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Begriff Erklärung
Erbinformationen

Schwammige Bezeichnung für die Informationen vererbbarer Eigenschaften in Form von DNA (oder RNA bei Viren). Oft als Synonym für Gene und in ihrer Gesamtheit als Erbgut oder das Genom.

Evolution

Beschreibt die Entwicklung von Organismen und ihrer genetischen sowie phänotypischen Merkmale nach den Prinzipien der Mutation und Selektion. E. kann auch durch horizontalen Gentransfer (HGT) zwischen Individuen der gleichen und einer anderen Art erfolgen.

Gen

Funktionelle Grundinformationseinheit der Genetik. Gene bestehen aus codierenden Bereichen, die Sequenzen für Proteine oder funktionelle RNAs beinhalten, und nichtcodierenden Bereichen, die regulatorische Sequenzen oder beispielsweise Introns (bei Eukaryoten) umfassen.

Generation

Einzelne Glieder oder Ebenen einer Abstammungsabfolge. Beispielsweise: Großeltern Eltern Kinder Enkel Großenkel.

Genetik

Die Lehre von der Entstehung, der Speicherung, der Organisation und der Vererbung der Erbinformationen. Oder auch die Wissenschaft über die Mechanismen der Ausprägung von Merkmalen sowie ihre Weitergabe an Nachfahren. Immer noch unklar? Fangen Sie bitte bei Kapitel 1 wieder an!

Genom

Die Gesamtheit der genetischen Informationen, inklusive codierender und nichtcodierender Sequenzen eines Organismus. Dabei wird stets nur ein haploider Chromosomensatz einer Zelle betrachtet.

Gentechnik

Die gezielte Veränderung des Genoms von Organismen durch molekularbiologische Methoden.

Mikroorganismen

MOs, Sammelbegriff für einzellige oder wenigzellige Kleinstlebewesen.

MOs

Mikroorganismen.

Proteine

Bestehen aus einer oder mehreren Polypeptidketten, die wiederum aus Aminosäuren bestehen. Diese sind wiederum je nach Aminosäuresequenz aufwendig gefaltet, um dem Protein seine spezifische Struktur zu verleihen.

Zweiundvierzig

Eine heilige Zahl und die Antwort auf alle Fragen.

Aminosäuren

Bestehen aus einem zentralem C-Atom, das mit einer Amino-, einer Carbonsäuregruppe sowie einer individuellen „Rest“-Gruppe verbunden ist, welche die chemischen Eigenschaften der Aminosäure beeinflussen. Grundbausteine für Polypeptide und somit für Proteine.

ATP

Adenosintriphosphat.

Basen

Kurz für Nukleinbasen. Adenin und Guanin gehören zu den Purinbasen und sind durch den Doppelring in der Struktur zu erkennen. Thymin und Cytosin gehören zu den Pyrimidinbasen und haben einen einfachen Ring. In RNA-Molekülen nimmt Uracil den Platz von Thymin ein.

cAMP

Adenosinmonophosphat, zyklisch.

Chaperone

Faltungshelferproteine.

Chromosom

Hauptträger der Erbanlagen. Kann ringförmig oder linear sein. Die Anzahl pro Zelle ist je nach Organismus variabel. Man unterscheidet bei Eukaryoten und Prokaryoten zwischen chromosomalen und extrachromosomalen Elementen.

Desoxyribose

Eine Pentose (Zucker mit fünf C-Atomen). Bestandteil der DNA. Unterscheidet sich von der Ribose durch das Fehlen einer Hydroxygruppe am 2’-C-Atom.

Deoxyribonucleic acid

DNA, auch Desoxyribonukleinsäure (DNS). Besteht aus zwei antiparallelen Polydesoxynukleotidketten und codiert die Erbinformationen.

DNA

Deoxyribonucleic acid.

dNTP

Desoxynukleosidtriphosphat.

Enzyme

Katalysieren chemische Reaktionen, indem sie die Aktivierungsenergie der jeweiligen Reaktion herabsetzen. Können größtenteils der Stoffklasse der Proteine, teilweise aber auch katalytisch aktiven RNAs (Ribozymen) zugeordnet werden.

Epigenetik

Die reversible und vererbbare Regulation der Genexpression durch Modifikationen, die nicht die DNA-Sequenz der regulierten Gene verändern, wie DNA-Methylierung und Histonmodifikation. Auch RNA-Interferenz zählt zur Epigenetik.

Expression

siehe Genexpression.

β-Faltblatt

Ziehharmonikaförmige Bereiche innerhalb einer Polypeptidkette (tragen zur Sekundärstruktur von Proteinen bei).

Funktionelle RNA

RNAs, die nicht als Informationsüberträger zur Proteinsynthese dienen (wie mRNAs), sondern selbst individuelle Funktionen haben. Beispiele: snRNAs, tRNAs, rRNAs, snoRNAs, miRNAs, piRNAs.

Genexpression

Vorgang des Ablesens eines Gens durch Polymerasen und damit die Übersetzung (Transkription) eines Gens in eine funktionelle RNA oder in eine mRNA und schließlich (durch Translation) in ein Protein.

Glukose

Auch Traubenzucker. Glukose ist eine Hexose, also ein Zucker, der aus sechs C-Atomen besteht, und eine wichtige Energiequelle für den Metabolismus.

α-Helix

Helixförmig strukturierte Bereiche (ähnlich einer rechtsgedrehten Schraube) innerhalb einer Polypeptidkette (Sekundärstruktur von Proteinen).

Histone

Basische Proteine vor allem in Eukaryoten, die mit DNA assoziiert sind und die für die Kompaktierung (Nukleosomen) notwendig sind und somit auch einen Hauptteil des Chromatins ausmachen.

Hybrid

„Mischling“, aus zwei Arten bestehend. Entstehung in der Fortpflanzung durch Kreuzung zwei verschiedener Arten. In der Molekularbiologie auch als Konstrukt aus verschiedenen Nukleinsäuren, beispielsweise einer RNA und einer DNA.

Hybridisierung

In der Molekularbiologie das Binden und Anlagern verschiedener Nukleinsäuremoleküle aufgrund spezifischer Affinität (Komplementarität) zueinander. Grundlage für verschiedene biotechnologische Anwendungen wie PCR und Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung. Steht in der Fortpflanzung auch für die Entstehung von Hybridarten.

Hydrophil

Wasserliebend. Ein Molekül (zum Beispiel Ion) steht in starker Wechselwirkung mit Wasser.

Hydrophob

Wassermeidend. Lipide oder andere wenig geladene Stoffe interagieren wenig bis gar nicht mit Wasser.

Hydroxygruppe

Auch OH-Gruppe. Eine wichtige chemische, funktionelle Gruppe bestehend aus einem Sauerstoff- und einen Wasserstoffatom.

Kovalente Bindungen

„Echte“ chemische Bindungen, die gebildet werden, wenn sich Atomkerne gemeinsam Elektronen teilen (Atombindung).

Komplementarität

Eigenschaft zweier DNA- oder RNA-Einzelstränge, sich gegenseitig (durch Basenpaarung) zu ergänzen. Auch bei DNA-RNA-Hybriden. Guanin paart mit Cytosin, Adenin mit Thymin und Uracil.

Lysozym

Enzym, das in der Lage ist, Verbindungen zwischen Peptidoglykanen und somit bakterielle Zellwände aufzulösen.

Messenger-RNA

mRNA, eine einzelsträngige RNA, die in Form von Basentripletts die Informationen für eine Polypeptidkette beinhaltet (Translation). Sie entsteht anhand einer DNA-Vorlage durch Transkription. Am 5’- und 3’-Ende liegen oft UTRs (nichttranslatierte Bereiche), die zusätzlich die Translation regulieren. In Eukaryoten durchlaufen mRNA-Vorläufer wichtige Prozessierungsschritte.

mRNA

messenger-RNA

Nukleinbasen

Basen.

Nukleosid

Besteht aus einem Zucker (Ribose oder Desoxyribose; dann Desoxynukleosid), der mit einer Nukleobase verknüpft ist.

Nukleotid

Ein Nukleosid, das zusätzlich noch ein bis drei Phosphatreste am 5’-C-Atom besitzt; Bausteine der DNA/RNA.

Peptidbindung

Bindung mit welcher Aminosäuren in Proteinen miteinander verknüpft sind. Dabei entsteht zwischen dem C einer Carboxygruppe und dem N einer Aminogruppe eine planare Bindung.

Phosphat

Salz der Phosphorsäure, Phosphatgruppe: PO43− Eine chemisch funktionelle Gruppe mit hoher negativer Ladung.

Piwi-interacting RNA

piRNA, Oberbegriff kleine funktionale RNAs, die innerhalb des RNAi-Signalwegs vor allem während der Spermatogenese (bei der Stillegung von Transposons) eine Rolle spielen. Zu miRNAs und siRNAs unterscheiden sie sich außerdem durch ihre Länge und ihre Prozessierung.

Polymerase

Ein Enzym, das die Polymerisation einzelner Nukleotide (meistens) anhand einer Vorlage (Matrize) zu einer längeren Nukleinsäure katalysiert. Man unterscheidet in DNA-Polymerasen, die in der Regel einen Primer brauchen, und RNA-Polymerasen, die keinen brauchen.

Proteinbiosynthese

Die Expression proteinogener Gensequenzen zur Herstellung von Proteinen. Beinhaltet die Transkription und die anschließende (oder gleichzeitig stattfindende) Translation.

proteinogen

proteincodierend.

Purinbasen

Adenin und Guanin gehören zu den Purinbasen und sind durch den Doppelring in der Struktur zu erkennen.

Pyrimidinbasen

Thymin und Cytosin sind Pyrimidinbasen in der DNA; Uracil nimmt in der RNA den Platz von Thymin ein. Strukturell gesehen bestehen sie aus einem Einfachring.

Pyrophosphat

Auch Diphosphat. Entsteht als toxisches Nebenprodukt bei der Polymerisation von Nukleotiden durch die Abspaltung zweier zusammenhängender Phosphate von einem Nukleosidtriphosphat.

Replikation

Verdoppelung von DNA. Die entstehenden neuen Doppelstränge bestehen jeweils aus einem alten und einem neuen DNA-Einzelstrang. Man spricht von semikonservativer Replikation.

Ribonucleic acid

RNA, auch Ribonukleinsäure (RNS). Unterscheidet sich von der DNA dadurch, dass der Zuckerbaustein aus Ribose (und nicht Desoxyribose) besteht. Außerdem besitzt RNA die Base Uracil statt Thymin und ist oft einzelsträngig. In der Zelle übernehmen RNA-Moleküle die verschiedensten Aufgaben und sind maßgeblich an der Proteinbiosynthese beteiligt.

Ribonukleoprotein

Proteinkomplexe, die auch RNA-Moleküle enthalten, zum Beispiel Ribosomen.

Ribose

Eine Pentose, ein Zucker mit fünf C-Atomen; wichtiger Bestandteil der RNA.

Ribosom

Häufigstes Protein in Zellen, an dem auch die Translation stattfindet. Ein Ribonukleoprotein bestehend aus zwei Untereinheiten, die jeweils aus Polypeptiden und rRNAs bestehen. Die rRNA in der größeren Untereinheit wirkt als Peptidyltransferase.

Ribosomale RNA

rRNA, wichtige teils katalytische funktionelle RNAs in Ribosomen. Vergleiche von rRNA-Genen dienen auch phylogenetischen Untersuchungen.

RNA

Ribonucleic acid.

RNA-Polymerase

Eine Klasse von Enzymen in allen Lebewesen, die die Transkription katalysiert. Man unterscheidet zwischen DNA- und RNA-abhängigen Polymerasen (RDRPs).

rRNA

Ribosomale RNA.

siRNA

small interfering-RNA

small interfering-RNA

siRNA, kleine RNAs mit bis zu 24 Nukleotiden Länge, die in der Lage sind über RNAi die Expression eines Gens epigenetisch zu regulieren. Sind in der Regel mit ihrer Ziel-mRNA vollständig komplementär.

Telomer

Schützende Konstrukte an den Enden linearer Chromosomen. Diese komplizierten Strukturen bestehen aus DNA, Proteinen und RNA und beinhalten repetitive artspezifische DNA-Sequenzen sowie Loop-Strukturen.

Transkription

Vorgang, bei dem RNA-Polymerasen nach Vorlage einer DNA-Matrize eine funktionale RNA oder eine mRNA, die später translatiert wird, synthetisieren. Stellt den ersten Hauptteil der Proteinbiosynthese dar.

Transkriptionsfaktoren

Proteine, die durch Bindung an genetische Elemente wie enhancer, silencer oder Promotoren die Transkriptionsaktivität von Genen beeinflussen können.

Translation

Beschreibt die Übersetzung einer mRNA in eine Polypeptidkette und ist somit der zweite Hauptteil der Proteinbiosynthese. Ribosomen dienen hier als Plattform für die Translation.

Transfer-RNA

tRNA, kurzes, nichtcodierendes RNA-Molekül, das am 3’-Ende eine spezifische Aminosäure binden kann und innerhalb der Struktur ein dementsprechendes Anticodon besitzt, das während der Translation wiederum einem Triplett auf der mRNA zugeordnet werden kann.

tRNA

Transfer-RNA.

Uracil (U)

Eine Nukleinbase, die mit Cytosin paart und in der Regel in der RNA vorkommt. In der DNA wird sie durch die Base Thymin komplementiert.

Van-der-Waals-Wechselwirkungen

Gehören zu den nichtkovalenten Bindungen; basieren auf der schwachen Anziehung von Atomen und Molekülen untereinander.

Virus

Konstrukt aus Proteinen und Nukleinsäuren (die unter anderem wiederum für die Proteine codieren), das keinen eigenen Stoffwechsel hat und zur Vermehrung auf einen Wirt angewiesen ist.

Wasserstoffbrücken

Nichtkovalente Bindungen aufgrund von partiellen Ladungen, die deutlich schwächer als kovalente Bindungen sind. Unter anderem wichtig für die DNA-Doppelhelix und Proteine.

Zykline

Proteine, die für die richtige Taktung des Zellzyklus eine wichtige Rolle spielen. Je nach Art des Zyklins kommt es nur zu bestimmten Phasen in der Zelle vor.

Aneuploidie

Abnormale Anzahl einzelner oder mehrerer Chromosomen in einer Zelle oder einem Organismus. Beinhaltet beispielsweise Monosomien und Trisomien und zählt insgesamt zu den Genommutationen.

Antibiotika

Diese Stoffklasse schließt alle Moleküle ein, die das Wachstum von Bakterien, aber auch anderer Mikroorganismen inhibieren können.

Aptamer

Region innerhalb eines Riboswitches, in der ein Ligand bindet, der wiederum eine Konformationsänderung der 5’-UTR einer mRNA bewirkt. Dadurch kann die Transkription oder Translation reguliert werden.

Arbeitsform

Zustand, in dem eukaryotische Chromosomen während der Interphase dekondensiert vorliegen.

Archaea

Bildet neben Bacteria und Eukarya die dritte große Domäne des Lebens. Angehörige dieser Gruppe, die Archaeen, sind einzellig, prokaryotisch und führen oft eine extremophile Lebensweise.

Autosomen

Gesamtheit aller Chromosomen eines Chromosomensatzes, außer den Geschlechtschromosomen (Gonosomen). Der Mensch besitzt 44 Autosomen, also 22 Autosomenpaare. Erbgänge, bei denen Merkmale auf Autosomen im Fokus sind, werden auch als autosomale Erbgänge bezeichnet.

Bacteria

Domäne des Lebens neben Archaea und Eukarya. Angehörige dieser Domäne, die Bakterien, sind prokaryotisch, kommen ubiquitär vor und sind die häufigsten Lebewesen auf diesem Planeten. Die Domäne zeichnet sich zudem durch eine äußerst große genetische Vielfalt aus.

Bakteriophagen

Eine Gruppe von Viren, die spezifisch Bakterien und Archaeen als Wirte verwendet. Sie werden in virulente (lytischer Zyklus) und temperente (lysogener Zyklus) Phagen eingeteilt.

cDNA

Complementary-DNA, wird durch das Enzym reverse Transkriptase von einer RNA als Vorlage synthetisiert.

Chloroplasten

Grüne chlorophyllhaltige Zellorganellen in Pflanzen, sind für die Photosynthese zuständig.

Chromatid

Lineares DNA-Molekül mit DNA-assoziierten Proteinen, das die Grundeinheit eukaryotischer Chromosomen darstellt. Wichtige Strukturen sind Telomere und Zentromere. Vor der Replikation besteht ein Chromosom aus einem Chromatid nach der Replikation aus zwei Chromatiden.

Chromatin

beschreibt DNA-, RNA- und proteinhaltige Masse im Zellkern von Eukaryoten. Chromosomen liegen in dekondensiertem Zustand vor.

Cis-acting elements

Genetische Sequenzen, die die Expression von einem oder mehrere Gene beeinflussen können, die wiederum auf dem gleichen DNA- oder RNA-Molekül codiert sind.

Crossing-over

Paarung homologer Bereiche von Chromatiden (meistens eines Chromosomenpaars) während der Metaphase. Ist oft Voraussetzung für homologe Rekombination.

C-Wert-Paradox

Beschreit das Paradoxon, dass der Chromatingehalt oder die Größe eines Genoms nicht unbedingt mit der Komplexität korreliert (insbesondere bei höheren Eukaryoten).

Cytoplasma

Das von der Zellmembran umgebene Kompartiment innerhalb von Zellen (mit Ausnahme des Nukleus bei Eukaryoten). Beinhaltet das Cytosol und somit lösliche Bestandteile sowie Organellen.

Cytosol

Flüssiges Kompartiment des Cytoplasmas inklusiver gelöster Moleküle („Zellsaft“).

Deletion

Mutation, bei der einzelne Nukleotide oder längere DNA-Sequenzen gelöscht werden beziehungsweise verloren gehen.

DNA-Polymerase

Eine Klasse von Enzymen, die in allen Lebewesen vorkommt und in der Lage ist, mit einzelnen Nukleotiden einen DNA-Strang zu verlängern. Die Polymerisation erfolgt anhand einer komplementären Matrize, ist richtungsabhängig und bedarf oft einem Primer als Startpunkt. Je nach Organismus und Enzym, haben DNA-Polymerasen unterschiedlich viele Untereinheiten und auch weitere Funktionen (Exonuklease, Proofreading).

downstream

Strangabwärts, eher in Richtung der codierenden Sequenz (bzw. deren Ende) gelegen. In der Regel in Richtung 3’-Ende. Gegenteil: upstream.

dsDNA

Doppelsträngige Desoxyribonukleinsäure.

dsRNA

Doppelsträngige Ribonukleinsäure.

Duplikation

Mutation, bei der eine Sequenz oder ein ganzer Chromosomenabschnitt verdoppelt wird.

Editing, posttranskriptional

Das Hinzufügen, Entfernen oder chemische Modifizieren eines RNA-Nukleotids, um eine mRNA-Sequenz nach der Transkription zu verändern.

Ein-Chromatid-Chromosom

Lineares Chromosom bestehend aus nur einem Chromatiden. In Eukaryoten liegen die Chromosomen während der Interphase (bis zur S-Phase, der Replikation) die meiste Zeit als Ein-Chromatid-Chromosom vor.

Enhancer

Eine Sequenz in der DNA, die sich vor, innerhalb oder hinter der Sequenz befinden kann, deren Aktivität sie positiv beeinflusst. Enhancer gehören wie ihre Gegenspieler (Silencer) zu den cis-acting elements (siehe auch trans-acting elements).

Euchromatin

Offene Form des Chromatins. Euchromatische DNA-Bereiche sind transkriptionell aktiv, können also abgelesen werden. (Gegenteil: Heterochromatin)

Eukaryota

Neben Bacteria und Archaea eine der Domänen des Lebens. Angehörige dieser Domäne, die Eukaryoten, besitzen einen Zellkern sowie komplexe Organellen wie Mitochondrien und teilweise Chloroplasten (Endosymbiontentheorie). Die Domäne der E. beinhaltet nicht nur Einzeller (Protisten), sondern auch die Mehrzahl aller Vielzeller inklusive Pflanzen, Tiere und Pilze.

Exon

Codierender Sequenzbestandteil eines Gens, das in mRNA übersetzt und nach dem Spleißen im reifen Transkript erhalten bleibt. Ein eukaryotisches Gen kann eines oder mehrere Exons beinhalten.

Extremophil

Anpassung von Organismen (oft Archaeen) an extreme Umweltbedingungen (große Hitze, niedriger/hoher pH-Wert etc.)

Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung

FISH, eine Methode, bei der eine Sonde (beispielsweise bestehend aus einer radioaktiv markierten Nukleinsäure) verwendet wird, um die Lokalisation einer komplementären DNA oder einer RNA in einer Zelle oder einem Gewebe zu bestimmen.

Gameten

Keimzellen zur sexuellen Fortpflanzung. Besitzen im Gegensatz zu den somatischen Zellen (Körperzellen) nur das halbe Ploidie-Level. Beim Menschen: Eizelle und Spermien.

Genetischer Code

Nukleinsäuren beinhalten Informationen (Gene), die für den Aufbau anderer Moleküle (RNA und Aminosäuren) codieren. DNA wird in RNA und RNA (soweit sie nicht selbst funktionell ist) in Aminosäuresequenzen übersetzt (siehe Codons und Proteinbiosynthese).

Gentransfer, horizontal

Kurz HGT, fasst den nichtsexuellen Transfer von genetischem Material zwischen zwei verschiedenen Organismen zusammen, die weder miteinander verwandt, noch von der gleichen Art sein müssen. Häufig zwischen Prokaryoten. Darunter fallen Konjugation, Transformation und Transduktion.

Gentransfer, vertikal

Auch sexueller Gentransfer. Über den vertikalen Gentransfer wird genetisches Material von der Parental- an die Tochtergeneration weitergegeben. Basiert auf der Produktion von Gameten.

Gonosomen

Auch Geschlechtschromosomen genannt. Bestimmen je nach Kombination das Geschlecht eines Individuums. Beim Menschen: XX à ♀ und XY à ♀. Den Gonosomen werden die Autosomen (nichtgeschlechtliche Chromosomen) gegenübergestellt.

Haarnadelstruktur

Durch die partielle Hybridisierung von einigen RNA-Nukleotiden können unterschiedlich große schlaufenähnliche Strukturen entstehen (auch Haarnadelschleifen, hairpin-loop oder stem-loop). Diese sind oft wichtig für Funktion oder Stabilität verschiedener RNA-Typen.

Heterochromatin

kompakte, geschlossene Form des Chromatins. Heterochromatisierte DNA-Abschnitte sind transkriptionell nicht zugänglich. DNA-Histon-Interaktionen sind sehr ausgeprägt. (Gegenteil: Euchromatin).

HGT

Gentransfer, horizontal.

Homologe Gene

Gene, die in einem homologen Verhältnis zueinander stehen. Dabei können Gene innerhalb eines diploiden oder polyploiden Chromosomensatzes betrachtet werden, aber auch verschiedener Organismen einer Art oder verschiedener Arten.

Hyperploid

Die Anzahl eines Chromosoms ist gegenüber seiner normalen Anzahl im Chromosomensatz erhöht, beispielsweise bei einer Trisomie.

Hypoploid

Die Anzahl eines Chromosoms ist gegenüber seiner normalen Anzahl im Chromosomensatz erniedrigt, beispielsweise bei einer Monosomie.

Insertion

Mutation, bei der ein oder mehrere zusätzliche Nukleotide in eine Sequenz eingefügt werden. Kann zu frameshift-mutations führen.

Intron

Sequenzbestandteil eukaryotischer Gene, welcher während des Spleißens aus dem vorläufigen Transkript entfernt wird. Introns sind oft nichtcodierend, können selten aber auch Sequenzen anderer Gene enthalten.

Inversion

Eine Mutation, durch die eine umgekehrte Anordnung der betroffenen DNA-Bereiche entsteht.

Karyogamie

Die Verschmelzung der Zellkerne der Gameten.

Karyokinese

Die Kernteilung bei der Mitose. Der umgekehrte Vorgang heißt Karyogamie.

Kinetochor

Eine an ein Zentromer gebundene Proteinplattform, die für die Verteilung und Segregation der Ein- und Zwei-Chromatid-Chromosomen während Mitose und Meiose zuständig ist.

Klon

Individuum (oder Zelle), das genetisch identisch zu seinem Gegenpart ist (Beispiel eineiige Zwillinge, vegetativ vermehrte Pflanzen, Klone einer Bakterienkolonie).

Klonen

Die Erstellung eines Klons durch eine Reihe verschiedener Arbeitsschritte.

Klonieren

Umfasst nicht das Klonen von Lebewesen, sondern umfasst im Laborjargon diverse Methoden, die zur Vervielfältigung und Übertragung von DNA-Sequenzen (häufig als Bestandteil von Plasmiden) in einen Zielorganismus benötigt werden.

Konsensussequenz

Theoretische „allgemeine“ Sequenz, die jeweils die geringste Abweichung zu einer Gruppe homologer (oder analoger) DNA-, RNA- oder Aminosäuresequenzen darstellt. Entsteht auch durch das Zusammenfassen verschiedener überlappender genetischer Fragmente bei der Sequenzierung.

Lampenbürstenchromosom

Anordnung zweier überdurchschnittlich großer homologer Chromosomen, deren Hauptachsen sich überschneiden und von denen zahlreiche Transkriptionsloops ausgehen (vor allem bei Molchen während der Oogenese).

Last universal common ancestor

LUCA, stellt den hypothetischen Vorfahren aller heute existierenden zellulären Organismen dar.

LINEs

Long-interspersed elements.

Long-interspersed elements

LINES, eine Gruppe von sehr großen Retrotransposons, die auch zu den häufigsten repetitiven Elementen im menschlichen Genom zählen.

LUCA

Last universal common ancestor.

Meiose

Bestimmte Form der Zellteilung (auch Reifeteilung genannt). In zwei Teilungsschritten (Reduktionsteilung, Äquationsteilung) werden erst die homologen Chromosomenpaare, dann die beiden Chromatiden der Zwei-Chromatiden-Chromosomen zur Bildung haploider Keimzellen getrennt.

Merkmal

Im biologischen Sinne eine beobachtbare Eigenschaft, Aussehen, Verhalten oder genetische Sequenz mit dessen Hilfe Individuen oder Arten voneinander unterschieden werden können (siehe auch Phänotyp und Genotyp).

Metagenom

Zusammenfassung aller Genome aller Individuen eines untersuchten Biotops.

Metaphase

Stadium während der Zellteilung, in der die Chromosomen in der Mitte der Zelle auf einer Äquatorialebene angeordnet sind.

Mikrosatellit

Wiederholung von Sequenzen aus 2–10 Nukleotiden in der DNA. Auch als short-tandem-repeats (STR) oder simple sequence repeats (SSR) bekannt. Oft in stark heterochromatisierten Bereichen wie Zentromeren und Telomeren.

Monosomie

Eine numerische Chromosomenaberration, bei der beim diploiden Organismus nur ein Chromosom des homologen Paares vorhanden ist.

Mitose

Form der Zell(kern)teilung bei Eukaryoten. Die einzelnen Chromatiden der Zwei-Chromatiden-Chromosomen werden bei der Mitose auf zwei Tochterkerne verteilt. Sie untergliedert sich in verschiedene Phasen: Prophase, Metaphase, Anaphase und Telophase.

Mutation

Veränderungen in der DNA. Betroffen sein können einzelne Nukleotide (Genmutationen), ganze Bereiche (Chromosomenmutationen) oder die Anzahl von Chromosomen (Genommutation). Auswirkungen auf die Genexpression oder den Phänotyp eines Individuums sind stark abhängig vom Ort und Ausmaß der Mutation.

Next Generation Sequencing

NGS, umfasst moderne Methoden zur Sequenzierung (Illumina, 454…), bei denen Genome oder zu untersuchende Sequenzen oft zunächst vervielfältigt und fragmentiert werden. Die unzähligen Fragmente werden gleichzeitig sequenziert und schließlich wieder durch Überlappung zu einer Konsensussequenz zusammengefügt.

Nukleosom

Struktur aus einem Histonoktamer und der darum gewundenen DNA.

Nukleus

Lateinische Bezeichnung für den Zellkern. Enthält die Erbinformationen in Form von DNA, die wiederum zusammen mit vielen Proteinen in Chromosomen organisiert ist.

Open reading frame

ORF, offener Leserahmen, Leseraster, beschreibt eine theoretische proteinogene Sequenz in der DNA, die also potenziell für ein Protein codieren könnte. ORFs identifiziert man, indem DNA- oder mRNA-Sequenzen auf Start- und Stoppcodons überprüft werden.

Operon

Prokaryotische Expressionseinheit, die aus mehreren funktionell miteinander zusammenhängenden Genen besteht, die in direkter Nachbarschaft nebeneinander vorliegen und deren Expression durch einen gemeinsamen Promotor, Operator und andere regulatorische Sequenzen geregelt werden kann. Seltener auch bei Eukaryoten.

Operator

Regulatorischer Bestandteil von Operons. Dient als Bindestelle für Repressoren oder Aktivatoren.

ORF

Open reading frame.

Phagen

siehe Bakteriophagen.

Plasmid

Zirkuläre extrachromosomale DNA (häufig bei Prokaryoten). In seltenen Fällen auch linear. Wird oft in der Gentechnik als Vektor verwendet.

Polyploidie

Eine Form der numerischen Chromosomenaberration, bei der gleich der gesamte Chromosomensatz vervielfacht vorliegt. Kommt auch natürlich vor.

Polytänchromosom

Riesenchromosomen entstehen durch mehrere Replikationsrunden, ohne dass die Chromatiden voneinander getrennt werden.

Population

Beschreibt die Gesamtheit aller Individuen einer Spezies, welche ein bestimmtes geographisches Gebiet bevölkern, eine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden und somit einen gemeinsamen Genpool besitzen.

Posttranslationale Modifikation

PTM, Sammelbegriff für alle Modifikationen von Polypeptidketten, die nach der Translation stattfinden. Entscheidend für die Stabilität, Prozessierung oder Aktivität von Proteinen. Dazu zählen beispielsweise chemische Modifikationen (wie Phosphorylierung, Ubiquitinierung, Methylierung, Acetylierung oder Glykosylierung), Ausbildung von Disulfidbrücken und auch proteolytische Spaltung.

Prä-mRNA

Primäres Transkriptionsprodukt (bei Eukaryoten), das noch nicht durch verschiedene Modifikationen wie Spleißen, Editing usw. verändert wurde.

Prokaryoten

Organismen, die keinen Zellkern besitzen. Hierzu zählen die beiden Domänen der Bacteria und der Archaea, die (fast ausschließlich) Einzeller sind. Transkription und Translation finden beide im Cytoplasma statt.

Promotor

Regulatorischer Abschnitt eines Gens, an dem die RNA-Polymerasen binden. Die Bindung der Polymerase und der Start der Replikation kann wiederum durch Transkriptionsfaktoren und entfernter gelegene Enhancer- und Silencer-Sequenzen beeinflusst werden.

Proteom

Das Proteom beinhaltet alle Proteine einer Zelle, eines Gewebetypus oder Organismus zu einem bestimmten Zeitpunkt und unter genau definierten Bedingungen.

Protist

Einzellige Eukaryoten. Darunter viele Algen, Pilze und Protozoa.

Pseudogen

Nicht intaktes, teils unvollständiges Gen, das als Produkt bestimmter Replikations- oder Transkriptionsereignisse im Genom vorliegt und zu dem ein intaktes homologes Gegenstück existiert.

PTM

Postranslationale Modifikation.

Reduktionsteilung

Auch Meiose I oder 1. Reifeteilung. Beschreibt die erste Kernteilung während der Meiose, bei der die homologen Chromosomenpaare voneinander getrennt werden.

Rekombination

Mithilfe von homologen Sequenzen in der genomischen DNA und zum Beispiel in einem Plasmid kann durch Rekombination ein Austausch von DNA-Abschnitten oder ganzen Genen stattfinden.

Retrotransposon

Auch Retroelement, eine Klasse transposabler Elemente, welche RNA als mobile Zwischenstufe verwendet und strukturelle Ähnlichkeiten zu Retroviren besitzt.

Riboswitches

Prokaryotische cis-acting Elemente in der 5’-UTR einer mRNA. Durch Bindung eines Liganden kann ihre Struktur und damit die Expression beeinflusst werden.

Satelliten DNA

Bereiche in der DNA, die häufige Wiederholungen kurzer Sequenzen besitzen (siehe Mikrosatellit).

Schwesterchromatiden

Die beiden homologen Chromatiden eines Zwei-Chromatiden-Chromosoms.

Selektion

Beschreibt die natürliche Auslese von Arten oder Individuen einer Population durch biotische und abiotische Faktoren und ist mit der Mutation eine treibende Kraft der Evolution.

Sequenzierung

Die molekulare Entschlüsselung der Basenabfolge eines DNA- oder RNA-Moleküls.

Short interspersed elements

SINE, Oberbegriff für eine Gruppe von Transposons mit bis zu 500 bp Länge.

SINE

short interspersed elements.

single nucleotide polymorphism

SNP, Polymorphismus eines einzelnen Nukleotids zwischen homologen DNA-Sequenzen. Entsteht durch Mutationen. Individuen einer Population weisen in der Regel ein gewisses Spektrum an SNPs auf.

small nucleolar RNA

snoRNA, eine Klasse nichtcodierender funktionaler RNAs, die bei der Modifikation von Nukleotiden anderer RNA-Klassen, insbesondere von rRNAs, eine Rolle spielt.

snoRNA

small nucleolar RNA.

SNP

single nucleotide polymorphism.

Spleißen

In eukaryotischen Zellen setzt sich ein Gen aus Introns und Exons zusammen, welche primär in eine Prä-mRNA übersetzt werden. Die Introns werden durch das Spleißen aus dem Primärtranskript entfernt, wodurch eine kürzere prozessierte mRNA entsteht.

ssDNA

Einzelsträngige (single stranded) DNA.

ssRNA

Einzelsträngige (single stranded) RNA.

Strukturgene

Bezeichnet jene codierenden Bereiche eines Gens (oder von Genen innerhalb eines Operons), die für eine funktionale RNA oder ein Polypeptid codieren. Also nicht regulatorische Bereiche wie Operatoren oder Promotoren.

Supercoiling

Das Verdrehen von ringförmigen DNA-Molekülen (prokaryotisches Chromosomen oder Plasmiden), was zu einem höheren Kompaktheitsgrad führen kann.

Telomerase

Ein enzymatischer Ribonukleoproteinkomplex, der der Aufrechterhaltung der Telomerlänge und -struktur dient, indem er repetitive DNA-Sequenzen synthetisiert.

Topoisomerasen

Eine Enzymklasse, die durch gezielte Schnitte und Religation der DNA-Doppelhelix der Torsionsspannung, die sonst durch das Verdrehen während der Replikation und Transkription entsteht, entgegenwirkt.

Transduktion

Bezeichnet den Vorgang, bei dem Phagen Teile des genetischen Materials eines Wirtes auf einen neuen Wirt mit übertragen. Dieser Mechanismus des horizontalen Gentransfers wird auch in der Molekularbiologie gezielt eingesetzt.

Transkriptom

Gesamtheit der transkribierten RNAs einer Zelle zu einem bestimmten Zeitpunkt. Bezieht sich manchmal nur auf mRNAs.

Translokation

Die Umlagerung chromosomaler Abschnitte innerhalb des Genoms von einem Chromosom auf ein anderes. Kann zu Deletionen und Duplikationen führen. Diese Art der Chromosomenmutation zählt zu den strukturellen Chromosomenaberrationen.

Transportform

Beschreibt die kondensierte und leicht färbbare Form der Chromosomen, die nur während der Zellteilung auftritt.

Transposon

Sequenz im Genom, auch als transposables oder mobiles genetisches Element bezeichnet, die sich über eine DNA- oder RNA-Zwischenstufe (siehe Retrotransposon) innerhalb des Genoms ausbreiten oder seine Position verändern kann. Vermutlich viralen Ursprungs.

Trans-acting elements

Regulatoren, die als separate lösliche Moleküle (beispielsweise sRNAs oder Transkriptionsfaktoren) vorliegen und die wiederum eine regulatorische Sequenz (cis-acting element) in der DNA oder einer mRNA erkennen und binden.

Trisomie

Eine Form der Aneuploidie, bei der das betroffene Chromosom dreifach vorliegt. Beispielsweise Trisomie 21 (= Chromosom 21 gibt es dreimal).

upstream

Stromaufwärts gelegen, eher Richtung 5’-Ende eines Transkriptes oder einer Sequenz. Gegenteil: downstream.

Wirt

Jener Organismus einer zwischenartlichen Beziehung, der seinem Gast (beispielsweise ein Symbiont oder Parasit) Ressourcen auf verschiedenster Ebene liefert (wie Nahrung, Schutz, Transport…). Oft auch hinter Theken zu finden.

X-Chromosom

Überlebenswichtiges Gonosom bei Arten, die auf einem XX/XY-Geschlechtssystem beruhen. Die Weibchen (XX) sind homogametisch. Das heißt, alle Gameten haben (in der Regel) die gleiche Ausstattung in Bezug auf die Gonosomen (X).

Y-Chromosom

Gonosom bei Arten, bei denen die Männchen die gonosamale Ausstattung XY haben. Entsprechend sind die Männchen heterogametisch, das heißt, ihre Gameten haben entweder ein Y- oder ein X-Chromosom.

Zentromer

Stark heterochromatisierter chromosomaler Bereich, über den einerseits die Chromatiden eines Zwei-Chromatiden-Chromosoms verbunden sind und an dem andererseits die Kinetochore binden.

Zygote

Durch die Verschmelzung zweier haploider Gameten (Befruchtung) entsteht eine diploide Zygote, die quasi die erste Zelle eines neuen diploiden Individuums darstellt.

Zwei-Chromatiden-Chromosom

Chromosom bestehend aus zwei homologen Chromatiden. Innerhalb des Zellzyklus von Eukaryoten kommt diese Form in der Regel nur nach der Synthese (S)-Phase und vor der Zellteilung vor.

Äquationsteilung

Auch Meiose II oder 2. Reifeteilung. Beschreibt die zweite Kernteilung während der Meiose, bei der die Chromatiden der mittlerweile haploid vorliegenden Chromosomen voneinander getrennt werden.

Chromosomenmutation

Auch strukturelle Chromosomenaberration. Ganze Teile und Strukturen von Chromosomen sind durch Mutationen größerer Bereiche (beispielsweise Translokationen, Inversionen, Duplikationen oder Deletionen) sichtbar verändert.

Cytokinese

Teilung einer Zelle. Die Zellkernteilung (Karyokinese) ist in der Regel zuvor schon erfolgt. Sie ist nicht Teil der Mitose, schließt sich aber oft an diese an.

Diploider Chromosomensatz

besteht aus zwei Chromosomensätzen: einen paternalen (vom Vater) und einen maternalen (von der Mutter). Ein wichtiger Vorteil diploider Genome ist, dass Mutationen durch die jeweils andere Gen-Kopie kompensiert werden können (sofern sie nicht dominant sind).

Genetisch veränderter Organismus

GVO, im Englischen auch genetically modified organism (GMO). Organismus, dessen Genom durch Gentechnik modifiziert wurde (siehe auch rekombinante Proteine).

Genotyp

Die Gesamtheit der genetischen Ausstattung eines Organismus. Praktisch das durch die Elterngeneration vererbte Allelmuster, welches sich im Phänotyp ausprägt.

GVO

Genetisch veränderter Organismus.

haploide Zelle

In einer Zelle liegt nur die reduzierte (halbierte) Anzahl an Chromosomensätzen vor. Beim Menschen, der normalerweise diploid ist, liegt in haploiden Zellen (i.d.R. Keimzellen) der Chromosomensatz dann nur einfach (und nicht doppelt) vor.

Homologe Chromosomen

Betrachtet werden in der Regel die jeweiligen Chromosomenpaare in diploiden (oder polyploiden) Zellen innerhalb eines Organismus, die sich in Abfolge der genetischen Sequenzen und Lage des Zentromers ähneln.

Homologe Rekombination

Austausch von DNA-Sequenzen zwischen zwei verschiedenen Molekülen basierend auf homologen Bereichen. Oft als Folge von Crossing-over-Ereignissen während der Meiose. Dient einerseits der genomischen Variabilität und andererseits als Reparaturmechanismus.

Interphase

fasst alle Phasen im Zellzyklus zusammen, die nicht direkt an der Zellteilung beteiligt sind, also die G1-, G0-, die G2- und die S-Phase. In ihr wachsen die Zellen, wird das genetische Material verdoppelt, oder gehen somatisch ausdifferenzierte Zellen einfach ihren Aufgaben nach.

Nukleolus

Auch Kernkörperchen. Eine in der Interphase im Zellkern gut sichtbare Struktur mit hoher Transkriptionsaktivität (vor allem von rRNA-Genen).

Phänotyp

Beschreibt das äußere Erscheinungsbild eines Organismus oder eines bestimmten Merkmals. Der Phänotyp wird durch genetische Faktoren, aber auch Umwelteinflüsse beeinflusst.

Polymerisation

Verknüpfung einzelner Bausteine (Monomere) zu einem größeren Molekül.

Prophase

Die erste Phase während der eukaryotischen Zellteilung, in der sich die Kernmembran auflöst und die Chromosomen kondensieren.

Reifeteilung

Synonym für Meiose, den Vorgang zur Herstellung der Gameten. Man unterscheidet in die 1. Reifeteilung (Reduktionsteilung) und 2. Reifeteilung (Äquationsteilung).

Spindelapparat

Spezifische Anordnung der Mikrotubuli bei der Zellteilung, die dem Verteilen der Chromosomen dient.

Telophase

Letzte Phase der Kernteilung, in der die Chromosomen an den gegenüberliegenden Polen angekommen sind und wieder dekondensieren. Gleichzeitig baut sich auch die Kernmembran wieder auf.

Zellzyklus

Beschreibt den Ablauf und die Steuerung aller Lebensphasen von Zellen. Neben Meiose und Mitose gehören hierzu auch jene Lebensabschnitte von Zellen, die zwischen Zellteilungen liegen, zusammengefasst in der Interphase.

Zyklin-abhängige Kinasen

cycline-dependent kinases (CDK), Proteine, die wiederum von Zyklinen gebunden und dadurch aktiviert werden und selbst dadurch eine neue Phase im Zellzyklus einleiten können.

Desoxynukleosidtriphosphat

dNTP, Grundbaustein für die Synthese von DNA, bestehend aus einer Desoxyribose, einer Base und drei Phosphatgruppen. Bei der Polymerisation werden die äußeren beiden Phosphatgruppen (als Pyrophosphat) abgespalten.

Endonuklease

Protein das Phosphodiesterbindungen innerhalb einer Nukleotidkette in (oder nahe bei) bestimmten Erkennungssequenzen schneiden kann.

Exonuklease

Kann Nukleinbasen (im Gegensatz zu Endonukleasen) von einem Ende her abbauen. Dabei werden einzelne Nukleotide freigesetzt. Man unterscheidet je nach Schneiderichtung zwischen 3’-5’-Exonukleasen und 5‘-3‘-Exonukleasen.

Folgestrang

Auch lagging strand; komplementär zum Leitstrang, wird während der Replikation Stück für Stück diskontinuierlich synthetisiert (Okazaki-Fragmente).

Helikase

Ein Enzym, das den Aufbruch der Wasserstoffbrückenbindungen doppelsträngiger DNA katalysiert, dabei kommt es zur Trennung der Basenpaare. Wichtig für die Replikation und Transkription.

Konjugation

Ein Einzelstrang eines Plasmids wird von einer Donor- auf eine Akzeptorzelle übertragen, wobei der Einzelstrang im Anschluss wieder zum Doppelstrang ergänzt wird, so dass beide Zellen eine identische Kopie des Plasmids besitzen.

Leitstrang

Auch leading strand, wird während der Replikation kontinuierlich in 5’→3’-Richtung synthetisiert.

Ligase

Verknüpft DNA-Fragmente durch die Bildung von Phosphodiesterbindungen miteinander.

Okazaki-Fragmente

Kurze DNA-Stücke, die bei der Replikation am Folgestrang diskontinuierlich synthetisiert werden. Die DNA-Polymerase verlängert dabei die RNA-Primer, indem sie kurze DNA-Sequenzen komplementär zum Folgestrang synthetisiert.

Origin of replication (ori)

Replikationsstartpunkt eines Chromosoms oder eines extrachromosomalen Elements. Eukaryotische oris sind im Gegensatz zu prokaryotischen oft nicht gut definiert.

PCR

Polymerasekettenreaktion.

Polymerasekettenreaktion

PCR, Standardmethode in der Molekularbiologie zur exponentiellen Vervielfältigung (Amplifikation) spezifischer Sequenzen. Grundlage sind mehrere aufeinanderfolgende Replikationszyklen. Die zu vervielfältigende Sequenz wird durch entsprechende Primer spezifiziert.

Primase

Polymerase, die während der Replikation an einzelsträngige Nukleinsäuren komplementäre RNA-Primer synthetisiert, deren 3’-Enden wiederum durch DNA-Polymerasen verlängert werden können.

Proofreading-Aktivität

Korrekturlesefunktion. Eine wichtige Fähigkeit mancher Polymerase-Untereinheiten zur Behebung von Replikationsfehlern.

Replikationsgabel

Durch die Öffnung der DNA-Doppelhelix während der Replikation entsteht eine fortlaufende Gabel sich öffnender komplementärer Einzelstränge, die durch zahlreiche Proteine stabilisiert wird.

Single-strand binding proteins

SSB-Proteine, Verhindern die Hybridisierung von DNA-Einzelsträngen während der Replikation und halten somit die Replikationsgabel offen.

Theta (θ)-Replikation

Replikation prokaryotischer zirkulärer Chromosomen und Plasmide, die von der Form her einem „θ“ gleicht. Die Replikation beginnt an einem genau definiertem Origin of replication.

5’-Cap

An das 5’-Ende einer eukaryotischen mRNA wird ein 7-Methylguanosintriphosphat posttranskriptional angefügt. Dient als Bindestelle für Translations-relevante Proteine, als Schutz und auch für den typischen Ringschluss der eukaryotischen mRNA.

Cistron

Eine genetische Funktionseinheit in Prokaryoten, die im Normalfall die Information für ein Polypeptid (oder eine funktionelle RNA) beinhaltet.

CpG-Insel

Bereiche, in denen die Sequenz CG mehrmals hintereinander vorliegt. Cytosine von CG-Dinukleotiden erfahren häufig epigenetische Modifikation durch DNA-Methylierung.

Codon

Dreibuchstabencode (Basentriplett) auf der DNA/mRNA bestehend aus den Basen Adenin, Guanin und Cytosin und Thymin (bzw. Uracil in mRNA). Ein Basentriplett codiert je nach Zusammensetzung für verschiedene Aminosäuren oder Translationssignale (Start/Stopp).

β-Galaktosidase

Ein Enzym, das die Spaltung von Laktose in Galaktose und Glukose katalysiert. Eine dauerhafte Expression ermöglicht lebenslange Laktosetoleranz.

Initiator (Transkription)

Transkriptionsstartpunkt (TSP) eines Gens.

Inosin

Durch die Desaminierung von Adenosin (das Ersetzen einer NH2-Gruppe durch Sauerstoff) entsteht Inosin. Inosin kann als Bestandteil des Anticodons mit den Nukleinbasen Cytosin, Adenin, und Uracil paaren.

Laktose

Disaccharid, besteht aus den Monosacchariden Galaktose und Glukose.

Locus

Physikalische Koordinate eines Gens auf einem Chromosom; auch Genort.

Mikro-RNA

miRNA, kurze funktionelle RNAs, die über RNAi die Genexpression beeinflussen; miRNAs haben eine Größe von bis zu 24 Nukleotiden und sind oft in der Lage mehrere mRNA-Ziele zu regulieren.

Mutant

Organismus, der sich (verursacht durch Mutationen) genetisch vom Wildtyp, also dem häufigsten Genotyp einer Population unterscheidet.

naszierend

gerade in der Entstehung, noch nicht ausgereift. Kotranskriptionelle Modifikation werden beispielsweise an einer naszierenden mRNA noch während der Transkription angebracht.

Poly(A)-Schwanz

Eine posttranskriptionale Modifikation in Eukaryoten, bei der bis zu 200 Adenosine an das 3’-Ende einer Prä-mRNA angehangen werden, was als Schutzkappe (bspw. vor Degradation) dient.

Polycistronische mRNA

Eine mRNA auf der die Translationsmatrizen für mehrere Genprodukte nebeneinander vorliegen. Wird weitestgehend bei Prokaryoten im Zusammenhang mit funktionell zusammenhängenden Genen innerhalb eines Operons gefunden.

Pribnow-Box

Bindestelle für die RNA-Polymerase (und somit Teil des Promotors) bei Prokaryoten. Dient somit der Initiation der Replikation.

Ribozyme

Katalytisch aktive RNAs. Dazu zählen beispielsweise autokatalytische RNAs, die sich selbst spleißen oder die rRNA der großen Untereinheit von Ribosomen.

RNasen

Enzyme, die gezielt RNA-Polymere abbauen.

small nuclear RNA

snRNA, eine Klasse nichtcodierender funktioneller RNAs von etwa 100–200 bp Länge, die bei Eukaryoten eine zentrale Komponente des Spleißosoms ausmacht

snRNA

small nuclear RNA.

Spleißosom

Ein großer Komplex bestehend aus Proteinen und kleinen snRNAs, der (meistens) zum Spleißen benötigt wird und der sich an und um die Prä-mRNA zur Prozessierung lagert.

Stoppcodon

Es existieren die drei Stoppcodons UAG, UGA und UAA, welche auf der mRNA das Ende eines offenen Leserasters markieren. Für diese existieren keine tRNAs, sondern Release-Faktoren, die das Ende der Translation markieren.

Substitution

Eine Punktmutation, bei der ein Nukleotid durch anderes ersetzt wird. Kann auch zu SNPs führen.

TATA-Box

Bestandteil eukaryotischer Promotoren und Bindestelle für die RNA-Polymerase II. Sie liegt etwa 20-30 bp vor der Initiationssequenz und hat die Konsensussequenz TATAAA.

Terminator

Signal für die Beendigung der Transkription. Während es in Prokaryoten eigene Terminationsfaktoren gibt, wird die Termination der Transkription bei Eukaryoten oft nur durch eine bestimmte Sequenz signalisiert. Des Weiteren ein Kino-Klassiker aus den 80ern.

Adenosinmonophosphat, zyklisch

cAMP, Adenosin mit einer Phosphatgruppe, wobei das Monophosphat nicht nur über das 3’-C-Atom, sondern auch über das 5’-C-Atom der Ribose gebunden ist. Wirkt oft auch als intrazelluläres oder extrazelluläres Signalmolekül (Chemotaxis).

Adenosintriphosphat

ATP, Grundbaustein der RNA und in deoxidierter Form (dATP) auch der DNA. Zur Polymerisation zu RNA- oder DNA-Molekülen werden die beiden äußeren Phosphatreste (Pyrophosphat) abgespalten. Diese stark exotherme Reaktion macht ATP auch zu einem der wichtigsten Energiespeicher von Zellen.

Alkohol

Organische Verbindungen, die sich insbesondere durch eine oder mehrere Hydroxygruppen (–OH) auszeichnen. Ein geeignetes Lösungsmittel für polare und unpolare Substanzen und Probleme; hilft bei der Aufreinigung von DNA und beim Putzen von Kühlschränken.

Aminoacyl-tRNA

Mit ihrer spezifischen Aminosäure beladene Transfer-RNA (tRNA), wobei zwischen dem 3’-Ende und der Aminosäure eine Esterbindung gebildet wird.

Anticodon

Für das Ablesen und damit Decodieren eines Codons einer mRNA verfügen tRNAs über Anticodons, die diese (teilweise) homolog binden können.

C-Terminus

Jenes Ende einer Polypeptidkette an dem sich eine Carboxygruppe (COOH) befindet. Wird daher als Carboxyterminus bezeichnet. Demgegenüber steht der Amino (N)-terminus.

Frameshift mutation

Mutation in einer proteincodierenden Sequenz, die eine Verschiebung des Leserasters bewirkt und gravierende Auswirkungen auf die Expression und Funktion eines Proteins haben kann.

Methylierung

Anhängen einer Methylgruppe (–CH3) an ein Molekül (zum Beispiel Proteine, DNA, RNA).

Monocistronische mRNA

Prokaryotische mRNA, auf der nur ein offener Leserahmen für eine Polypeptidkette oder eine funktionelle RNA liegt.

Peptidyltransferase

Die Verknüpfung der Aminosäuren zu einem Polypeptid (Translation) übernimmt eine katalytisch aktive rRNA (ein Ribozym) in der großen ribosomalen Untereinheit.

pH-Wert

Stellt eine Maßeinheit für die Azidität und Basizität einer wässrigen Lösung dar und berechnet sich aus dem negativen dekadischen Logarithmus der Wasserstoffionen-Aktivität: 1 = sauer, 14 = basisch.

Proteasom

Ein Multiproteinkomplex, der Abbau von Proteinen zuständig ist. Dabei werden die Proteine in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt.

Shine-Dalgarno-Sequenz

Diese Sequenz befindet sich innerhalb der ribosomalen Bindungsstelle (RBS) prokaryotischer mRNA und dient als Startpunkt für die Translation.

Startcodon

Das Codon AUG markiert den Startpunkt des codierenden Bereichs einer mRNA und codiert für die Aminosäure Methionin, die wiederum den Anfang der wachsenden Polypeptidkette darstellt.

Ubiquitin

Ein in der Zelle sehr häufiges Protein, dessen Bindung an andere Proteine diese für den Abbau markiert. Jedoch sind auch andere, nicht-proteolytische Funktionen der Bindung (beispielsweise an Histone) bekannt.

Wobble-Effekt

Die dritte Base eines Anticodons kann auf verschiedene Weise mit einer Base auf der mRNA interagieren und kann so auch unübliche Basenpaarungen eingehen.

Analogie

Ähnlichkeit von Organen, Genen oder anderen Strukturen bei verschieden nicht miteinander verwandten Organismen.

Dicer

Klasse von Proteinen, die häufig bei der Prozessierung von miRNAs und siRNAs notwendig ist. Sie helfen dabei, die Vorläufermoleküle zu schneiden und auf einen Effektorkomplex zu übertragen.

DNA-Methylierung

Anhängen einer Methylgruppe an eine Nukleinbase, meist an Cytosin. Führt in der Regel zur epigenetischen Stilllegung von Genen.

DNA-Methyltransferase

DNMT, Gruppe von Enzymen, die in der Lage sind, Methylgruppen auf DNA zu übertragen. Besonders häufig ist die epigenetische Modifikation von Cytosin zu 5-Methylcytosin.

DNMT

DNA-Methyltransferase

Dosiskompensation

Anpassung der Genexpression um Level an Genprodukten (in Gonosomen diploider Organismen) sicherzustellen. Beim Menschen beispielsweise durch Inaktivierung eines (oder mehrerer überzähliger) X-Chromosomen bei Frauen.

Heterozygot

Bezeichnet vorrangig in diploiden Organismen den Zustand, dass ein Organismus zwei unterschiedliche Allele für ein betrachtetes Merkmal besitzt.

Histon-Code

Durch das kombinierte Anhängen von verschiedenen chemischen Modifikationen an Histone (Methylierungen, Acetylierungen, Phosphorylierungen) kann die Genexpression reguliert werden (Epigenetik).

Imprinting

Beschreibt die epigenetische Inaktivierung (oder auch „Prägung“) von Genen, abhängig davon, ob die Chromosomen, auf denen sie liegen, mütterlicher oder väterlicher Herkunft sind.

lncRNA

Long non-coding RNA. Lange, nicht (Protein)-codierende RNAs, die mit etwa 200 bp deutlich länger sind als miRNAs, piRNAs und siRNAs. Teils regulierende Aufgaben (TERRA).

ncRNA

non-coding RNA.

Non-coding RNA

ncRNA, Sammelbegriff für alle RNAs, die nicht für Proteine codieren (rRNAs, snoRNAs, lncRNAs, miRNAs, piRNAs, siRNAs…). Betrifft in der Regel nur eukaryotische RNAs.

Primer

Startmoleküle (DNA oder RNA-Oligonukleotide), deren 3’-Ende durch DNA-Polymerasen verlängert werden kann.

Quorum sensing

 Durch in die Umwelt abgegebene Signalmoleküle kann eine Population von Mikroorganismen miteinander kommunizieren und bei Erreichen eines Schwellenwertes verschiedene Prozesse induzieren, wie zum Beispiel Aggregation (Dyctiostelium) oder Leuchten (bei Vibrio-Arten).

RISC

RNA-induced silencing complex.

RNA-induced silencing complex

RISC, ein Komplex innerhalb verschiedener RNAi-Signalwege, bestehend aus einer kleinen RNA, einem zentralem Argonauten-Protein und weiteren Hilfsproteinen. Der Komplex wird durch die kleine RNA zu einer Ziel-mRNA dirigiert, wobei diese posttranskriptionell inaktiviert werden kann.

RNA-Interferenz (RNAi)

Ein epigenetisches System aus verschiedenen Gruppen an kleinen RNAs, die durch Hybridisierung mit ihren Ziel-RNAs auf transkriptionaler (RITS) oder posttranskriptionaler (RISC) Ebene mithilfe konservierter Effektorproteine regulierend wirken können.

ROSE

repressor of heat-shock gene expression, Transkripte sind bei normalen Temperaturen durch stem-loops inaktiv, verändern aber durch Hitze ihre Sekundärstruktur, was die Expression zulässt (cis-acting element).

Silencing

Beschreibt die Inaktivierung oder Stilllegung der Expression eines Gens durch verschiedene Prozesse, wie zum Beispiel Heterochromatisierung.

Silent gene loci

 Fakultativ heterochromatisierte DNA-Bereiche oder Gene.

small RNA

sRNA, eine sehr umfangreiche Klasse kleiner nichtcodierender RNAs bei Prokaryoten, die mRNAs posttranskriptionell binden (beispielsweise an Riboswitches) und alleine oder zusammen mit anderen Proteinen deren Translation beeinflussen können.

sRNA

small RNA.

Stille Mutation

silent mutations, haben keinen Einfluss auf die Expression eines Gens oder die Struktur des Genprodukts. Sie finden sich in nichtcodierenden, nichtregulativen Bereichen oder sind in codierenden Bereichen, verändern hier aber nur das Basentriplett, nicht aber die Aminosäure.

untranslated regions

UTR, untranslatierte Bereiche, die auf einer mRNA vor einer codierenden Region (5’) oder hinter dieser (3’) vorliegen können. Beinhalten oft regulatorische Sequenzen.

Abiotische Faktoren

Physisch, chemische Umwelteinflüsse, die (im betrachteten Rahmen) nicht direkt auf Lebewesen zurückgehen. Beispielsweise Temperatur, Licht, Druck, Salinität, Feuchtigkeit, Radioaktivität.

Azentrische Chromosomen

Chromosomenfragmente, die aufgrund von Mutationen (Deletionen oder Rekombinationsereignissen) keine funktionellen Zentromere besitzen. Gehen in der Regel während der nächsten Zellteilung verloren.

Akrozentrische Chromosomen

Chromosomen, deren Zentromer endständig sitzt.

Base excision repair

BER, ein Reparaturmechanismus, bei dem beschädigte (beispielsweise oxidierte) Basen eliminiert werden. Dabei wird die betroffene Base zunächst entfernt und anschließend ein Einzelstrangbruch initiiert, der den Einbau eines neuen Nukleotids mit richtiger Base ermöglicht.

Biotische Faktoren

Alle Umwelteinflüsse, die auf die Interaktion mit anderen Lebewesen der gleichen oder einer anderen Art zurückgehen.

Chromosomenaberration

Mit dem Lichtmikroskop wahrnehmbare umfassendere Mutation eines Genoms, das entweder die Anzahl (Genommutation) oder Struktur der Chromosomen (Chromosomenmutation) betrifft.

Genmutation

Mutation auf Sequenzebene. Kann beispielsweise Deletionen, Substitutionen und Insertionen beinhalten.

Genommutation

Eine numerische Chromosomenaberration, bei der einzelne oder mehrere Chromosomen fehlverteilt vorliegen (Aneuploidie) oder ganze Chromosomensätze vervielfältigt sind (Polyploidie).

Genpool

Die Gesamtheit aller Genvarianten (Allele) in einer Population.

Homologie

Ähnlichkeit oder Übereinstimmung von Strukturen aufgrund gleicher Vorfahren. Nicht zu verwechseln mit Analogie.

Housekeeping-Gene

HKG, dienen in der Gentechnologie als Referenz (oder Vergleichswert) für die Expression eines beliebigen Gens, da sie selbst grundlegend für das Überleben oder die Struktur einer Zelle sind und dauerhaft, also konstitutiv, exprimiert werden.

Karyotyp

Beschreibt den chromosomalen Zustand, bzw. die chromosomalen Eigenschaften einer Zelle oder eines Organismus. In Bezug auf den Menschen bedeutet die Formel „46,XX“ beispielsweise, dass es sich um eine weibliche Zelle mit 46 Chromosomen handelt, wobei „XX“ für die beiden Gonosomen steht. Abweichungen der Zahl können Monosomien oder Trisomien andeuten.

Konstitutive Expression

dauerhafte, stabile Expression eines Gens (Beispiel: Housekeeping Gene).

Leserasterverschiebende Mutation

Frameshift mutation.

Mitochondrium

Organell in Eukaryoten, das vornehmlich der Zellatmung und Produktion von ATP dient. Evolutionär höchstwahrscheinlich durch Endosymbiose mit Prokaryoten entstanden.

Mutagen

Externer Einfluss, der Mutationen auslösen kann. Kann physikalischer (Strahlung, Temperatur) oder chemischer Natur sein.

Mutagenese

Die Entstehung/Erzeugung von Mutation. Man unterscheidet zwischen direkter M., bei der eine zufällig entstandene Läsion über mehrere Replikationsrunden zu einer Mutation führt, und indirekter M., bei der eine Mutation „aus Versehen“ bei der Reparatur von DNA-Schäden (NHEJ) entsteht. Oft wird hiermit auch die bewusste Erzeugung von Mutationen durch externe Mutagene oder gentechnische Anwendungen beschrieben.

NHEJ

Non-homologous-end-joining.

NER

Nucleotide excicion repair.

Non-homologous-end-joining

NHEJ, zellulärer Reparaturmechanismus für Doppelstrangbrüche, bei denen keine komplementären Überhänge zur Verfügung stehen. Verläuft nicht fehlerfrei und führt daher oft zu Mutationen.

Nucleotide excicion repair

NER, ein Reparaturmechanismus bei größeren Einzelstrang-Mutationen, die beispielsweise die Konformation der DNA betreffen. Dabei werden von dem betroffenen Strang Oligonukleotide von etwa 30 nt Länge entfernt und die Lücke nach Vorlage des Gegenstranges wieder aufgefüllt.

Parentalgeneration

Elterngeneration (im Stammbaum oft auch mit „F0“ abgekürzt).

reziprok

wechselseitig, gegenseitig. Beispielsweise eine Translokation, bei der zwei Chromosomen jeweils ein Fragment miteinander austauschen.

Transition

Eine Punktmutation, bei der eine Purinbase in eine andere Purinbase, bzw. eine Pyrimidinbase in eine andere Pyrimidinbase umgetauscht wird. Form der Substitution.

Transversion

Eine Punktmutation, bei der eine Purinbase in eine Pyrimidinbase umgetauscht wird oder umgekehrt. Form der Substitution.

Turner-Syndrom

Eine Monosomie beim Menschen, bei der in Bezug auf die Gonosomen nur ein einzelnes X-Chromosom vorliegt (Chromosomenzahl gesamt: 45, Gonosomen: X0). Betroffene sind äußerlich weiblich, zeigen unterschiedliche Symptome und sind in der Regel steril.

Wildtyp

Der häufigste Genotyp oder Phänotyp innerhalb einer Art oder Population. Dient als Referenz zum Vergleich von anderen Variationen, die beispielsweise durch Mutation entstanden.

Allel

Mögliche Variante eines Gens. Die mögliche Anzahl an unterschiedlichen Allelen für ein Gen entspricht dem Ploidiegrad des Organismus (diploid: bis zu zwei verschiedene Allele usw.).

Dihybrider Erbgang

Kreuzung, bei der die phänotypische Ausprägung zweier Merkmale untersucht wird. Für die Ausprägung der Merkmale sind jeweils auch eigene Allele verantwortlich.

Dominanz

Bezieht sich auf die Eigenschaft eines Allels, sich phänotypisch gegenüber anderen (rezessiven) Allelen durchzusetzen.

Epistasie

Beschreibt die Interaktion zweier nicht allelischer Gene. Dabei ist die Funktion des einen Gens dem anderen übergeordnet (epistatisch) oder dient diesem als Voraussetzung. Ein Defekt im epistatischen Gen hat also auch Auswirkung auf die Funktion des anderen.

Filialgeneration

Von lateinisch filia für Tochter, beschreibt die hervorgehende Tochtergeneration einer Kreuzung.

Flaschenhalseffekt

Ein Gendrift, der auf die schlagartige Dezimierung einer Population (zum Beispiel durch Naturkatastrophen, Nahrungsknappheit oder Ähnliches) zurückzuführen ist.

Gendrift

Auch Alleldrift oder Sewall-Wright-Effekt, beschreibt eine zufällige Änderung im verhältnismäßigen Auftreten von Allelen innerhalb des Genpools einer Population.

Gründereffekt

Ein Gendrift gegenüber einer Ausgangspopulation, die sich auf die Besiedlung von neuen Gebieten durch einen kleineren Teil der Population zurückführen lässt.

Hardy-Weinberg-Gleichgewicht

zur Berechnung, ob sich eine ideale Population im Hardy-Weinberg-Gleichgewicht befindet. Dies bedeutet, dass das verhältnismäßige Vorkommen bestimmter Allele auch an die Folgegeneration weitergegeben wird.

Homozygot

Bezeichnet vorrangig in diploiden Organismen den Zustand, dass ein Organismus auf beiden Chromosomensätzen das gleiche Allel für ein betrachtetes Merkmal trägt.

Intermediärer Erbgang

Erbgang, bei dem alle Allele zu gleichen oder zumindest fast gleichen Anteilen zum phänotypischen Erscheinungsbild eines Merkmals beitragen.

Kodominanz

Die Eigenschaft eines Allels, sich in der Gegenwart eines weiteren, ebenfalls kodominanten Allels zu gleichen Teilen auszuprägen, während beide gegenüber eines dritten, rezessiven Allels dominant sind.

Maternal

Mütterlicher Herkunft.

Monohybrider Erbgang

Eine Kreuzung, bei der nur ein phänotypisches Merkmal untersucht wird. Hierbei unterscheiden sich die zu kreuzenden Individuen in ihren Allelen für dieses Merkmal.

Multiple Allelie

Die Anzahl der möglichen oder beobachteten Allele in einer Population ist größer als das Ploidie-Level der betrachteten Art (theoretisch ist sie sogar unendlich).

Paternal

Väterlicher Herkunft.

Penetranz

Beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Phänotyp entsprechend seines Genotyps ausprägt.

Pleiotropie

Ein Gen ist für die Ausprägung mehrerer Merkmale verantwortlich.

Polygenie

An der Ausprägung eines Merkmals sind mehrere Gene beteiligt.

Punnett-Quadrat

Diagramm, um die mögliche Allel- und Phänotypverteilung der Folgegeneration bei einer Kreuzung zu bestimmen.

Rezessivität

Beschreibt die Eigenschaft eines Allels, sich in Gegenwart eines anderen ihm gegenüber dominanten Allels phänotypisch nicht auszuprägen. Dabei können rezessive Allele, auch wenn sie sich in der Elterngeneration nicht ausprägen, weitervererbt werden.

Biotop

Summe aller ökologischen Nischen in einem bestimmten Gebiet.

Episome

Plasmide, die nicht nur im Cytoplasma vorliegen können, sondern wahlweise auch in das Wirtsgenom integrieren.

Extrachromosomale DNA

Genetische Elemente, die nicht auf den Chromosomen eines Organismus liegen und separater Replikationsmechanismen unterliegen. Hierzu gehören beispielsweise Viren-DNA, Plasmide sowie Plastiden-DNA (von Chloroplasten) und Mitochondrien-DNA bei Eukaryoten.

F-Plasmid

Das Fertilitätsplasmid besitzt Gene, die für die Konjugation notwendig sind, und kann weiterhin über IS-Elemente verfügen, welche zur Integration in das Wirtsgenom führen können.

Hfr-Stamm

High frequency of recombination. Mit der Integration eines F-Plasmids in das Wirtsgenom können bei der Konjugation nicht nur das Plasmid, sondern auch Teile des Genoms mit übertragen werden.

Kapsomer

Hüllprotein bei Viren; Proteinuntereinheiten, die das Kapsid (Virushülle) aufbauen.

Komplementation

Funktionelle Genprodukte von Phagenmutanten können bei einer gemeinsamen Infektion eines Wirts zur Lyse des Bakteriums führen, da sie die Defizite des jeweils anderen Virus ausgleichen.

Lysogener Zyklus

Nach der Infektion des Wirtes integriert die virale DNA in das Wirtsgenom und verbleibt dort als Prophage inaktiv, bis der lytische Zyklus aktiviert wird.

Lytischer Zyklus

Während dieses Prozesses wird die Genexpression des Wirtes durch virale Gene auf die „Virusproduktion“ umgestellt. Im Anschluss werden die so neu synthetisierten Viren durch Lyse der Wirtszelle freigegeben.

Pathogenitätsinsel

Gene eines Pathogens, die für diverse Virulenzfaktoren codieren und in direkter Nachbarschaft zueinander liegen.

Prophage

Nach der Integration der Phagen-DNA in das Wirtsgenom bleibt diese als Prophage inaktiv.

Relaxase

Führt einen Einzelstrangbruch im Plasmid durch und bindet den Einzelstrang am 5’-Ende über ein Tyrosin. Spielt eine wichtige Rolle während der σ-Replikation bei der Konjugation.

rolling-circle Replikation

Auch σ-Replikation genannt, dient zur Vervielfältigung von Plasmiden bei der Konjugation von Prokaryoten. Der Mechanismus ähnelt einer sich abspulenden Rolle.

Sexpilus

Wird zur Bildung einer Cytoplasmabrücke zwischen der Donor- und Akzeptorzelle während der Konjugation benötigt.

Sigma-(σ) Replikation

Rolling-circle Replikation.

Transformation

Das Bakterium kann aufgrund seiner Kompetenz freies genetisches Material aus der Umwelt aufnehmen und gegebenenfalls in das eigene Genom integrieren. Bei Eukaryoten, v. a. tierischen Zellen, kann die T. auch die Umwandlung normaler Zellen zu Krebszellen bedeuten.

Vektor

Eine Genfähre, die zum Transfer genetischer Informationen in einen Organismus genutzt wird. Beispielsweise ein Virus, Plasmid oder Fosmid.

Acetylierung

Beschreibt das Anhängen einer Acetylgruppe (C[O]CH3), zum Beispiel an ein Protein, wie etwa ein Histon.

Denaturierung

Aufhebung der biologisch aktiven Form von Proteinen und Nukleinsäuren, beispielsweise durch Einwirkung von Temperatur, durch Einsatz von Säuren oder Basen, Detergenzien oder anderen Lösungsmitteln.

Elektrophorese

Trennverfahren, bei dem Moleküle (wie DNA, RNA oder Proteine) durch einen elektrischen Strom anhand ihrer Ladung (oder je nach Methode ihrer Größe) aufgetrennt werden.

Insertion sequence-Elemente

IS-Elemente, stellen Transposons da, welche sowohl im Genom von Bakterien als auch auf Plasmiden vorkommen.

Klenow-Fragment

Der C-terminale Abschnitt der Polymerase, der keine 5’-3’-Exonuklease-Aktivität besitzt.

Lyse

Auflösen der Membran und somit der Grundstruktur einer Zelle. Kann chemisch, enzymatisch oder durch Temperatur erfolgen.

MCS

multiple cloning site.

Multiple cloning site

MCS, bezeichnet einen Sequenzabschnitt auf Vektoren, in dem sich viele Erkennungssequenzen für unterschiedliche Restriktionsenzyme befinden. Hier findet oft die Integration fremder DNA statt.

Northern Blot

Eine Methode bei der mittels Elektrophorese RNAs aus einem Gel auf eine Membran übertragen werden. Die Membran kann anschließend mit DNA-Sonden oder Antikörpern weiter bearbeitet werden.

Polymorphismus

Vorhandensein verschiedener Varianten beispielsweise einer genetischen Sequenz.

Quantitative Reverse Transkriptase PCR

qRT-PCR, eine PCR-basierte Methode zur quantitativen Auswertung der Transkriptionsaktivität von Genen in Zellen oder Geweben. Die Transkriptmenge der untersuchten Gene wird dabei mit konstitutiv exprimierten Genen (Housekeeping Genen verglichen).

Restriktionsenzym

Auch Restriktionsendo- oder -exonuklease, schneiden DNA durch die Erkennung spezifischer Sequenzen bzw. Schnittstellen. Sie kommen natürlicherweise in Zellen vor und dienen dort dem Schutz vor eindringender Fremd-DNA; sie werden jedoch auch in der molekularen Biologie häufig verwendet, wie beispielsweise in Klonierungsprozessen.

Reverse Transkriptase

Eine RNA-abhängige DNA-Polymerase, die auf Basis eines RNA-Substrats und mithilfe eines Primers eine komplementäre DNA-Kopie (complementary DNA = cDNA) erstellt.

Reverse-Transkriptase-Polymerasekettenreaktion

RT-PCR, eine PCR, die RNA als Vorlage zur Vervielfältigung nimmt. In einem ersten Zyklus wird dazu cDNA durch eine Reverse Transkriptase anhand der RNA-Matrize synthetisiert.

RT-PCR

Reverse-Transkriptase-Polymerasekettenreaktion.

Sanger-Sequenzierung

Auch Kettenabbruchmethode genannt. Der Einsatz von Didesoxyribonukleosid-Triphosphaten (ddNTPs) innerhalb eines PCR-Ansatzes führt zu zufälligen Terminationen. Die unterschiedlich langen Fragmente erlauben einen Rückschluss auf die Sequenz.

Southern Blot

Die Übertragung von DNA, die zuvor über Gelelektrophorese aufgetrennt wurde, von dem Gel auf eine Membran.

Transfektion

Das Einbringen von Fremd-DNA in eukaryotische, v. a. tierische Zellen. Verwandt mit der Transformation als molekularbiologische Methode bei Prokaryoten.

Transgen

Ein aus einer anderen Art stammendes Gen, das durch gentechnische Verfahren in ein Genom eingebracht wurde. Bei transgenen Organismen handelt es sich um GVOs.

Western Blot

Eine Methode zur Übertragung von Proteinen aus einer Polyacrylamid-Gelmatrix auf eine Membran, die dann über unterschiedlichste Methoden nachgewiesen werden können.

Argonauten-Proteine

Zentrale Proteine im RNAi-Signalweg. Durch die Bindung von doppelsträngigen kleinen RNAs können Argonauten-Proteine zu einer Ziel-mRNA geleitet werden, deren Expression sie auf verschiedene Weise regulieren.

Barr-Body

Inaktiviertes X-Chromosom bei Frauen (zur Dosiskompensation). Bei Hyperploidie des X-Chromosoms können auch mehr als ein Barr-Body pro Zelle auftreten.

HAT

Histonacetylase.

HDAC

Histondeacetylase.

Histonacetylase

HAT, hängt Acetylgruppen an Histone, was in der Regel zu einer Induzierung von Euchromatin und somit zu Aktivierung von genetischen Sequenzen führt (Epigenetik).

Histondeacetylase

HDAC, Gegenspieler von HATs. Eine Histondeacetylase entfernt Acetylgruppen von Histonen. Dies führt meistens zur Inaktiverung der Genaktivität (Epigenetik).

Immunofluoreszenz

Methode, bei der entsprechende Antigene mit fluoreszierenden Antikörpern detektiert werden können.

Klinefelter-Syndrom

Eine X-chromosomale Hyperploidie beim Menschen, bei der zwei X-Chromosomen und ein Y-Chromosom vorliegen (Chromosomenzahl gesamt: 47, Gonosomen: XXY). Betroffene sind äußerlich männlich, zeigen unterschiedliche Symptome und sind oft steril.

RITS

RNA-induced transcriptional silencing.

RNA-induced transcriptional silencing

RITS, Komplex der RNAi, der von einer kleinen RNA dirigiert im Nukleus eine naszierende mRNA bindet und das entsprechend Gen kotranskriptionell durch Heterochromatisierung inaktivieren kann. Auch positive Einflüsse auf die Expression sind bekannt.

Telomere repeat containing sequence

TERRA, eine lange nichtcodierende RNA, die für die Heterochromatisierung und Aufrechterhaltung der Struktur von Telomeren wichtig ist.

TERRA

telomere repeat containing sequence:

X-Chromosom-Inaktivierung

Entsprechend der Dosiskompensation werden in Weibchen mit einem X/X-Gonosomenpaar mal das maternale, mal das paternale X-Chromosom nach einem Zufallsprinzip stark kondensiert (Barr-Body) und somit größtenteils inaktiviert. Bei mehr als zwei X-Chromosomen werden alle bis auf eines deaktiviert.

X-inactivation center

Xic, ein Locus auf dem X-Chromosom, der unter anderem für Xist codiert und dessen Transkription zur Inaktivierung des X-Chromosoms führen kann.

X-inactive specific transcript

Xist, eine lncRNA, die im Xic codiert ist. Bei Erreichen eines Schwellenwertes induzieren Xist-Transkripte die epigenetische Stilllegung des X-Chromosoms, indem sie entsprechende Proteine rekrutieren.

genome-editing

Die gezielte Modifikation von Nukleinsäuren durch sehr genaue neuere molekularbiologische Methoden wie CRISPR-Cas. Wichtiges Werkzeug in der Gentechnik.

mitochondriale DNA

DNA des Mitochondriengenoms. Extrachromosomale DNA.

mtDNA

mitochondriale DNA

Rekombinante Proteine

Basieren auf Genen, deren Sequenzen fremder oder unterschiedlicher Herkunft sind und somit ganz oder nur teilweise aus anderen Organismen stammen.

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