Inhalt
- Kapitel 1: Einführung in die Biomechanik der Sportarten
- Kapitel 2: Physikalische Grundlagen
- Kapitel 3: Biomechanische Messverfahren
- Kapitel 4: Gehen, Laufen, Sprint und Hürdenlauf
- Kapitel 5: Sprünge
- Kapitel 6: Würfe
Kapitel 1: Einführung in die Biomechanik der Sportarten
Zu Beginn des Kapitels wird die Wissenschaftsdisziplin Sportbiomechanik vorgestellt. Dabei wird auch ihre Stellung und Bedeutung innerhalb der Sportwissenschaft erläutert. Der zweite Teil des Kapitels befasst sich vordergründig mit der historischen Entwicklung der Biomechanik im Allgemeinen und der Sportbiomechanik im Besonderen. Die wichtigsten Highlights werden im Kontext mit den gesellschaftlichen Gegebenheiten präsentiert. Dabei werden Bezüge sowohl zur Entwicklung der industriellen Messtechnik als auch zur politischen Situation hergestellt, denn gerade die Sportbiomechanik hat zu Beginn ihrer Entstehung vor allem von hohen Subventionen im sozialistischen Weltsystem profitiert.
Kapitel 2: Physikalische Grundlagen
Sportbiomechanische Analysen basieren weitgehend auf der Anwendung physikalischer Gegebenheiten auf sportliche Bewegungen. Dabei steht die klassische Mechanik im Vordergrund. Das Kapitel behandelt die wichtigsten Verknüpfungen von kinematischen und dynamischen Messgrößen. Mechanische Grundkenntnisse sind eine wichtige Voraussetzung für das Verständnis, wie Bewegungsanalysen funktionieren und wie man Messgrößen auf der Basis physikalischer Zusammenhänge ineinander überführen kann. Neben der Betrachtung von Kinematik, Dynamik samt Energie und Leistung wird ein besonderer Fokus auf Kraftwirkungen gerichtet, die bei der Interaktion von Sportlern mit ihrer Umgebung auftreten.
Kapitel 3: Biomechanische Messverfahren
Eine wichtige Aufgabe der Sportbiomechanik ist die Quantifizierung von Bewegungsmerkmalen auf der Basis von kinematischen, dynamischen oder physiologischen Messgrößen. Schwerpunkt dieses Kapitels ist die Vorstellung der aktuell in der Praxis von Bewegungsanalysen gängigen Messverfahren samt der Methodik, wie man von den Messgrößen zu Leistungsparametern kommt. Die vergleichende Betrachtung von Messsystemen soll dem Leser Vor- und Nachteile verschiedener Verfahren aufzeigen und ihm dabei helfen, für spezielle Bewegungsanalysen geeignete Messkonfigurationen zusammenzustellen. In diesem Zusammenhang wird auch ein Blick auf Messkonzepte geworfen, die noch nicht ausgereift sind aber möglicherweise eine gute Perspektive in der näheren Zukunft haben.
Kapitel 4: Gehen, Laufen, Sprint und Hürdenlauf
Anhand der Analyse von einfachen Bewegungen wie Gehen und Laufen werden die Basics biomechanischer Leistungsdiagnostik auf der Grundlage der kinematischen und dynamischen Vermessung von Bewegungen anschaulich und für den Laser nachvollziehbar demonstriert. Ein Schwerpunkt des Kapitels ist die Präsentation von Beispieldatensätzen von Bewegungsanalysen von Sprintern und Hürdenläufern samt der Vorstellung biomechanischer Kennwerte.
Kapitel 5: Sprünge
Am Anfang dieses Kapitels steht die Erläuterung grundlegender Mechanismen von Sprungbewegungen. Darauf aufbauend werden Leistungsanalysen im Weitsprung, Dreisprung, Hochsprung und im Stabhochsprung von Topathleten präsentiert. Dabei lernt der Leser, ausgehend vom Messaufbau und der Erfassung und Verarbeitung von Primärdaten, wie Leistungsparameter in den leichtathletischen Sprungdisziplinen erhoben und interpretiert werden. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei dem Behindertenleistungssport und hier speziell der Behandlung von Sprung- und Sprintleistungen, die mit Prothesen erbracht werden, gewidmet. Ein Abschnitt dieses Kapitels befasst sich mit der Analyse und Bewertung von Vertikalsprüngen, die oft als Testbasis zur Sprungkraftmessung in verschiedenen Sportarten herangezogen werden.
Kapitel 6: Würfe
Ausgehend von den mechanischen Grundlagen der Wurfphysik werden die Wurfdisziplinen der Leichtathletik (Speerwurf, Diskuswurf, Hammerwurf und Kugelstoß) eingehend aus biomechanischer Perspektive behandelt. Dabei wird jeweils erklärt, wie die Disziplinen funktionieren und welche Strategien es jeweils zur Maximierung der Wurfweite gibt. Beim Speerwurf und beim Diskuswurf werden zudem grundlegende Mechanismen der Flugphysik erklärt, so dass der Leser über die Wirkung von Gerätlage und Eigenrotation in den entscheidenden Phasen des Fluges informiert wird. Ein Scherpunkt dieses Kapitels ist der Einsatz von Inertialsensoren (IMUs) als Tool zur Schnellinformation bei der Leistungsdiagnostik der leichtathletischen Würfe. Die Verfahren hierzu werden eingehend an Messbeispielen von Spitzenwerfern demonstrieret.