Teil I Einführung in die Immunologie und die angeborene Immunität
Kapitel 1: Grundbegriffe der Immunologie
Kapitel 2: Die angeborene Immunität
Kapitel 3: Die induzierten Reaktionen der angeborenen Immunität
Teil II Die Erkennung von Antigenen
Kapitel 4: Antigenerkennung durch B-Zell- und T-Zell-Rezeptoren
Kapitel 5: Die Entstehung von Antigenrezeptoren in Lymphocyten
Kapitel 6: Wie Antigene den T-Lymphocyten präsentiert werden
Teil III Die Entstehung des Rezeptorrepertoires von reifen Lymphocyten
Kapitel 7: Signalgebung durch Rezeptoren des Immunsystems
Kapitel 8: Die Entwicklung der B- und T-Lymphocyten
Teil IV Die adaptive Immunantwort
Kapitel 9: Die T-Zell-vermittelte Immunität
Kapitel 10: Die humorale Immunantwort
Kapitel 11: Die Dynamik der angeborenen und adaptiven Immunantwort
Kapitel 12: Das mucosale Immunsystem
Teil V Das Immunsystem bei Gesundheit und Krankheit
Kapitel 13: Das Versagen der Immunantwort
Kapitel 14: Allergien und allergische Erkrankungen
Kapitel 15: Autoimmunität und Transplantation
Kapitel 16: Die gezielte Beeinflussung der Immunantwort
Teil VI Anhänge
Teil I Einführung in die Immunologie und die angeborene Immunität
Kapitel 1: Grundbegriffe der Immunologie
1.1 Der Ursprung der Immunzellen bei den Wirbeltieren
1.2 Grundlagen der angeborenen Immunität
- Kommensale Organismen verursachen beim Wirt nur geringe Schäden, während Krankheitserreger durch verschiedene Mechanismen Gewebe zerstören
- Anatomische und chemische Barrieren bilden die erste Abwehrlinie gegen Krankheitserreger
- Das Immunsystem wird durch Entzündungsinduktoren aktiviert, die das Auftreten von Krankheitserregern oder Gewebeschäden anzeigen
- Die myeloische Zelllinie umfasst die meisten Zellen des angeborenen Immunsystems
- Sensorzellen exprimieren Mustererkennungsrezeptoren, die an einer ersten Unterscheidung zwischen körpereigen und nicht körpereigen beteiligt sind
- Sensorzellen lösen Entzündungsreaktionen aus, indem sie Mediatoren wie Chemokine und Cytokine freisetzen
- Die Lymphocyten der angeborenen Immunität und die natürlichen Killerzellen sind Effektorzellen, die mit lymphatischen Zelllinien des adaptiven Immunsystems übereinstimmende Merkmale besitzen
1.3 Grundlagen der adaptiven Immunität
- Die Wechselwirkung von Antigenen mit ihren Antigenrezeptoren veranlasst die Lymphocyten, Effektor- und Gedächtnisfunktionen auszuführen
- Antikörper und T-Zell-Rezeptoren bestehen aus konstanten und variablen Regionen, die jeweils für bestimmte Funktionen zuständig sind
- Antikörper und T-Zell-Rezeptoren erkennen Antigene auf grundlegend unterschiedliche Weise
- Die Gene der Antigenrezeptoren werden durch somatische Genumlagerungen von unvollständigen Gensegmenten neu zusammengesetzt
- Lymphocyten werden durch Antigene aktiviert, wobei Klone antigenspezifischer Zellen entstehen, die für die adaptive Immunität verantwortlich sind
- Lymphocyten mit autoreaktiven Rezeptoren werden normalerweise während der Entwicklung beseitigt oder in ihrer Funktion inaktiviert
- Lymphocyten reifen im Knochenmark oder im Thymus und sammeln sich dann überall im Körper in den Lymphgeweben
- Adaptive Immunreaktionen werden in den sekundären lymphatischen Geweben durch Antigene und antigenpräsentierende Zellen ausgelöst
- Lymphocyten treffen in den peripheren lymphatischen Organen auf Antigene und reagieren darauf
- Die Schleimhäute besitzen spezialisierte Immunstrukturen, die Reaktionen auf Kontakte mit Mikroorganismen aus der Umgebung steuern
- Lymphocyten, die durch ein Antigen aktiviert wurden, proliferieren in den peripheren lymphatischen Organen und erzeugen dadurch Effektorzellen und das immunologische Gedächtnis
1.4 Effektormechanismen der Immunität
- Den angeborenen Immunreaktionen stehen zur Abwehr der verschiedenen Typen von Krankheitserregern mehrere Effektormodule zur Auswahl
- Antikörper richten sich gegen extrazelluläre Krankheitserreger und ihre toxischen Produkte
- T-Zellen steuern die zellvermittelte Immunität und regulieren die B-Zell-Reaktionen auf die meisten Antigene
- Angeborene und erworbene Defekte des Immunsystems führen zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen
- Kenntnisse über die adaptive Immunantwort sind wichtig für die Bekämpfung von Allergien, Autoimmunkrankheiten und der Abstoßung von transplantierten Organen
- Impfung ist die wirksamste Methode, Infektionskrankheiten unter Kontrolle zu bringen
Kapitel 2: Die angeborene Immunität
2.1 Anatomische Barrieren und erste chemische Abwehrmechanismen
- Infektionskrankheiten werden durch verschiedene Organismen verursacht, die sich in ihrem Wirt vermehren
- Die Epitheloberflächen des Körpers bilden die erste Barriere gegen Infektionen
- Um einen Infektionsherd im Körper bilden zu können, müssen Erreger die angeborenen Abwehrmechanismen des Wirtes überwinden
- Epithelzellen und Phagocyten produzieren verschiedene Arten von antimikrobiellen Proteinen
2.2 Das Komplementsystem und die angeborene Immunität
- Das Komplementsystem erkennt Merkmale von mikrobiellen Oberflächen und markiert diese durch Einhüllen in C3b für die Zerstörung
- Der Lektinweg basiert auf löslichen Rezeptoren, die Oberflächen von Mikroorganismen erkennen und daraufhin die Komplementkaskade auslösen
- Der klassische Komplementweg wird durch Aktivierung des C1-Komplexes ausgelöst und ist zum Lektinweg homolog
- Die Aktivierung des Komplementsystems beschränkt sich größtenteils auf die Oberfläche, an der die Initiation erfolgte
- Der alternative Komplementweg ist eine Verstärkerschleife für die Bildung von C3b, die in Gegenwart von Krankheitserregern durch Properdin beschleunigt wird
- Membran- und Plasmaproteine, die die Bildung und Stabilität der C3-Konvertase regulieren, bestimmen das Ausmaß der Komplementaktivierung unter verschiedenen Bedingungen
- Das Komplementsystem hat sich schon früh in der Evolution der vielzelligen Organismen entwickelt
- Die oberflächengebundene C3-Konvertase lagert große Mengen von C3b-Fragmenten an der Oberfläche von Krankheitserregern ab und erzeugt die C5-Konvertase
- Rezeptoren für gebundene Komplementproteine vermitteln die Aufnahme von komplementmarkierten Krankheitserregern durch die Phagocyten
- Die kleinen Peptidfragmente einiger Komplementproteine können eine lokale Entzündungsreaktion auslösen
- Die terminalen Komplementproteine polymerisieren und bilden Poren in Membranen, die bestimmte Pathogene töten können
- Komplementregulatorische Proteine steuern alle drei Reaktionswege der Komplementaktivierung und schützen den Körper vor deren zerstörerischen Effekten
- Krankheitserreger produzieren verschiedene Arten von Proteinen, die die Komplementaktivierung blockieren können
Kapitel 3: Die induzierten Reaktionen der angeborenen Immunität
3.1 Mustererkennung durch Zellen des angeborenen Immunsystems
- Nach dem Eindringen in das Gewebe werden viele Mikroorganismen von Phagocyten erkannt, aufgenommen und getötet
- G-Protein-gekoppelte Rezeptoren auf Phagocyten verknüpfen die Erkennung von Mikroorganismen mit einer erhöhten Effizienz beim Abtöten dieser Mikroorganismen in der Zelle
- Durch das Erkennen von Mikroorganismen und bei Gewebeschäden kommt es zu einer Entzündungsreaktion
- Die Toll-like-Rezeptoren bilden ein schon lange bestehendes Erkennungssystem für Krankheitserreger
- Die Toll-like-Rezeptoren werden durch viele verschiedene pathogenassoziierte molekulare Muster aktiviert
- TLR-4 erkennt bakterielle Lipopolysaccaride, die an die körpereigenen akzessorischen Proteine MD-2 und CD14 gebunden sind
- TLRs aktivieren die Transkriptionsfaktoren NFκB, AP-1 und IRF, wodurch die Expression von inflammatorischen Cytokinen und Typ-I-Interferonen ausgelöst wird
- Die NOD-like-Rezeptoren sind intrazelluläre Sensoren für bakterielle Infektionen und Zellschäden
- NLRP-Proteine reagieren auf eine Infektion oder eine Zellschädigung mit der Bildung eines Inflammasoms, was zum Zelltod und zu einer Entzündung führt
- Die RIG-I-like-Rezeptoren erkennen virale RNA im Cytoplasma und aktivieren MAVS, sodass es zur Produktion von Typ-I-Interferonen und proinflammatorischen Cytokinen kommt; Cytosolische DNA-Sensoren vermitteln ihre Signale über STING, was zur Produktion von Typ-I-Interferonen führt
- Die Aktivierung von angeborenen Sensoren der Makrophagen und dendritischen Zellen führt zu Veränderungen der Genexpression, die weitreichende Auswirkungen auf die Immunantwort haben
- Bei Drosophila erfolgen die Signale der Toll-Rezeptoren stromabwärts einer eigenen Gruppe von Molekülen zur Erkennung von Pathogenen
- Die TLR- und NOD-Gene haben sich bei den Wirbellosen und bei einigen primitiven Chordata stark diversifiziert
3.2 Induzierte angeborene Reaktionen auf eine Infektion
- Cytokine und ihre Rezeptoren bilden eigene Familien strukturell verwandter Proteine
- Cytokinrezeptoren der Hämatopoetinfamilie sind mit Tyrosinkinasen der JAK-Familie assoziiert, die STAT-Transkriptionsfaktoren aktivieren
- Chemokine, die von Makrophagen und dendritischen Zellen freigesetzt werden, locken Zellen zu Infektionsherden
- Zelladhäsionsmoleküle steuern bei einer Entzündungsreaktion die Wechselwirkung zwischen Leukocyten und Endothelzellen
- Neutrophile Zellen sind die ersten Zellen, welche die Blutgefäßwand durchqueren und in Entzündungszonen eindringen
- TNF-α ist ein wichtiges Cytokin, das die lokale Eindämmung von Infektionen aktiviert, aber bei systemischer Freisetzung einen Schock verursacht
- Von Phagocyten freigesetzte Cytokine aktivieren die Akute-Phase-Reaktion
- Durch eine Virusinfektion induzierte Interferone tragen auf verschiedene Weise zur Immunabwehr bei
- Verschiedene Arten von angeborenen lymphatischen Zellen besitzen in der frühen Infektionsphase eine Schutzfunktion
- NK-Zellen werden durch Typ-I-Interferone und durch Cytokine von Makrophagen aktiviert
- NK-Zellen exprimieren aktivierende und inhibitorische Rezeptoren, durch die sie zwischen gesunden und infizierten Zellen unterscheiden können
- NK-Zell-Rezeptoren gehören zu verschiedenen Strukturfamilien: KIR, KLR und NCR
- NK-Zellen exprimieren aktivierende Rezeptoren, die Liganden erkennen, welche von infizierten Zellen oder Tumorzellen präsentiert werden
Teil II Die Erkennung von Antigenen
Kapitel 4: Antigenerkennung durch B-Zell- und T-Zell-Rezeptoren
4.1 Die Struktur eines typischen Antikörpermoleküls
- IgG-Antikörper bestehen aus vier Polypeptidketten
- Die schweren und leichten Ketten der Immunglobuline setzen sich aus konstanten und variablen Regionen zusammen
- Alle Domänen eines Immunglobulinmoleküls besitzen eine ähnliche Struktur
- Das Antikörpermolekül lässt sich leicht in funktionell unterschiedliche Fragmente spalten
- Durch die Gelenkregion ist das Immunglobulinmolekül für die Bindung vieler Antigene ausreichend beweglich
4.2 Die Wechselwirkung des Antikörpermoleküls mit einem spezifischen Antigen
- Bestimmte Bereiche mit hypervariabler Sequenz bilden die Antigenbindungsstelle
- Antikörper binden Antigene durch Kontakte mit Aminosäuren in den CDRs, die zur Größe und Form des Antigens komplementär sind
- Antikörper binden mithilfe nichtkovalenter Kräfte an strukturell passende Bereiche auf den Oberflächen von Antigenen
- Die Wechselwirkung zwischen einem Antikörper und dem vollständigen Antigen wird durch sterische Blockaden beeinflusst
- Einige Spezies erzeugen Antikörper mit alternativen Strukturen
4.3 Die Antigenerkennung durch T-Zellen
- Das TCR-α:β-Heterodimer ähnelt dem Fab-Fragment eines Immunglobulins
- T-Zell-Rezeptoren erkennen ein Antigen in Form eines Komplexes aus einem fremden Peptid und einem daran gebundenen MHC-Molekül
- Es gibt zwei Klassen von MHC-Molekülen mit unterschiedlichem Aufbau der Untereinheiten, aber ähnlichen dreidimensionalen Strukturen
- Peptide werden fest an MHC-Moleküle gebunden und dienen auch der Stabilisierung des MHC-Moleküls auf der Zelloberfläche
- MHC-Klasse-I-Moleküle binden die beiden Enden von kurzen, acht bis zehn Aminosäuren langen Peptiden
- Die Länge der Peptide, die von MHC-Klasse-II-Molekülen gebunden werden, ist nicht beschränkt
- Die Kristallstrukturen mehrerer Peptid:MHC:T-Zell-Rezeptor-Komplexe zeigen eine ähnliche Orientierung des T-Zell-Rezeptors in Bezug auf den Peptid:MHC-Komplex
- Für eine effektive Immunantwort auf Antigene sind die T-Zell-Oberflächenproteine CD4 und CD8 notwendig, die mit MHC-Molekülen in direkten Kontakt treten
- Die beiden Klassen von MHC-Molekülen werden auf Zellen unterschiedlich exprimiert
- Eine bestimmte Untergruppe von T-Zellen trägt einen alternativen Rezeptor aus einer γ- und einer δ-Kette
Kapitel 5: Die Entstehung von Antigenrezeptoren in Lymphocyten
5.1 Primäre Umlagerung von Immunglobulingenen
- In den Vorläufern der antikörperproduzierenden Zellen werden Immunglobulingene neu geordnet
- Durch die somatische Rekombination separater Gensegmente entstehen die vollständigen Gene für eine variable Region
- Jeder Immunglobulinlocus besteht aus vielen hintereinanderliegenden V-Gen-Segmenten
- Die Umlagerung der V-, D- und J-Gen-Segmente wird durch flankierende DNA-Sequenzen gesteuert
- An der Reaktion, die V-, D- und J-Gen-Segmente rekombiniert, sind sowohl lymphocytenspezifische als auch ubiquitäre DNA-modifizierende Enzyme beteiligt
- Für die Erzeugung der Immunglobulinvielfalt gibt es vier grundlegende Mechanismen
- Die mehrfachen ererbten Gensegmente werden in verschiedenen Kombinationen verwendet
- Unterschiede beim Einfügen und Entfernen von Nucleotiden an den Verbindungsstellen zwischen den Gensegmenten tragen zur Vielfalt in der dritten hypervariablen Region bei
5.2 Die Umlagerung der Gene von T-Zell-Rezeptoren
- Die Loci von T-Zell-Rezeptoren sind ähnlich angeordnet wie die Loci der Immunglobuline und werden mithilfe derselben Enzyme umgelagert
- Bei den T-Zell-Rezeptoren ergibt sich die Vielfalt durch die dritte hypervariable Region
- γ:δ-T-Zell-Rezeptoren entstehen ebenfalls durch Genumlagerung
5.3 Strukturvarianten der konstanten Immunglobulinregionen
- Die Isotypen der Immunglobuline unterscheiden sich in der Struktur der konstanten Regionen ihrer schweren Ketten
- Die konstanten Regionen der Antikörper sind für die funktionelle Spezialisierung verantwortlich
- IgM und IgD stammen von demselben Prä-mRNA-Transkript ab und werden auf der Oberfläche von reifen B-Zellen exprimiert
- Die membrandurchspannende und die sezernierte Form der Immunglobuline stammen von verschiedenen Transkripten für die schwere Kette
- IgM und IgA können Polymere bilden, indem sie mit der J-Kette interagieren
5.4 Die Evolution der adaptiven Immunantwort
- Einige Wirbellose produzieren ein ausgesprochen vielfältiges Repertoire an Immunglobulingenen
- Agnatha verfügen über ein erworbenes Immunsystem, das eine somatische Genumlagerung zur Erzeugung von Rezeptordiversität aus LRR-Domänen einsetzt
- Die RAG-abhängige erworbene Immunität, die auf einem vielfältigen Repertoire an immunglobulinartigen Genen basiert, trat plötzlich bei den Knorpelfischen auf
- Unterschiedliche Spezies schaffen Immunglobulinvielfalt auf unterschiedliche Weise
- Knorpelfische haben α:β- und γ:δ-T-Zell-Rezeptoren
- Auch MHC-Klasse-I und -Klasse-II-Moleküle treten erstmals in Knorpelfischen auf
Kapitel 6: Wie Antigene den T-Lymphocyten präsentiert werden
6.1 Die Erzeugung von Liganden der α:β-T-Zell-Rezeptoren
- Die Antigenpräsentation dient dazu, T-Effektorzellen zu „bewaffnen“ und ihre Effektorfunktionen anzuregen, sodass sie infizierte Zellen angreifen
- Das Proteasom erzeugt im Cytosol Peptide aus ubiquitinierten Proteinen
- Peptide werden von TAP aus dem Cytosol in das endoplasmatische Reticulum transportiert und vor der Bindung an MHC-Klasse-I-Moleküle prozessiert
- Neu synthetisierte MHC-Klasse-I-Moleküle werden im endoplasmatischen Reticulum zurückgehalten, bis sie Peptide binden
- Dendritische Zellen präsentieren exogene Proteine durch eine Kreuzpräsentation auf MHC-Klasse-I-Molekülen, um CD8-T-Zellen zu aktivieren
- Peptid:MHC-Klasse-II-Komplexe entstehen in angesäuerten endocytotischen Vesikeln aus Proteinen, die durch Endocytose, Phagocytose und Autophagie aufgenommen wurden
- Die invariante Kette dirigiert neu synthetisierte MHC-Klasse-II-Moleküle zu angesäuerten intrazellulären Vesikeln
- Die spezialisierten MHC-Klasse-II-ähnlichen Moleküle HLA-DM und HLA-DO regulieren den Austausch des CLIP-Fragments mit anderen Peptiden
- In dendritischen Zellen kommt es nach ihrer Aktivierung zum Abbruch der Antigenprozessierung, wenn die Expression der MARCH-1-E3-Ligase abnimmt
6.2 Der Haupthistokompatibilitätskomplex und seine Funktionen
- Gene im MHC codieren viele Proteine, die an der Prozessierung und Präsentation von Antigenen beteiligt sind
- Die Proteinprodukte von MHC-Klasse-I- und -Klasse-II-Genen sind hoch polymorph
- Der MHC-Polymorphismus beeinflusst die Antigenerkennung durch T-Zellen über die Regulation der Peptidbindung und der Kontakte zwischen T-Zell-Rezeptor und MHC-Molekül
- Alloreaktive T-Zellen, die Nichtselbst-MHC-Moleküle erkennen, sind sehr verbreitet
- Viele T-Zellen reagieren auf Superantigene
- Der MHC-Polymorphismus erweitert das Spektrum von Antigenen, auf die das Immunsystem reagieren kann
6.3 Die Erzeugung von Liganden für nichtkonventionelle Untergruppen der T-Zellen
- Eine Reihe von Genen mit speziellen Immunfunktionen liegt ebenfalls im MHC
- Spezialisierte MHC-Klasse-I-Moleküle agieren als Liganden zur Aktivierung und Hemmung von NK-Zellen und bestimmten nichtkonventionellen T-Zellen
- Proteine der CD1-Familie der MHC-Klasse-I-ähnlichen Moleküle präsentieren den invarianten NKT-Zellen mikrobielle Lipide
- Das nichtklassische MHC-Klasse-I-Molekül MR1 präsentiert den MAIT-Zellen Stoffwechselprodukte der Folsäure
- γ:δ-T-Zellen können eine Reihe verschiedener Liganden erkennen
Teil III Die Entstehung des Rezeptorrepertoires von reifen Lymphocyten
Kapitel 7: Signalgebung durch Rezeptoren des Immunsystems
7.1 Allgemeine Prinzipien der Signalübertragung und -weiterleitung
- Transmembranrezeptoren wandeln extrazelluläre Signale in intrazelluläre biochemische Ereignisse um
- Die intrazelluläre Signalübertragung erfolgt häufig über große Signalkomplexe aus vielen Proteinen
- In vielen Signalwegen fungieren kleine G-Proteine als molekulare Schalter
- Signalproteine werden durch eine Reihe verschiedener Mechanismen zur Membran gelenkt
- Posttranslationale Modifikationen können Signalreaktionen aktivieren oder blockieren
- Die Aktivierung bestimmter Rezeptoren führt zur Produktion von kleinen Second-Messenger-Molekülen
7.2 Signale der Antigenrezeptoren und die Aktivierung von Lymphocyten
- Antigenrezeptoren bestehen aus variablen antigenbindenden Ketten, die mit invarianten akzessorischen Ketten verknüpft sind, die die Signalfunktion des Rezeptors übernehmen
- Die Antigenerkennung durch den T-Zell-Rezeptor und seine Corezeptoren führt zu einem Signal durch die Plasmamembran, das weitere Signale auslöst
- Die Antigenerkennung durch den T-Zell-Rezeptor und seine Corezeptoren führt zur Phosphorylierung von ITAM-Sequenzen durch Kinasen der Src-Familie und erzeugt so das erste intrazelluläre Signal einer Signalkaskade
- Phosphorylierte ITAM-Sequenzen rekrutieren und aktivieren die Tyrosinkinase ZAP-70
- ITAM-Sequenzen kommen auch in anderen Rezeptoren auf Leukocyten vor, die Signale zur Zellaktivierung aussenden
- Die aktivierte Kinase ZAP-70 phosphoryliert Gerüstproteine und stimuliert die Aktivierung der PI-3-Kinase
- Die aktivierte PLC-γ erzeugt die Second Messenger Diacylglycerin und Inositoltrisphosphat, was zur Aktivierung von Transkriptionsfaktoren führt
- Ca2+ aktiviert den Transkriptionsfaktor NFAT
- Die Aktivierung von Ras stimuliert die mitogenaktivierte Proteinkinase (MAPK), die als Schaltstelle fungiert, und induziert die Expression des Transkriptionsfaktors AP-1
- Proteinkinase C aktiviert die Transkriptionsfaktoren NFκB und AP-1
- Die Aktivierung der PI-3-Kinase bewirkt über die Serin/Threonin-Kinase Akt eine Hochregulation der zellulären Stoffwechselwege
- Signale von T-Zell-Rezeptoren führen zu einer stärkeren, durch Integrine vermittelte Zelladhäsion
- T-Zell-Rezeptor-Signale induzieren die Umstrukturierung des Cytoskeletts durch Aktivierung der kleinen GTPase Cdc42
- Die Signalgebung durch den B-Zell-Rezeptor ähnelt im Prinzip der Signalgebung durch den T-Zell-Rezeptor, aber einige Komponenten sind nur für B-Zellen spezifisch
7.3 Costimulierende und inhibitorische Rezeptoren beeinflussen die Signalgebung der Antigenrezeptoren bei T- und B-Lymphocyten
- Das Oberflächenprotein CD28 ist ein notwendiger costimulierender Rezeptor für die Aktivierung naiver T-Zellen
- Die maximale Aktivierung der PLC-γ, die für die Aktivierung von Transkriptionsfaktoren wichtig ist, erfordert costimulierende Signale, die von CD28 induziert werden
- Proteine der TNF-Rezeptor-Superfamilie verstärken die Aktivierung der B- und T-Zellen
- Inhibitorische Rezeptoren auf den Lymphocyten schwächen Immunantworten ab, indem sie die costimulierenden Signalwege stören
- Inhibitorische Rezeptoren auf den Lymphocyten schwächen Immunantworten ab, indem sie Protein und Lipidphosphatasen mobilisieren
Kapitel 8: Die Entwicklung der B- und T-Lymphocyten
8.1 Entwicklung der B-Lymphocyten
- Lymphocyten stammen von hämatopoetischen Stammzellen im Knochenmark ab
- Die Entwicklung der B-Zellen beginnt mit der Umlagerung des Locus für die schwere Kette
- Der Prä-B-Zell-Rezeptor prüft, ob eine vollständige schwere Kette produziert wurde, und gibt das Signal für den Übergang von der Pro-B-Zelle zum Stadium der Prä-B-Zelle
- Signale des Prä-B-Zell-Rezeptors blockieren weitere Umlagerungen des Locus für die schwere Kette und erzwingen einen Allelausschluss
- In Prä-B-Zellen wird der Locus der leichten Kette umgelagert und ein Zelloberflächenimmunglobulin exprimiert
- Unreife B-Zellen werden auf Autoreaktivität geprüft, bevor sie das Knochenmark verlassen
- Lymphocyten, die in der Peripherie zum ersten Mal mit einer ausreichenden Menge an Autoantigenen in Kontakt kommen, werden vernichtet oder inaktiviert
- Unreife B-Zellen, die in der Milz ankommen, werden rasch umgesetzt und benötigen Cytokine und positive Signale über den B-Zell-Rezeptor, um heranreifen und langfristig überleben zu können
- B1-Zellen sind eine Untergruppe der angeborenen Lymphocyten, die in einer frühen Entwicklungsphase entstehen
8.2 Entwicklung der T-Zellen
- Vorläufer der T-Zellen entstehen im Knochenmark, aber alle wichtigen Vorgänge ihrer Entwicklung finden im Thymus statt
- Die Vorprägung für die T-Zell-Linie findet im Anschluss an Notch-Signale im Thymus statt
- Im Thymus proliferieren T-Zell-Vorläufer besonders stark, aber die meisten sterben ab
- Die aufeinanderfolgenden Stadien der Thymocytenentwicklung sind durch Änderungen in den Zelloberflächenmolekülen gekennzeichnet
- In unterschiedlichen Bereichen des Thymus findet man Thymocyten verschiedener Entwicklungsstadien
- T-Zellen mit α:β- oder γ:δ-Rezeptoren haben einen gemeinsamen Vorläufer
- T-Zellen, die γ:δ-T-Zell-Rezeptoren exprimieren, entstehen in zwei verschiedenen Entwicklungsphasen
- Die erfolgreiche Synthese einer umgelagerten β-Kette ermöglicht die Produktion eines Prä-T-Zell-Rezeptors, der die Zellproliferation auslöst und die weitere Umlagerung des Gens für die β-Kette blockiert
- Die Gene für die α-Kette werden so lange immer wieder umgelagert, bis es zu einer positiven Selektion kommt oder der Zelltod eintritt
8.3 Positive und negative Selektion von T-Zellen
- Nur Thymocyten, deren Rezeptoren mit Selbst-Peptid:Selbst-MHC-Komplexen interagieren, können überleben und heranreifen
- Die positive Selektion wirkt auf ein T-Zell-Rezeptor-Repertoire mit inhärenter Spezifität für MHC-Moleküle
- Durch positive Selektion wird die Expression von CD4 und CD8 mit der Spezifität des T-Zell-Rezeptors und den potenziellen Effektorfunktionen der Zelle in Einklang gebracht
- Die corticalen Thymusepithelzellen bewirken eine positive Selektion sich entwickelnder Thymocyten
- T-Zellen, die stark auf ubiquitäre Autoantigene reagieren, werden im Thymus eliminiert
- Die negative Selektion erfolgt sehr effizient durch antigenpräsentierende Zellen aus dem Knochenmark
- Die Spezifität und/oder die Stärke der Signale für die negative und die positive Selektion müssen sich unterscheiden
- Regulatorische T-Zellen, die Selbst-Peptide erkennen, und die angeborenen T-Zellen entwickeln sich im Thymus
- Die letzte Phase der T-Zell-Reifung erfolgt im Thymusmark
- T-Zellen, die zum ersten Mal in der Peripherie mit einer ausreichenden Menge an Autoantigenen in Kontakt kommen, werden vernichtet oder inaktiviert
Teil IV Die adaptive Immunantwort
Kapitel 9: Die T-Zell-vermittelte Immunität
9.1 Entwicklung und Funktion der sekundären lymphatischen Organe, in denen die adaptiven Immunantworten ausgelöst werden
- T- und B-Lymphocyten kommen in den sekundären lymphatischen Geweben an unterschiedlichen Stellen vor
- Die Entwicklung der sekundären lymphatischen Gewebe wird von Lymphgewebeinduktorzellen und Proteinen aus der Familie der Tumornekrosefaktoren kontrolliert
- T- und B-Zellen werden in den sekundären lymphatischen Geweben durch die Aktivität von Chemokinen in getrennte Regionen gelenkt
- Naive T-Zellen wandern durch die sekundären lymphatischen Gewebe und überprüfen die Peptid:MHC-Komplexe auf der Oberfläche antigenpräsentierender Zellen
- Lymphocyten können nur mithilfe von Chemokinen und Adhäsionsmolekülen in die Lymphgewebe gelangen
- Aufgrund der Aktivierung von Integrinen durch Chemokine können naive T-Zellen in die Lymphknoten gelangen
- Der Austritt der T-Zellen aus den Lymphknoten wird von einem chemotaktischen Lipid kontrolliert
- T-Zell-Antworten werden in den sekundären lymphatischen Organen von aktivierten dendritischen Zellen ausgelöst
- Dendritische Zellen prozessieren Antigene aus einem breiten Spektrum von Krankheitserregern
- Durch Mikroorganismen ausgelöste TLR-Signale führen bei geweberesidenten dendritischen Zellen dazu, dass sie in die lymphatischen Organe wandern und die Prozessierung von Antigenen zunimmt
- Plasmacytoide dendritische Zellen produzieren große Mengen an Typ-I-Interferonen und fungieren wahrscheinlich als Helferzellen für die Antigenpräsentation durch konventionelle dendritische Zellen
- Makrophagen sind Fresszellen und werden von Pathogenen dazu veranlasst, naiven T-Zellen Fremdantigene zu präsentieren
- B-Zellen präsentieren Antigene sehr effektiv, die an ihre Oberflächenimmunglobuline binden
9.2 Das Priming von naiven T-Zellen durch dendritische Zellen, die von Krankheitserregern aktiviert wurden
- Adhäsionsmoleküle sorgen für die erste Wechselwirkung von naiven T-Zellen mit antigenpräsentierenden Zellen
- Antigenpräsentierende Zellen liefern vielfache Signale für die klonale Expansion und Differenzierung von naiven T-Zellen
- Die CD28-abhängige Costimulation von aktivierten T-Zellen induziert die Expression von Interleukin-2 und des hochaffinen IL-2-Rezeptors
- Bei der T-Zell-Aktivierung spielen costimulierende Signalwege eine Rolle
- Proliferierende T-Zellen differenzieren sich zu T-Effektorzellen, die ohne Costimulation auskommen
- CD8-T-Zellen können auf unterschiedliche Weise dazu gebracht werden, sich in cytotoxische Effektorzellen zu verwandeln
- CD4-T-Zellen differenzieren sich zu verschiedenen Subpopulationen mit funktionell unterschiedlichen Effektorzellen
- Cytokine lösen die Differenzierung naiver T-Zellen in Form bestimmter Effektorwege aus
- Subpopulationen der CD4-T-Zellen können die jeweilige Differenzierung durch die von ihnen produzierten Cytokine über Kreuz regulieren
- Regulatorische CD4-T-Zellen wirken bei der Kontrolle der adaptiven Immunantworten mit
9.3 Allgemeine Eigenschaften von T-Effektorzellen und ihren Cytokinen
- Antigenunspezifische Zelladhäsionsmoleküle führen zu Wechselwirkungen zwischen T-Effektorzellen und Zielzellen
- Zwischen T-Effektorzellen und ihren Zielzellen bilden sich immunologische Synapsen, wodurch die Signalgebung reguliert wird und die Freisetzung von Effektormolekülen gezielt erfolgt
- Die Effektorfunktionen von T-Zellen hängen davon ab, welches Spektrum an Effektormolekülen sie hervorbringen
- Cytokine können lokal, aber auch in größerer Entfernung wirken
- T-Zellen exprimieren verschiedene Cytokine der TNF-Familie als trimere Proteine, die normalerweise mit der Zelloberfläche assoziiert sind
9.4 Die T-Zell-vermittelte Cytotoxizität
- Cytotoxische T-Zellen führen bei Zielzellen über extrinsische und intrinsische Signalwege einen programmierten Zelltod herbei
- Der intrinsische Apoptoseweg wird durch die Freisetzung von Cytochrom c aus den Mitochondrien eingeleitet
- In den Granula cytotoxischer CD8-T-Zellen befinden sich cytotoxische Effektorproteine, die eine Apoptose auslösen
- Cytotoxische T-Zellen töten selektiv und nacheinander Zielzellen, die ein spezifisches Antigen exprimieren
- Cytotoxische T-Zellen wirken auch, indem sie Cytokine ausschütten
Kapitel 10: Die humorale Immunantwort
10.1 Aktivierung von B-Zellen und Produktion von Antikörpern
- Für die Aktivierung von B-Zellen durch Antigene sind sowohl Signale des B-Zell-Rezeptors als auch Signale von TFH-Zellen oder mikrobiellen Antigenen erforderlich
- Die gekoppelte Antigenerkennung durch T- und B-Zellen fördert starke Antikörperreaktionen
- B-Zellen, die Kontakt mit ihrem Antigen hatten, wandern in den sekundären lymphatischen Geweben an Grenzen zwischen B- und T-Zell-Zonen
- T-Zellen exprimieren Oberflächenmoleküle und Cytokine, die B-Zellen aktivieren, die wiederum die Entwicklung der TFH-Zellen fördern
- Aktivierte B-Zellen differenzieren sich zu antikörperfreisetzenden Plasmablasten und Plasmazellen
- Die zweite Phase der primären B-Zell-Immunantwort beginnt damit, dass aktivierte B-Zellen zu den Follikeln wandern, dort proliferieren und Keimzentren bilden
- Die B-Zellen des Keimzentrums durchlaufen eine somatische Hypermutation der V-Region und Zellen werden selektiert, bei denen Mutationen die Affinität für ein Antigen verbessert haben
- Bei der positiven Selektion von B-Zellen in den Keimzentren kommt es zu Kontakten mit TFH-Zellen und zu CD40-Signalen
- Die aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase (AID) führt in Gene, die von B-Zellen transkribiert werden, Mutationen ein
- Reaktionswege der Fehlpaarungs- und Basenreparatur tragen nach der initialen AID-Aktivität zur somatischen Hypermutation bei
- Die AID löst den Isotypwechsel aus, bei dem im Verlauf der Immunantwort das gleiche zusammengesetzte VH-Exon mit verschiedenen CH-Genen verknüpft wird
- Bei T-abhängigen Antikörperreaktionen steuern von TFH-Zellen produzierte Cytokine die Auswahl des Isotyps beim Klassenwechsel
- B-Zellen, die die Keimzentrumsreaktion überleben, differenzieren sich schließlich entweder zu Plasmazellen oder zu Gedächtniszellen
- Bei einigen Antigenen ist keine Unterstützung durch T-Zellen notwendig, um B-Zell-Reaktionen auszulösen
10.2 Verteilung und Funktionen der Immunglobulinisotypen
- Antikörper mit verschiedenen Isotypen wirken an unterschiedlichen Stellen und haben verschiedene Effektorfunktionen
- Polymere Immunglobulinrezeptoren binden an die Fc-Domäne von IgA und IgM und schleusen sie durch Epithelien
- Der neonatale Fc-Rezeptor transportiert IgG durch die Plazenta und verhindert die Ausscheidung von IgG aus dem Körper
- Hochaffine IgG- und IgA-Antikörper können Toxine neutralisieren und die Infektiosität von Viren und Bakterien blockieren
- Antigen:Antikörper-Komplexe lösen durch Bindung an C1q den klassischen Weg der Komplementaktivierung aus
- Komplementrezeptoren und Fc-Rezeptoren tragen jeweils dazu bei, Immunkomplexe aus dem Kreislauf zu entfernen
10.3 Die Zerstörung antikörperbeschichteter Krankheitserreger mithilfe von Fc-Rezeptoren
- Die Fc-Rezeptoren akzessorischer Zellen sind spezifische Signalmoleküle für Immunglobuline verschiedener Isotypen
- An die Oberfläche von Erregern gebundene Antikörper aktivieren Fc-Rezeptoren von Phagocyten, wodurch diese Pathogene aufnehmen und zerstören können
- Fc-Rezeptoren regen NK-Zellen an, mit Antikörpern bedeckte Zielzellen zu zerstören
- Mastzellen und Basophile binden über den hochaffinen Fcε-Rezeptor an IgE-Antikörper
- Die IgE-vermittelte Aktivierung akzessorischer Zellen spielt eine wichtige Rolle bei der Resistenz gegen Parasiteninfektionen
Kapitel 11: Die Dynamik der angeborenen und adaptiven Immunantwort
11.1 Zusammenwirken der angeborenen und adaptiven Immunität als Reaktion auf spezifische Arten von Krankheitserregern
- Eine Infektion durchläuft unterschiedliche Phasen
- Welche Effektormechanismen für die Beseitigung einer Infektion aktiviert werden, hängt vom Krankheitserreger ab
11.2 T-Effektorzellen verstärken die Effektorfunktionen der angeborenen Immunzellen
- T-Effektorzellen werden durch Veränderungen ihrer Expression von Adhäsionsmolekülen und Chemokinrezeptoren zu spezifischen Geweben und zu Infektionsherden gelenkt
- Pathogenspezifische T-Effektorzellen sammeln sich in Infektionsherden an, während die adaptive Immunität voranschreitet
- TH1-Zellen koordinieren und verstärken die Reaktionen des Wirtes gegenüber intrazellulären Krankheitserregern durch die klassische Aktivierung von Makrophagen
- Die Aktivierung von Makrophagen durch TH1-Zellen muss genau reguliert werden, damit eine Schädigung von Geweben vermieden wird
- Die chronische Aktivierung von Makrophagen durch TH1-Zellen führt zur Bildung von Granulomen, die intrazelluläre Pathogene umschließen, die nicht beseitigt werden können
- Defekte der Typ-1-Immunität belegen deren große Bedeutung für die Beseitigung von intrazellulären Krankheitserregern
- TH2-Zellen koordinieren Immunantworten vom Typ 2, durch Helminthen im Darm beseitigt werden
- TH17-Zellen koordinieren die Immunantworten vom Typ 3 und unterstützen so die Beseitigung extrazellulärer Bakterien und Pilze
- Differenzierte T-Effektorzellen reagieren weiterhin auf Signale, während sie ihre Effektorfunktionen ausführen
- T-Effektorzellen können unabhängig von der Antigenerkennung aktiviert werden, Cytokine freizusetzen
- T-Effektorzellen zeigen Plastizität und Kooperativität, sodass sie sich im Verlauf von Anti-Pathogen-Reaktionen anpassen können
- Das Zusammenwirken der zellulären und antikörperabhängigen Immunität ist von entscheidender Bedeutung für den Schutz vor vielen Arten von Pathogenen
- Primäre CD8-T-Zell-Reaktionen auf Krankheitserreger können auch ohne die Unterstützung durch CD4-T-Zellen stattfinden
- Wird eine Infektion beseitigt, sterben die meisten Effektorzellen und es entstehen Gedächtniszellen
11.3 Das immunologische Gedächtnis
- Nach einer Infektion oder Impfung bildet sich ein lang anhaltendes immunologisches Gedächtnis aus
- Die Reaktionen von B-Gedächtniszellen erfolgen schneller und zeigen eine höhere Affinität für Antigene im Vergleich zu den Reaktionen der naiven B-Zellen
- B-Gedächtniszellen können während einer Sekundärreaktion wieder in die Keimzentren eintreten und eine weitere somatische Hypermutation und Affinitätsreifung durchlaufen
- Mithilfe von MHC-Tetrameren lassen sich T-Gedächtniszellen identifizieren, die in größerer Zahl bestehen bleiben als naive T-Zellen
- T-Gedächtniszellen gehen aus T-Effektorzellen hervor, deren Reaktivität gegenüber IL-7 oder IL-15 erhalten bleibt
- Die T-Gedächtniszellen sind heterogen und umfassen zentrale Gedächtniszellen, Effektorgedächtniszellen und geweberesidente Zellen
- CD8-T-Gedächtniszellen benötigen die Unterstützung durch CD4-T-Zellen sowie Signale in Form von CD40 und IL-2
- Bei immunen Individuen werden die sekundären und späteren Reaktionen vor allem von den Gedächtnislymphocyten hervorgerufen
Kapitel 12: Das mucosale Immunsystem
12.1 Aufbau und Funktionsweise des mucosalen Immunsystems
- Das mucosale Immunsystem schützt die inneren Oberflächen des Körpers
- Die Zellen des mucosalen Immunsystems kommen in anatomisch definierten Kompartimenten, aber auch überall in den mucosalen Geweben verstreut vor
- Der Darm besitzt spezielle Wege und Mechanismen für die Aufnahme von Antigenen
- Das Immunsystem der Schleimhäute enthält eine große Zahl von Effektorlymphocyten, selbst wenn keine Erkrankung vorliegt
- Das Zirkulieren der Lymphocyten innerhalb des mucosalen Immunsystems wird von gewebespezifischen Adhäsionsmolekülen und Chemokinrezeptoren reguliert
- Das Priming von Lymphocyten in einem mucosalen Gewebe kann an anderen mucosalen Oberflächen einen Immunschutz herbeiführen
- Abgegrenzte Populationen von dendritischen Zellen kontrollieren die mucosalen Immunantworten
- Makrophagen und dendritische Zellen besitzen bei mucosalen Immunantworten unterschiedliche Funktionen
- Antigenpräsentierende Zellen in der Darmschleimhaut nehmen Antigene auf verschiedenen Wegen auf
- Die sezernierten IgA-Antikörper bilden den Isotyp, der mit dem mucosalen Immunsystem verknüpft ist
- Zur IgA-Produktion können bei einigen Spezies auch T-unabhängige Prozesse beitragen
- Beim Menschen kommt es relativ häufig zu einem IgA-Defekt, der sich jedoch durch sekretorische IgM-Antikörper ausgleichen lässt
- Die Lamina propria des Darms enthält T-Zellen mit „Antigenerfahrung“ und ungewöhnliche angeborene lymphatische Zellen
- Das Darmepithel ist ein einzigartiges Kompartiment des Immunsystems
12.2 Die mucosale Reaktion auf eine Infektion und die Regulation der Immunantworten
- Enterische Krankheitserreger verursachen eine lokale Entzündungsreaktion und führen zur Entwicklung eines Immunschutzes
- Krankheitserreger induzieren adaptive Immunantworten, sobald die angeborenen Abwehrmechanismen überwunden wurden
- Die Reaktionen der T-Effektorzellen im Darm schützen die Epithelfunktion
- Das mucosale Immunsystem muss die Toleranz gegenüber harmlosen körperfremden Antigenen aufrechterhalten
- Der normale Darm enthält große Mengen an Bakterien, die für die Gesundheit notwendig sind
- Das angeborene und das adaptive Immunsystem kontrollieren die Mikroflora und verhindern Entzündungen, ohne dass die Fähigkeit zur Reaktion auf Eindringlinge beeinträchtigt ist
- Die Mikroflora im Darm spielt bei der Ausformung der darmspezifischen und systemischen Immunfunktion die Hauptrolle
- Vollständige Immunantworten gegen kommensale Bakterien führen zu Erkrankungen des Darms
Teil V Das Immunsystem bei Gesundheit und Krankheit
Kapitel 13: Das Versagen der Immunantwort
13.1 Immunschwächekrankheiten
- Eine Krankengeschichte mit wiederholten Infektionen legt eine Immunschwäche als Diagnose nahe
- Primäre Immunschwächekrankheiten beruhen auf rezessiven Gendefekten
- Defekte in der T-Zell-Entwicklung können zu schweren kombinierten Immundefekten führen
- SCID kann auch durch Defekte im Purin-Salvage-Weg hervorgerufen werden
- Störungen bei der Umlagerung der Antigenrezeptorgene führen zum SCID
- Defekte bei der Signalgebung durch Antigenrezeptoren können zu einer schweren Immunschwäche führen
- Genetisch bedingte Defekte der Thymusfunktion, welche die Entwicklung der T-Zellen blockieren, führen zu schweren Immunschwächen
- Wenn die Entwicklung der B-Zellen gestört ist, kommt es zu einem Antikörpermangel, sodass extrazelluläre Bakterien und einige Viren nicht beseitigt werden können
- Immunschwächen können von Defekten bei der Aktivierung und Funktion von B- oder T-Zellen, die zu anormalen Antikörperreaktionen führen, hervorgerufen werden
- Die normalen Signalwege der Immunabwehr gegen verschiedene Krankheitserreger lassen sich aufgrund von genetisch bedingten Defekten der Cytokinwege, die für Typ-1/TH1- und Typ-3/TH17-Reaktionen von zentraler Bedeutung sind, genau bestimmen
- Vererbbare Defekte der Cytolysewege der Lymphocyten können bei Virusinfektionen zu einer unkontrollierten Lymphocytenproliferation und Entzündungsreaktionen führen
- Das X-gekoppelte lymphoproliferative Syndrom geht mit einer tödlich verlaufenden Infektion durch das Epstein-Barr-Virus und der Entwicklung von Lymphomen einher
- Durch vererbbare Defekte bei der Entwicklung der dendritischen Zellen werden ebenfalls Immunschwächen hervorgerufen
- Defekte bei Komplementfaktoren und komplementregulatorischen Proteinen schwächen die humorale Immunantwort und verursachen Gewebeschäden
- Defekte in Phagocyten ermöglichen ausgedehnte bakterielle Infektionen
- Mutationen in den molekularen Entzündungsregulatoren können unkontrollierte Entzündungsreaktionen verursachen, die zu einer „autoinflammatorischen Erkrankung“ führen
- Durch die Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen oder eine Gentherapie lassen sich Gendefekte beheben
- Nichtvererbbare, sekundäre Immunschwächen sind die bedeutendsten Prädispositionen für Infektionen mit Todesfolge
13.2 Wie die Immunabwehr umgangen und unterwandert wird
- Extrazelluläre pathogene Bakterien haben unterschiedliche Strategien entwickelt, um der Entdeckung durch Mustererkennungsrezeptoren und der Zerstörung durch Antikörper, das Komplementsystem und antimikrobielle Peptide zu entkommen
- Intrazelluläre pathogene Bakterien können dem Immunsystem entkommen, indem sie innerhalb der Phagocyten Schutz suchen
- Auch parasitische Protozoen können dem Immunsystem entkommen
- RNA-Viren verfügen über verschiedene Mechanismen der Antigenvariabilität, durch die sie dem adaptiven Immunsystem immer einen Schritt voraus sind
- DNA-Viren verfügen über mehrere Mechanismen, durch die sie Reaktionen der NK- und CTL-Zellen unterlaufen können
- Einige latente Viren persistieren in den lebenden Zellen, indem sie aufhören sich zu replizieren, bis die Immunität abklingt
13.3 Das erworbene Immunschwächesyndrom (AIDS)
- HIV ist ein Retrovirus, das eine chronische Infektion hervorruft, die langsam zu AIDS voranschreitet
- HIV infiziert Zellen des Immunsystems und vermehrt sich darin
- Aktivierte CD4-T-Zellen sind der wichtigste Ort für die Replikation von HIV
- Es gibt verschiedene Wege, durch die HIV übertragen wird und eine Infektion etabliert
- HIV-Varianten mit einem Tropismus für verschiedene Corezeptoren sind für die Ausbreitung und das Fortschreiten der Krankheit von unterschiedlicher Bedeutung
- Aufgrund eines genetischen Defekts im Corezeptor CCR5 kommt es in vivo zu einer Resistenz gegenüber einer HIV-Infektion
- Eine Immunantwort hält HIV zwar unter Kontrolle, beseitigt es aber nicht
- Die Lymphgewebe sind das wichtigste Reservoir für eine HIV-Infektion
- Durch die genetische Variabilität kann sich in einem Wirt die Geschwindigkeit verändern, mit der die Krankheit voranschreitet
- Die Zerstörung der Immunfunktion als Folge einer HIV-Infektion führt zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber opportunistischen Infektionen und schließlich zum Tod
- Wirkstoffe, welche die HIV-Replikation blockieren, führen zu einer raschen Abnahme des Titers an infektiösen Viren und zu einer Zunahme der Anzahl von CD4-T-Zellen
- Bei jedem HIV-Infizierten häuft das Virus im Verlauf der Infektion zahlreiche Mutationen an, sodass wirkstoffresistente Varianten des Virus entstehen können
- Ein Impfstoff gegen HIV ist erstrebenswert, wirft aber auch viele Probleme auf
- Prävention und Aufklärung sind eine Möglichkeit, die Ausbreitung von HIV und AIDS einzudämmen
Kapitel 14: Allergien und allergische Erkrankungen
14.1 IgE und IgE-abhängige allergische Erkrankungen
- Bei einer Sensibilisierung kommt es beim ersten Kontakt mit dem Antigen zu einem Isotypwechsel zu IgE
- Viele Arten von Antigenen können eine allergische Sensibilisierung hervorrufen, jedoch wirken häufig Proteasen als sensibilisierende Faktoren
- Genetische Faktoren tragen zur Entwicklung von IgE-abhängigen allergischen Erkrankungen bei
- Umweltfaktoren können mit der genetisch bedingten Anfälligkeit in Wechselwirkung treten und eine allergische Erkrankung hervorrufen
- Regulatorische T-Zellen können allergische Reaktionen kontrollieren
14.2 Effektormechanismen bei IgE-abhängigen allergischen Reaktionen
- IgE ist größtenteils an Zellen gebunden und bewirkt auf anderen Wegen als die übrigen Antikörperisotypen Effektormechanismen des Immunsystems
- Mastzellen sind in Geweben lokalisiert und maßgeblich an allergischen Reaktionen beteiligt
- Eosinophile und basophile Zellen verursachen bei allergischen Reaktionen Entzündungen und Gewebeschäden
- IgE-abhängige allergische Reaktionen setzen schnell ein, können aber zu chronischen Reaktionen führen
- Allergene, die in den Blutkreislauf gelangen, können eine Anaphylaxie hervorrufen
- Das Einatmen von Allergenen führt zu Rhinitis und Asthma
- Allergien gegen bestimmte Lebensmittel rufen systemische Reaktionen hervor, aber auch Symptome, die sich auf den Darm beschränken
- IgE-abhängige allergische Krankheiten lassen sich durch Hemmung der Effektorwege behandeln, die die Symptome hervorrufen, oder durch Desensibilisierungsmethoden, die darauf abzielen, die biologische Toleranz gegenüber dem Allergen wiederherzustellen
14.3 Nicht-IgE-abhängige allergische Erkrankungen
- Bei anfälligen Personen kann die Bindung eines Wirkstoffs an die Oberfläche zirkulierender Blutzellen nicht-IgE-abhängige wirkstoffinduzierte Hypersensitivitätsreaktionen hervorrufen
- Die Aufnahme großer Mengen von unzureichend metabolisierten Antigenen kann aufgrund der Bildung von Immunkomplexen zu systemischen Krankheiten führen
- Hypersensitivitätsreaktionen werden von TH1-Zellen und cytotoxischen CD8-T-Zellen vermittelt
- Zöliakie besitzt Eigenschaften von allergischen Reaktionen und Autoimmunität
Kapitel 15: Autoimmunität und Transplantation
15.1 Das Entstehen und der Zusammenbruch der Selbst-Toleranz
- Eine grundlegende Funktion des Immunsystems besteht darin, körpereigen und körperfremd zu unterscheiden
- Vielfache Toleranzmechanismen verhindern normalerweise eine Autoimmunität
- Die zentrale Deletion oder Inaktivierung von neu gebildeten Lymphocyten ist der erste Kontrollpunkt der Selbst-Toleranz
- Lymphocyten, die körpereigene Antigene mit relativ geringer Affinität binden, ignorieren diese normalerweise, können aber unter bestimmten Bedingungen aktiviert werden
- Antigene in immunologisch privilegierten Regionen induzieren zwar keine Immunreaktion, können jedoch zum Ziel eines Immunangriffs werden
- Autoreaktive T-Zellen, die bestimmte Cytokine exprimieren, können nichtpathogen sein oder pathogene Lymphocyten unterdrücken
- Autoimmunreaktionen können in verschiedenen Stadien durch regulatorische T-Zellen unter Kontrolle gebracht werden
15.2 Autoimmunerkrankungen und pathogene Mechanismen
- Spezifische adaptive Immunreaktionen gegen körpereigene Antigene können Autoimmunerkrankungen verursachen
- Autoimmunerkrankungen lassen sich in organspezifische und systemische Erkrankungen einteilen
- Bei einer Autoimmunerkrankung werden im Allgemeinen mehrere Teilbereiche des Immunsystems aktiviert
- Eine chronische Autoimmunerkrankung entwickelt sich durch eine positive Rückkopplung aus der Entzündung, da das körpereigene Antigen nicht vollständig beseitigt wird und sich die Autoimmunreaktion ausweitet
- Sowohl Antikörper als auch T-Effektorzellen können bei Autoimmunerkrankungen das Gewebe schädigen
- Autoantikörper gegen Blutzellen fördern deren Zerstörung
- Die Bindung von geringen, nichtlytischen Mengen des Komplements an Gewebezellen führt zu starken Entzündungsreaktionen
- Autoantikörper gegen Rezeptoren verursachen Krankheiten, indem sie die Rezeptoren stimulieren oder blockieren
- Autoantikörper gegen extrazelluläre Antigene verursachen entzündliche Schädigungen
- T-Zellen mit einer Spezifität für körpereigene Antigene können unmittelbar Gewebeschädigungen hervorrufen und bewirken die Aufrechterhaltung von Autoantikörperreaktionen
15.3 Die genetischen und umgebungsbedingten Ursachen der Autoimmunität
- Autoimmunerkrankungen haben eine stark genetisch bedingte Komponente
- Auf der Genomik basierende Herangehensweisen ermöglichen neue Einsichten in die immungenetischen Grundlagen der Autoimmunität
- Viele Gene, die eine Prädisposition für Autoimmunität hervorrufen, gehören zu bestimmten Gengruppen, die einen oder mehrere Toleranzmechanismen beeinflussen
- Monogene Defekte der Immuntoleranz
- MHC-Gene sind bei der Kontrolle der Anfälligkeit für Autoimmunerkrankungen von großer Bedeutung
- Genetische Varianten, die die angeborenen Immunantworten beeinträchtigen, können zu einer Prädisposition für eine T-Zell-vermittelte chronische Entzündungskrankheit führen
- Äußere Faktoren können Autoimmunität auslösen
- Eine Infektion kann zu einer Autoimmunerkrankung führen, indem sie Bedingungen schafft, welche die Lymphocytenaktivierung stimulieren
- Kreuzreaktivität zwischen körperfremden Molekülen auf Pathogenen und körpereigenen Molekülen können zu Immunreaktionen gegen körpereigene Antigene und zu einer Autoimmunerkrankung führen
- Wirkstoffe und Toxine können Autoimmunsyndrome hervorrufen
- Beim Auslösen von Autoimmunität können zufällige Ereignisse ebenfalls von Bedeutung sein
15.4 Reaktionen auf Alloantigene und Transplantatabstoßung
- Die Transplantatabstoßung ist eine immunologische Reaktion, die primär von T-Zellen vermittelt wird
- Die Transplantatabstoßung ist vor allem auf die starke Immunantwort gegen Nicht-Selbst-MHC-Moleküle zurückzuführen
- Bei MHC-identischen Transplantaten beruht die Abstoßung auf Peptiden von anderen Alloantigenen, die an die MHC-Moleküle des Transplantats gebunden sind
- Alloantigene auf einem transplantiertem Spenderorgan werden den T-Lymphocyten des Empfängers auf zwei Arten präsentiert
- Antikörper, die mit Endothelzellen reagieren, verursachen hyperakute Abstoßungsreaktionen
- Ein spät einsetzendes Versagen transplantierter Organe ist die Folge einer chronischen Schädigung des Organs
- Viele verschiedene Organe werden heute routinemäßig transplantiert
- Die umgekehrte Abstoßungsreaktion nennt man Graft-versus-Host-Krankheit
- An der alloreaktiven Immunantwort sind regulatorische T-Zellen beteiligt
- Der Fetus ist ein allogenes Transplantat, welches das Immunsystem immer wieder toleriert
Kapitel 16: Die gezielte Beeinflussung der Immunantwort
16.1 Therapie unerwünschter Immunreaktionen
- Corticosteroide sind hochwirksame entzündungshemmende Mittel, welche die Transkription vieler Gene verändern
- Cytotoxische Wirkstoffe führen zu einer Immunsuppression, indem sie Zellen während ihrer Teilung abtöten, und haben daher schwere Nebenwirkungen
- Ciclosporin, Tacrolimus, Rapamycin und JAK-Inhibitoren sind wirksame Immunsuppressiva, die verschiedene Signalwege der T-Zellen stören
- Mit Antikörpern gegen Zelloberflächenantigene kann man bestimmte Subpopulationen von Lymphocyten beseitigen oder ihre Funktion hemmen
- Man kann Antikörper so konstruieren, dass ihre Immunogenität für den Menschen herabgesetzt wird
- Monoklonale Antikörper lassen sich möglicherweise einsetzen, um Transplantatabstoßungen zu verhindern
- Die Eliminierung von autoreaktiven Lymphocyten kann zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen beitragen
- Biologika, die TNF-α, IL-1 oder IL-6 blockieren, eignen sich möglicherweise zur Linderung von Autoimmunerkrankungen
- Biologika können die Wanderung der Zellen zu Entzündungsherden blockieren und die Immunantworten abschwächen
- Durch die Blockade der costimulierenden Signalwege für die Aktivierung der Lymphocyten lassen sich möglicherweise Autoimmunerkrankungen behandeln
- Einige der häufig angewendeten Wirkstoffe haben immunmodulierende Eigenschaften
- Mit kontrollierten Antigengaben kann man die Art der antigenspezifischen Immunantwort beeinflussen
16.2 Der Einsatz der Immunreaktion zur Tumorbekämpfung
- Die Entwicklung von transplantierbaren Tumoren bei Mäusen führte zur Entdeckung, dass Mäuse eine schützende Immunantwort gegen Tumoren entwickeln können
- Tumoren werden während ihrer Entwicklung durch das Immunsystem „redigiert“ und können so auf vielfältige Weise der Abstoßung entgehen
- T-Zellen können Tumorabstoßungsantigene erkennen, die für Immuntherapien die Grundlage bilden
- Mit T-Zellen, die chimäre Antigenrezeptoren exprimieren, lassen sich einige Leukämieformen wirksam behandeln
- Durch monoklonale Antikörper gegen Tumorantigene – allein oder an Toxine gekoppelt – lässt sich das Tumorwachstum beeinflussen
- Die Verstärkung der Immunantwort gegen Tumoren durch eine Impfung ist ein vielversprechender Ansatz in der Krebstherapie
- Eine Checkpoint-Blockade kann Immunreaktionen gegen bereits bestehende Tumoren verstärken
16.3 Die Bekämpfung von Infektionskrankheiten durch Schutzimpfungen
- Impfstoffe können auf attenuierten Krankheitserregern oder auf Material aus abgetöteten Organismen basieren
- Die wirksamsten Impfstoffe führen zur Bildung von Antikörpern, die Schädigungen durch Toxine verhindern oder das Pathogen neutralisieren und die Infektion beenden
- Ein wirksamer Impfstoff muss einen lang anhaltenden Immunschutz hervorrufen, außerdem muss er sicher und preisgünstig sein
- Virale attenuierte Lebendimpfstoffe sind wirksamer als Impfstoffe aus „abgetöteten“ Viren und können mithilfe der Gentechnik noch sicherer gemacht werden
- Attenuierte Lebendimpfstoffe lassen sich durch Selektion nichtpathogener Bakterien oder bakterieller Mangelmutanten oder durch Erzeugung genetisch abgeschwächter Parasiten (GAPs) gewinnen
- Die Art der Verabreichung einer Impfung ist für ihren Erfolg wichtig
- Die Keuchhustenimpfung zeigt, wie wichtig es ist, dass ein wirksamer Impfstoff auch sicher ist
- Erkenntnisse über das Zusammenwirken von T- und B-Zellen bei der Immunantwort führten zur Entwicklung von Konjugatimpfstoffen
- Auf Peptiden basierende Impfstoffe können einen Immunschutz herbeiführen, sie erfordern jedoch Adjuvanzien und müssen auf die geeigneten Zellen und Zellkompartimente ausgerichtet sein, um wirksam sein zu können
- Adjuvanzien sind ein wichtiges Mittel, um die Immunogenität von Impfstoffen zu erhöhen, aber nur wenige sind für die Anwendung beim Menschen zugelassen
- Durch Impfstoffe auf DNA-Basis lässt sich ein Immunschutz herbeiführen
- Impfungen und Checkpoint-Blockaden eignen sich möglicherweise zur Bekämpfung etablierter chronischer Infektionen
Teil VI Anhänge
17.1 Anhang I – Die Werkzeuge der Immunologen
- Immunisierung
- Antikörperreaktionen
- Affinitätschromatographie
- Radioimmunassay (RIA), enzymgekoppelter Immunadsorptionstest (ELISA) und kompetitiver Bindungstest
- Hämagglutination und Blutgruppenbestimmung
- Die Coombs-Tests und der Nachweis der Rhesus-Inkompatibilität
- Monoklonale Antikörper
- Phage-Display-Bibliotheken für die Erzeugung von Antikörper-V-Regionen
- Erzeugung von monoklonalen Antikörpern des Menschen mithilfe einer Impfung von Personen
- Immunfluoreszenzmikroskopie
- Immunelektronenmikroskopie
- Immunhistochemie
- Immun- und Coimmunpräzipitation
- Western-Blot (Immunblot)
- Verwendung von Antikörpern zur Isolierung und Charakterisierung von Multiproteinkomplexen durch Massenspektrometrie
- Isolierung von Lymphocyten aus dem peripheren Blut mithilfe der Dichtegradientenzentrifugation
- Isolierung von Lymphocyten aus anderen Geweben
- Durchflusscytometrie und FACS-Analyse
- Isolierung von Lymphocyten mithilfe von antikörperbeschichteten magnetischen Partikeln
- Isolierung von homogenen T-Zell-Linien
- Limitierende Verdünnungskultur
- ELISPOT-Assay
- Identifizierung funktioneller Subpopulationen der T-Zellen aufgrund der Cytokinproduktion oder der Expression von Transkriptionsfaktoren
- Identifizierung der Spezifität von T-Zell-Rezeptoren mithilfe von Peptid:MHC-Tetrameren
- Biosensortests für die Bestimmung der Geschwindigkeit von Assoziation und Dissoziation zwischen Antigenrezeptoren und ihren Liganden
- Testmethoden für die Lymphocytenproliferation
- Messungen der Apoptose mit dem TUNEL-Test
- Tests für cytotoxische T-Zellen
- Tests für CD4-T-Zellen
- Übertragung der schützenden Immunität
- Adoptive Übertragung von Lymphocyten
- Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen
- Verabreichung von Antikörpern in vivo
- Transgene Mäuse
- Gen-Knockout durch gezielte Unterbrechung
- Ausschalten der Genexpression durch RNA-Interferenz (RNAi)
17.2 Anhang II – Die CD-Antigene
17.3 Anhang III – Cytokine und ihre Rezeptoren
17.4 Anhang IV – Chemokine und ihre Rezeptoren