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Begriff Erklärung

β-Faltblatt (beta-Faltblatt), engl. beta-sheet

Sekundärstruktur eines Proteins; kommt durch Wasserstoffbrücken zwischen zickzackartig aufgefalteten, antiparallel oder parallel laufenden Polypeptidregionen zustande

β-Ecdyson

biologisch → Steroidhormon, das in exoskeletttragenden Tieren (z. B. Insekten) die → Häutung auslösen kann (Häutungshormon)

B-Zelle

auch: B-Lymphocyt; eine Zelle aus der Gruppe der weißen Blutzellen (Leukocyten), die der adaptiven Immunabwehr dient, unter anderem Vorläufer der antikörperproduzierenden Plasmazellen

Bahnung

Fazilitation; Verstärkung einer synaptischen Übertragung durch hohe neuronale Aktivität (homosynaptische Bahnung) oder präsynaptische Transmitterfreisetzung aus einer dritten Nervenzelle (heterosynaptische Bahnung)

Ballaststoff

überwiegend unverdauliche Nahrungsbestandteile (z. B. bestimmte Polysaccharide) in pflanzlicher → Nahrung

basale Stoffwechselrate

auch: Grundstoffwechsel; Stoffwechselintensität, die zur Aufrechterhaltung der Lebenserhaltungsfunktionen des Körpers benötigt wird; beim Menschen: Stoffwechselintensität einer unbekleidet ruhig liegenden (aber nicht schlafenden) Person morgens, nüchtern (letzte Nahrungsaufnahme vor mindestens 12 h, also ohne Verdauungsaktivität) bei einer Temperatur von 28°C (Indifferenztemperatur); beim Tier: Stoffwechselintensität eines möglichst ruhig verharrenden Tieres ohne akute Verdauungstätigkeit bei der jeweiligen Indifferenztemperatur

Basalganglien

subcortikale Bereiche des → Telencephalons, motorische Zentren, bestehend aus Striatum (N. caudatus, Putamen) und Globus pallidus

Basentriplett

Codon

Baustoffwechsel

biochemische Synthesewege zur Herstellung von energiereichen Struktur- und Funktionsmolekülen in Lebewesen

Bayliss-Effekt

Gefäßverengung der kleinen Arterien nach plötzlichem Blutdruckanstieg; der Effekt wird über die …ffnung dehnungsabhängig gesteuerter Ionenkanäle vermittelt

Bestfrequenz

Tonfrequenz, auf die eine auditorische Nervenzelle am empfindlichsten reagiert

Bewegungsparallaxe

entfernungsabhängige Verschiebung des Bildes auf der Retina bei Eigenbewegung, dient der Entfernungsabschätzung

Bezoar

auch: Magenstein; Zusammenballung unverdaulicher Nahrungsreste, unter Umständen mit mineralischen Einlagerungen, im Verdauungstrakt von Tieren

biologische Einheitsmembran

Prototyp der Zellmembran, Doppellage aus gegensinnig orientierten Phospholipidmolekülen mit eingelagerten Proteinen

biologische Halbwertszeit

Zeitspanne, in der die Hälfte einer betrachteten Substanzmenge im Tierkörper oder in einem Organ bereits durch neue Moleküle ersetzt oder abgebaut worden ist

biologischer Regelkreis

in sich geschlossener Signalmechanismus zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Regelgröße; liegt die aktuelle Regelgröße oberhalb des Sollwertes, wird ein negatives Rückkopplungssignal an den Regler weitergegeben, der die Produktion von Signalen vermindert, die die Regelgröße steigern

Biolumineszenz

Emission von Licht durch ein Lebewesen

Biophaga

Tiere, die sich von lebenden Organismen ernähren

Biosphäre

Gesamtheit aller …kosysteme der Erde

Biotop

Lebensraum oder Standort einer Lebensgemeinschaft (→ Biozönose)

biotopbedingte Anaerobiose

Energiestoffwechsel ohne Beteiligung molekularen Sauerstoffs, wobei der Sauerstoffmangel nicht durch Aktivität des Tieres, sondern durch die aktuell herrschenden Umweltbedingungen bedingt ist

Biozönose

Lebensgemeinschaft von Organismen verschiedener Arten in einem abgegrenzten Lebensraum (→ Biotop)

Blättermagen

auch: Omasum; eines der Kompartimente des Vormagens bei Wiederkäuern (Ruminantia)

Blut-Hirn-Schranke

von Endothelzellen der Hirnkapillaren und Gliazellen gebildete funktionelle Barriere, die den diffusiven Übertritt von im Blut gelösten Stoffen in das Interstitium des Gehirns verhindert

Blut

extrazelluläre Körperflüssigkeit von Tieren mit Transport- und Homöostasefunktion, Blut im engeren Sinn ist eine im geschlossenen → Kreislaufsystem zirkulierende Körperflüssigkeit

Blutdruck

hydrostatischer → Druck innerhalb eines Blutgefäßes

Blutgefäßsystem

Leitungsbahnsystem für Blut als zirkulierende Körperflüssigkeit, bestehend aus Arterien, Kapillaren und Venen

Blutgerinnung

enzymatisch bedingte Umwandlung von zuvor löslichen (Fibrinogen) in unlösliche Proteine (Fibrin), die unter Einschluss von Blutzellen Gerinnsel bilden, welche dem primären Wundverschluss dienen

Blutgerinnungskaskade

Folge von Enzymreaktionen zur Auslösung der → Blutgerinnung

Blutplasma

flüssiger Volumenanteil des → Blutes

Blutserum

flüssiger Volumenanteil des → Blutes ohne Fibrinogen

Bohr-Effekt

Affinitätsverlust des Hämoglobins für den gebundenen Sauerstoff bei abfallendem → pH-Wert des Mediums

Bradykardie

Verlangsamung des Herzschlags, Verringerung der Herzfrequenz

Bradykinin

Peptidhormon mit gefäßerweiternder und schmerzauslösender Wirkung

braunes Fettgewebe

mitochondrienreiches Fettgewebe zur → Thermogenese oder → zitterfreien Wärmebildung bei Säugetieren

BrownÔsche Molekularbewegung

zufällige Bewegung von Teilchen im Raum durch thermische Anregung

Bulbus olfactorius

Teil des → Telencephalons, erste Verarbeitungsstation olfaktorischer Signale im Wirbeltiergehirn

Überleitungszeit

Zeitspanne vom Beginn der elektrischen Erregung des Atriums bis zum Beginn der elektrischen Erregung der Ventrikelmuskulatur im Wirbeltierherzen; messbar mithilfe des &rarrElektrokardiogramms (EKG)

β-Defensine

Antimikrobielle Peptide, die im Prinzip bei allen vielzelligen Organismen vorkommen. Bei den Säugern werden sie von den Epithelien der Atemwege, des Verdauungstrakts, der Haut und der Zunge produziert.

β-Faltblatt

Sekundäre Proteinstruktur, die aus β-Strängen besteht, die durch nichtkovalente Wechselwirkungen zwischen Amid- und Carbonylgruppen zusammengehalten werden. Bei parallelen β-Faltblättern verlaufen benachbarte Aminosäurestränge in derselben Richtung, bei antiparallelen β-Faltblättern jeweils in entgegengesetzter Richtung. Alle Immunglobulindomänen bestehen aus zwei antiparallelen β-Faltblattstrukturen, die in Form eines β-Fasses (β-barrel) angeordnet sind.

β-Sandwich

Sekundärstruktur bei Proteinen, die aus zwei β-Faltblättern besteht. Diese liegen übereinander, etwa bei der Immunglobulinfaltung.

β-Stränge

Sekundärstruktur von Proteinen, bei der das Polypeptidrückgrat mehrerer aufeinanderfolgender Aminosäuren in einer flachen (planaren) Konformation angeordnet ist. β-Stränge werden häufig mit einem Pfeil dargestellt.

β1i (LMP2), β2i (MECL-1), β5i (LMP)

Alternative Untereinheiten des Proteasoms, die die konstitutiven Untereinheiten β1, β2 und β5 ersetzen. Sie werden von Interferon induziert und bilden das Immunproteasom.

β5t

Alternative Untereinheit des Proteasoms, die von Thymusepithelzellen exprimiert wird. Sie ersetzt β5, wodurch das Thymoproteasom entsteht, das bei der Erzeugung von Peptiden eine Rolle spielt, mit denen Thymocyten während der Entwicklung in Kontakt kommen.

β2-Mikroglobulin

Die leichte Kette der MHC-Klasse-I-Proteine, die außerhalb des MHC codiert wird und nichtkovalent an die schwere α-Kette bindet.

B-cell receptor

zellmembrangebundendes Immunglobulin von B-Lymphozyten

Bottom-up-Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeit, die reflexartig auf einen auffälligen äußeren Reiz gerichtet wird. Auch als exogene Aufmerksamkeit bezeichnet.

B-DNA

die häufigste rechtsgängige Form der DNA-Doppelhelix, bei der der Abstand zwischen den Basenpaaren 0,34 nm und der Durchmesser 2,0 nm beträgt und pro Windung zehn Basenpaare vorhanden sind; andere Formen sind die A-Form und die Z-Form

B-Gedächtniszelle

→ Gedächtniszellen

B-Horizont

→ Unterboden

B-Lymphocyt

Immunzelle. Aus B-Lymphocyten entstehen Plasmazellen. Trifft ein antigenfragmentpräsentierender B-Lymphocyt auf eine passende aktivierte T-Helferzelle, wird der B-Lymphocyt durch Interleukine angeregt, sich zu vermehren und in eine Plasmazelle umzuwandeln. Plasmazellen produzieren Antikörper.

B-Lymphocyten

→ B-Zellen

B-Lymphocyten

→ B-Zellen

B-Lymphocyten-Chemokin (BLC)

→ CXCL13

B-und-T-Lymphocyten-Attenuator (BTLA)

Inhibitorischer, mit CD28 verwandter Rezeptor, der in B- und T-Lymphocyten exprimiert wird und mit dem Eintrittsmolekül des Herpesvirus (HVEM) interagiert. Er gehört zur TNF-Rezeptor-Familie.

B-Zell-Antigenrezeptor, B-Zell-Rezeptor (BCR)

Rezeptor auf der Oberfläche von B-Zellen, der das spezifische Antigen erkennt. Der Rezeptor besteht aus einem membrandurchspannenden Immunglobulinmolekül, das ein Antigen erkennen kann und mit den invarianten → Igα- und → Igβ-Ketten, die eine Signalfunktion besitzen, assoziiert ist. Nach der Aktivierung durch ein Antigen differenzieren B-Zellen zu Plasmazellen, die Antikörper produzieren, welche dieselbe Antigenspezifität besitzen wie der Rezeptor.

B-Zell-Corezeptor

Transmembranrezeptor auf der Oberfläche von B-Zellen, der Signale übermittelt und aus den Proteinen CD19, CD81 und CD21 (Komplementrezeptor 2) besteht. Er bindet Komplementfragmente auf bakteriellen Antigenen, die auch vom B-Zell-Rezeptor gebunden werden. Die Zusammenlagerung dieses Komplexes mit dem B-Zell-Antigenrezeptor erhöht die Empfindlichkeit für Antigene etwa um das 100-Fache.

B-Zell-Mitogene

Substanzen, die B-Zellen zur Teilung anregen.

B-Zellen (B-Lymphocyten), engl. B cells

Lymphocytentyp, der bei der humoralen Immunantwort von Wirbeltieren eine Rolle spielt. Durch Erkennen und Binden eines Antigens entwickelt sich eine B-Zelle zu einer Plasmazelle weiter, die einen Antikörper freisetzt. (Gegensatz zu → T-Zellen)

B-Zellen der Randzonen (marginal zone B cells)

Eine eigene Population von B-Zellen, die in den Randzonen der Milz vorkommen. Sie zirkulieren nicht und unterscheiden sich von den konventionellen B-Zellen durch eine besondere Zusammensetzung der Oberflächenproteine.

B-Zellen, B-Lymphocyten

Eine der beiden Formen der antigenspezifischen Lymphocyten, die für die adaptiven Immunreaktionen verantwortlich sind (die andere Form bilden die T-Zellen). Die Funktion der B-Zellen besteht darin, Antikörper zu produzieren. B-Zellen lassen sich in zwei Klassen einteilen: Die konventionellen B-Zellen verfügen über ein vielfältiges Repertoire von Antigenrezeptoren. Sie werden während des gesamten Lebens im Knochenmark neu gebildet und gelangen danach ins Blut und in die Lymphgewebe. B1-Zellen besitzen eine wesentlich geringere Vielfalt von Antigenrezeptoren. Sie bilden eine Population von sich selbst erneuernden B-Zellen in der Peritoneal- und Pleurahöhle.

B1-Zellen

Gruppe von atypischen, sich selbst erneuernden B-Zellen, die man auch als CD5-B-Zellen bezeichnet. Sie kommen bei Erwachsenen vor allem in der Peritoneal- und in der Pleurahöhle vor und werden mehr der angeborenen als der adaptiven Immunität zugeordnet. Sie verfügen über ein wesentlich weniger vielfältiges Antigenrezeptorrepertoire als konventionelle B-Zellen und sie sind der Hauptlieferant für die natürlichen Antikörper (→ follikuläre B-Zellen).

B7.1, B7.2

Proteine auf der Oberfläche von spezialisierten antigenpräsentierenden Zellen, beispielsweise von dendritischen Zellen. Sie sind die wichtigsten costimulierenden Moleküle der T-Zellen. B7.1 (CD80) und B7.2 (CD86) sind eng verwandt mit Proteinen der Immunglobulinsuperfamilie und binden beide an CD28- und CTLA-4-Moleküle auf T-Zellen. Sie werden in verschiedenen antigenpräsentierenden Zelltypen unterschiedlich exprimiert und können sich auf reagierende T-Zellen unterschiedlich auswirken. Der Begriff B7-Molekül bezieht sich sowohl auf B7.1 als auch auf B7.2.

Bacteria

Domäne des Lebens neben Archaea und Eukarya. Angehörige dieser Domäne, die Bakterien, sind prokaryotisch, kommen ubiquitär vor und sind die häufigsten Lebewesen auf diesem Planeten. Die Domäne zeichnet sich zudem durch eine äußerst große genetische Vielfalt aus.

Bacteriophagen

siehe Phagen

Bacteroide

intrazelluläre, luftstickstofffixierende Organellen in den Knöllchen von siehe Rhizobien, die sich aus stickstofffixierenden Bakterien differenzieren

BAFF

B-Zell-aktivierender Faktor, der zur TNF-Familie gehört und an die Rezeptoren BAFF-R und TACI bindet und so zum Überleben der B-Zellen beiträgt.

BAFF-R

Rezeptor für BAFF, der den kanonischen und den nichtkanonischen NFκB-Signalweg aktiviert und so zum Überleben der B-Zellen beiträgt.

Bahn (Tractus)

Eine Ansammlung von Axonen im zentralen Nervensystemmit einem gemeinsamen Ursprung und einem gemeinsamen Ziel.

Bahnung

Form der Kurzzeitplastizität; eine sekunden- bis minutenlang anhaltende Verstärkung der Neurotransmission nach vorausgegangener Aktivität in der präsynaptischen Endigung

bakterielle Konjugation, engl. bacterial conjugation

→ Konjugation

Bakterien

Eine riesige Gruppe von einzelligen prokaryotischen Mikroorganismen, von denen einige beim Menschen und bei Tieren Infektionskrankheiten hervorrufen, während andere den größten Teil der kommensalen Mikroflora des Körpers ausmachen. Pathogene Bakterien können in Extrazellularräumen oder innerhalb von Zellen in zellulären Vesikeln oder im Cytosol leben.

Bakteriophage

Quelle: Genetik

Virus, das Bakterien infiziert (S. 123).

Bakteriophage

Quelle: Genetik

(gr. phagos, Fresser) Virus, das Bakterien infiziert.

Bakteriophagen

Eine Gruppe von Viren, die spezifisch Bakterien und Archaeen als Wirte verwendet. Sie werden in virulente (lytischer Zyklus) und temperente (lysogener Zyklus) Phagen eingeteilt.

Bakteriophagen (von griech. bacterion für „Stäbchen“ und phagein für „essen“), engl. bacteriophages

meist kurz als Phagen bezeichnet; Gruppe von Viren, die Bakterien infizieren

bakteriostatisch

Bezeichnung von Substanzen bzw. Bedingungen, die zu einer Reduktion oder EinBezeichnung von Substanzen bzw. Bedingungen, die zum Absterben von Bakterien führenstellung des Wachstums von Bakterien führen

bakterizid

Bezeichnung von Substanzen bzw. Bedingungen, die zum Absterben von Bakterien führen

Bakteroide, engl. bacteroides

stickstofffixierende Organellen, die sich aus endosymbiotischen Bakterien entwickeln

balancierter Polymorphismus (von griech. polymorphos für „vielgestaltig“), engl. balanced polymorphism

die Fähigkeit der Selektion, stabile Häufigkeiten von zwei oder mehr Phänotypen (bzw. Allelen an einem Genort) mit einer Häufigkeit von mehr als 1% in der Population aufrechtzuerhalten; häufig die Folge einer erhöhten Fitness der Heterozygoten im Vergleich zu den Homozygoten ( → Heterosis)

Balbiani-Ring

Quelle: Genetik

Besonders große Verdickung in Riesenchromosomen (S. 249).

Balbiani-Ring

Quelle: Genetik

Besonders große Verdickung in Riesenchromosomen.

Balg

"Streufrucht; Öffnung bei Samenreife an einer Naht.> Frucht, > Fruchttyp"

Balken

Teil des Zentralnervensystems. Der Balken ist die Verbindung der beiden Hälften (Hemisphären) des Großhirns.

Balken (Corpus callosum)

Die große Kommissur im Großhirn, die aus Axonen besteht und die Rinde der beiden Hirnhälften verbindet.

Ballaststoff

Ballaststoffe sind Nahrungsbestandteile, die vom Körper nicht gespalten werden können, meist langkettige Kohlenhydrate. Sie sind für die gesunde Darmtätigkeit wichtig.

Ballismus

Eine Bewegungsstörung, die durch eine Schädigung des Nucleus subthalamicus verursacht wird und durch heftige Schleuderbewegungen der Extremitäten gekennzeichnet ist.

Ballsport

Quelle: Sport

Spiele mit einem Ball mit sportiver Ausrichtung. Eine Sportart, bei der ein Ball jeglicher Form das Spiel- und Sportgerät darstellt. Ballsportarten können Mannschafts- (z. B. Fußball) oder Individualsport (z. B. Golf) sein.

Baltica

Kontinentalplatte, die im oberen Präkambrium entstand und große Teile des heutigen Nord- und Osteuropas umfasst

Balz

arttypisches Verhaltensmuster, das der Paarung vorausgeht; bei Tieren, deren Verhalten stark ritualisiert ist oder die auffällige Auslöser benutzen, wie beispielsweise Vögel

Band

Dehnbare meist flache Struktur, die die Skelettelemente eines Gelenks verbindet. Bänder sind im weiteren Sinne auch Strukturen, die die inneren Organe befestigen.

Barbiturate

Eine Wirkstoffklasse mit beruhigender, anästhesierender und krampflösenderWirkung; Barbiturate wirken teilweise über die Bindung an GABAA-Rezeptoren und verlängern deren hemmendeWirkung.

Barorezeptor

auch Pressorezeptoren; durch Dehnungs- und Druckreize erregbare Rezeptoren oder Zellen

Barorezeptor (von griech. baros für „Gewicht“), engl. baroreceptor

bisweilen auch als Pressorezeptor bezeichnet; Drucksinneskörperchen; druckempfindliche Zelle oder Organ

Barr-Body

Inaktiviertes X-Chromosom bei Frauen (zur Dosiskompensation). Bei Hyperploidie des X-Chromosoms können auch mehr als ein Barr-Body pro Zelle auftreten.

Barr-Körper

Quelle: Genetik

Inaktives X-Chromosom in Säugern (S. 319).

Barr-Körper

Quelle: Genetik

Inaktives X-Chromosom in Säugern.

Barr-Körperchen

durch Heterochromatisierung inaktiviertes X-Chromosom im Säugerzellkern– oder im Zellkern, der mehr als ein X-Chromosom besitzt (typischerweise in weiblichen Säugerzellen)

Barr-Körperchen, engl. barr body

das inaktivierte X-Chromosom bei weiblichen Säugetieren

basal

Lagebezeichnung; unten, nahe der Grundfläche, Basis, liegend

basal, engl. basal

Lagebezeichnung; an einem Ende - der Basis - einer Achse liegend

basal-apikale Achse

die bei Pflanzen von der äußersten Sprossspitze zur Wurzelspitze verlaufende Hauptachse

Basaler Vorderhirnkomplex

Verschiedene cholinerge Kerne des Großhirns, einschließlich des Nucleus septalis medialis und des Nucleus basalis Meynert.

Basales Großhirn

Der Bereich des Großhirns, der tief in den Großhirnhälften liegt. Auch als basales Telencephalon bezeichnet.

Basalganglien

Eine Reihe von assoziierten Zellgruppen im basalen Großhirn, umfasst den Nucleus caudatus, das Putamen, das Pallidum und den Nucleus subthalamicus.

Basalganglien

Gruppe von fünf paarigen, grauen Kernmassen in der Tiefe der siehe weißen Substanz der beiden Großhirnhemisphären, die an der Steuerung der Gliedmaßen und der Augen sowie an der Verarbeitung und Wertung sensorischer Informationen beteiligt sind und bei der Anpassung des Verhaltens an den emotionalen Kontext eine Rolle spielen

Basalkörper, engl. basal body

Centriol an der Basis einer eukaryotischen Geißel oder Cilie

Basalmembran

Grenzmembran von Bindegewebe

Basalmembran

auch Basallamina; extrazelluläre Zellauflagerung aus Bindegewebe an der Basis von Epithelgeweben, die die äußere Begrenzung des Bindegewebes darstellt; dient der mechanischen Stabilisierung, Isolation und als Stoffaustauschbarriere

Basalmembran; engl. basal membrane

eine Art Matte aus Bindegewebe an der Basis von Epithelgeweben; dient unter anderem der Verankerung und Stabilisierung dieses Gewebes

Base excision repair

BER, ein Reparaturmechanismus, bei dem beschädigte (beispielsweise oxidierte) Basen eliminiert werden. Dabei wird die betroffene Base zunächst entfernt und anschließend ein Einzelstrangbruch initiiert, der den Einbau eines neuen Nukleotids mit richtiger Base ermöglicht.

Base, engl. base

(1) Substanz, die in einer Lösung Protonen (H+) aufnehmen kann (Gegensatz zu → Säure); (2) bei den Nucleinsäuren Bezeichnung für die Purine oder Pyrimidine, die jeweils zusammen mit einem Zucker und einer Phosphatgruppe die einzelnen Nucleotide bilden

Basedow-Krankheit (Graves’ disease)

Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen den Rezeptor für das schilddrüsenstimulierende Hormon gebildet werden. Dies führt zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen und somit zu dem Krankheitsbild der Hyperthyreose.

Basen

Bausteine des genetischen Codes – Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin bzw. Uracil.

Basen

Kurz für Nukleinbasen. Adenin und Guanin gehören zu den Purinbasen und sind durch den Doppelring in der Struktur zu erkennen. Thymin und Cytosin gehören zu den Pyrimidinbasen und haben einen einfachen Ring. In RNA-Molekülen nimmt Uracil den Platz von Thymin ein.

Basenexzisionsreparatur

Eine Form der DNA-Reparatur, die zu einer Mutation führen kann und bei der somatischen Hypermutation und beim Klassenwechsel der B-Zellen beteiligt ist.

Basenpaar (bp), engl. base pair

bei doppelsträngiger DNA ein Nucleotidpaar, das durch komplementäre Basenpaarung zwischen einer Purinbase des einen Strangs und einer Pyrimidinbase des anderen Strangs entsteht (vgl. → komplementäre Basenpaarung)

Basenpaare

die in doppelsträngiger DNA oder RNA gegenüberliegenden komplementären Basen, die durch siehe Wasserstoffbrückenbindungen zusammengehalten werden

Basentriplett

→ Codon

Basic Action Concepts

Basic Action Concepts (BACs) sind die kognitiven Bausteine von Bewegungsrepräsentationen und bündeln folgende Merkmale einer Bewegungshandlung: 1) proximale sensorische Effekte, 2) distale sensorische Effekte und 3) biomechanische Parameter des eigenen Bewegungssystems.

Basidie

Fortpflanzungsorgan der Ständerpilze; vielgestaltiges siehe Sporangium, an dem durch Meiose siehe Basidiosporen gebildet werden

Basidiocarp

→ Basidioma

Basidiokarp

Fruchtkörper der Ständerpilze (Basidiomycota)

Basidioma (Basidiocarp; Plural: Basidiomata), engl. Basidioma

Fruchtkörper der Basidiomycota (Ständerpilze)

Basidiosporen

an der Basidie durch sexuelle Vermehrung gebildete Sporen der Ständerpilze (Basidiomycota); vgl. siehe Ascosporen

Basidium, engl. basidium

das charakteristische Sporangium der Ständerpilze, in dem während der Meiose vier haploide Sporen (Basidiosporen) gebildet werden. Diese bilden zunächst äußere Anhänge, zum Beispiel an den Lamellen der Fruchtkörper, und werden später abgeworfen.

Basilarmembran

Eine Membran, die die Scala tympani und die Scala media in der Hörschnecke des Innenohrs voneinander trennt. Schwingungen der Basilarmembran sind für die Transduktion des Schallreizes entscheidend.

Basilarmembran

in der Hörschnecke (siehe Cochlea) zwischen Vorhoftreppe und Paukentreppe gelegene Membran des Innenohrs, die durch Schwingungen für die Auslenkung der siehe Stereocilien der Haarsinneszellen am siehe Corti-Organ sorgt (wo die Umwandlung des mechanischen Reizes in einen elektrischen Reiz erfolgt)

Basilarmembran

Bestandteil des Innenohrs; Teil der Schnecke. Die Basilarmembran trennt den Schneckengang von der Paukentreppe. An der Basilarmembran sitzt das Corti-Organ. Beim Hörvorgang werden die Haarsinneszellen des Corti-Organs durch die Auslenkung der Basilarmembran gereizt.

Basilarmembran, engl. basilar membrane

Membran im Innenohr von Wirbeltieren, deren Schwingung als Reaktion auf Schallwellen Haarsinneszellen anregt; in Abhängigkeit von der Tonhöhe finden die Schwingungen an spezifischen Orten statt

Basiliximab

Antikörper gegen CD25 beim Menschen. Er wird angewendet, um bei der Behandlung gegen die Abstoßung von Nierentransplantaten die Signale des IL-2-Rezeptors der T-Zellen zu blockieren.

basisch

→ alkalisch

basisches Hauptprotein (MBP) (major basic protein)

Protein, das von aktivierten eosinophilen Zellen freigesetzt wird und auf Mastzellen sowie auf basophile Zellen einwirkt, dass diese Zellen die Degranulierung auslösen.

Basisemotionen

Eine überschaubare Anzahl grundlegender Emotionen, die sich nicht aus anderen emotionalen Komponenten zusammensetzen, angeboren sind und in allen Kulturen gleichermaßen vorkommen. Auch Grundgefühle genannt.

basophile Granulocyten

kleine Gruppe hoch entwickelter siehe Leukocyten, die intrazelluläre Einschlüsse (Granula) mit u. a. Histamin, Serotonin und Heparin enthalten und eine Rolle bei allergischen Reaktionen sowie bei der Abwehr von Parasiten spielen

basophile Zellen

Eine Form der weißen Blutzellen. Sie enthalten Granula, die sich mit basischen Farbstoffen anfärben lassen. Vermutlich haben sie eine ähnliche Funktion wie → Mastzellen.

basophile Zellen (basophile Granulocyten), engl. basophil cells

Typ hoch entwickelter, phagocytotischer Leukocyten, die Histamine ausschütten und möglicherweise die Entwicklung von T-Zellen fördern

Bast

→ sekundäre Rinde

Bast

auch sekundäre Rinde; gesamtes vom siehe Kambium beim siehe sekundären Dickenwachstum der Pflanze nach außen abgegebenes Gewebe

Bast

"infolge sekundären Wachstums entstandenes Phloem; bei Angiospermen oft Differenzierung in Hartbast (besteht vorwiegend aus sklerenchymatischen Zellen) und in Weichbast (besteht aus Siebröhren und Geleitzellen sowie parenchymatischen Zellen). > sekundäres Wachstum, > Xylem"

Bastarde

→ Hybriden

Bastardwüchsigkeit

→ Heterosis

Batessche Mimikry

Nachahmung auffälliger Signale einer ungenießbaren oder wehrhaften Tierart durch eine – für einen Räuber – potenziell genießbare Art

Bates’sche Mimikry, engl. Batesian mimicry

konvergentes Aussehen einer genießbaren Art (des Nachahmers) und einer ungenießbaren Art (des Modells) (vgl. → Müller’sche Mimikry)

BATF3

Transkriptionsfaktor, der von dendritischen Zellen exprimiert wird und wie c-Jun und Fos zur AP1-Familie gehört.

Bathyal

der gesamte lichtlose Bereich des Meeres zwischen 20 m und 4000 m Tiefe

Bauchatmung

Aufnahme und Abgabe von Atemgasen in die Lunge, ausgelöst durch die Bewegung des Zwerchfells.

Bauchfell

→ Peritoneum

Bauchmark

auch Bauchganglienkette; allgemeine Bezeichnung für das ventral gelegene siehe Strickleiternervensystem von Ringelwürmern, Krebstieren und Insekten

Bauchspeicheldrüse

→ Pankreas

Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

nahe dem Magen gelegene exokrin-endokrine Drüse bei Wirbeltieren; sezerniert Verdauungsenzyme in den Darm und gibt Hormone (Insulin und Glucagon) ins Blut ab

Baustoffwechsel

siehe Anabolismus

Bazillen (von lat. bacillus für „Stäbchen“), engl. bacilli

alle stäbchenförmigen Bakterien

Bcl-2-Familie

Familie von intrazellulären Proteinen, von denen einige die Apoptose stimulieren (Bax, Bak und Bok), andere hingegen hemmen die Apoptose (Bckl-2, Bcl-W und Bcl-XL).

Bcl-6

Ein Transkriptionsrepressor, der der Differenzierung von B-Zellen zu Plasmazellen entgegenwirkt.

BCM-Theorie

Eine Theorie, die besagt, dass Synapsen in zwei Richtungen beeinflussbar sind. Eine Verstärkung der synaptischen Übertragungsstärke erfolgt, wenn die präsynaptische Aktivität mit einer starken postsynaptischen Reaktion zusammentrifft, und eine Verringerung der synaptischen Übertragungsstärke erfolgt, wenn die präsynaptische Aktivität mit einer schwachen postsynaptischen Reaktion einhergeht. Eine Erweiterung des Synapsenkonzepts von Hebb, die von Bienenstock, Cooper und Munro an der Brown University entwickelt wurde. Siehe auch Hebb-Synapse, Hebb’sches Lernen.

BCMA

Rezeptor aus der TNFR-Superfamilie, der das Cytokin → APRIL bindet.

Bcr-Abl-Tyrosinkinase

Konstitutiv aktive Tyrosinkinase. Ein Fusionsprotein, das auf eine chromosomale Translokation zwischen den Tyrosinkinasegenen Bcr und Abl zurückzuführen ist (Philadelphia-Chromosom) und einhergeht mit einer chronischen myeloischen Leukämie.

BDCA-2 (blood dendritic cell antigen 2)

C-Typ-Lektin, das beim Menschen selektiv als Rezeptor auf der Oberfläche von plasmacytoiden dendritischen Zellen exprimiert wird.

Becherzelle

einzellige, der Produktion von Schleim dienende Drüse, die ihr saures oder neutrales Sekret durch siehe Exocytose oder siehe merokrine Exkretion absondern

Becherzellen

Spezialisierte Epithelzellen, die an vielen Stellen im Körper vorkommen und für die Schleimproduktion zuständig sind; wichtig für den Schutz der Epithelien.

bedingter Reflex, engl. conditioned reflex

auch als konditionierter Reflex bezeichnet; eine Form des assoziativen Lernens, die erstmals von Iwan Pawlow beschrieben wurde. Hierbei wird eine natürliche Reaktion (etwa der Speichelfluss als Reaktion auf Nahrung) mit einem normalerweise nicht damit in Zusammenhang stehenden Reiz assoziiert (wie dem Ertönen einer Glocke oder eines Metronoms).

Bedorntes Neuron

Ein Neuron mit dendritischen Dornen.

Beere

Schließfrucht, bei der das gesamte Perikarp parenchymatisch ist. > Frucht, > Fruchttyp

Befragung

Quelle: Sport

Methode der Datenerhebung, bei der Forschende gezielte Fragen stellen, um aus Antworten von Teilnehmerinnen und Teilnehmern Daten zu gewinnen. Befragungen können mündlich in Form von Interviews (persönlich, telefonisch, online) oder schriftlich über Fragebögen (Paper and Pencil, online) durchgeführt werden.

Befruchtung

Fertilisation, Syngamie; Verschmelzung von Keimzellen (siehe Gameten) oder ganzer Fruchtkörper (Gametangiogamie) zu Bildung einer siehe Zygote

Befruchtung (Fertilisation, Syngamie), engl. fertilization

die Vereinigung zweier Gameten

Befruchtungshülle, engl. fertilization envelope

Membran, die eine tierische Eizelle umgibt und die sich innerhalb von Sekunden nach der Befruchtung abhebt. Dadurch entsteht eine schützende Hülle um die Eizelle, die das Eindringen eines zweiten Spermiums verhindert.

Begabung

"Begabung steht für den Besitz von hoch ausgeprägten, zum Teil genetisch bedingten, natürlichen Fähigkeiten in mindestens einem Fähigkeitsbereich (z. B. Intelligenz oder Motorik; Heller 2001; Heller und Perleth 2008)."

Begattung

Kopulation, Kopula, Paarung; geschlechtliche Vereinigung zweier tierischer Individuen und Übertragung männlicher Keimzellen in den Körper des Weibchens zum Zweck der Befruchtung

Begonia rex – Königsbegonie

Begoniaceae

Behaviorismus, engl. behaviorism

eine der beiden klassischen Forschungsansätze zur Erforschung der proximaten Ursachen des Verhaltens von Tieren; entstand durch die Entdeckungen von Iwan Pawlow und beschränkt sich überwiegend auf Untersuchungen an Modelltieren im Labor (vgl. → Ethologie)

behüllte Viren, engl. enveloped viruses

von einer Phospholipidmembran umgebene Viren (die Membran stammt von der Wirtszelle)

Belegzellen (Parietalzellen), engl. parietal cells

einer der drei Typen von sekretorischen Zellen in den Magengrübchen der Magenwand. Belegzellen produzieren Salzsäure (HCl) und erzeugen so ein saures Milieu, durch das viele der mit der Nahrung aufgenommenen, schädlichen Mikroorganismen abgetötet werden und das eine Rolle bei der Verdauung von Proteinen hat (vgl. → Hauptzellen).

Bellis perennis – Gänseblümchen

Asteraceae

benigne Tumore

gutartige Tumore, die nicht streuen, also keine Metastasen bilden und nicht in gesundes Gewebe infiltrieren

benigner Tumor, engl. benign tumor

gutartiger Tumor; Tumor, der nur bis zu einer bestimmten Größe anwächst und dann das Wachstum einstellt. Gewöhnlich wird diese Zellmasse von einer fibrösen Kapsel umgeben. Benigne oder gutartige Tumoren bilden keine Metastasen, das heißt, sie breiten sich nicht in andere Organe aus (Gegensatz zu → maligner Tumor).

Benthal (von griech. benthos für „Boden“), engl. benthal

der Bodenbereich von Gewässern; die dort vorkommende Lebensgemeinschaft heißt Benthos

Benthal, benthisch

gesamter Bodenbereich eines Gewässers; die dort vorkommende Lebensgemeinschaft aus Mikroorganismen, Pflanzen und Tieren ist das Benthos

Benzodiazepine

Eine Wirkstoffklasse mit angstlösender, sedativer, muskelentspannender und krampflösender Wirkung; wirkt durch die Bindung an GABAA-Rezeptoren und verlängert deren hemmendeWirkung.

Beobachtung

Quelle: Sport

Kontrollierte direkte oder indirekte Wahrnehmung mit den Wahrnehmungssinnen, ggf. vermittelt durch speziell konstruierte Beobachtungs-, Mess- oder Erhebungsinstrumente (indirekte Beobachtung).

Berlin-Patient

Ein Mann mit HIV, der in Berlin mit einem Transplantat aus hämatopoetischen Stammzellen (HSCs) gegen eine damit nicht zusammenhängende Krankheit (Leukämie) behandelt wurde. Das Transplantat stammte von einem Spender, dem der Corezeptor CCR5 für das Virus fehlte. Man nimmt an, dass die HIV-Infektion dadurch geheilt wurde. Er ist einer der wenigen Patienten, bei denen das Virus vollständig entfernt werden konnte (eine sogenannte sterilisierende Heilung).

berufsbedingte Allergie (occupational allergy)

Allergische Reaktion auf Antigene, denen ein Betroffener am Arbeitsplatz ausgesetzt ist.

beschleunigte Abstoßung

Die schnellere Abstoßung eines zweiten Transplantats, nachdem das erste bereits abgestoßen wurde. Dies war einer der Hinweise darauf, dass die Gewebeabstoßung auf die adaptive Immunreaktion zurückzuführen ist.

beschreibende Statistik

Messwerte eines Versuchs werden mit einfachen Maßzahlen (z. B. Mittelwert, Standardabweichung, Variationsbreite) und tabellarischen sowie grafischen Darstellungen aufbereitet, um sie anschaulich und verständlich vorzustellen.

Besorgnis

Besorgnis ist die kognitive Komponente von Angst, die sich in Sorgen, Befürchtungen und negativen Gedankenschleifen ausdrückt.

Bestäubung

die Übertragung des Pollens mit darin enthaltenen Spermien auf die siehe Narbe bei Bedecktsamern (Angiospermen) oder auf eine siehe Samenanlage bei Nacktsamern (Gymnospermen)

Bestäubung (Pollination), engl. pollination

die Übertragung von Pollen von der Anthere auf die Narbe (Stigma) des Stempels bei Angiospermen oder von einem männlichen Strobilus (Zapfen) auf eine Samenanlage bei Gymnospermen

Bestäubungstropfen

bei Nacktsamern Bezeichnung für an der siehe Mikropyle abgesonderte Flüssigkeit, die dem Fang von Pollen dient

Beta-Diversität, engl. beta diversity

die Veränderung der Artenzahl und -zusammensetzung (die Fluktuation der Arten) in einem Habitat (vgl. → Alpha-Diversität, → Gamma-Diversität)

beta-Faltblatt

auch Faltblattstruktur, siehe-Konformation; in Proteinen häufig vorkommende molekulare Struktur, die aus der (anti-)parallelen Anordnung zweier oder mehrerer durch siehe Wasserstoffbrücken miteinander verbundener Peptidketten besteht

Beta-Fehler, engl. beta error

auch als falsch negative Entscheidung bezeichnet; Fehler 2. Art bei statistischen Tests; das Bestätigen einer nicht zutreffenden Nullhypothese (Gegensatz zu → Alpha-Fehler)

Beta-Oxidation

Schritt der inneren Atmung (Zellatmung). Bei der Beta-Oxidation werden Fettsäuren zu Acetyl-CoA gespalten. Das Acetyl-CoA kann dann in den weiteren Vorgängen der Zellatmung oxidiert und so Energie daraus gewonnen werden. Die Beta-Oxidation findet in den Mitochondrien statt.

Beute, engl. prey

umfassend angewandt ein Lebewesen, das von einem Fressfeind ( → Prädator) als Nährstoffquelle teilweise oder ganz konsumiert wird; kann ein Tier, aber auch eine Pflanze, ein Pilz oder ein Mikroorganismus sein

Beuteaggression

Angriffsverhalten, oft mit dem Ziel, Nahrung zu erbeuten, begleitet von einigen wenigen Lautäußerungen und geringer Aktivität des vegetativen Nervensystems.

Bewegtes (lokales) Koordinatensystem

Quelle: Sport

s. Koordinatensystem.

Bewegungsapparat

Quelle: Sport

Besteht aus einem passiven (Skelett, Knochen und Knochenverbindungen) und einem aktiven Teil (Muskulatur, Sehnen). Entscheidend ist die Kopplung zwischen dem Skelett- und dem Muskel-Sehnen- System. Nahezu die gesamte quer gestreifte Muskulatur ist an Skelettteilen angeheftet.

Bewegungskoordination

Quelle: Sport

Bezeichnet den bewegungsbezogenen Prozess und das Produkt motorischer Kontrollprozesse.

Bewegungsrepräsentationen

Bewegungsrepräsentationen sind diejenigen im Langzeitgedächtnis gespeicherten kognitiven Einheiten, die die Bausteine für die Ausführung von Handlungen darstellen.

Bewegungsspiel

Quelle: Sport

Spiel, bei dem die körperliche Aktivität im Fokus steht – im Unterschied etwa zu Denk- oder Sprachspielen.

Bewegungsübertragung

Quelle: Sport

Der Impulserhaltungssatz gilt auch bei Impulsübertragungen im Sinn von Bewegungsübertragungen bei (Teil-)Bewegungen des menschlichen Körpers. Man unterscheidet freie Bewegungsübertragungen von einem (freien) Körper auf einen anderen (freien) Körper (z. B. Impulsübertragung vom Kopf auf den Fußball beim Kopfstoß) und segmentale Bewegungsübertragungen von einem Körpersegment auf ein benachbartes Körpersegment (z. B. Impulsübertragung vom Oberarm auf den Unterarm beim Wurf). Unter einer segmentalen Bewegungsübertragung versteht man einen biomechanischen Vorgang, bei dem durch aktiven Muskeleinsatz die Geschwindigkeit eines Körpersegments verändert wird und sich dadurch die Geschwindigkeit eines benachbarten Segments in Abhängigkeit der Massenverhältnisse der Segmente indirekt proportional verändert. Würfe sind Beispiele für segmentale Bewegungsübertragungen.

Bewusstsein

Bewusste Wahrnehmung äußerer Reize und innerer Gedanken und Gefühle.

Bewusstseinslage

Bewusstseinslage beschreibt eine kognitive Orientierung, die jeweils mit einer Phase des Handlungsverlaufs verbunden ist.

Bibliothek

Etwas, wo eine Ansammlung an komplexen biologischen Dingen drin ist. Das kann eine Substanz-Bibliothek sein, in der nach möglichen Arznei-­Vorläufern gesucht wird. Im Zusammenhang von s. Display-Techniken ist hier eine Ansammlung von DNA- oder RNA-Molekülen gemeint, die mögliche Binde-­Moleküle (s. Aptamere, s. Antikörper) codieren. Es ist hilfreich, die eigentliche Größe der Bibliothek abschätzen zu können.

bidirektional

in beide Richtungen verlaufend

bidirektionale Ventilation, engl. bidirectional ventilation

die in zwei Richtungen erfolgende Form des Luftaustauschs bei allen Landwirbeltieren außer den Vögeln. Die Luft gelangt beim Einatmen auf dem gleichen Weg in die Lunge, auf dem sie diese beim Ausatmen verlässt.

Bienenblumen

Blüten, die durch ihre bunten Farben (Bienenfarben) und (meist) ihren Duft solitäre und soziale Bienen (Honigbienen) anlocken

bienne Pflanzen, engl. biennial plants

zweijährige Pflanzen, die im ersten Jahr nur vegetativ wachsen, im zweiten Jahr dann blühen und absterben (Gegensatz zu → annuelle Pflanzen, → perennierende Pflanzen)

bifazial

Bau von Blättern, deren siehe Mesophyll in Palisaden- und Schwammparenchym differenziert ist, wobei das Palisadenparenchym in der oberen, der Licht zugewandten, und das Schwammparenchym in der unteren Blatthälfte liegt

Bikuspidalklappe (Mitralklappe) (von lat. bis für „zwei“ und cuspides für Segel), engl. bicuspid valve

die Segelklappe zwischen linkem Atrium und linkem Ventrikel beim Säugerherzen

Bilateralsymmetrie

Spiegelsymmetrie; Zustand, in dem die linke und die rechte Körperhälfte spiegelbildlich zueinander sind

Bilateralsymmetrie, engl. bilateral symmetry

Zustand, bei dem nur die rechte und die linke Körperhälfte eines Organismus durch eine longitudinale Schnittebene in zwei spiegelbildliche Hälften geteilt wird (Gegensatz zu → Radiärsymmetrie, → Biradialsymmetrie, → Kugelsymmetrie)

Bildung

Quelle: Sport

Bezeichnet die Entwicklung des Menschen und seine Selbstgestaltung in der aktiven Auseinandersetzung mit den Gegenständen und Werten der Kultur. Der Begriff Bildung ist auf den deutschen Sprachraum begrenzt. (Physical) Education ist der analoge englische Begriff zur (körperlichen) Bildung und Erziehung im und durch Sport (im weiten Sinn). Bildung ist ein Begriff aus der geisteswissenschaftlichen Pädagogik. Er ist normativ besetzt. Sozialisation, Lernen und Entwicklung sind dagegen sozialwissenschaftliche Begriffe, die Bildungs- und Erziehungsprozesse empirisch wertfrei zu beschreiben versuchen. Siehe auch Erziehung.

Bildungsgewebe

siehe Meristem

Bildungsort

→ Quelle

binäre Nomenklatur

Grundprinzip der wissenschaftlichen Benennung von Organismengruppen, dass jeder Artname ein Binomen ist, also aus einem Gattungsnamen, dem Substantiv, und einem latinisierten Adjektiv (Epitheton) besteht

binäre Nomenklatur, engl. binomial nomenclature

in der Taxonomie die Vergabe eines zweiteiligen Namens (Binomen) zur eindeutigen wissenschaftlichen Bezeichnung der Organismen, bestehend aus dem Gattungs- und dem Artnamen

binäre Spaltung, engl. binary fission

Form der Vermehrung bei Prokaryoten durch Teilung der Zelle in zwei gleiche Tochterzellen

binaurales Richtungshören

akustische Lokalisation durch den Vergleich des auf beiden Ohren auftreffenden Schalls

Binde- und Stützgewebe

Gewebe mit Binde-, Stütz-, Stoffwechsel- und Speicherfunktion.

Bindegewebe

tierische Grundgewebe, die eine Füllfunktion, Speicherfunktion oder Stützfunktion (Knochen- und Knorpelgewebe) übernehmen; die verzweigten Bindegewebszellen bilden mit der Kollagenmatrix ein Gitternetz mit großen siehe Interzellularen, die mit Interzellularflüssigkeit gefüllt sind

Bindegewebe, engl. connective tissue

tierisches Gewebe, das andere Gewebe verbindet oder stützt; die Zellen des Bindegewebes sind in eine Kollagenmatrix eingebettet; einer der vier Hauptgewebetypen vielzelliger Organismen; umfasst unter anderem Knorpel, Knochen, Blut und Fettgewebe

Bindehaut

Die Membran, die sich vom Augenlid zurückfaltet und mit der Lederhaut des Auges verbunden ist.

Bindin, engl. bindin

artspezifisches Erkennungsmolekül am Akrosom von Spermien

Binokuläre Rivalität

Zeitlich alternierende Wahrnehmung, die auftritt, wenn die beiden Augen gleichzeitig verschiedene Bilder sehen.

Binokulärer Wettstreit

Ein Prozess, von dem man annimmt, dass er während der Entwicklung des Sehsystems abläuft und bei dem die über beide Augen eingehende Information um die Innervation derselben Zelle konkurriert.

Binokuläres Gesichtsfeld

Der Bereich des Gesichtsfeldes, der von beiden Augen wahrgenommen wird.

Binokuläres rezeptives Feld

Das rezeptive Feld eines Neurons, das auf die Stimulierung durch sowohl das eine als auch das andere Auge reagiert.

binokulares Sehen, engl. binocular vision

räumliches Sehen durch Überlappen der Gesichtsfelder der beiden Augen von Tieren; ermöglicht eine dreidimensionale Wahrnehmung

Binomen (von lat. bis für zwei und nomen für Namen)

→ binäre Nomenklatur

binomische Formel

Algebraische quadratische Formel. Mit p und q gilt: (a) (p + q)^2 = p^2 + 2pq + q^2, (b) (p – q)^2 = p^2 – 2pq + q^2, (c) (p + q)(p – q) = p^2 – q^2. Die erste Gleichung findet in der Genetik bei der Hardy-Weinberg-Regel ihre Anwendung.

Biodiversität

Biologische Vielfalt wird auf unterschiedlichen Stufen zusammengefasst: Genetik, Taxonomie und Ökologie.

Biodiversität

biologische Vielfalt auf unterschiedlichen Organisationsstufen, wie genetische Vielfalt innerhalb einer Art, Artenvielfalt und Vielfalt von Ökosystemen

Biodiversität, engl. biodiversity

die Vielfalt wichtiger biologischer Einheiten, die ein breites Spektrum abdecken, von Genen über Populationen und Arten bis zu Lebensgemeinschaften

Biofilm

Lebensgemeinschaft von Mikroorganismen, eingehüllt in eine hoch hydratisierte Matrix aus extrazellulären polymeren Substanzen (EPS), die aus Polysacchariden, Proteinen, Nucleinsäuren und anderen Biopolymeren besteht; Biofilme sind kollektive Lebensformen wie Wälder, Korallenriffe oder Bienenstöcke

Biofilm, engl. biofilm

in eine Polysaccharidmatrix eingebettete Gemeinschaft von Mikroorganismen, die einen sehr widerstandsfähigen Überzug auf fast allen feuchten Oberflächen bilden

biogen

von biologischen Systemen abstammend oder durch solche bedingt

biogeochemische Kreisläufe, engl. biogeochemical cycles

die verschiedenen Kreisläufe der anorganischen chemischen Elemente wie Wasser, Stickstoff, Phosphor und Kohlenstoff durch die lebenden Organismen und ihre abiotischen Umwelt

biogeochemischer Kreislauf

die unterschiedlichen Kreisläufe anorganischer chemische Elemente in und zwischen der Atmo-, Hydro-, Litho- und Biosphäre

Biogeografie

Wissenschaft von Verbreitung und Ausbreitung der Organismen auf der Erde

Biogeographie, engl. biogeography

Wissenschaft von der Verbreitung der Organismenarten auf der Erde

biogeographische Regionen, engl. biogeographic regions

mehrere eindeutig abgrenzbare Teilgebiete der Erde in kontinentalem Maßstab, deren Biota sich von denen anderer derartiger Regionen unterscheiden (Gegensatz zu → Biome)

Bioinformatik, engl. bioinformatics

wissenschaftliche Disziplin, die unter Verwendung von Computern und/oder Mathematik komplexe biologische Daten wie DNA-Sequenzen analysiert

Biologie (von griech. bios für „Leben“ und logos für „Wissenschaft“), engl. biology

die naturwissenschaftliche Erforschung der Lebewesen und ihrer Evolution. Biologen erforschen Vorgänge von der Ebene der Moleküle über die Ebene der Organismen bis hin zur Ebene ganzer Ökosysteme.

Biologikatherapie

Behandlungsmethoden mit natürlichen Proteinen, etwa mit Antikörpern und Cytokinen, sowie mit Antiseren oder ganzen Zellen.

biologische Fitness

→ Fitness

biologische Schädlingsbekämpfung, engl. biological control

der Einsatz von natürlichen Feinden (Räuber, Parasiten oder Pathogene) zur Verringerung der Populationsdichte von wirtschaftlich verheerenden (Schädlings-)Arten

biologischer Artbegriff, engl. biological species concept

Definition einer Art als Gruppe natürlicher Populationen, deren Mitglieder sich tatsächlich miteinander fortpflanzen oder dies potenziell können und die von anderen solchen Populationen reproduktiv isoliert sind (Gegensatz zu → evolutionärer Artbegriff, → morphologischer Artbegriff)

biologisches Artkonzept

Definition einer Art als Gruppe natürlicher Populationen; Mitglieder einer Art können sich paaren und fruchtbare Nachkommen erzeugen und sind von anderen Populationen reproduktiv isoliert

Biolumineszenz, engl. bioluminescence

die Erzeugung von Licht in einem Organismus durch biochemische Prozesse, oft durch das Luciferin-Luciferase-System

Biom

konkreter Lebensraum mit charakteristischer Vegetation und Fauna

Biomasse

Gesamtmasse der in einem definierten Lebensraum vorkommenden Lebewesen in Kilogramm Trockengewicht pro Quadratmeter

Biomasse, engl. biomass

das Trockengewicht aller lebenden Organismen oder einer bestimmten Gruppe von lebenden Organismen in einem definierten Lebensraum

Biomassepyramide, engl. biomass pyramid

grafische Darstellung der Gesamtbiomasse in den verschiedenen trophischen Ebenen eines Ökosystems

Biome, engl. biomes

die großen Biozönosen der Erde; charakterisiert durch unterschiedliche Vegetation sowie das jährliche Muster von Temperatur und Niederschlägen; eine bestimmte biogeographische Region umfasst viele verschiedene Biome

Biomechanik

Quelle: Sport

Wissenschaftliche Disziplin, die sich mit den auf biologische Systeme wirkenden und innerhalb dieser Strukturen auftretenden Kräfte sowie deren Wirkungen beschäftigt. Die Kraftwirkungen können im mechanischen und/oder biologischen Sinn erfolgen.

Biomembran, engl. biomembrane

eine Phospholipiddoppelschicht mit eingelagerten und aufgelagerten Proteinen, die eine Abtrennung bildet zwischen dem Inneren einer Zelle und der abiotischen Außenwelt oder die Organellen innerhalb einer Zelle umschließt. Die Biomembran reguliert den Durchtritt von molekularen Substanzen (vgl. → Flüssig-Mosaik-Modell).

Biomineralisation

Aufbau fester mineralischer Strukturen durch lebende Organismen

Biomoleküle

Moleküle, die als Stoffwechselprodukte in lebenden Zellen vorkommen und für biologische Prozesse essenziell sind

Biopsychologische Erklärungsansätze

Biopsychologische Erklärungsansätze zur Motivation begründen Verhalten und Erleben mithilfe von Funktionen des Gehirns/des Zentralnervensystems. Dabei werden häufig Befunde aus Experimenten mit Tieren verwandter Arten herangezogen und auf die Funktionsweise des menschlichen Gehirns übertragen (Schultheiss und Wirth 2008).

Bioremediation (Biosanierung), engl. bioremediation

Entgiftung oder Eliminierung umweltbelastender Schadstoffe und Verunreinigungen durch den Einsatz von Organismen (vgl. → Phytoremediation)

Biosphäre

der von Organismen bewohnbare Raum der Erde

Biosphäre, engl. biosphere

alle terrestrischen und aquatischen Regionen der Erde sowie der bodennahe Luftraum der Erdatmosphäre, in denen Organismen leben können

Biota, engl. biota

Lebewelt; sämtliche Organismen eines bestimmten Gebiets oder einer geologischen Periode – Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen (vgl. → Flora, → Fauna)

Biotechnologie, engl. biotechnology

die Verwendung von Zellen oder lebenden Organismen, um für den Menschen nützliche Materialien herzustellen

Biotinidase

Ein Enzym, das die Bildung des Vitamins Biotin aus Proteinen gewährleistet.

biotisch

belebt; Eigenschaften von Vorgängen der lebenden Organismen

biotisch (von griech. bios für „Leben“), engl. biotic

Eigenschaft von lebenden Bestandteilen der Umwelt (Organismen) und deren organischen Produkten (Gegensatz zu → abiotisch)

Biotische Faktoren

Alle Umwelteinflüsse, die auf die Interaktion mit anderen Lebewesen der gleichen oder einer anderen Art zurückgehen.

biotische Resistenz, engl. biotic resistance

die Fähigkeit ortsansässiger Arten, das Populationswachstum von nichtheimischen Arten zu verhindern oder zu verlangsamen

Biotop

Quelle: Genetik

Lebensbereich von daran angepassten Organismen.

Biotop

Summe aller ökologischen Nischen in einem bestimmten Gebiet.

Biotop

räumlich begrenzter Lebensraum einer andiesen angepassten Lebensgemeinschaft

Biotop

Quelle: Genetik

(gr. bios, Leben; gr. topos, Platz, Ort) Lebensbereich von daran angepassten Organismen.

Biotop (von griech. topos für „Ort“), engl. biotope

der natürliche Lebensraum einer darauf abgestimmten Lebensgemeinschaft ( → Biozönose) aus Mikroorganismen, Pflanzen, Pilzen und Tieren

Biotransformation

im tierischen Stoffwechsel die Umwandlung von niedermolekularen, körperfremden, vor allem aber siehe lipophilen und damit nur schwer über die Niere auszuscheidenden Stoffen in wasserlösliche, harnfähige Verbindungen; findet vor allem in der Leber statt

biotroph

Bezeichnung für Organismen, die sich von lebenden Zellen und Geweben anderer Organismen ernähren

Bioverfügbarkeit

Resorbierbarkeit einer Substanz

Bioverfügbarkeit/bioverfügbar

(1) für Organismen verfügbar bzw. in der Umwelt in einer für die Organismen aufnehmbaren Form vorliegend; (2) pharmakologische Größe, die den Anteil einer Substanz angibt, der nach Aufnahme im Organismus (insbesondere im Blutkreislauf) in wirksamer Form zur Verfügung steht

Biozönose

Lebensgemeinschaft aller Organismenarten eines siehe Biotops, die untereinander in Wechselbeziehung stehen

Biozönose, engl. community

Lebensgemeinschaft aller Arten, die zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort vorkommen und miteinander interagieren

bipede Fortbewegung, engl. bipedal locomotion

zweibeinige Fortbewegung an Land auf den beiden Hinterextremitäten

Bipolare Störung

Eine affektive psychische Störung, die durch manische Phasen charakterisiert ist, welche von depressiven Phasen unterbrochen werden; auch als manisch-depressive Störung bezeichnet.

Bipolares Neuron

Ein Neuron mit zwei Neuriten.

Bipolarzelle

Eine Zelle in der Netzhaut, die Photorezeptoren mit Ganglienzellen verbindet.

Bipolarzellen

Zellen der Netzhaut, die Informationen der Photorezeptoren an Ganglienzellen weiterleiten

Bipolarzellen, engl. bipolar cells

Zellen der Netzhaut, die der Kommunikation zwischen Photorezeptoren und Ganglionzellen dienen

Biradialsymmetrie, engl. biradial symmetry

abgewandelte Radiärsymmetrie, bei der nur zwei Schnittebenen den Organismus in zwei gleiche Hälften unterteilen können (bei Rippenquallen)

Bivalent

Quelle: Genetik

"(lat. bi-, zwei-; lat. valens, mächtig) Gepaarte homologe meiotische Prophasechromosomen (Meiose, Prophase) (S. 240)."

Bivalent

→ Tetrade

Bivalent

Quelle: Genetik

(lat. bi-, zwei-; lat. valens, mächtig) Gepaarte homologe meiotische Prophasechromosomen (Meiose, Prophase).

Bläschendrüse

Teil der männlichen Geschlechtsorgane. Die Bläschendrüse produziert ein flüssiges Sekret, das dem Sperma zugegeben wird. Das Sekret enthält u. a. Fructose, um den Spermien Energie bereitzustellen. Es gibt zwei Bläschendrüsen. (Syn.: Samenblase)

Blastochorie

vegetative Vermehrung von Pflanzen durch Selbstausläufer

Blastocoel

flüssigkeitsgefüllter Hohlraum der siehe Blastula, der zur primären Leibeshöhle wird

Blastocoel (von griech. blastos für „Keim“ und koilos für „hohl“), engl. blastocoel

der zentrale Hohlraum der Blastula; die primäre Leibeshöhle der Tiere (vgl. → Coelom)

Blastocyste

frühes Embryonalstadium der befruchteten Eizelle von Säugetieren, die eine Hohlkugel aus einer äußeren Zellschicht (Trophoblast) und einem inneren Zellhaufen (Embryoblast) bildet

Blastocyste, engl. blastocyst

frühes Embryonalstadium nach den ersten Zellteilungen der befruchteten Eizelle (Zygote). Bei Säugetieren ist dies eine Hohlkugel aus Zellen ( → Trophoblast) mit einer inneren Zellmasse ( → Embryoblast).

Blastoderm

Quelle: Genetik

Frühes Entwicklungsstadium eines Embryos, der nach den Furchungsteilungen nicht als kugelförmige Blastula vorliegt, sondern als kompakte Zellschicht dem Dotter aufliegt (Beispiel: Drosophila) (S. 548).

Blastoderm

Quelle: Genetik

(gr. blaste, Keim; gr. derma, Haut, auch: Schlauch, verarbeitete Haut) Frühes Entwicklungsstadium eines Embryos, der nach den Furchungsteilungen nicht als kugelförmige Blastula vorliegt, sondern als kompakte Zellschicht dem Dotter aufliegt (Beispiel: Drosophila).

Blastoderm, engl. blastoderm

eine Schicht undifferenzierter Zellen in einem sehr frühen Entwicklungsstadium vor der Spezifizierung der embryonalen Achse

Blastodiskus

→ Keimscheibe

Blastomere

Bezeichnung für Zellen, die bei der Furchungsteilung der Zygote entstehen

Blastomeren, engl. blastomeres

Zellen in frühen Zellteilungsstadien der befruchteten Eizelle

Blastoporus

→ Urmund

Blastoporus

siehe Urmund

Blastula

Quelle: Genetik

"Hohlkugel aus einer Schicht von Epithelzellen; embryonales Entwicklungsstadium der Tiere nach den Furchungsteilungen."

Blastula

Quelle: Genetik

(gr. blaste, Keim) Hohlkugel aus einer Schicht von Epithelzellen; embryonales Entwicklungsstadium der Tiere nach den Furchungsteilungen.

Blastula (Blasenkeim)

frühes Embryonalentwicklungsstadium vielzelliger Tiere, bei dem die Furchungszellen (Blastomere) eine hohle Epithelkugel bilden, die einen flüssigkeitsgefüllten Hohlraum (Blastocoel) umschließt

Blastula, engl. blastula

frühes Stadium der Embryonalentwicklung; bei vielen Tierarten in Form einer hohlen Zellkugel mit einem zentralen Hohlraum, dem Blastocoel (Gegensatz zu → Keimscheibe, → Blastocyste)

Blatt

"neben Sprossachse und Wurzel organisatorische Grundeinheit der Kormophyten; dient der Schaffung einer dem Licht exponierten Oberfläche, mit der die Pflanze das für die Photosynthese benötigte Sonnenlicht auffängt und Kohlendioxid und Wasser in Sauerstoff und Kohlenhydrate (Zucker) umwandelt. > Kormophyt, > Blatttyp, > Blattstellung"

Blatt

der Photosynthese und Transpiration dienendes Grundorgan der Gefäßpflanzen, das seitlich an der Sprossachse entspringt

Blatt, engl. leaf

eine abgeflachte, photosynthetisch aktive Struktur, die seitlich an einer Hauptachse beziehungsweise einem Spross entspringt und ein echtes Leitgewebe besitzt

Blattanlage

→ Blattprimordium

Blattanlagen

siehe Blattprimodien

Blättermagen, engl. omasum

die dritte Kammer des vierkammerigen Magens von Wiederkäuern. Hier wird der Nahrungsbrei durch die Resorption von Wasser eingedickt, bevor er in den eigentlichen Magen, den Labmagen gelangt.

Blattprimordien

Blattanlagen, kleine höckerartige Erhebungen des Apikalmeristems seitlich des Sprossvegetationspunktes

Blattprimordium (von lat. primordium für „Ursprung“), engl. leaf primordium (Plural: primordia)

Blattanlage, als seitlicher Auswuchs des Apikalmeristems eines Sprosses

Blattrippe

Leitbündel im Blatt, das von einer sklerenchymatischen Scheide umfasst wird. > Blatt, > Costalfeld, > Leitbündel

Blattspreite

der meist flächig verbreiterte Teil des Blattes

Blattspreite, engl. blade

der dünne, flache Teil eines Blattes

Blattstellung

gibt Auskunft über Zahl und Stellung der Blätter pro Knoten (Nodium) der Sprossachse. > Blatt, > Blatttyp, > Nodium

Blatttyp

gibt Auskunft über die Organisation der einzelnen Gewebe im Blatt. > Blatt

Blau-Syndrom

Vererbbare granulomatöse Erkrankung, die durch Funktionsgewinnmutationen im NOD2-Gen hervorgerufen wird.

Blaulichtrezeptoren, engl. bluelight receptors

Photorezeptoren bei Pflanzen, die kurzwelliges blaues Licht absorbieren (400-500 nm); verantwortlich für viele Reaktionen von Pflanzen, zum Beispiel Phototrophismus, Bewegungen der Stomata und Expression mancher Gene

Blende

Öffnung bei einem optischen Gerät, durch die Licht ins Innere des Geräts dringt. Durch die Weite der Blende (den Durchmesser der Öffnung) kann die Menge des Lichtes verändert werden, die in das optische Gerät fällt.

BLIMP-1 (B-Lymphocyten-induziertes Reifungsprotein 1)(B-lymphocyte-induced maturation protein 1)

Transkriptionsrepressor, der die Differenzierung der B-Zellen zu → Plasmazellen stimuliert und dabei die Proliferation unterdrückt. Später unterstützt er auch den Klassenwechsel und die Affinitätsreifung.

Blinddarm

Appendix vermiformis

Blinddarm (Appendix)

→ darmassoziiertes lymphatisches Gewebe, das sich am Anfang des Dickdarms befindet.

blinder Fleck

Austrittsstelle des Sehnervs aus dem Augapfel; Bereich ohne Photorezeptoren, an dem keine Seheindrücke hervorgerufen werden können

blinder Fleck

Stelle auf der Netzhaut, an der sich keine Sehzellen befinden.

BLNK

B-Zell-Linker-Protein (→ SLP-65)

Blob

Ein Bereich, hauptsächlich in Schicht II und III der primären Sehrinde, der durch eine hohe Konzentration des Enzyms Cytochromoxidase in den Zellen gekennzeichnet ist.

Blob-Pfad

Eine Bahn für die Verarbeitung visueller Informationen, die über parvozelluläre und koniozelluläre Schichten des CGL verläuft und in den Blobs der Schicht III der primären Sehrinde zusammenläuft; vermutlich an der Verarbeitung von Informationen über die Objektfarbe beteiligt.

blockierende Antikörper

Antikörper, die andere Antikörper oder Lymphocyten an ihrer Aktivität hindern 

BLOSUM

BLOcks SUbstitution Matrix; dient zur Berechnung eines Alignmentscores

Blühhormon

→ Florigen

Blühinduktion, engl. floral induction

Auslösemechanismen des Blühzustands bei Blütenpflanzen (vgl. → Induktion)

Blume

funktionelle Bestäubungseinheit, die sowohl eine Einzelblüte als auch ein Blütenstand sein kann

Blume, engl. flower

(1) umgangssprachlich eine krautige Pflanze, die eine oder mehrere auffällige Blüten hervorbringt; (2) botanisch eine Bestäubungseinheit der Blütenpflanzen; also anders als die → Blüte nicht morphologisch, sondern nach der Funktion definiert. So enthält eine Irisblüte drei Blumen (Bestäubungseinheiten), eine Mohnblüte ist zugleich eine Blume, doch das aus vielen Blüten bestehende Körbchen eines Löwenzahns ist ebenfalls eine Blume.

Blut

in Kreislaufsystemen (Blutgefäßsystem, Blutkreislauf) oder in Hohlräumen der vielzelligen Tiere (Metazoen) zirkulierendes, flüssiges Gewebe

Blut, engl. blood

flüssiges Gewebe, das als Bestandteil des Kreislaufsystems durch den Körper gepumpt wird (vgl. → Hämolymphe)

Blut-Harn-Schranke

selektive Filtrationsbarriere innerhalb der Niere, die Wasser und kleine gelöste Bestandteile des Blutes in die Nierenkanälchen passieren lässt und Proteine zurückhält

Blut-Hirn-Schranke

Eine Spezialisierung von Wänden der Gehirnkapillaren, die den Übergang von Substanzen aus dem Blut in die extrazelluläre Hirnflüssigkeit begrenzt.

Blut-Hirn-Schranke

selektiv durchlässige Barriere zwischen Blutgefäßen und zentralnervösen Neuronen, die die siehe Diffusion und den Transport von Substanzen ins Gehirn kontrolliert, sodass die Zusammensetzung der Interzellularflüssigkeiten im Gehirn konstant gehalten wird

Blut-Hirn-Schranke, engl. blood-brain barrier

die selektive Undurchlässigkeit der Blutgefäße im Gehirn, die eine Diffusion der meisten Substanzen aus dem Blut ins Gehirn verhindert

Blüte

"gestauchter Sprossabschnitt mit begrenztem Wachstum; meist am Sprossende; mit Blättern, die Spezialfunktionen im Dienste der Fortpflanzung besitzen. > Angiospermenblüte, > Gymnospermenblüte"

Blüte

unverzweigter Kurzspross, der an zumeist gestauchten siehe Internodien sitzt und umgestaltete Blätter trägt, die indirekt oder direkt der geschlechtlichen Fortpflanzung dienen

Blüte, engl. flower

morphologisch definierte Reproduktionseinheit bei Blütenpflanzen

Blütenboden (Receptaculum), engl. receptacle

Ansatzstelle der Blüte am Ende eines Pflanzensprosses

Blütenidentitätsgene, engl. floral organ identity genes

Gene bei Angiospermen, die das Schicksal der Zellen des Blütenmeristems festlegen; ihre Expression wird von den Produkten der Meristemidentitätsgene ausgelöst

Blütenmeristem, engl. floral meristem

Meristem, das die Fortpflanzungsorgane von Angiospermen (Bedecktsamern) bildet (Kelchblätter, Kronblätter, Staubblätter und Fruchtblätter)

Blütenstand

→ Infloreszenz

Blütenstetigkeit

erlernte Bevorzugung des Besuchs von Blüten derselben Art durch bestäubende Insekten

Blutgefäße

auch Adern; röhren- oder kanalartige Gefäße, in denen das Blut vom Herzen oder funktionsgleichen Organen zu den Geweben und zurück zum Herzen strömt

Blutgerinnung, engl. blood clotting

dem Wundverschluss von beschädigten Blutgefäßen dienende Kaskade von Ereignissen unter Beteiligung von Blutplättchen (Thrombocyten) und im Blut zirkulierenden Proteinen (Gerinnungsfaktoren)

Blutgruppen

genetisch bedingte antigene Eigenschaften des Blutes bzw. von Blutbestandteilen (Blutzellen), die eine Einteilung nach verschiedenen serologisch bestimmbaren Kriterien innerhalb des Blutgruppensystems ermöglichen

Blutkörperchen

Blutzellen (Erythrocyten, Thrombocyten und Leukocyten).

Blutkreislauf

Transportsystem des tierischen und menschlichen Körpers, das dem ständigen Umlauf der Körperflüssigkeiten (Blut, Hämolymphe) dient, um eine Versorgung der Gewebe mit Sauerstoff, Nahrungsstoffen und Signalstoffen zu gewährleisten und den Abtransport von Stoffwechselendprodukten zu sichern

Blutplasma

flüssiger Bestandteil des Blutes, in dem die Blutzellen transportiert werden

Blutplasma

Nichtzellulärer Bestandteil des Blutes.

Blutplasma, engl. blood plasma

der flüssige Anteil des Blutes, in dem die Blutzellen und Zellfragmente suspendiert sind

Blutplättchen

→ Thrombocyten

Blutplättchen

Thrombozyten

Blutserum

flüssiger Anteil des Blutes ohne siehe Gerinnungsfaktoren

Böden, engl. soils

die obersten Schichten der Erdoberfläche, in denen Pflanzen wachsen können

Bodendegradation

Bodendegradation ist eine vom Menschen verursachte dauerhafte Veränderung der Strukturen und Funktionen von Böden. Man unterscheidet zwischen physikalischer, chemischer und biotischer Degradation und verschiedenen Formen der Erosion.

Bodenfruchtbarkeit, engl. soil fertility

die Eigenschaft eines Bodens, durch entsprechende Konzentrationen an verfügbaren Pflanzennährelementen den Anbau von Pflanzen zu ermöglichen

Bodenhorizonte, engl. soil horizons

die horizontalen Schichten eines Bodenprofils; hierzu gehören Oberboden (A-Horizont), Unterboden (B-Horizont) und Ausgangsgestein, Muttergestein oder Untergrund (C-Horizont)

Bodenlösung, engl. soil solution

der wässrige Anteil des Bodens, aus dem Pflanzen gelöste mineralische Nährelemente aufnehmen

Bogengang

Ein Bestandteil des vestibulären Labyrinths im Innenohr, der die Rotation des Kopfes überträgt.

Bogengang

Bestandteil des Innenohrs. Die in den drei Raumebenen angeordneten Bogengänge mit ihren verdickten Ampullen sind die Organe des Drehsinns. Die Bogengänge sind mit Endolymphe gefüllt. Kommt es zu einer Drehbewegung des Körpers, bleibt die Endolymphe in den entsprechenden Bogengängen durch ihre Trägheit stehen, was zur Biegung der Cupulae und dadurch zur Reizung der Haarsinneszellen (Drehwahrnehmung) führt.

Bogengänge

drei mit Endolymphe gefüllte, verbundene Kanäle pro Körperseite im Gleichgewichtsorgan der Wirbeltiere; bilden in ihrer Gesamtheit das Bogengangorgan; vermitteln Drehbeschleunigungen

Bogengänge, engl. semicircular canals

drei Kanäle im Innenohr des Menschen, die Bestandteil des Gleichgewichtsorgans sind

Bogengangorgane

siehe Bogengänge des Gleichgewichtsorgangs

Bohr-Effekt, engl. Bohr effect

Veränderung der O2-Bindungskurve von Hämoglobin als Reaktion auf den pH-Wert; hat zur Folge, dass Hämoglobin bei niedrigem pH-Wert mehr O2 in die Gewebe abgibt und bei höherem pH-Wert mehr O2 über die Atemorgane aufnimmt

Booster-Immunisierung

→ sekundäre Immunisierung

Bootstrap-Analyse

Quelle: Genetik

Verfahren zur Bestimmung von Verzweigungen bei einem evolutionären Stammbaum. Vom ursprünglichen Datensatz werden sehr viele (100 bis 200) zufällig erzeugte Pseudodatensätze gleicher Größe erstellt. Dabei werden Basenpositionen des ursprünglichen Datensatzes durch willkürliches Sammeln und Weglassen so verändert, dass zufällig einzelne Positionen mehrfach vorkommen und andere wegfallen.

Bootstrap-Analyse

Quelle: Genetik

Verfahren zur Bestimmung von Verzweigungen bei einem evolutionären Stammbaum. Vom ursprünglichen Datensatz werden sehr viele (100–200) zufällig erzeugte Pseudodatensätze gleicher Größe erstellt. Dabei werden Basenpositionen des ursprünglichen Datensatzes durch willkürliches Sammeln und Weglassen so verändert, dass zufällig einzelne Positionen mehrfach vorkommen und andere wegfallen.

boreale Nadelwälder

auch Taiga; Gebiet, das sich als riesiges Band südlich der polaren Waldgrenze durch den Norden Eurasiens und Nordamerikas erstreckt und in dem ein einheitlicher Klimatyp (Klima) vorherrscht; gekennzeichnet durch lange, vielfach extrem kalte Winter und kurze Vegetationszeiten mit kühlen Sommern

Borke

"sekundäres Abschlussgewebe von Spross und Wurzel; stellt die Gesamtheit des aktiven und der ehemals aktiven Periderme dar; je nach Lage der aufeinanderfolgenden, aktiven Phellogene bilden sich unterschiedliche Borkentypen heraus, zum Beispiel Ringelborke, Schuppenborke. > Periderm"

Borke

aus abgestorbenen Korkzellen bestehender, äußerster Teil der Rinde, die vor Umwelteinflüssen schützt

Boten-RNA

Die komplementäre Abschrift eines Gens (> Transkription), die in eine Aminosäurekette übersetzt wird (> Translation). Die Abkürzung mRNA ist von „messenger-RNA“.

Bottom-up-Prozess

Wenn Ereignisse oder Reize „automatisch“ Aufmerksamkeit auf sich lenken, spricht man von Bottom-up-Prozessen. Das sind z. B. Orientierungsreaktionen auf einen Knall.

Bowman-Kapsel

Strukturbestandteil des Nierengewebes aus siehe Podocyten, das die Kapillarknäuel des Glomerulus umgibt; dient als Sammelstelle des Filtrats aus dem Glomerulus

Bowman-Kapsel, engl. Bowman’s capsule

aus Podocyten bestehender Teil eines Nephrons der Niere, das ein Knäuel von Kapillaren umgibt (den Glomerulus). Das Blut wird durch die Kapillarwände filtriert, und das Filtrat, der Primärharn, wird in der Bowman-Kapsel gesammelt.

Brackwasser

Mischwassermassen aus dem Übergangsbereich zwischen Festlandsabfluss (Süßwasser) und Meerwasser

Bradykinin

Vasoaktives Peptid, das als Folge einer Gewebeschädigung gebildet wird und als Entzündungsmediator wirkt.

Branchiostegale

Knochenserie im Zusammenhang mit dem Operculum (Kiemendeckel) bei Osteichthyes.

Brassinosteroide, engl. brassinosteroids

Klasse von Phytohormonen, die Lichtstress mindern und wachstumsfördernd auf Sprosse und Pollenschläuche wirken

braunes Fettgewebe

spezialisiertes Fettgewebe bei Säugern, das der Wärmeproduktion dient; zeichnet sich unter anderem durch zahlreiche siehe Mitochondrien und eine besonders gute Versorgung mit Blutkapillaren aus

Braunes Fettgewebe (BAT)

Quelle: Nutrigenomik

Ein hochspezialisiertes Fettgewebe, dessen Hauptfunktion die Wärmeerzeugung (Thermogenese) ist.

braunes Fettgewebe, engl. brown fat tissue

spezielles Fettgewebe bei Säugetieren, das der Wärmeerzeugung dient; enthält viele Mitochondrien und Kapillaren sowie ein Protein, das die oxidative Phosphorylierung abkoppelt

Braunfäule

durch Pilze (meist Basidiomycota) verursachter Celluloseabbau in Holz; das übrig bleibende siehe Lignin führt zu einer typischen Braunfärbung

Brechung

Die Richtungsänderung von Lichtstrahlen, die beim Übertritt von einem transparenten Medium in ein anderes auftreten kann.

Brechungsindex

Licht breitet sich im Vakuum schneller aus, als in einem Medium wie Luft oder Wasser. Das Verhältnis der Ausbreitungsgeschwindigkeiten ist der dimensionslose Brechungsindex. Je nach Anwendung können auch die Geschwindig- keiten in zwei angrenzenden Medien, z. B. bei Übergang Luft/Glas, ins Verhältnis gesetzt werden

Breitbandantikörper

Antikörper, die eine Infektion durch mehrere Virusstämme bekämpfen können, welche als Folge einer HIV-Infektion auftritt. Diese Antikörper blockieren die Bindung des Virus an CD4- und/oder Chemokincorezeptoren.

Broca-Aphasie

Eine Sprachstörung, bei der eine Person Schwierigkeiten mit der Wortfindung und dem Wiederholen von Wörtern hat, Sprache jedoch verstehen kann; auch bekannt als motorische Aphasie oder nichtflüssige Aphasie.

Broca-Areal

Bereich im Frontallappen des menschlichen Gehirns; dient der Sprachproduktion

Broca-Areal, engl. Broca’s area

eine der beiden Komponenten des Sprachzentrums des menschlichen Gehirns; im Frontallappen unmittelbar vor dem primären motorischen Cortex gelegen

Broca-Zentrum

Ein Bereich des Frontallappens des Gehirns, dessen Schädigung eng mit der Broca-Aphasie assoziiert ist.

Bronchie

Kleines Röhrchen, das mit glatter Muskulatur ausgestattet und einer Schleimhaut ausgekleidet ist. Die Bronchien sind Bestandteil der unteren Atemwege. Sie entspringen den Bronchialbäumen und verzweigen sich in die Bronchiolen.

Bronchien

Luftwege der Lunge

Bronchien (Singular: Bronchus), engl. bronchi

große Abzweigungen von der Luftröhre in die Wirbeltierlunge. Von den beiden Primärbronchien (Stammbronchien) zweigen Gruppen von Sekundärbronchien ab. Sie verzweigen sich immer weiter bis in die kleinsten Luftwege ( → Bronchiolen).

bronchienassoziiertes lymphatisches Gewebe (BALT) (bronchial-associated lymphoid tissue)

Organisiertes Lymphgewebe, das bei einigen Tieren in den Bronchien vorkommt. Erwachsene Menschen verfügen in den Atemwegen normalerweise nicht über ein solches organisiertes Lymphgewebe, aber bei einigen Kleinkindern und älteren Kindern kann es zu finden sein.

Bronchiole

Kleinstes Röhrchen, das mit glatter Muskulatur ausgestattet und einer Schleimhaut ausgekleidet ist. Die Bronchiolen sind Bestandteil der unteren Atemwege. Sie zweigen von den Bronchien ab und münden in die Alveolen.

Bronchiolen, engl. bronchioles

die kleinsten Luftwege in der Säugerlunge; die feinsten Verzweigungen der → Bronchien

Bronchokonstriktion

Verengung der Luftwege der Lunge

Brownsche Molekularbewegung

andauernde, ungeordnete Bewegung von suspendierten Teilchen, verursacht durch Stöße einzelner Moleküle des umgebenden flüssigen oder gasförmigen Mediums

Brücke

Teil des Zentralnervensystems. Schaltzentrum zwischen Groß- und Kleinhirn.

Brücke (Pons)

Der Teil des rostralen Rautenhirns, der ventral zum Kleinhirn und dem vierten Ventrikel liegt.

Brückenkerne (Nuclei pontis)

Ein Cluster von Neuronen, das als Umschaltstation Informationen aus der Großhirnrinde an die Kleinhirnrinde weiterleitet.

Brunstzyklus

Weiblicher Fruchtbarkeitszyklus, der bei den meisten nicht zu den Primaten gehörenden Säugetieren auftritt und bei dem es Phasen der Paarungsbereitschaft gibt.

Brustatmung

Aufnahme und Abgabe von Atemgasen in die Lunge, ausgelöst durch die Bewegung des Brustkorbs.

Brusthöhle, engl. thoracic cavity

der von den Rippen, den Schultern und dem Zwerchfell begrenzte Teil der Körperhöhle von Säugetieren, der Herz und Lunge enthält

Brutknospen (Bulbillen)

speziell geformte Knospen, die in den Blattachseln gebildet werden und als Ausbreitungskörper der vegetativen, ungeschlechtlichen Vermehrung dienen

Brutkörper (Gemmae)

Ausbreitungseinheiten, die der vegetativen, ungeschlechtlichen Vermehrung dienen

Bruton-Syndrom

→ X-gekoppelte Agammaglobulinämie

Bruton-Tyrosinkinase (Btk)

Tyrosinkinase aus der Tec-Familie, die für die Signalübertragung von B-Zellen von Bedeutung ist. Btk ist bei der humanen Immunschwächekrankheit → X-gekoppelte Agammaglobulinämie mutiert.

Bruttoprimärproduktion

die gesamte organische Substanz (siehe Biomasse), die von Pflanzen unter Verwertung von Strahlungsenergie in der Photosynthese aus anorganischem Substrat gebildet wird

Bruttoprimärproduktion, engl. gross primary production

die Gesamtmenge an Kohlenstoff, der von den Primärproduzenten eines Ökosystems fixiert wird (vgl. → Nettoprimärproduktion)

Bulbourethraldrüsen, engl. bulbourethal glands

paarige sekretorische Geschlechtsdrüsen bei männlichen Säugetieren; produzieren kleine Mengen eines schleimigen alkalischen Sekrets, das dazu beiträgt, das saure Milieu in der Harnröhre zu neutralisieren und diese zu befeuchten, um den Durchfluss der Samenflüssigkeit zu erleichtern

Bulbus arteriosus, engl. bulbus arteriosus

die letzte Kammer des Herzens von Fischen

Bulbus olfactorius

Siehe Riechkolben.

Bulbus olfactorius, engl. olfactory bulb

Struktur im Vorderhirn (Prosencephalon) von Wirbeltieren, die Informationen von den Geruchsrezeptorneuronen erhält und verarbeitet

Bulimia nervosa

Eine psychische Störung, die durch starke, unkontrollierte Essattacken gefolgt von Kompensationsverhalten wie herbeigeführtem Erbrechen gekennzeichnet ist.

Bündel

Eine Ansammlung von Axonen, die nebeneinanderliegen, aber nicht zwangsläufig denselben Ursprung und dasselbe Ziel haben müssen.

Bündelscheidenzellen

Gewebezellen in Pflanzen, welche die siehe Leitbündel umgeben

Bündelscheidenzellen, engl. bundle sheath cells

Gewebebestandteil, der die Gefäße von Pflanzen umgibt

Burnout im Leistungssport

Im Leistungssport wird Burnout als multidimensionales Konstrukt verstanden. Die zentralen Dimensionen sind: a) emotionale und physische Erschöpfung, b) ein subjektives Gefühl des Versagens bzw. der Unzulänglichkeit im Sport, und c) eine Abwertung der Bedeutung und Sinnhaftigkeit des (Leistungs-)Sports.

Bursa Fabricii

Lymphatisches Organ der Hühner, das mit dem Darm assoziiert ist und in dem sich die B-Lymphocyten entwickeln.

Bürstensaum

fadenförmige Zellfortsätze resorptiver Epithelzellen

Büschelwurzelsystem, engl. fibrous root system

für Monokotylen typisches Wurzelsystem aus zahlreichen dünnen Adventivwurzeln, die alle ungefähr den gleichen Durchmesser aufweisen (Gegensatz zu → Pfahlwurzelsystem)

Buttersäure (Butyrat)

Kurzkettige Fettsäure, die beim anaeroben Abbau von Kohlenhydraten durch die kommensalen Bakterien im Darm in großer Menge gebildet wird und die Körperzellen auf verschiedene Weise beeinflusst. Butyrat dient den Enterocyten als Energiequelle und fungiert als Inhibitor der Histon-Deacetylasen.

Überempfindlichkeitsreaktionen

→ Hypersensitivitätsreaktionen

Übergangszustand, engl. transition state

der reaktive Zustand des Substrats in einer enzymkatalysierten Reaktion nach ausreichender Zufuhr von Energie (Aktivierungsenergie), damit die Reaktion in Gang kommt

Übergewicht

Als ein Kriterium für Übergewicht gilt der sogenannte Body-Mass-Index (BMI), der sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat errechnet. Wer einen BMI zwischen 25 und 29,9 hat, ist übergewichtig, bei Werten von 30 oder höher spricht man von Fettleibigkeit oder Adipositas.

Übergipfelung, engl. overtopping

Wuchsform bei Pflanzen, bei der im Zuge einer gabeligen Verzweigung einer der Zweige kräftiger wird und den anderen überragt (Differenzierung in Haupt- und Seitentriebe)

Überlebenskurve, engl. survivorship curve

grafische Darstellung der Anzahl von Individuen einer hypothetischen Kohorte von gewöhnlich 1000 Individuen, welche die einzelnen Lebenstadien überleben (Überlebenswahrscheinlichkeit, Ix). Es gibt drei generelle Kurvenverläufe, bezeichnet als Typ I, Typ II und Typ III.

Überlebenswahrscheinlichkeit (Ix), engl. survivorship

bei der Erstellung von Lebenstafeln der Anteil von Individuen einer Kohorte, die zu einem bestimmten Zeitpunkt (Zeitpunkt x) noch am Leben sind

Überschreitungswahrscheinlichkeit

Diese Wahrscheinlichkeit, der P-Wert, wird aus der Stichprobe berechnet und beschreibt, wie wahrscheinlich es ist, das beobachtete Ergebnis eines Versuchs zu erhalten, wenn die Nullhypothese wahr ist. Der P-Wert wird mit dem Signifikanzniveau ? (> G) verglichen und entscheidet über die Annahme (P ? ?) oder Ablehnung (P < ?) der Nullhypothese.

Übertragener Schmerz

Schmerz, der an einer anderen Stelle als seinem Ursprungsort wahrgenommen wird. Die Aktivierung des Nozizeptors in viszeralen Organen wird typischerweise wahrgenommen, als käme der Schmerz von der Haut oder von Skelettmuskeln.

Überträger/in

Ein Individuum, das ein auffälliges Merkmal nicht ausprägt, obwohl es die genetische Veranlagung dafür besitzt und diese an seine Nachkommen weitergeben kann.

Übertrainingssyndrom

Quelle: Sport

Durch zu hohe Gesamtbelastung und zu geringe Regeneration über längere Zeiträume kommt es zu einer dauerhaften Erschöpfung, die auch nach längeren Regenerationsphasen nicht oder kaum zurückgeht. Neben dem Training sind oft außersportliche Stressoren beteiligt.

„bottleneck effect“

Eine Population erfährt eine drastische Reduzierung ihrer Populationsgröße, was auch eine beträchtliche Verminderung der genetischen Variabilität nach sich zieht. Nur wenige Individuen erhalten die Population und die ursprüngliche genetische Variabilität wird dadurch erheblich reduziert. Nach dem Durchlaufen eines Flaschenhalses bestimmen insbesondere Zufallseffekte, aber auch Selektion den neuen Evolutionsweg einer Population („bottleneck effect“).