstoffe, die von ihrem Produktionsort (meist Drüsen oder Organe) über das Blut zu ihrem Wirkort diffundieren oder vom Blutstrom transportiert werden und dort ihre Wirkung entfalten

Hormone (von griech. hormon für „antreibend“, „in Bewegung setzend“), engl. hormones

von vielzelligen Organismen in winzigen Mengen in bestimmten Drüsen oder Organen produzierte chemische Signalstoffe, die zu ihrem Wirkort transportiert werden und dort auf bestimmte Zielzellen wirken (vgl. → Phytohormone)

hormonelle Disruptoren

chemische Verbindungen, die auf das Hormonsystem wirken, indem sie hormonale Signalwege beeinflussen und beispielsweise Wachstumsprozesse stören

Hornbildungsschicht

Teil der Oberhaut. In der Hornschicht verhornen die Zellen, die in der Regenerationsschicht durch Zellteilung entstehen und zur Hautoberfläche wandern. Verhornen bedeutet, dass sich die Zellen abflachen, Zellorganellen absterben und sich in der Zelle Keratin anreichert.

Hörnervenfaser

Eine Ansammlung von Neuronen in der Schneckenspindel der Hörschnecke, die von den Haarzellen Eingang erhält und über den Hörnerv Informationen an den Cochleariskern in der Medulla überträgt.

Hornhaut

Bestandteil des Auges. Vorderer transparenter Bereich der äußeren Augenhaut, die vor der Regenbogenhaut und der Pupillenöffnung liegt. Die äußere Augenhaut setzt sich aus der Hornhaut und der Lederhaut zusammen. Die Hornhaut ist an der Lichtbrechung beteiligt. (Syn.: Cornea)

Hornhaut (Cornea)

Die transparente äußere Oberfläche des Auges.

Hornhaut (Cornea)

vorderer, konvex gewölbter, glasklar durchsichtiger Teil der äußeren Augenhaut

Hornhaut, engl. cornea

glasklares, durchsichtiges Gewebe, welches das Auge bedeckt und den Durchtritt des Lichts zur Netzhaut ermöglicht

Hornschicht

Teil der Oberhaut. Die Hornschicht besteht aus verhornten Zellen, die in der Hornbildungsschicht entstanden sind. Die Hornschicht ist eine Schutzschicht.

Hornschuppe

Verhornte Zelle, die von der äußeren Hautschicht abgerieben wird.

Hörschnecke

siehe Cochlea

Hörschnecke (Cochlea)

Eine spiralige, knöcherne Struktur im Innenohr, die Haarzellen enthält, welche Schall in Nervenimpulse umwandeln.

Hörschwelle

untere Grenze des Schalldrucks, bei der ein Ton einer bestimmten Frequenz vom Gehörorgan gerade noch wahrgenommen werden kann

Host-versus-Graft-Krankheit (HvGD, Wirt-gegen-Transplantat-Krankheit) (host-versus-graft disease)

Andere Bezeichnung für die Abstoßung eines allogenen Transplantats. Man verwendet diesen Begriff vor allem im Zusammenhang mit Knochenmarktransplantationen, wenn Immunzellen des Empfängers das übertragene Knochenmark oder die übertragenen hämatopoetischen Stammzellen erkennen und angreifen.

Hot Hand

Eine Person (ein Spieler oder eine Spielerin) hat die Hot Hand („ist heiß“), wenn ihre Wahrscheinlichkeit, einen Korb zu werfen, höher ist, wenn sie ihre letzten x (meistens drei) Versuche verwandelt hat, als wenn sie ihre letzten x (meistens drei) Versuche nicht verwandelt hat (vgl. Gilovich et al. 1985). Allgemein: Eine Person (ein Spieler oder eine Spielerin) hat die Hot Hand („ist heiß“), wenn ihre Wahrscheinlichkeit, eine erfolgreiche Aktion durchzuführen, höher ist, wenn ihre letzten x Aktionen erfolgreich waren, als wenn ihre letzten x Aktionen nicht erfolgreich waren (vgl. Gilovich et al. 1985).

Housekeeping-Gene

HKG, dienen in der Gentechnologie als Referenz (oder Vergleichswert) für die Expression eines beliebigen Gens, da sie selbst grundlegend für das Überleben oder die Struktur einer Zelle sind und dauerhaft, also konstitutiv, exprimiert werden.

Hox-Gene

Homöobox-Gene, die bei den Bilateria an der Muster- und Achsenbildung beteiligt sind

Hox-Gene (Homöobox-Gene), engl. Hox genes (homeobox genes)

konservierte homöotische Gene bei Wirbeltieren, Drosophila und anderen Tiergruppen; enthalten die Homöobox und legen bestimmte Muster und Achsenbildungen bei diesen Tieren fest

Hoya carnosa – Wachsblume

Apocynaceae

Hülse

Streufrucht, Öffnung bei Samenreife an zwei Nähten. > Frucht, > Fruchttyp

humanes Choriongonadotropin (hCG), engl. human chorionic gonadotropin

von der Placenta produziertes Hormon, das die Rückbildung des Gelbkörpers verhindert und dadurch zum Erhalt der Schwangerschaft beiträgt

humanes Immunschwächevirus

→ HIV

humanes Immunschwächevirus (HIV)

Erreger des → erworbenen Immunschwächesyndroms (acquired immunodeficiency syndrome, AIDS). HIV ist ein Retrovirus aus der Familie der Lentiviren, das selektiv Makrophagen und CD4-T-Zellen infiziert und sie nach und nach zerstört. Schließlich kommt es zu einer schwerwiegenden Immunschwäche. Es gibt zwei Hauptstämme des Virus, HIV-1 und HIV-2, wobei HIV-1 weltweit die meisten Krankheitsfälle verursacht. HIV-2 tritt in Westafrika endemisch auf, breitet sich aber aus.

humanes Leukocytenantigen

→ HLA-Protein

Humangenomprojekt, engl. human genome project

ein aus öffentlichen und privaten Mitteln finanziertes Forschungsprojekt zur Entschlüsselung der vollständigen DNA-Sequenz des gesamten menschlichen Genoms; wurde im Jahr 2003 erfolgreich abgeschlossen

Humanisierung

Einbau der hypervariablen Schleifen aus Antikörpern der Maus mit der gewünschten Spezifität in ansonsten rein humane Antikörper, um sie als therapeutisch wirksame Moleküle einzusetzen. Solche Antikörper verursachen mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine Immunreaktion, als wenn man einen Menschen mit Antikörpern behandelt, die vollständig aus der Maus stammen.

humanpathogen

Bezeichnung für Organismen, die Krankheiten beim Menschen verursachen können

humoral

Effektormoleküle im Blut und anderen Körperflüssigkeiten, beispielsweise Antikörper der adaptiven Immunität oder Komplementproteine der angeborenen Immunität.

humorale Abwehrreaktion

Ein wesentlicher Teil der sogenannten erworbenen Immunität ist die Bildung von Antikörpern gegen als fremd erkannte Antigene. Diesen Prozess, bei dem eine mit Antikörpern angereicherte Flüssigkeit Abwehrreaktionen übernimmt, nennt man humorale Abwehr (von lat. humor oder umor, Flüssigkeit). Hierbei sind es antigenspezifische B-Lymphocyten, die sich mithilfe von T-Lymphocyten und Makrophagen zu Plasmazellen differenzieren, die Antikörper synthetisieren und diese sezernieren. Dieser Vorgang findet in den sekundären lymphatischen Organen (Lymphknoten, Milz, mucosaassoziiertes lymphatisches Gewebe [MALT]) statt.

humorale Antwort

immunglobulin-dominierte Abwehrreaktion

humorale Immunantwort, engl. humoral immune response

Form der Immunität, bei der B-Zellen im Blut zirkulierende Antikörper gegen extrazelluläre Bakterien und Virusinfektionen herstellen (Gegensatz zu → zelluläre Immunantwort)

humorale Immunität, humorale Immunantwort

Immunität, die durch im Blut zirkulierende Proteine vermittelt wird, etwa durch Antikörper (bei der adaptiven Immunität) oder das Komplementsystem (bei der angeborenen Immunität). Die adaptive humorale Immunität kann durch Transfusion von Serum, das spezifische Antikörper enthält, auf einen nichtimmunisierten Empfänger übertragen werden.

humorale Immunreaktion

Immunreaktion, die durch Stoffe (nicht zellulär) ausgeübt wird.

Humus

Gesamtheit der in und auf dem Boden befindlichen toten organischen Substanz sowie deren organischen Abbau- und Umwandlungsprodukten

Humus, engl. humus

die teilweise kompostierten Überreste von Pflanzen und Tieren auf der Oberfläche des Erdbodens

Hund'sche Regel

(Regel der maximalen Spinmultiplizität) – Bei der Besetzung energiegleicher Orbitale verteilen sich die Elektronen so, dass eine maximale Anzahl ungepaarter Elektronen mit gleichem Spin vorliegt.

Hundsche Regel

Besetzungsregel für die Elektronen eines Atoms auf die vorhandenen siehe Orbitale, bei der zuerst alle Orbitale mit gleichem Energieniveau je von nur einem Elektron mit parallelem Spin besetzt werden, bevor Orbitale dieses Energieniveaus doppelt besetzt werden

HVEM (herpes virus entry molecule)

→ B-und-T-Lymphocyten-Attenuator

HvGD

→ Host-versus-Graft-Krankheit

Hyaliner Knorpel

Quelle: Sport

Kommt in Bindegewebshaften, Gelenkscheiben und Gelenklippen vor und hat eine sehr geringe Reibung. Auf den Gelenkoberflächen spielt er eine wichtige Rolle im Bewegungsapparat, um eine optimale funktionelle Kongruenz der Gelenksegmente zu sichern, den Gelenkdruck an den Knochen weiterzuleiten und vor allem die Gleit- bzw. Rollreibungskoeffizienten zu minimieren.

Hyaluronidase, engl. hyaluronidase

Enzym, das Proteoglykane verdaut; im Akrosom der Spermien enthalten und verdaut die Hülle der Eizelle, damit das Spermium eindringen kann

Hybrid

Quelle: Genetik

Durch Kreuzung zweier genetisch verschiedener Eltern entstandenes Individuum.

Hybrid

„Mischling“, aus zwei Arten bestehend. Entstehung in der Fortpflanzung durch Kreuzung zwei verschiedener Arten. In der Molekularbiologie auch als Konstrukt aus verschiedenen Nukleinsäuren, beispielsweise einer RNA und einer DNA.

Hybrid

Quelle: Genetik

(gr. hybris, Übermaß) Durch Kreuzung zweier genetisch verschiedener Eltern entstandenes Individuum.

Hybrid, Hybridensteriliät

Organismus, dessen Zellen genetische Information von Individuen verschiedener Arten oder Zuchtlinien tragen. Die Kombination genetischer Information über Artgrenzen hinweg kann wohl zu einem lebensfähigen Individuum führen (hybrider Organismus), doch kann dessen Reproduktionsfähigkeit in einigen Fällen auch verloren gehen (Sterilität).

Hybriden (von griech. hybrida für „Mischling“), engl. hybrids

(1) die Nachkommen (Bastarde) genetisch sehr unterschiedlicher Eltern; (2) in der Molekularbiologie Doppelhelices aus Nucleinsäuren verschiedener Herkunft

Hybridisierung

Arten: Individuen verschiedener Arten können sich paaren und haben eine lebensfähige Nachkommenschaft. Züchtung: Die Kreuzung von Linien oder Rassen einer Art werden ebenfalls als Hybride bezeichnet. Technik: Mischprodukte.

Hybridisierung

von lat. hybrida, Mischling; Zusammenlagerung zweier komplementärer Nucleinsäuremoleküle (DNA/DNA, DNA/RNA oder RNA/RNA)

Hybridisierung

In der Molekularbiologie das Binden und Anlagern verschiedener Nukleinsäuremoleküle aufgrund spezifischer Affinität (Komplementarität) zueinander. Grundlage für verschiedene biotechnologische Anwendungen wie PCR und Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung. Steht in der Fortpflanzung auch für die Entstehung von Hybridarten.

Hybridisierung, engl. hybridization

(1) in der Genetik die Kombination des genetischen Materials zweier unterschiedlicher Arten oder zweier unterscheidbarer Populationen innerhalb einer Art; (2) in der Molekularbiologie die Zusammenlagerung zweier mehr oder weniger komplementärer DNA-Stränge, eines DNA und eines RNA-Stranges oder zweier RNA-Stränge zu einem Doppelstrang

Hybridom, engl. hybridoma

Zelle, die durch Verschmelzung einer antikörperproduzierenden Zelle mit einerMyelomzelle (Tumorzelle) entsteht; produziert monoklonale Antikörper

Hybridzone

Zone, in der sich Verbreitungsgebiete zweier nah verwandter Arten überlappen und es zur genetischen Vermischung beider Populationen kommt

Hybridzone, engl. hybrid zone

Überlappungszone des Verbreitungsgebiets zweier nah miteinander verwandter Arten, in der es zur Hybridisierung der Arten kommen kann

Hydrathülle

Anlagerung von Wassermolekülen um ein Ion durch Ionen-Dipol-Wechselwirkungen

Hydrathülle (von griech. hydro für „Wasser“), engl. hydrate envelope

Wassermantel um Ionen oder hydrophile Makromoleküle, zum Beispiel viele Proteine

Hydration

übermäßige Anreicherung von Wasser im Körper. Eine Hydration kann durch Nierenversagen oder eine verminderte Herzleistung verursacht werden. (Opp.: Dehydration)

Hydrolase

"Enzym, das eine doppelte Kohlenstoffbindung spaltet und dabei ein Wassermolekül einbindet; hydrolytische Spaltung."

Hydrolyse

Reaktion, bei der chemische Verbindungen durch die Reaktion mit Wasser gespalten werden

Hydrolyse (von griech. lysis für „Auflösung“), engl. hydrolysis reaction

chemische Reaktion, bei der Moleküle durch Reaktion mit Wasser gespalten werden: AB + H2O → AH + BOH (Gegensatz zu → Kondensationsreaktion)

Hydrophil

Wasserliebend. Ein Molekül (zum Beispiel Ion) steht in starker Wechselwirkung mit Wasser.

hydrophil

wasseranziehend, wasserliebend

hydrophil

Wasserliebend; wasserlöslicher (polarer) Teil eines chemisch heterogenen Moleküls.

hydrophil (von griech. hydro für „Wasser“ und philia für „Liebe“), hydrophilic

mit einer Affinität zu Wasser; wasseranziehend (Gegensatz zu → hydrophob)

hydrophob

Wasserabweisend; fettlöslicher (unpolarer) Teil eines chemisch heterogenen Moleküls.

Hydrophob

Wassermeidend. Lipide oder andere wenig geladene Stoffe interagieren wenig bis gar nicht mit Wasser.

hydrophob

wasserabstoßend

hydrophob (von griech. hydro für „Wasser“ und phobia für „Angst“), engl. hydrophobic

wasserabstoßend; ungeladene Kohlenwasserstoffe und nichtpolare funktionelle Atomgruppen, zum Beispiel Fette oder die Seitenkette der Aminosäure Phenylalanin (Gegensatz zu → hydrophil)

hydrophobe Wechselwirkung

Chemische Wechselwirkung zwischen benachbarten hydrophoben Gruppen unter Ausschluss von Wassermolekülen.

hydrophobe Wechselwirkung, engl. hydrophobic interaction

eine schwache chemische Wechselwirkung, zu der es kommt, wenn sich Moleküle, die nicht von Wasser angezogen werden, unter Ausschluss von Wasser zusammenlagern

Hydrophober Effekt

Ein Biochemie-Klassiker. Nur weil Wasser nicht geordnet sein will – entropisch gesehen – presst es Moleküle zusammen, die sich ihrerseits weigern, sich in Wasser zu lösen. Irgendwie eine indirekte Kraft, aber eine wichtige.

Hydroponik, engl. hydroponic

Kultivierungsform von Pflanzen, bei der die Wurzeln statt von Erde von Nährflüssigkeit umgeben sind

Hydroskelett

mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die antagonistisch zur Muskulatur wirken; hierunter fallen beispielsweise die Coelomräume der Annelidae oder auch das Gastrovaskularsystem der Cnidaria

Hydroskelett (hydrostatisches Skelett), engl. hydrostatic skeleton

mit Flüssigkeit gefüllte Leibeshöhle, die der Kräfteübertragung von einem Teil des Körpers auf den anderen dient und antagonistisch zu den umgebenden Muskeln wirkt

hydrostatischer Druck, engl. hydrostatic pressure

durch Zusammenpressen einer Flüssigkeit in einem beschränkten Raum entstehender Druck; entsteht beispielsweise bei Pflanzen, Pilzen und manchen Protisten mit Zellwänden durch die osmotische Aufnahme von Wasser (und wird dann als → Turgor bezeichnet) und bei Tieren mit Kreislaufsystem durch das Schlagen des Herzens

hydrostatisches Skelett

→ Hydroskelett

Hydroxygruppe

Auch OH-Gruppe. Eine wichtige chemische, funktionelle Gruppe bestehend aus einem Sauerstoff- und einen Wasserstoffatom.

Hydroxylase

Hydroxylgruppenübertragendes, oxidatives Enzym

Hydroxylgruppe

→ Alkohole

Hygienehypothese

Im Jahr 1989 postulierte Hypothese, die besagt, dass der seltenere Kontakt mit Mikroorganismen aus der Umwelt für die steigenden Zahlen von Patienten mit Allergien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verantwortlich ist.

Hymenium

auch Sporenlager; Fruchtkörperschicht von Pilzen, in der Meiosporen gebildet werden

Hyper-IgE-Syndrom (HIES)

Erkrankung, die mit rezidivierienden Infektionen der Lunge und der Haut und mit hohen IgE-Konzentrationen im Blut einhergeht. Sie wird auch als Job-Syndrom bezeichnet.

Hyper-IgM-Immunschwäche Typ 2

→ aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase

Hyper-IgM-Syndrom

Eine Gruppe genetischer Krankheiten, bei denen es neben anderen Symptomen zu einer Überproduktion von IgM-Antikörpern kommt. Sie sind auf Defekte in verschiedenen Genen zurückzuführen, die Proteine für den Klassenwechsel codieren, beispielsweise den CD40-Ligand und das AID-Enzym (→ aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase, → CD40-Ligand-Defekt).

Hyperakkumulator (von griech. hyper für „erhöht“), engl. hyperaccumulator

Pflanzenart, die große Mengen von Schwermetallen wie Arsen, Cadmium, Nickel, Aluminium oder Zink speichern kann

hyperakute Transplantatabstoßung

Sofort einsetzende Abstoßungsreaktion, die von den natürlicherweise vorhandenen Antikörpern ausgeht, die mit den Antigenen auf dem transplantierten Organ reagieren. Die Antikörper binden an das Endothel und lösen eine Gerinnungskaskade aus. Dadurch kommt es zu einem Blutstau und zu einer Blutleere im Organ, was schnell zu dessen Absterben führt.

Hyperalgesie

Eine reduzierte Reizschwelle für das Schmerzempfinden, eine verstärkte Reaktion auf schmerzhafte Reize oder das Auftreten von spontanen Schmerzen nach einer lokalen Verletzung.

Hypereosinophiliesyndrom

Erkrankung, die mit einer Überproduktion von eosinophilen Zellen einhergeht.

Hyperglykämie

hoher Blutzuckerspiegel

Hyperglykämie

Quelle: Nutrigenomik

Dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel als Folge einer unzureichenden Verwendung oder Produktion von Insulin.

hyperosmotische Lösung, engl. hyperosmotic solution

beim Vergleich zweier Lösungen diejenige mit der höheren Konzentration an gelösten Stoffen (mit höherer Osmolarität) (Gegensatz zu → hypoosmotische Lösung, → isoosmotische Lösung)

hyperosmotische Regulation, engl. hyperosmotic Regulation

die Aufrechterhaltung einer höheren Konzentration an gelösten Stoffen in der Körperflüssigkeit als im umgebenden Medium (Gegensatz zu → hypoosmotische Regulation)

Hyperphenylalaninämie

Stoffwechselerkrankung. Eine Enzymmangelvariante führt zu einer überhöhten, pathologischen Konzentration der Aminosäure Phenylalanin im Blut.

Hyperplasie

Quelle: Nutrigenomik

Bildung neuer Zellen durch Differenzierung residenter Vorläufer.

Hyperplasie, adipocytäre

Vergrößerung eines Organs oder Gewebes durch eine Zunahme der Zellanzahl

Hyperploid

Die Anzahl eines Chromosoms ist gegenüber seiner normalen Anzahl im Chromosomensatz erhöht, beispielsweise bei einer Trisomie.

Hyperpolarisation

kurzzeitige Veränderung des siehe Membranpotenzials zu negativeren Werten als das siehe Ruhemembranpotenzial, die durch eine Ausstrom von Kaliumionen aus dem Zellinneren oder einen Einstrom von Chloridionen bedingt sind und zu einer Verringerung der Erregbarkeit führen

Hyperpolarisation, engl. hyperpolarization

Veränderung imRuhepotenzial einer Membran, durch die das Zellinnere im Vergleich zur Umgebung der Zelle stärker elektronegativ wird (Gegensatz zu → Depolarisation)

Hyperreaktion

unphysiologische Überreaktion

hypersensitive Reaktion, engl. hypersensitive response

Abwehrmechanismus bei Pflanzen auf mikrobielle Infektionen; dabei werden Phytoalexine und pathogenabhängige Proteine gebildet, und das infizierte Gewebe stirbt ab, sodass das Pathogen vom restlichen Pflanzenkörper isoliert wird

Hypersensitivität der Atemwege

Eine Erkrankung, bei der die Atemwege für immunologische Reize (Allergene) und nichtimmunologische Reize (kalte Luft, Rauch, Duftstoffe) pathologisch empfindlich sind. Diese Überempfindlichkeit geht im Allgemeinen einher mit chronischem Asthma.

Hypersensitivitätsreaktionen vom Soforttyp

Allergische Reaktionen, die innerhalb von Sekunden nach dem Kontakt mit einem Antigen eintreten und vor allem durch die Aktivierung von Mastzellen und basophilen Zellen hervorgerufen werden.

Hypersensitivitätsreaktionen vom verzögerten Typ

Eine Form der → zellulären Immunantwort, die von Antigenen in der Haut ausgelöst wird. Sie wird von → CD4-TH1-Zellen und CD8-T-Zellen vermittelt. Als verzögert bezeichnet man die Reaktion, weil sie erst Stunden oder Tage nach der Injektion des Antigens eintritt. Die Reaktion wird nach der historischen Einteilung von Gell und Coombs auch als Hypersensitivitätsreaktion vom Typ IV bezeichnet (→ Hypersensitivitätsreaktionen vom Soforttyp).

Hypertonie

Bluthochdruck

Hypertonie

Bluthochdruck

Hypertonie

Quelle: Nutrigenomik

Langfristige Erkrankung, bei der der arterielle Blutdruck dauerhaft erhöht ist.

Hypertonie, engl. hypertension

Bluthochdruck

hypertonische Lösung, engl. hypertonic solution

beim Vergleich zweier Lösungen diejenige, die aufgrund ihrer höheren Zahl gelöster Teilchen einen höheren osmotischen Druck auf ihre Umgebung ausübt (Gegensatz zu → hypotonische Lösung, → isotonische Lösungen)

Hypertriglyceridämie

hoher Blutfettswert

Hypertrophie

Vergrößerung eines Organs oder Gewebes durch eine Zunahme des Zellvolumens

Hypertrophie

Quelle: Nutrigenomik

Vergrößerung vorhandener Zellen.

hypervariable Regionen (HVs)

→ komplementaritätsbestimmende Regionen

Hyphe (von griech. hyphe für „Gewebe“), engl. hypha

einzelnes fädiges Vegetationsorgan bei Pilzen und Oomyceten

Hyphen

fadenförmige Zellen bei Pilzen und Oomyceten; oft durch Septen unterteilt

Hypoallergen

allergenarm

Hypoblast (von griech. hypo für „darunter“, „unter“), engl. hypoblast

derjenige Teil des frühen Embryos bei Säugetieren, der in der Blastocyste dem Blastocoel zugewandt ist (Gegensatz zu → Epiblast)

Hypodermis

zusätzliches Gewebe unter der Epidermis, das in der Regel keine Chloroplasten enthält und verdickte Zellwände aufweist. > Epidermis

Hypokotyl

"Keimspross; vom Embryo gebildeter Spross"

Hypokotyl

Sprossabschnitt zwischen siehe Keimblättern und Wurzelhals

Hypokotyl (von griech. kotyledon für „becherartige Vertiefung“), engl. hypocotyl

der unterhalb der Keimblätter liegende Abschnitt der Sprossachse eines Keimlings (Gegensatz zu → Epikotyl)

Hypokotylhaken (Apikalhaken), engl. apical hook

während der Keimung bei vielen Eudikotylen auftretende Krümmung des Sprosses, die die empfindliche Sprossspitze während des Wachstums im Boden schützt

Hypolimnion

untere, unbelichtete und damit kalte und tropholytische Wasserschicht in einem stehenden Gewässer

Hypomorph

Quelle: Genetik

Verminderte Ausprägungsform eines Gens (S. 402).

Hypomorph

Quelle: Genetik

(gr. hypo, unter; gr. morphe, Gestalt) Verminderte Ausprägungsform eines Gens.

hypomorphe Mutationen

Mutationen, die zu einer Abnahme der Genfunktion führen.

Hyponastie

verstärktes Wachstums beispielsweise der Blattunterseiten, wodurch es zu einer Aufwärtsbewegung oder Aufrichtung der betreffenden Pflanzenteile kommt

hypoosmotische Lösung, engl. hypoosmotic solution

beim Vergleich zweier Lösungen diejenige mit der geringeren Konzentration an gelösten Stoffen (mit niedrigerer Osmolarität) (Gegensatz zu → hyperosmotische Lösung, → isoosmotische Lösung)

hypoosmotische Regulation, engl. hypoosmotic regulation

die Aufrechterhaltung einer geringeren Konzentration an gelösten Stoffen in der Körperflüssigkeit als im umgebenden Medium (Gegensatz zu → hypertonische Regulation)

Hypophyse

Hirnanhangsdrüse; an der Basis des siehe Zwischenhirns (Gehirn) gelegene, übergeordnete innersekretorische Drüse der Wirbeltiere, deren Hormone (Hypophysenhormone) vom siehe Hypothalamus gesteuert die Tätigkeit vieler anderer Drüsen regulieren

Hypophyse

Teil des endokrinen Systems. Die Hypophyse ist ein Bestandteil des Zwischenhirns und unterliegt der Steuerung durch den Hypothalamus. Es gibt einen Hypophysenvorderlappen (Adenohypophyse) und einen Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse). Beide Teile geben Hormone in den Körper ab. (Syn.: Hirnanhangsdrüse)

Hypophyse, engl. pituitary gland

Hirnanhangsdrüse; kleine Drüse an der Basis des Gehirns beiWirbeltieren; produziert Hormone, die die Funktion anderer Drüsen regulieren (vgl. → Adenohypophyse, → Neurohypophyse)

Hypophysenhinterlappen

→ Neurohypophyse

Hypophysenhinterlappen

Teil der Hypophyse. Der Hypophysenhinterlappen enthält Hormone (ADH, Oxytocin), die im Hypothalamus produziert wurden. Wird der Hypophysenhinterlappen vom Hypothalamus über Nervenimpulse angeregt, werden die entsprechenden Hormone abgegeben. (Syn.: Neurohypophyse, HHL)

Hypophysenvorderlappen

→ Adenohypophyse

Hypophysenvorderlappen

Teil der Hypophyse. Der Hypophysenvorderlappen bildet Hormone, die andere Hormondrüsen steuern, und Hormone, die direkt Erfolgsorgane ansprechen. Die Abgabe dieser Hormone wird vom Hypothalamus durch Steuerhormone reguliert. (Syn.: Adenohypophyse, HVL)

Hypophyseotropes Hormon

Ein Peptidhormon wie das Corticoliberin, das von parvozellulären, neurosekretorischen Zellen des Hypothalamus in das Blut abgegeben wird; stimuliert oder inhibiert die Sekretion von Hormonen aus dem Hypophysenvorderlappen.

Hypoploid

Die Anzahl eines Chromosoms ist gegenüber seiner normalen Anzahl im Chromosomensatz erniedrigt, beispielsweise bei einer Monosomie.

Hypoproteinämie

Verringerung der Proteinkonzentration im Blut unter die Normwertgrenze

Hyporeaktion

unphysiologische Unterreaktion

Hyposensibilisierung

Immuntherapie gegen allergische Reaktionen

Hypothalamisch-hypophysärer Pfortaderkreislauf

Ein System aus Blutgefäßen, das hypophyseotrope Hormone vom Hypothalamus zum Hypophysenvorderlappen transportiert.

Hypothalamisches Syndrom

Anorexie, die assoziiert ist mit Schädigungen in der lateralen hypothalamischen Region.

Hypothalamus

Der ventrale Bereich des Zwischenhirns, beteiligt an der Kontrolle des vegetativen Nervensystems und der Hypophyse.

Hypothalamus

Teil des siehe Zwischenhirns, der als Regulationseinheit für die Nahrungsaufnahme, das Sexualverhalten, den Wasserhaushalt, die Fortpflanzung und der siehe Thermoregulation dient; Ausgangspunkt des siehe autonomen Nervensystems; steuert die Hormonlage über die siehe Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)

Hypothalamus

Teil des endokrinen Systems. Der Hypothalamus ist ein Bestandteil des Zwischenhirns. Er steuert mithilfe von Steuerhormonen einen großen Teil der Hormonsekretion im Körper.

Hypothalamus, engl. hypothalamus

der unterhalb des Thalamus gelegene Teil des Gehirns; koordiniert den Wasserhaushalt, die Fortpflanzung, die Thermoregulation und den Stoffwechsel

Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-System

Ein System aus ZNS-Neuronen und endokrinen Zellen, das die Freisetzung von Cortisol aus der Nebenniere reguliert. Die Dysfunktion dieses Systems kann Angststörungen und affektive Störungen zur Folge haben.

Hypothermie, engl. hypothermia

unterhalb des Normalbereichs liegende Körpertemperatur

Hypothese

zunächst unbewiesene Annahme in Bezug auf eine Fragestellung

Hypothese

Quelle: Genetik

(gr. hypothesis, Grundlage, Annahme) In der Wissenschaft begründete Annahme, die experimentell überprüft werden kann und muss.

Hypothese

Quelle: Sport

Formulierung eines (idealiter kausalen) vermuteten Zusammenhangs zwischen mindestens zwei Ereignissen. Eine Hypothese wird i. d. R. über einen Konditionalsatz – >>wenn, dann<< bzw. >>je, desto<< – formuliert, der über den Einzelfall hinausweist und durch Erfahrungsdaten falsifizierbar ist bzw. an anerkannten empirischen Gesetzmäßigkeiten scheitern kann.

Hypothese

Quelle: Genetik

In der Wissenschaft begründete Annahme, die experimentell überprüft werden kann und muss (S. 12).

Hypothese der mittleren Störungsintensität, engl. intermediate disturbance hypothesis

diese Hypothese beschreibt, wie sich verschieden starke Störungen (auch Stress oder Prädation) auf die Artenvielfalt von Lebensgemeinschaften auswirken. Am größten ist die Artenvielfalt bei mittlerer Störungsintensität. Bei niedriger Intensität wird die Artenvielfalt durch Konkurrenzausschluss verringert, bei hoher Intensität durch die Sterblichkeit.

Hypothese des molekularen Schalters

Die Vorstellung, dass Proteinkinasen durch Autophosphorylierung angeschaltet und in einen Zustand versetzt werden können, in dem das Vorhandensein eines spezifischen Second Messengers für ihre Aktivität nicht notwendig ist. Solche dauerhaft aktiven Kinasen könnten eine Art Erinnerung an eine Phase einer starken synaptischen Aktivierung darstellen. Die Hypothese wurde ursprünglich von John Lisman (Brandeis University) aufgestellt.

Hypothese, engl. hypothesis

in den Naturwissenschaften provisorische Antwort auf eine Fragestellung, aus der nachprüfbare Vorhersagen abgeleitet werden können (Gegensatz zu → Theorie)

hypotonische Lösung, engl. hypotonic solution

beim Vergleich zweier Lösungen diejenige, die aufgrund ihrer niedrigeren Zahl gelöster Teilchen einen geringen osmotischen Druck auf ihre Umgebung ausübt (Gegensatz zu → hypertonische Lösung, → isotonische Lösungen)

Hypovolämischer Durst

Der Antrieb, Wasser zu trinken, als Ergebnis einer Abnahme des Blutvolumens.

Hypoxie, engl. hypoxia

Mangel an Sauerstoff

Hysterese, engl. hysteresis

die Unfähigkeit einer Biozönose, nach einer Veränderung wieder zu ihrem Ausgangszustand zurückzukehren, selbst wenn die ursprünglich herrschenden Bedingungen wiederhergestellt sind

α-Helix

Helixförmig strukturierte Bereiche (ähnlich einer rechtsgedrehten Schraube) innerhalb einer Polypeptidkette (Sekundärstruktur von Proteinen).

„heat-shock protein“ (Hsp)

Proteine, deren Expression durch Hitze oder andere Stressfaktoren induziert wird. Diese Proteine werden nach ihrer Molekülgröße in kiloDalton (kD) beschrieben. Eines dieser Proteine ist Hsp70, das zelluläre Funktionen wie das Neufalten denaturierter Proteine oder das Entsorgen von denaturierten Proteinen übernimmt.

„human leukocyte antigene“ (HLA)

Oberflächenstrukturen der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die von den Antikörpern des menschlichen Immunsystems erkannt werden.