Begriff | Erklärung |
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abgeschlossenes System | Begriff der Thermodynamik; bezeichnet ein System ohne Stoff- und Energiewechsel mit der Umgebung |
Absorption | Aufnahme von Substanzen in Zellen durch biologische Membranen |
Adaptation | in der Sinnesphysiologie: Anpassung eines Sinnesorgans/einer Sinneszelle an unterschiedliche Reizintensitäten |
adaptives Immunsystem | auch: erworbenes Immunsystem; erworbenes Immunsystem der Wirbeltiere, umfasst das zelluläre Immunsystem mit antigenspezifischer Ausprägung der Rezeptormoleküle und das humorale (durch Antikörper) gebildete Immunsystem |
adäquater Reiz | Reizmodalität, auf die die Sinneszelle am empfindlichsten reagiert |
Adenohypophyse | Hypophysenvorderlappen |
Adenosintriphosphat ATP | energiereiches Adeninnucleotid |
Adenylylcyclase | Effektor eines Prozesses der → Signaltransduktion; Enzym, das den → Second Messenger zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP) herstellt |
adulte Stammzelle | auch im Erwachsenenalter eines Individuums noch unbegrenzt teilungsfähige Zelle |
Aerobiose | Energiestoffwechsel in Anwesenheit von molekularem Sauerstoff |
afferente Faser | Nervenfasern, die Signale von der Peripherie (Sinnesorgane) zum Zentralnervensystem transportieren |
Afferenz | Nervenfasern oder -signale, die von der Peripherie (Sinnesorgane) zum Zentralnervensystem verlaufen |
Affinität | das Bestreben von Molekülen oder anderen Entitäten, miteinander mehr oder weniger intensive Wechselwirkungen einzugehen |
Agonist | in der Signaltransduktion: Bindungspartner für ein Rezeptormolekül, dessen Bindung eine Rezeptoraktivierung bewirkt |
Akklimatisierung | auch: physiologische Anpassung; im Rahmen der genetisch gesetzten Grenzen stattfindende Funktionsanpassungen des Tierkörpers an sich ändernde Umweltbedingungen; im Englischen bezeichnet der Begriff acclimatization eine Anpassungsreaktion eines Tieres in seinem normalen Lebensraum, während der Begriff acclimation eine Anpassungsreaktion an eine vom Experimentator vorgegebene Umweltveränderung beschreibt |
Akkommodation | Fokussieren des Auges, Anpassung des Auges für das scharfe Sehen bei unterschiedlichen Objektentfernungen |
Aktin | filamentöses Protein in eukaryotischen Zellen; Bestandteil des → Cytoskeletts |
Aktionspotenzial | aktiv (unter Energieverbrauch) generierte Spannungsspitzen konstanter Dauer und Amplitude, die der Signalcodierung und -fortleitung in Nervenzellen (i. d. R. → Axone) und Muskelfasern dienen |
aktiver Transport | Nettotransport durch biologische Membranen, der direkt durch die Hydrolyse von ATP angetrieben wird |
aktives Zentrum | auch: katalytisches Zentrum; Struktur eines Enzyms, an die das Substrat bindet und zum Produkt umgesetzt wird |
Alkalose | respiratorisch oder metabolisch bedingter Zustand eines Tieres, der durch einen Anstieg des pH-Wertes der Körperflüssigkeiten gekennzeichnet ist |
Allocortex | drei- bis fünfschichtiger Cortex des Telencephalons von Wirbeltieren; → Hippocampus |
Allodynie | Schmerzempfindung, die durch Reize ausgelöst wird, die normalerweise nicht schmerzhaft sind |
Allometrie | Beziehung zwischen der Körpergröße von Tieren und anderen Parametern, die oftmals nicht einfach kausal zu begründen ist; die fraktale Geometrie erklärt das Auftreten einer Allometrie mit der Abhängigkeit des Messergebnisses einer Variablen von der Messauflösung, die auch als Skalenabhängigkeit bezeichnet wird |
Allomon | Botenstoff, der in Luft oder Wasser transportiert wird und Information zwischen Individuen verschiedener biologischer Arten überträgt |
allosterische Hemmung | Enzyminhibition durch einen Inhibitor, der nicht am aktiven Zentrum des Enzyms bindet |
Alveole | bläschenartiges Endstück der Lunge, ausgekleidet mit respiratorischem Epithel |
Aminosäure | organisches Molekül mit einer Amino- und einer Carboxylgruppe |
ammoniotelisches Tier | ein Tier, dessen Hauptausscheidungsprodukt des Stickstoffstoffwechsels Ammoniak ist |
amöboid bewegliche Zelle | Einzelzelle innerhalb von mehrzelligen Lebewesen, die sich amöboid (d. h. durch die Interaktion von Aktin und Myosin) in Körperhöhlen oder im Interstitialraum fortbewegen kann |
amphiphil | Molekül mit einem polaren (hydrophilen) und einem unpolaren (hydrophoben) Anteil |
Anabolismus | aufbauender → Metabolismus, Herstellung körpereigener Moleküle |
anadrome Wanderung | Wanderung eines Fisches aus dem Meer in ein Süßgewässer zum Zweck der Fortpflanzung |
anaerobe Schwelle | Gesamtstoffwechselrate eines Tieres, bei der anaerobe Stoffwechselwege neben den aeroben aktiviert werden und Lactat (oder andere Endprodukte des anaeroben Stoffwechsels) in den Körperflüssigkeiten des Tieres auftreten |
Anaerobiose | Energiestoffwechsel in Abwesenheit von molekularem Sauerstoff |
Analgesie | Aufhebung der Schmerzempfindlichkeit |
Anamnier | Wirbeltier, dessen Embryo sich ohne Amnion entwickelt (Fische, Amphibien) |
Androgen | ein → Hormon, das unter anderem morphogenetische Wirkungen hat und bei Tieren eine Entwicklung zum männlichen Phänotyp einleitet bzw. diesen Phänotyp im Erwachsenenalter aufrechterhält, zum Beispiel Testosteron |
angeborenes Immunsystem | auch: innates Immunsystem; eine in Tieren genetisch fixierte Fähigkeit, auf in den Körper eingedrungene Fremdstoffe, -zellen oder -organismen mithilfe von Abwehrmolekülen oder Abwehrzellen zu reagieren |
Anhydrobiose | vorübergehender (d. h. reversibler) Zustand eines Organismus mit metabolischem Arrest, in dem Phasen von extremer Trockenheit in dehydratisiertem Zustand verbracht werden |
Anion | Ion mit negativer Ladung; bewegt sich im elektrischen Gleichspannungsfeld zur Anode (positiver Pol) |
Anoxie | Zustand der Umwelt, während dessen kein molekularer Sauerstoff für dort lebende Tiere verfügbar ist |
Antagonist | in der → Signaltransduktion: Bindungspartner für ein Rezeptormolekül, dessen Bindung die Bindung eines ↠ Agonisten verhindert |
Antennallobus | erstes Verarbeitungszentrum für olfaktorische Reize im Insektengehirn, Teil des → Deutocerebrums |
Anticodon | Basentriplett einer Transfer-RNA (tRNA), mit der sich die tRNA während der Proteinbiosynthese an das komplementäre Codon der mRNA heftet |
Antidiurese | Zustand eines Tieres unter Volumenmangelbedingungen, in dem entweder gar kein Harn oder ein geringvolumiger Harn mit hoher Konzentration an harnpflichtigen Substanzen gebildet wird |
Antigen | Molekül (i. d. R. ein Protein), dessen Vorhandensein im Körper eines Wirbeltiers eine Immunantwort auslöst, die zur Produktion von antigenspezifischen → Antikörpern führt |
Antikörper | auch: Immunglobulin; wasserlösliches Proteinmolekül, das in Wirbeltieren als Reaktion auf das Eindringen von Fremdstoffen, -zellen oder -organismen in den Körper (→ Antigene) von Zellen des adaptiven Immunsystems, den Plasmazellen (Abkömmlinge der B-Lymphocyten, → B-Zellen), gebildet wird |
Apoenzym | Proteinanteil eines Holoenzyms, das Nichtproteinanteile (z. B. Cofaktor bzw. Coenzym) besitzt |
Apoptose | programmierter Zelltod |
Appositionsauge | Typ des → Komplexauges, bei dem die einzelnen → Ommatidien optisch voneinander isoliert sind |
Aquaporin | wasserdurchlässige Transmembranpore in der biologischen Membran, Wasserkanal |
Arbeit | Maß für die Menge übertragener Energie; mechanisch: Produkt aus Kraft und Wegstrecke |
Area centralis | Fovea centralis |
Arrestin | Familie von Proteinen, die phosphoryliertes Rhodopsin und andere G-Protein-gekoppelte Rezeptoren binden und damit inaktivieren |
Arterie | Blutgefäß, das Blut vom Herzen weg leitet; die Wand von Arterien besitzt in der Regel vermehrt elastische Elemente (große, herznahe Arterien) und/oder glatte Muskulatur (präkapilläre Arteriolen) |
assoziatives Lernen | eine Form des Lernens, bei der es zu internen Verknüpfungen (Assoziationen) zwischen Reaktion und Reiz kommt, die vorher nicht bestanden haben (→ klassische Konditionierung, → operante Konditionierung) |
Astigmatismus | Stabsichtigkeit, Linsenfehler bei dem parallel einfallende Lichtstrahlen abhängig von ihrer Einfallsebene unterschiedlich stark gebrochen werden |
€stivation | auch: Sommerschlaf; vorübergehender Zustand → metabolischer Depression bei Tieren zur Einsparung von Stoffwechselenergie während der heißen Sommermonate |
Atemminutenvolumen AMV | Volumen der Atemluft, das in einer Minute ein- und wieder ausgeatmet wird |
Atemzugvolumen | Volumen der Atemluft, das während eines Atemzuges ein- bzw. ausgeatmet wird |
Atmung | 1. äußere Atmung: Gaswechselvorgänge an der Körperoberfläche; 2. Zellatmung, innere Atmung: oxidativer Energiestoffwechsel der Zelle |
Atmungskette | Endstrecke des Energiestoffwechsels in Lebewesen zur Synthese von ATP, Lokalisation in der inneren Mitochondrienmembran |
Atmungsorgan | für den Gaswechsel mit der Umwelt spezialisierter Anteil der Körperoberfläche eines Tieres, im engeren Sinn spricht man von einem Atmungsorgan erst dann, wenn mindestens 50 % des gesamten Gasaustausches eines Tieres über diese Oberfläche stattfinden |
Atom | Grundbaustein der Materie, Stoffteilchen eines Elements |
Atrioventrikularknoten | auch: AV-Knoten; zweites Automatiezentrum des Wirbeltierherzens, in der Herzscheidewand am Übergang vom Atrium zum Ventrikel gelegen |
Autolyse | intrazelluläre Verdauung von überflüssigem oder fehlerhaftem zelleigenem Material |
Autophagie | intrazelluläre Verdauung von überflüssigem oder fehlerhaftem zelleigenem Material |
Autotrophie | Fähigkeit von Lebewesen, energiereiche Moleküle ausschließlich aus anorganischen Stoffen aufzubauen |
Axon | Nervenzellfortsatz (→ Neurit), über den → Aktionspotenziale zu präsynaptischen Endigungen geleitet werden |
Axonhügel | Übergangsstelle vom → Soma zum → Axon eines Neurons, Bildungsort von → Aktionspotenzialen |
Azidose | respiratorisch oder metabolisch bedingter Zustand eines Tieres, der durch einen Abfall des pH-Wertes der Körperflüssigkeiten gekennzeichnet ist |
Azimut | ein nach den Himmelsrichtungen orientierter Horizontalwinkel |
Bahnung | Fazilitation; Verstärkung einer synaptischen Übertragung durch hohe neuronale Aktivität (homosynaptische Bahnung) oder präsynaptische Transmitterfreisetzung aus einer dritten Nervenzelle (heterosynaptische Bahnung) |
Ballaststoff | überwiegend unverdauliche Nahrungsbestandteile (z. B. bestimmte Polysaccharide) in pflanzlicher → Nahrung |
basale Stoffwechselrate | auch: Grundstoffwechsel; Stoffwechselintensität, die zur Aufrechterhaltung der Lebenserhaltungsfunktionen des Körpers benötigt wird; beim Menschen: Stoffwechselintensität einer unbekleidet ruhig liegenden (aber nicht schlafenden) Person morgens, nüchtern (letzte Nahrungsaufnahme vor mindestens 12 h, also ohne Verdauungsaktivität) bei einer Temperatur von 28°C (Indifferenztemperatur); beim Tier: Stoffwechselintensität eines möglichst ruhig verharrenden Tieres ohne akute Verdauungstätigkeit bei der jeweiligen Indifferenztemperatur |
Basalganglien | subcortikale Bereiche des → Telencephalons, motorische Zentren, bestehend aus Striatum (N. caudatus, Putamen) und Globus pallidus |
Basentriplett | Codon |
Baustoffwechsel | biochemische Synthesewege zur Herstellung von energiereichen Struktur- und Funktionsmolekülen in Lebewesen |
Bayliss-Effekt | Gefäßverengung der kleinen Arterien nach plötzlichem Blutdruckanstieg; der Effekt wird über die …ffnung dehnungsabhängig gesteuerter Ionenkanäle vermittelt |
Bestfrequenz | Tonfrequenz, auf die eine auditorische Nervenzelle am empfindlichsten reagiert |
Bewegungsparallaxe | entfernungsabhängige Verschiebung des Bildes auf der Retina bei Eigenbewegung, dient der Entfernungsabschätzung |
Bezoar | auch: Magenstein; Zusammenballung unverdaulicher Nahrungsreste, unter Umständen mit mineralischen Einlagerungen, im Verdauungstrakt von Tieren |
biologische Einheitsmembran | Prototyp der Zellmembran, Doppellage aus gegensinnig orientierten Phospholipidmolekülen mit eingelagerten Proteinen |
biologische Halbwertszeit | Zeitspanne, in der die Hälfte einer betrachteten Substanzmenge im Tierkörper oder in einem Organ bereits durch neue Moleküle ersetzt oder abgebaut worden ist |
biologischer Regelkreis | in sich geschlossener Signalmechanismus zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Regelgröße; liegt die aktuelle Regelgröße oberhalb des Sollwertes, wird ein negatives Rückkopplungssignal an den Regler weitergegeben, der die Produktion von Signalen vermindert, die die Regelgröße steigern |
Biolumineszenz | Emission von Licht durch ein Lebewesen |
Biophaga | Tiere, die sich von lebenden Organismen ernähren |
Biosphäre | Gesamtheit aller …kosysteme der Erde |
Biotop | Lebensraum oder Standort einer Lebensgemeinschaft (→ Biozönose) |
biotopbedingte Anaerobiose | Energiestoffwechsel ohne Beteiligung molekularen Sauerstoffs, wobei der Sauerstoffmangel nicht durch Aktivität des Tieres, sondern durch die aktuell herrschenden Umweltbedingungen bedingt ist |
Biozönose | Lebensgemeinschaft von Organismen verschiedener Arten in einem abgegrenzten Lebensraum (→ Biotop) |
Blättermagen | auch: Omasum; eines der Kompartimente des Vormagens bei Wiederkäuern (Ruminantia) |
Blut | extrazelluläre Körperflüssigkeit von Tieren mit Transport- und Homöostasefunktion, Blut im engeren Sinn ist eine im geschlossenen → Kreislaufsystem zirkulierende Körperflüssigkeit |
Blutdruck | hydrostatischer → Druck innerhalb eines Blutgefäßes |
Blutgefäßsystem | Leitungsbahnsystem für Blut als zirkulierende Körperflüssigkeit, bestehend aus Arterien, Kapillaren und Venen |
Blutgerinnung | enzymatisch bedingte Umwandlung von zuvor löslichen (Fibrinogen) in unlösliche Proteine (Fibrin), die unter Einschluss von Blutzellen Gerinnsel bilden, welche dem primären Wundverschluss dienen |
Blutgerinnungskaskade | Folge von Enzymreaktionen zur Auslösung der → Blutgerinnung |
Blut-Hirn-Schranke | von Endothelzellen der Hirnkapillaren und Gliazellen gebildete funktionelle Barriere, die den diffusiven Übertritt von im Blut gelösten Stoffen in das Interstitium des Gehirns verhindert |
Blutplasma | flüssiger Volumenanteil des → Blutes |
Blutserum | flüssiger Volumenanteil des → Blutes ohne Fibrinogen |
Bohr-Effekt | Affinitätsverlust des Hämoglobins für den gebundenen Sauerstoff bei abfallendem → pH-Wert des Mediums |
Bradykardie | Verlangsamung des Herzschlags, Verringerung der Herzfrequenz |
Bradykinin | Peptidhormon mit gefäßerweiternder und schmerzauslösender Wirkung |
braunes Fettgewebe | mitochondrienreiches Fettgewebe zur → Thermogenese oder → zitterfreien Wärmebildung bei Säugetieren |
BrownÔsche Molekularbewegung | zufällige Bewegung von Teilchen im Raum durch thermische Anregung |
Bulbus olfactorius | Teil des → Telencephalons, erste Verarbeitungsstation olfaktorischer Signale im Wirbeltiergehirn |
B-Zelle | auch: B-Lymphocyt; eine Zelle aus der Gruppe der weißen Blutzellen (Leukocyten), die der adaptiven Immunabwehr dient, unter anderem Vorläufer der antikörperproduzierenden Plasmazellen |
Calcitonin | Hormon, das bei den Wirbeltieren für die Regulation der Konzentration freier Calciumionen in den extrazellulären Körperflüssigkeiten zuständig ist |
campaniforme Sensille | Sinneszelle bei Insekten, die auf eine Verbiegung der Cuticula reagiert |
Carboanhydrase | Enyzm, das die schnelle Umwandlung von Kohlendioxid und Wasser zu Kohlensäure (bzw. die Rückreaktion) katalysiert |
Carnivora | fleischfressende Lebewesen |
Carotinoid | natürlicher Farbstoff (Terpen), der in Tiergeweben oder -produkten eine gelbe oder rötliche Färbung verursachen kann |
Carrier | Transportprotein in der biologischen Membran, das als passiver Transporter bestimmte Ionen oder Moleküle durch die Membran schleusen kann |
Catecholamin | biogenes Amin mit einem Catecholring (1,2-Dihydroxybenzol); Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin |
Cellulose | Kohlenhydratpolymer (β -D-Glucose-Moleküle in β -1,4-glykosidischen Bindungen) in den pflanzlichen Zellwänden zur Erhöhung deren Festigkeit; für Tiere unverdaulich |
Cephalisation | evolutionärer Prozess der Kopfbildung bei den → Metazoa |
Cerebellum | Kleinhirn; dorsal Teil des Metencephalons von Wirbeltieren, motorisches Zentrum zur Koordination von Körperbewegungen |
Cerebralisation | evolutionärer Prozess der Gehirnbildung (Konzentration neuronaler Zentren im Kopfbereich) bei den → Metazoa |
Chaperon | Hilfs- oder Gerüstmolekül in Zellen, das anderen Proteinen hilft, ihre reguläre räumliche Konformation (Faltung) beizubehalten oder diese nach partieller Denaturierung wieder einzunehmen |
Chemorezeptor | auch: Chemosensor; Sinneszelle, die die Wahrnehmung von Geruchs- oder Geschmacksstoffen ermöglicht |
Chitin | Polysaccharid aus N-Acetyl-D-glucosamin-Einheiten, die durch β-1,4-glykosidische Bindungen verknüpft sind; sklerotische Substanz des Exoskeletts bei Arthropoden; kommt auch bei Pilzen vor (Hauptbestandteil der Zellwand) sowie bei Mollusca, selten auch bei Wirbeltieren, so bei Knochenfischen (Teleostei) und Schleimfischen (Blenniidae) |
Chlorid/Hydrogencarbonat-Austauscher | Carrierprotein für den elektroneutralen Austausch von Chlorid- und Hydrogencarbonationen über Zellmembranen Ð sehr häufig in der Erythrocytenmembran (Bande-III-Protein) |
Chloridzelle | transportaktive Zelle im Oberflächenepithel von Tieren (z. B. Kiemen) zur Aufnahme von Chloridionen für die Wahrung der Osmo- und Ionenhomöostase |
Chlorocruorin | respiratorisches Pigment in den Körperflüssigkeiten bestimmter Anneliden (Polychaeten); die Struktur entspricht der des Hämoglobins, wobei die Formylgruppe an der Position 2 des Protoporphyrinrings des Häms durch einen Vinylrest ersetzt ist |
Cholesterin | in allen tierischen Zellen anzutreffendes Sterol (Synthese im Mevalonatweg), das als Substrat für viele lebenswichtige Moleküle dient (u. a. Glucocorticoide und Sexualsteroide, Sterine der Plasmamembranen) |
chromatische Aberration | Linsenfehler, bei dem kurzwelliges Licht (Blau, UV) stärker gebrochen wird als langwelliges Licht (Gelb, Rot) |
Chromatophor | Zelle eines Tieres (meist im Integument), die größere Mengen eines Farbstoffs oder eines → Pigments enthäl |
Chromophor | lichtabsorbierender Bestandteil in Photopigmenten, zum Beispiel → Retinal |
Chromosom | mit Proteinen vergesellschaftetes DNA-Molekül, in dem die Erbinformation gespeichert ist |
Chylomikron | nach der Fettresorption von Enterocyten gebildeter Lipidpartikel bei Wirbeltieren, bestehend aus Triglyceriden, Phospholipiden, Cholesterin und Lipoproteinen; Chylomikronen werden mit dem Pfortaderblut vom Darm in die Leber transportiert |
Chymus | Nahrungsbrei im Gastrointestinalsystem von Tieren |
circadianer Rhythmus | Rhythmus mit einer Periodenlänge von etwa (circa) einem Tag (dian) |
circadianer Schrittmacher | interner Oszillator mit einer Periodenlänge von etwa 24 h, der zeitliche Rhythmen in einem Organismus organisier |
Citratzyklus | auch: Krebszyklus; zellulärer Stoffwechselweg des Energiestoffwechsels, in dem in Redoxreaktionen Wasserstoffatome zwischen Donatoren und Akzeptoren übertragen werden |
Clearance | technischer Begriff aus der Nierenphysiologie: Plasmavolumen, das bei einem Durchlauf durch die Niere vollständig von einer gelösten Substanz befreit wird |
Cochlea | auch: Schnecke; Teil des Innenohrs bei Vertebraten |
Codon | auch: Basentriplett; drei aufeinanderfolgende Nucleotide in DNA bzw. mRNA, die während der Proteinbiosynthese eine bestimmte Aminosäure in der Proteinsequenz codieren |
Coelomflüssigkeit | Körperflüssigkeit der sekundären Leibeshöhle; das Coelom ist umschlossen vom Coelomepithel, das sich aus dem Mesoderm ableitet |
Coenzym | ein nichtproteinartiges organisches Molekül (z. B. ein Vitamin), das sich an ein Protein anlagern kann und diesem damit enzymatische Aktivität verleiht |
Colon | Dickdarm |
Compliance | Beziehung zwischen Volumen- und Druckänderung (Weitbarkeit) im geschlossenen Gefäßsystem der Wirbeltiere |
Connexin, Connexon | molekulare Komponenten von → Gap Junctions; ein Connexon (Membranpore) ist aus sechs identischen Polypetidketten (Connexinen) aufgebaut |
Corium | auch: Dermis, Lederhaut; Schicht der Wirbeltierhaut unterhalb der Epidermis; im Corium liegen die Nervenendigungen der Hautsinneszellen |
Cortex | Großhirnrinde (Cortex cerebri) oder Kleinhirnrinde (Cortex cerebelli) der Wirbeltiere |
Corti-Organ | Gehörorgan im Innenohr von Säugetieren |
Cotransport | auch: Symport; Mitnahme eines Ions oder Moleküls über eine biologische Membran durch einen Carrier für einen anderen Stoff, der durch einen präformierten Gradienten dieses Stoffes oder durch ATP-Hydrolyse energetisiert wird |
Cryptochrom | Klasse von Flavoproteinen in den Sinneszellen der Retina einiger Tiere, die möglicherweise Funktionen bei der Magnetfeldwahrnehmung haben |
Ctenidium | Fiederkieme bei Gastropoden und einigen Arten der Prosobranchia |
Cytokin | Gewebshormon, oft in Immunfunktionen eingebunden |
Cytoskelett | ein aus Proteinfilamenten und → Mikrotubuli aufgebautes Netzwerk im Cytoplasma eukaryotischer Zellen zur Stabilisierung der Zellform und zur Strukturierung des Zellinhalts |
cytosolischer Rezeptor | Rezeptormolekül, das im nichtligandengebundenen Zustand am inneren Blatt der Plasmamembran liegt und auf den Eintritt eines bestimmten lipophilen Hormonmoleküls wartet, dieses bindet und als Rezeptor-Ligand-Komplex in den Zellkern transportiert |
Defäkation | Abgabe von Kot |
Defensine | kleine, meist kationische Peptide, die von tierischen Zellen zur Abwehr von Bakterien gebildet werden |
degenerierter Code | Eigenschaft des genetischen Codes, dass es mehrere verschiedene Codons für den Einbau der gleichen Aminosäure während der Proteinbiosynthese geben kann |
Dendrit | neuronaler Fortsatz, dient der Aufnahme von Reizen bzw. postsynaptischen Signalen, meist ohne die Fähigkeit zur aktiven Signalweiterleitung (→ Aktionspotenzial) |
dendritische Spines | aktingestützte Ausstülpungen der Zellmembran im Bereich der → Dendriten von Neuronen, die als Kontaktstellen für andere Neurone dienen, die dort synaptische Endigungen positionieren, sodass dadurch neue → Synapsen entstehen; in bestehenden → Synapsen bildet die Oberfläche des dendritischen Spines die postsynaptische Membran |
Depotfett | in Apipocyten gespeicherte Triglyceride |
Desoxygenierung | Abgabe von Sauerstoff durch Hämoglobin (ohne €nderung der Oxidationsstufe (+II) des zentralen Eisenions im Häm) |
Desoxyribonucleinsäure | (deoxyribonucleic acid) DNA; Polynucleotid auf der Basis von Desoxyribose; Träger der Erbinformation |
Destruent | Organismus, der organische Substanz zu anorganischem Material abbaut |
Detritophagie | das Fressen von organischen Schweb- und Sinkstoffen in Gewässern (Detritus) |
Deutocerebrum | zweites → Neuromer des Oberschlundganglions im Gehirn von Arthropoden |
Diaphragma | Zwerchfell |
Diastole | Erschlaffungsphase des Herzens |
Diffusion | durch thermische Anregung (und ggf. vorhandene Konzentrationsgradienten) angetriebene Ausbreitung von Teilchen im verfügbaren Raum |
Diffusionsleitfähigkeit | Diffusionskonstante K; Maß für die Durchlässigkeit einer Kompartimentgrenze für einen diffundierenden Stoff |
Diffusionsstrom | auch: Diffusionsrate; Stoffmenge, die pro Zeiteinheit eine Kompartimentgrenze diffusiv passier |
dioptrischer Apparat | Gesamtheit aller lichtbrechenden Strukturen im Auge |
Disparität | entfernungsabhängiger Unterschied in den Netzhautabbildungen beider Augen, dient der räumlichen Wahrnehmung |
distal | anatomische Lagebezeichnung, vom Körperzentrum entfernt liegend |
Divergenz | parallele Verschaltung eines Neurons auf mehrere Zielneurone, → Konvergenz |
DNA | Desoxyribonucleinsäure |
DNA-Replikation | semikonservative Verdopplung des DNA-Materials einer Zelle in Vorbereitung einer Zellteilung |
Druck t | physikalische Größe; Maß für den Widerstand, den Materie einer Verkleinerung des zur Verfügung stehenden Raumes entgegensetzt; gemessen als Kraft pro Flächeneinhei |
Dünndarm | Abschnitt des Verdauungssystems von Wirbeltieren zwischen Magen und Dickdarm |
Duodenum | Zwölffingerdarm; erster Abschnitt des Dünndarms bei Wirbeltieren |
Dynein | Motorprotein in eukaryotischen Zellen; fungiert als Transportprotein, das Vesikel zum Minusende von → Mikrotubuli transportiert; verschiebt im Prozess der Cilienbewegung → Mikrotubuli gegeneinander |
Ecdysis | Häutung |
β-Ecdyson | biologisch → Steroidhormon, das in exoskeletttragenden Tieren (z. B. Insekten) die → Häutung auslösen kann (Häutungshormon) |
echte Navigation | Fähigkeit von Tieren, ihren Wanderweg von einem unbekannten Ort zu einem bestimmten Ziel durch eigene Positions- und Kursbestimmungen zu finden |
effektiver Filtrationsdruck | tatsächlicher Druckgradient, der über eine biologische Grenzfläche stattfindende (Ultra)Filtrationsprozesse antreibt |
Effektor | Zielmolekül eines Signaltransduktionsprozesses, das nach Eintreffen eines Signals für die €nderung der Zellfunktion verantwortlich ist |
Efferenz | Nervenfasern oder -signale, die vom Zentralnervensystem zur Peripherie (Muskulatur) verlaufen |
Eimer-Organ | ein nach Gustav Eimer benanntes Sinnesorgan im Nasenbereich des Sternmulls |
Eiter | gelblich-grünliches Exsudat, das im Verlauf einer Entzündungsreaktion im Körper von Wirbeltieren entstehen kann; bei einer bakteriellen Infektion reich an abgestorbenen neutrophilen Granulocyten |
Eizelle | auch: Oocyte; → Gamet (Keimzelle) des weiblichen Organismus |
ektotherme Tiere | Tiere, deren Körpertemperatur im Wesentlichen von den vorherrschenden äußeren Bedingungen abhängig ist |
Elektrokardiogramm | EKG; Aufzeichnung der an der Körperoberfläche ableitbaren, elektrischen Potenzialveränderungen während eines Herzzyklus |
Elektronegativität | Maß für die Anziehung, die ein Atom in einer chemischen Bindung auf die Bindungselektronen ausübt |
Elektroneutralität | Zustand eines Systems, in dem die Zahl der positiven Ladungen der Zahl der negativen Ladungen gerade entspricht |
Element | unter dem Sammelbegriff Èchemisches ElementÇ werden alle Nuklide derselben Ordnungszahl zusammengefasst; diese Nuklide sind Teilchen, die auf chemischem Weg nicht spaltbar sind |
endergonisch | physikalischer oder chemischer Vorgang, der nicht freiwillig abläuft, weil seine Reaktionsprodukte energiereicher sind als die Edukte |
Endharn | auch: Sekundärharn; der in seiner endgültigen Zusammensetzung ausgeschiedene Urin |
Endocytose | Phagocytose |
Endopeptidase | eine Verdauungsprotease, die Substratproteine an Peptidbindungen innerhalb eines Aminosäurestrangs spaltet |
endoplasmatisches Retikulum | Organellensystem eukaryotischer Zellen; Ort von Biosynthesen (glattes ER) bzw. von Proteinderivatisierung, -faltung und -sortierung (raues ER) |
Endosymbiose | symbiotisches Zusammenleben von Angehörigen zweier biologischer Arten, wobei der eine Partner den anderen einschließt; im engeren Sinne das Einschließen eines einzelligen Symbionten in das Innere einer Wirtszelle (z. B. bei der evolutiven Entstehung des Mitochondriums) |
Endothel | Zellschicht (epitheliale Zellen), die alle Blutgefäße des geschlossenen Gefäßsystems von Wirbeltieren auskleidet |
endotherm | physikalischer oder chemischer Vorgang, der Energie aufnehmen muss, um stattfinden zu können |
endotherme Tiere | Tiere, die eigene Stoffwechselenergie aufwenden, um ihre Körpertemperatur auf einem Sollwert zu halten, der unabhängig von den Bedingungen in der Umwelt ist |
Endplattenpotenzial | postsynaptisches Potenzial, das in der Muskelfaser an der neuromuskulären → Synapse (motorische Endplatte) gemessen werden kann |
energetischer Wirkungsgrad | Verhältnis von abgegebener Leistung (Energiemenge pro Zeiteinheit) zu zugeführter Leistung |
Energie | fundamentale physikalische Größe; treibt sämtliche Lebensvorgänge an |
Energieladung | Konzentrationsverhältnis der energiereicheren Adeninnucleotide (ATP und ADP) zur Gesamtkonzentration der Adeninnucleotide; Maß für den energetischen Zustand einer Zelle |
Energiestoffwechsel | biochemische Abbauwege energiereicher organischer Moleküle zur Regeneration von ATP in Lebewesen |
energy charge | Energieladung |
Enterorezeptor | Sinneszelle, die auf Reize aus dem Inneren des Tieres reagier |
Entkopplerprotein (uncoupling protein) | UCP; Protonenkanal in der inneren Mitochondrienmembran; entkoppelt die Atmungskette von der ATP-Synthese während der → zitterfreien Wärmebildun |
Entropie | physikalische Zustandsgröße in der Thermodynamik; anschaulich ein Maß für die Unordnung eines Systems |
Enzym | Biokatalysator, beschleunigt die Einstellung des Gleichgewichts in einer biochemischen Reaktion |
Enzyminhibitor | Stoff, der reversibel oder irreversibel an ein Enzym bindet und dadurch dessen Aktivität vermindert oder blockiert |
Epididymis | Nebenhoden |
Epiphyse | auch: Zirbeldrüse, Pinealorgan; dorsaler Anhang des Zwischenhirns, Produktionsort von → Melatonin |
EPSP | erregendes postsynaptisches Potenzial |
erleichterte Diffusion | auch: katalysierte Diffusion; kanal- oder carriervermittelter Transport durch biologische Membranen |
Ernährung | komplexer Prozess, der die Nahrungsauswahl, -aufnahme, mechanische und chemische Verdauungsvorbereitung wie auch die Verdauung und die → Resorption der Verdauungsprodukte in Tieren umfasst |
erregendes postsynaptisches Potenzial | auch: exzitatorisches postsynaptisches Potenzial (EPSP); Depolarisation des Membranpotenzials, die durch Eintreffen eines bestimmten Transmitters auf der Oberfläche einer Zielzelle ausgelöst wird |
erworbene Immunität | Erfahrener Zustand des → adaptiven Immunsystems |
Erythrocyt | rotes Blutkörperchen |
Erythropoese | Prozess der Bildung roter Blutkörperchen (→ Erythrocyt) |
Erythropoietin | Peptidhormon, das bei Wirbeltieren durch Sauerstoffmangel im Organismus in der Niere gebildet wird und die Bildung von Blutzellen anregt |
essenziell | für essenzielle Stoffe unterliegt ein Tier der Notwendigkeit, sie aus der Umwelt aufzunehmen, da es unfähig ist, diese Substanz im eigenen Stoffwechsel herzustellen, sie aber für den eigenen Stoffwechsel benötigt |
essenziell Nahrungsbestandteile | alle Stoffe, die in tierischen Organismen im Stoffwechsel benötigt, aber nicht eigenständig synthetisiert werden können und daher mit der Nahrung aufgenommen werden müssen (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente usw.) |
Eumetazoa | Gewebetiere; mehrzellige Tiere mit echtem Zellgewebe |
E-Vektor | elektrischer Feldvektor einer Lichtwelle |
Evolution | Entwicklung der Vielfalt der Lebewesen im Verlauf der Stammesgeschichte (Phylogenie) |
Evolution | Veränderung der vererbbaren Merkmale einer Population von Generation zu Generation |
exergonisch | physikalischer oder chemischer Vorgang, der freiwillig abläuft, weil seine Reaktionsprodukte energieärmer sind als die Edukte |
Exkretion | Ausscheidung von Stoffen aus dem Tierkörper |
Exkretionsorgane | Organe, mit deren Hilfe Tiere überflüssige Stoffe aus dem Körper ausscheiden |
Exocytose | Stofftransport aus der Zelle heraus, dabei verschmelzen (fusionieren) im Cytosol liegende Vesikel mit der Zellmembran und geben so die in ihnen gespeicherten Stoffe in den Extrazellularraum ab |
Exon | Teil einer eukaryotischen Gensequenz, der transkribiert wird und nach dem Spleißen in der reifen mRNA erhalten bleibt |
Exopeptidase | eine Verdauungsprotease, die Substratproteine an den jeweils äußeren Peptidbindungen eines Aminosäurestrangs spaltet und so einzelne Aminosäuren vom Peptid abtrennt |
exotherm | physikalischer oder chemischer Vorgang, der Energie (meist als Wärme) freisetzt |
explizites Gedächtnis | auch: deklaratives Gedächtnis; umfasst zeitlich und örtlich definierte Erlebnisse (episodisches Gedächtnis) sowie Faktenwissen (semantisches Gedächtnis) |
Exterorezeptor | Rezeptorzelle in Sinnesorganen, die auf Reize aus der Umgebung des Organismus reagieren |
Exterorezeptor | Sinneszelle, die auf Reize aus der Umwelt reagiert |
extrafusale Muskelfaser | Muskelfaser außerhalb der Muskelspindel, Arbeitsmuskulatur, → intrafusale Muskelfaser |
extraintestinale Verdauung | Verdauungsvorgang bei bestimmten Tierarten (Spinnen, manche Insektenlarven), bei dem Mischungen von Verdauungsenzymen in ein Beutetier injiziert werden und der Verdauungsvorgang innerhalb des Beutetieres, das heißt außerhalb des Gastrointestinalsystems des Beutegreifers, erfolgt |
extrazelluläre Verdauung | Verdauungsvorgang im Lumen eines Gastrointestinalsystems von Tieren |
Exuvie | die bei der → Häutung (Ecdysis) abgeworfene alte Körperoberfläche der Ecdysozoa, auch bei Reptilien |
exzitatorisch | Situation (oder Stimulus), die depolarisierend auf das Membranpotenzial und somit erregend auf eine Nerven- oder Muskelzelle einwirkt |
fakultative Anaerobier | Tiere, die in ihrem Lebensraum mehr oder weniger häufig mit Sauerstoffmangel konfrontiert sind und daher anaerobe Energiestoffwechselwege nutzen können, um ATP zu synthetisieren |
Fazilitation | Bahnung |
Fieber | Zustand erhöhter Körperinnentemperatur bei Tieren |
Filtrand | zu filtrierender Stoff |
Filtrat | Stoff, der während einer Filtration den Filter passiert hat |
Filtrationsniere | ein Ausscheidungsorgan, das den → Primärharn durch → Ultrafiltration bildet |
Fließgleichgewicht | zeitunabhängiger Zustand lebender Systeme, in dem sich Auf- und Abbau von Körpersubstanzen die Waage halten, sodass sich die Zusammensetzung des Organismus nicht ändert |
Fluid-Mosaik-Modell | Modell der Zellmembran bzw. der intrazellulären Membransysteme, das besagt, dass einzelne, in die Doppelschicht aus gegensinnig orientierten Phospholipidmolekülen eingelagerte → Proteine durch den quasiflüssigen Zustand der Membran lateral verschieblich sind |
Fluoreszenz | Emission von Licht durch ein Molekül, das durch Licht einer kürzeren Wellenlänge angeregt wird |
Flux | auch: Flussrate; €nderung einer Konzentration durch Nettoteilchenbewegung über die Zeit |
Formatio reticularis | diffuses Netzwerk von Neuronen im Hirnstamm; beteiligt an Aufmerksamkeitsregulation, Schlaf-Wach-Zustand und Aspekten des Bewusstseins |
Fortpflanzung | auch: Reproduktion; Erzeugung selbstähnlicher Nachkommen |
Fortpflanzungszelle | Gamet |
Fovea centralis | auch: Area centralis; Ort des schärfsten Sehens im Linsenauge |
freie Energie (Gibbs free energy) | auch: freie Enthalpie oder Gibbs-Energie; Maß für den zur Arbeitsleistung nutzbaren Teil der Energie eines thermodynamischen Systems |
freie Enthalpie (Gibbs free energy) | freie Energie |
Frequenzanalyse | Fähigkeit von Tieren zur Bestimmung von Tonhöhen und deren relativer Intensität |
Frequenzcode | Codierung sensorischer Information in der mittleren Frequenz der → Aktionspotenziale (→ temporaler Code) |
funktionelle Genomik | Erforschung der Regulation der Genexpression in Abhängigkeit von internen und externen Determinanten tierischen Lebens und ihrer Funktion |
funktionsbedingte Anaerobiose | anaerober Energiestoffwechsel, der aufgrund starker körperlicher Belastung und dadurch bedingtem Sauerstoffmangel in den Geweben zustande kommt |
Galle | Sekretionsprodukt der Leber |
Gallensäuren | in der Leber gebildete und mit der → Galle in den Darm ausgeschüttete Moleküle, die Konjugate aus Cholesterin und Aminosäuren darstellen und bei der Fettverdauung im Darm als Emulgatoren eine wichtige Hilfsfunktion innehaben |
Gamet | auch: Keimzelle, Fortpflanzungszelle; eine für die geschlechtlichen → Reproduktion/Fortpflanzung gebildete Zelle (→ Eizelle, Oocyte oder Samenzelle, → Spermium) mit einfachem Chromosomensatz (haploid), die bei der Befruchtung mit einer Keimzelle des Geschlechtspartners zur Zygote (diploid) verschmelzen kann |
Ganglion | ÈNervenknotenÇ, Konzentration von Neuronen |
Gap Junction | Cytoplasmabrücke zwischen benachbarten Zellen, molekular aufgebaut aus → Connexonen |
Gating | molekularer Mechanismus zur …ffnung eines Ionenkanals |
genetische Anpassung | Selektion bestimmter Genotypen anhand ihrer Phänotypen durch Umweltfaktoren über vielen Generationen |
genetischer Code | für alle Organismen geltende Grundregel, nach der immer drei aufeinanderfolgende Basen in einer Nucleinsäure (Tripletts, → Codons) im neusynthetisierten Protein eine Aminosäure codieren |
Genexpression | An- oder Abschalten bestimmter Gene zum Zweck der vermehrten oder verminderten Produktion der entsprechenden RNA-Moleküle |
Genom | Gesamtheit aller Gene eines Organismus |
Geräusch | nicht periodische Schwingungen, die sich theoretisch aus unendlich vielen Sinusschwingungen zusammensetzen |
geschlossenes System | Begriff der Thermodynamik; bezeichnet ein System ohne Stoff-, aber mit Energiewechsel mit der Umgebung |
Gibbs-Energie (Gibbs free energy) | freie Energie |
Gleichgewichtspotenzial | Beitrag eines Ions zum elektrischen Potenzial einer Zelle unter der Bedingung, dass kein Nettofluss dieses Ions über die Grenzfläche zwischen zwei Kompartimenten hinweg stattfindet |
glomeruläre Filtrationsrate | GFR; das Volumen des im Prozess der → Ultrafiltration des Plasmas in der Niere pro Zeiteinheit gebildeten Primärharns |
Glottis | Stimmritze; Teil des Vokalisationsapparats von Wirbeltieren, gebildet aus Stimmlippen und Stellknorpeln |
Glycerophospholipide | fettlösliche Moleküle mit polarer Kopfgruppe in biologischen Membranen, bei denen Glycerin als Rückgratmolekül vorkommt und die Fettsäuren an C-1 und C-2 über Esterbindungen verknüpft sind |
Glykogen | Polysaccharid aus Glucoseeinheiten, das bei Tieren als intrazelluläre Energiereserve in Form von Granula im Cytosol abgelagert wird |
Glykokalyx | Schicht aus Polysacchariden auf der Oberfläche tierischer Zellen, die kovalent an Membranproteine (Glykoproteine) der Membranlipide (Glykolipide) gebunden sind |
Glykolyse | Stoffwechselweg in Zellen, in dem Monosaccharide schrittweise zur Gewinnung von Energie und Reduktionsäquivalenten (NADH + H+) abgebaut werden |
Glykosidase | Hydrolase, katalysiert reversibel die Hydrolyse einer glykosidischen Bindung in einem Glykosid, wobei ein Zuckermolekül vom Rumpfmolekül (Protein, Lipid, andere Zucker) abgespalten wird (Deglykosylierung) |
Glykosylierung | Verknüpfung eines Proteins oder Lipids mit einem Kohlenhydratmolekül unter Wasseraustritt, Bildung eines Glykosids |
G-Protein | an der Membran verankertes (heterotrimeres G-Protein) oder lösliches monomeres Protein der → Signaltransduktion in eukaryotischen Zellen; bindet und hydrolysiert GTP |
Gradient | unterschiedliche Verteilung von Dingen oder Zuständen im Raum, zum Beispiel ein Konzentrationsunterschied |
Granulosazelle | die im Ovarialfollikel die → Eizelle direkt umgebenden somatischen Nährzellen bei weiblichen Säugetieren |
Grenzstrang | Kette untereinander verbundener Ganglien an den Wirbelkörpern des Rumpfes (Teil des Sympathikus) |
Grundumsatz | basale Stoffwechselrate |
Gyroskop | rasch drehender, symmetrischer Kreisel, der sich in einem beweglichen Lager dreht und dadurch die Lage des Objekts im Raum stabilisiert; kann auch als Gerät zur Messung von äußeren Kräften benutzt werden, die auf Kreiselbewegungen einwirken (dann auch: Gyrometer) |
Haarsinneszelle | sekundäre Sinneszelle im Nervensystem von Wirbeltieren mit Mechanorezeptivität; erfasst Schall, Wasserströmungen, Dreh- oder Linearbeschleunigungen; kommt im Innenohr (→ Corti-Organ, → Vestibularorgan) und im Seitenlinienorgan der Fische und Amphibien vor |
Haarzelle | Haarsinneszelle |
Habituation | Gewöhnung; Abnahme der Reaktion auf wiederholte Präsentation eines biologisch nicht relevanten Reizes |
Halteren | die zu Schwingkölbchen umgeformten, zweiten Flügel der Dipteren; dienen der Stabilisierung der Fluglage |
Häm | Protophorphyrinring mit einem zentralen Eisen(II)-Ion, der als prosthetische Gruppe in bestimmten tierischen Proteinen (Hämoglobin, Cytochrom c usw.) anzutreffen ist |
Hämatokrit | prozentualer Volumenanteil des zellulären Materials des Blutes am Gesamtvolumen des Blutes |
Hamburger-Shift | Austausch von Hydrogencarbonationen aus dem Cytosol von Erythrocyten über die Plasmamembran in das umgebende Plasma gegen Chloridionen durch den → Chlorid/Hydrogencarbonat-Austauscher (Bande-III-Protein) |
Hämerythrin | eisenhaltiger respiratorischer Blutfarbstoff (ohne Hämgruppe) für den Sauerstofftransport in den Körperflüssigkeiten mancher Tierarten (Sipunculiden, Priapuliden, Brachiopoden u. a.) |
Hämocyanin | kupferhaltiger respiratorischer Blutfarbstoff für den Sauerstofftransport in den Körperflüssigkeiten mancher Tierarten (Arthropoden, Mollusken) |
Hämoglobin | eisenhaltiger respiratorischer Blutfarbstoff (mit Hämgruppe) für den Sauerstofftransport in den Körperflüssigkeiten mancher Tierarten (Anneliden, Vertebraten u. a.) |
Hämolymphe | extrazelluläre Körperflüssigkeit von Tieren mit Transport- und Homöostasefunktionen; Hämolymphe ist eine im offenen → Kreislaufsystem zirkulierende Körperflüssigkeit, die eine Mischung von → Blut und → Lymphe sein kann |
Hämostasesystem | Blutungsstillung, Wundverschluss |
Hautatmung | Gaswechsel zwischen Tierkörper und Umwelt über permeable Anteile der allgemeinen Körperoberfläche |
Häutung | auch: Ecdysis; periodisch auftretender Abwurf der alten Cuticula bei exoskeletttragenden Tieren |
Herbivora | pflanzenfressende Lebewesen |
Herz | Antriebsorgan des → Kreislaufsystems |
heterodontes Gebiss | Gebiss, bei dem nicht alle Zähne gleichartig geformt sind |
Heterotrophie | Eigenschaft von Lebewesen, für den Aufbau ihrer Körperbausteine und den Betrieb ihres Energiestoffwechsels bereits vorhandene organische Verbindungen zu verwenden |
Hibernation | Winterschlaf |
Hippocampus | Teil des → Allocortex von Wirbeltieren, beteiligt an der Bildung des &rar; rexpliziten Gedächtnisses |
Hoden | primäres Geschlechtsorgan bei männlichen Tieren |
homodontes Gebiss | Gebiss, bei dem alle Zähne gleichartig geformt sind |
Homoiothermie | thermoregulatorisches Phänomen bei Tieren, dass über längere Zeiten eine gleichförmige Körperinnentemperatur aufrechterhalten wird |
Homologie | Übereinstimmung von Organen, Organsystemen, Körperstrukturen, physiologischen Prozessen oder Verhaltensweisen bei zwei Tierarten oder -gruppen aufgrund ihres gemeinsamen evolutionären Ursprungs |
Homöostase | dauerhafte Aufrechterhaltung gleicher Größen verschiedener Parameter im Tierkörper durch regulative Mechanismen |
Hormon | Signalstoff, der nach seiner Freisetzung aus Hormondrüsenzellen oder aus Neuronen (→ Neurohormon) über mehr oder weniger weite Distanzen mit den extrazellulären Körperflüssigkeiten von Tieren transportiert wird und entweder an → Plasmamembranrezeptoren oder intrazelluläre Rezeptoren (cytosolisch, nucleär) von Zielzellen bindet und diese aktiviert |
hydrophil | Eigenschaft von Molekülen, sich in Wasser zu lösen, weil sie polare oder geladene Funktionen besitzen |
hydrophob | Eigenschaft von Molekülen, sich nicht in Wasser zu lösen, weil sie ausschließlich unpolare Gruppen besitzen |
Hygrorezeptor | Sinneszelle bei Insekten, die auf €nderungen der Luftfeuchtigkeit reagiert |
Hyperalgesie | verstärkte Empfindlichkeit auf schmerzhafte Reize |
hyperosmotisch | die betrachtete Lösung hat eine höhere osmotische Wirksamkeit als eine Vergleichslösung |
Hyperoxie | Zustand, bei dem im Atemmedium mehr Sauerstoff enthalten ist, als im €quilibrium mit atmosphärischer Luft zu erwarten wäre |
hypoosmotisch | die betrachtete Lösung hat eine niedrigere osmotische Wirksamkeit als eine Vergleichslösung |
Hypophyse | Hirnanhangdrüse |
Hypothalamus | Teil des Zwischenhirns (Diencephalon) mit wichtigen regulatorischen Funktionen für die vegetative Physiologie von Tieren |
Hypoxie | Zustand, bei dem im Atemmedium weniger Sauerstoff enthalten ist, als im €quilibrium mit atmosphärischer Luft zu erwarten wäre |
Ileum | Krummdarm; letzter Abschnitt des Dünndarms vor dessen Übergang in den Dickdarm |
Immunität | Zustand der zellulären und molekularen Abwehrbereitschaft eines Organismus gegen eindringende Fremdstoffe, -zellen oder -organismen |
Impedanzanpassung | Anpassungsreaktion in Lauterzeugungsorganen oder im Gehör von Tieren zur Verbesserung der Kopplung zwischen Schallquelle und dem Trägermedium des Schalls bzw. diesem und den Strukturen des Gehörs |
Impedanzwandler | Strukturen in den Lauterzeugungsorganen bzw. dem Gehör von Tieren zur → Impedanzanpassung |
Impfung | bewusst durchgeführte Maßnahme zur Herstellung einer Immunität gegen bestimmte Krankheitserreger (→ Pathogene) bei Mensch und Tier |
implizites Gedächtnis | auch: nichtdeklaratives Gedächtnis; umfasst Gedächtnisbildung durch → Reifung sowie das prozedurale Gedächtnis |
infradianer Rhythmus | Rhythmus mit einer Periodenlänge >24 h, zum Beispiel jahresperiodischer Rhythmus |
Inhibin | glykosyliertes → Peptidhormon, das in den → Sertoli-Zellen des → Hodens bzw. in den → Granulosazellen des Ovars von Säugetieren produziert wird und die Freisetzung von follikelstimulierendem Hormon (FSH) in der → Adenohypophyse hemmt |
inhibitorisch | hemmend einwirkend; bei erregbaren Zellen eine Situation oder ein Stimulus, die/der hyperpolarisierend auf das Membranpotenzial wirkt |
innates Immunsystem | angeborenes Immunsystem |
innere Energie | thermodynamische Energie U; ihre €nderung dU ist die Summe der abgegebenen oder aufgenommenen Wärme dQ und der vom oder am System verrichteten Arbeit dW |
Insulin | Peptidhormon der Wirbeltiere, das in den β-Zellen des endokrinen → Pankreas gebildet wird und durch die Stimulation der Glucoseaufnahme in die Körperzellen zu einer Absenkung der Glucosekonzentration im Blutplasma führt |
Interstitialflüssigkeit | Lymphe |
intrafusale Muskelfaser | Muskelfaser innerhalb einer Muskelspindel, → extrafusale Muskelfaser |
intrazelluläre Verdauung | Verdauungsvorgang, der auf der endocytotischen Aufnahme von extrazellulären Partikeln oder Flüssigkeiten bzw. zellulären Abfallprodukten und Produkten des lysosomalen Abbaus beruht |
Intron | Teil einer eukaryotischen Gensequenz, der transkribiert wird, beim Spleißen aber aus dem Transkript entfernt wird und daher nicht in der reifen mRNA enthalten ist |
Ionenbindung n | elektrostatisch bedingte chemische Bindung zweier Partner aufgrund ihrer unterschiedlichen Ladunge |
Ionenkanal | für Ionen durchlässige Transmembranpore in der biologischen Membran |
Ionocyt | ionentransportierende Zelle im Integument von Tieren, die der ionalen oder der osmotischen Homöostase des Tieres dient |
ionotroper Rezeptor | Transmembranprotein mit einer extrazellulären Ligandenbindungsstelle und einem durch die Ligandenbindung regulierten Ionenkanal |
Isocortex | sechsschichtiger Cortex des → Telencephalons von Wirbeltieren |
Isogene | zwei oder mehr Gene innerhalb desselben Genoms mit großer Sequenzähnlichkeit, die Proteine mit gleicher Funktion codieren; Entstehung vermutlich durch Genduplikationsereignisse |
Isomere | Moleküle mit derselben Summenformel, aber unterschiedlichen räumlichen Strukturen |
isoosmotisch | die betrachtete Lösung hat dieselbe osmotische Wirksamkeit wie eine Vergleichslösung |
isoton | die betrachtete Lösung hat dieselbe osmotische Wirksamkeit wie die Körperflüssigkeit des Tieres |
Jejunum | Leerdarm; mittlerer Abschnitt des Dünndarms nach dem Duodenum und vor dem Ileum |
Johnston-Organ | Sinnesorgan der Insekten an der Basis der Antennen, mit denen Luftströmungen perzipiert werden können |
Kairomon | Botenstoff zur Informationsübertragung zwischen Individuen unterschiedlicher biologischer Arten, deren Informationsgehalt nur dem aufnehmenden Organismus (Empfänger) nützt |
Kalorimeter | Gerät zur Messung der Stoffwechselrate eines Tieres; → Kalorimetrie |
Kalorimetrie | Messung der Stoffwechselrate eines Tieres durch Bestimmung der Rate seiner Wärmeproduktion (direkte Kalorimetrie) oder durch Bestimmung seiner Sauerstoffverbrauchsrate (indirekte Kalorimetrie) |
Kältezittern | thermoregulatorische Maßnahme von endothermen Tieren, die von Unterkühlung bedroht sind (unwillkürliche Kontraktionen einzelner Fasern der Skelettmuskulatur) zur Produktion von Wärme |
Kanal, Kanalprotein | Transmembranprotein in biologischen Membranen mit einer Porenstruktur, die für wasserlösliche Stoffe (Ionen) durchlässig sein kann |
Kapillare | Blutgefäß zwischen Arterie und Vene, das dem Austausch von Substanzen zwischen Blut und Gewebe dient; die Kapillarwand besteht daher oft nur aus einer Lage (→ Endothel) |
Katabolismus | abbauender Stoffwechsel in tierischen Zellen; Abbau energiereicher Moleküle zu energieärmeren Produkten |
katadrome Wanderung | Wanderung eines Fisches aus einem Süßgewässer ins Meer zum Zweck der Fortpflanzung |
katalysierte Diffusion | erleichterte Diffusion |
katalytische Triade | Gruppierung dreier bestimmter Aminosäureseitenketten (Serin, S; Aspartat, D; Histidin, H) im aktiven Zentrum bestimmter Proteasen |
katalytisches Zentrum | aktives Zentrum |
Kation | Ion mit positiver Ladung; bewegt sich im elektrischen Gleichspannungsfeld zur Kathode (negativer Pol) |
Keimbahnzelle | zur Keimbahn gehörige Zelle eines Lebewesens |
Keimzelle | Gamet |
Kennlinie | quantitative Beschreibung der Beziehung zwischen Reizintensität und Antwortstärke in sensorischen Systemen/Sinneszellen |
Kieme | respiratorisches Organ wasseratmender Tiere |
Kinese | Mechanismus zur Steuerung ungerichteter Bewegungen eines Organismus in Bezug zu einer Reizquelle |
Kinesine | Transportproteine, die Vesikel zum Plusende von → Mikrotubuli transportieren |
Kinocilium | die mit → Mikrotubuli (9 + 2-Anordnung) ausgestattete Cilie am Apex einer → Haarsinneszelle |
Kladogramm | Darstellung der Verwandtschaftsverhältnisse von Lebewesen; diese unterscheidet sich vom evolutionären Stammbaum in den folgenden Punkten: 1. bei einer Verzweigung gibt es immer nur zwei €ste (dichotome Verzweigung), 2. die Verzweigungen werden nicht gewichtet, es gibt also kein Maß für die Qualität oder die Intensität der €nderung, 3. es gibt keine absolute Zeitachse |
klassische Konditionierung | Form des assoziativen Lernens, Verknüpfung eines neutralen (konditionierten) Stimulus mit einem bedeutungsvollen (unkonditionierten) Stimulus |
Kohlenhydrat | Saccharid; chemische Verbindung aus Kohlenstoff-, Sauerstoff- und Wasserstoffatomen |
Koinzidenzdetektor | 1. Rezeptorprotein, das nur dann aktiviert wird, wenn zeitgleich mehrere Liganden binden; 2. Nervenzelle, die nur dann eigenständig elektrisch aktiv wird (→ Aktionspotenziale bildet), wenn sie gleichzeitig von mehreren vorgeschalteten Zellen erregt wird |
Kollaterale | axonaler Seitenast |
kolligative Eigenschaften von Lösungen | Eigenschaften, die nur von Zahl der gelösten Teilchen, nicht aber von deren Qualität abhängen (osmotischer Druck, Gefrierpunkterniedrigung, Siedepunkterhöhung, Dampfdruckerniedrigung im Vergleich der Lösung mit dem reinen Lösungsmittel) |
Kommissur | Querverbindung zwischen der rechten und linken Hemisphäre eines Ganglions oder Gehirnareals |
Kompartimentierung | Abgrenzung von Reaktionsräumen in biologischen Systemen |
kompetitive Hemmung | Modus der Enzymhemmung, bei der ein Hemmstoff mit dem Substrat des Enzyms um die Bindung am aktiven Zentrum konkurriert |
Komplexauge | auch: Facettenauge; zusammengesetztes Auge, bestehend aus mehreren oder vielen Einzelaugen |
Konnektiv | Längsverbindung zwischen aufeinanderfolgenden Ganglien eines Nervensystems |
Konsolidierung | Verfestigung eines Gedächtnisinhalts |
Konvektion | gleichförmige und gemeinsame Bewegung von Teilchen in Flüssigkeiten oder Gasen, mit denen auch die ihnen innewohnende thermische Energie transportiert wird |
Konvergenz | Neurobiologie: Zusammenlaufen mehrerer Eingänge auf ein Folgeneuron, → Divergenz |
Kooperativität | Bindungsverhalten multimerer Moleküle ihren Bindungspartnern gegenüber, bei dem die Bindung eines Bindungspartners an eines der Monomere die Affinität der noch freien Monomere im Komplex beeinflusst |
Koprophagie | Ernährungsweise, bei der sich Tiere vom Kot anderer Tieren ernähren |
kovalente Bindung | chemische Bindung, in der zwei ähnlich elektronegative Partner jeweils ein Elektron zur chemischen Bindung beitragen |
Krebs-Henseleit-Zyklus | Ornithinzyklus |
Kreislaufsystem | Leitungssystem für die zirkulierende Körperflüssigkeit im Tierkörper |
kritische Temperatur | jeweils die obere und untere Grenze der Umwelttemperatur, bei der Tiere gerade noch dauerhaft lebensfähig sind |
Krogh-Diffusionskonstante | auch: Diffusionskoeffizient; Maß für die Beweglichkeit von Teilchen in einem System; bei konstanter Temperatur eine Materialkonstante, die die Eigenschaften des Diffusionssystems kennzeichnet |
Labmagen | Drüsenmagen, Abomasum; letzter Teil des Magensystems der Wiederkäuer (Ruminantia), homolog zum monogastrischen Magen anderer Säugetiere |
Lagena | Teil des → Vestibularorgans bei Wirbeltieren |
Lamina | erstes optisches → Neuropil im Sehsystem von Insekten |
Langerhans-Insel | endokrines Gewebe des Pankreas bei Säugetieren |
Langzeitpotenzierung n | (long term potentiation) LTP; langdauernde Verstärkung der Signalübertragung an → Synapse |
Larynx | Kehlkopf; ein aus Knorpelteilen, Muskeln und Faserzügen aufgebauter Verschlussapparat bei Säugetieren, der die Luftröhre (Trachea) von der Speiseröhre (…sophagus) trennt |
Latenzzeit | Zeitraum zwischen einem Ereignis und dem Eintreten einer Reaktion auf dieses Ereignis |
laterale Inhibition | Umfeldhemmung, seitliche Hemmung benachbarter Neurone, zum Beispiel in einer Sinnesbahn |
laterale Inhibition | Ergebnis der Signalverarbeitung in einer speziellen Verschaltung sensorischer Neurone bei Tieren zur Verstärkung der Kontrastwahrnehmung bei optischen oder akustischen Reizen |
Leistung | physikalische Größe; Energie pro Zeit |
Leitfähigkeit | Durchlässigkeit einer biologischen Membran für ein bestimmtes Ion, in der Regel durch die Präsenz eines Ionenkanals; Kehrwert des elektrischen Widerstands |
Lernen | adaptive Veränderung des Verhaltens aufgrund gesammelter Erfahrungen |
Leuchtorgan | Photophor |
Leydig-Zelle | interstitielle Zelle des Hodens, die unter dem Stimulus durch luteinisierendes Hormon (LH) Testosteron synthetisiert und freisetzt |
Ligand | Bindungspartner für ein Rezeptormolekül |
limbisches System | ringförmige Anordnung verschiedener subcortikaler Gehirnbereiche bei Wirbeltieren (→ Hippocampus, Amygdala) mit unterschiedlichen Funktionen |
Lipase | Enzym, das hydrolytisch freie Fettsäuren aus Triglyceriden abspaltet (Lipolyse) |
Lipid | Sammelbegriff für unpolare Moleküle, die sich nicht oder nur sehr schlecht in Wasser lösen |
lipid raft | Bereiche in den → Plasmamembranen eukaryotischer Zellen, in denen besondere Kombinationen von Membranlipiden vorliegen, mit besonders hohem Anteil an → Cholesterin |
Lipochrom | fettlöslicher Farbstoff (z. B. Carotin) |
Lipoprotein | 1. Molekülkomplexe, die überwiegend → Proteine und verschiedene Anteile von → Lipiden beinhalten; 2. spezifische → Proteine in lipidhaltigen Molekülkomplexen |
Lobulaplatte | Teil des Lobulakomplexes, des dritten optischen → Neuropils im Sehsystem von Insekten |
Luft | Gasgemisch der Erdatmosphäre |
Lumineszenz | Emission von Licht durch den Übergang eines physikalischen Systems von einem angeregten in den Grundzustand; Bei der → Biolumineszenz stammt die Anregungsenergie aus der Hydrolyse von ATP |
Lunge | Atmungsorgan der landlebenden Tiere |
Lymphe | auch: Interstitialflüssigkeit; extrazelluläre Flüssigkeit im Tierkörper, die die Zellen umgibt |
Lysozym | sekretorisches Enzym vieler tierischer Epithelzellen zur Abwehr von Mikroorganismen; spaltet β-1,4-glykosidische Bindungen zwischen N-Acetylmuraminsäure-(NAM-) und N-Acetylglucosamin-(NAG-)resten in Peptidoglykanen (bakterielle Zellwandbestandteile) |
Makrophage | eine Gruppe der weißen Blutkörperchen (Leukocyten) bei Wirbeltieren; Abwehrzellen; Makrophagen nehmen als professionelle Fresszellen endocytotisch in Tiere eingedrungene Fremdstoffe, -zellen oder -organismen auf und bauen diese lysosomal ab |
Makrosmat | Tier mit einem arttypisch stark ausgeprägten Riechvermögen |
Markstrang | strangartige Anordnung von Nervenfasern mit diffus eingebetteten neuronalen Perikarya |
Massenwirkungsgesetz | Gesetzmäßigkeit, die das Verhältnis der Aktivität bzw. der Konzentration von Produkten und Edukten einer chemischen Reaktion im Gleichgewichtszustand beschreibt |
Medulla | zweites → Neuropil im Sehsystem von Insekten |
Medulla oblongata | Nachhirn; letzter (fünfter) Abschnitt des Wirbeltiergehirns |
Melatonin | vom Tryptophan abgeleitetes → Hormon, das von den Pinealocyten in der → Epiphyse produziert und in die → Zirkulation ausgeschüttet wird und den → circadianen Rhythmus des Körpers dem äußeren Tag-Nacht-Rhythmus anpasst |
Membranrezeptor | integrales Membranprotein eukaryotischer Zellen, das eine Bindungsstelle für extrazelluläre Liganden aufweist und nach Ligandenbindung einen Signaltransduktionsvorgang in der Zelle auslöst |
Menstruation | periodisch wiederkehrende Erosion der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) im Fortpflanzungszyklus weiblicher Primaten und Menschen |
Menstruationszyklus | besondere Ausbildungsform des Fortpflanzungszyklus weiblicher Primaten und Menschen mit rhythmisch auftretenden Blutungen aus dem Uterus (→ Menstruation) |
metabolische Depression | hormonell vermittelter Zustand von Tieren, in denen die Umsatzrate im Energie- und Baustoffwechsel sehr stark vermindert ist, zum Beispiel während der → Hibernation oder der → €stivation |
Metabolismus | Stoffwechsel |
Metabolomik | qualitative und quantitative Erfassung aller Intermediär- und Sekundärstoffwechselprodukte einer Zelle, eines Gewebes oder eines Organismus |
metabotroper Rezeptor | Rezeptormolekül in biologischen Membranen, dessen Ligandenbindung zur Aktivierung eines intrazellulären → Enzyms führt, dessen Produkt als → Second Messenger die intrazelluläre → Signaltransduktion vermittelt |
Metamorphose | ontogenetischer Prozess bei Tieren, in dessen Verlauf die Umwandlung der Larvenform zum Adultstadium, dem geschlechtsreifen, erwachsenen Tier (der Imago), erfolgt |
Metanephridium | typisches Ausscheidungsorgan der Articulata, Mollusca und Tentaculata, das in der Regel in seinem Anfangsteil einen Wimpertrichter aufweist |
Metazoa | vielzellige Tiere |
Methämoglobin | dysfunktionelles → Hämoglobin mit einem oxidierten Eisenion (Fe3+) im Protoporphyrinring |
Micelle | auch: Assoziationskolloid; Aggregat (Assoziat) aus amphiphilen Molekülen, die sich in einem polaren Medium (i. d. R. Wasser) spontan kugelförmig anordnen, sodass die polaren Molekülteile mit dem umgebenden Medium, die apolaren Molekülteile aber nur miteinander interagieren |
Mikrosmat | Tier mit einem arttypisch eher gering ausgeprägten Riechvermögen |
Mikrotubulus | Struktur des Cytoskeletts von Zellen, bestehend aus röhrenförmig polymerisierten Tubulinen |
Mikrovilli | Ausstülpungen der apikalen Plasmamembran polarisierter Epithelzellen, die durch parallel angeordnete Aktinfilamente ausgesteift werden und der Vergrößerung der Zelloberfläche dienen |
Mimikry | Nachahmung eines Vorbilds durch eine Tierart zum Zweck der Tarnung |
Mitochondrium | in fast allen eukaryotischen Zellen vorkommendes Zellorganell, in dem ATP mittels oxidativer Phosphorylierung regeneriert wird |
Mitteldarmdrüse | in verschiedenen Gruppen der Wirbellosen (Mollusca, Crustacea, Arachnida, Asterioidea, Polyplacophora, Gastropoda, Cephalopoda) unabhängig voreinander entstandenes, zentrales Stoffwechselorgan mit Verbindung zum Gastrointestinalsystem; Produktion von Verdauungsenzymen; Hauptresorptionsort für Verdauungsprodukte sowie Speicherorgan für Reservestoffe |
Mittellamelle | innere, wasserfreie Zone der biologischen Membran; wird gebildet durch die unpolaren Fettsäurereste der Phospholipide im äußeren und im inneren Blatt der Membran |
Modellorganismus | ausgewählte nichtmenschliche Lebewesen, die aufgrund bestimmter €hnlichkeiten in den grundlegenden Körperfunktionen zum Studium eben dieser herangezogen werden, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu verallgemeinern und auch auf den Menschen zu übertragen; können im Gegensatz zum Menschen in größerer Individuenzahl gezüchtet und untersucht werden; in der Regel ist das Genom dieser Arten bereits sequenziert und annotiert |
molekulare Evolution | entwicklungsgeschichtliche Veränderung von Merkmalen von Lebewesen auf der molekularen Ebene (DNA, RNA, Proteine) |
Monomer | Grundeinheit eines biologischen Moleküls, mehrere davon können zum Aufbau multi- oder polymerer Strukturen verbunden werden |
monosynaptisch | verbunden über eine → Synapse, direkte synaptische Verbindung |
Morphologie | Lehre von der Struktur |
Motoneuron | efferente Nervenzelle, die eine bestimmte Muskelzelle eines Tierkörpers innerviert |
Mucin | strukturgebender Molekülbestandteil (Glykoprotein) des Schleims |
Multienzymkomplex | Aggregat aus mehreren Enzymmolekülen, die Substrate bzw. Produkte untereinander austauschen |
Multimer | aus mehreren gleichen oder verschiedenen Grundeinheiten (→ Monomeren) zusammengesetztes biologisches Molekül |
Muskelfaszie | derbe Bindegewebsstruktur, die einzelne Muskeln oder Muskelgruppen umhüllt |
Mutation | zufällige und ungerichtete Veränderung des Erbguts eines Individuums; findet diese Mutation in Keimbahnzellen statt, kann diese Mutation auch an die Nachkommen des betroffenen Individuums vererbt werden |
Myoglobin | intrazelluläres (Muskelzellen), monomeres, sauerstoffspeicherndes Protein mit Hämgruppe bei Vertebraten |
Myonem | kontraktile Struktur unbekannter Proteinzusammensetzung in Einzellern mit elongierter Zellform (z. B. Stentor) |
Myosin | Motorprotein des Muskels |
Nahrung | komplexe Mischung von verschiedenen chemischen Komponenten, die Tiere aus der Umwelt aufnehmen, um sich mit Energie, Baustoffen und anderen essenziellen Stoffen zu versorgen |
Nahrungspyramide | ökologische Pyramide; vereinfachte grafische Darstellung der quantitativen Verhältnisse (Biomasse, Energieflüsse) der Trophieebenen einer Lebensgemeinschaft in einem …kosystem |
Natrium/Protonen-Austauscher | NHE; Transportprotein (→ Carrier), das durch den Na+-Gradienten über der Plasmamembran angetrieben wird und im Austausch gegen Na+-Ionen metabolisch gebildete Protonen (H+-Ionen) aus dem Cytosol in den Extrazellularraum überführt |
negative Rückkopplung | Teilprozess in einem → biologischen Regelkreis; liegt die aktuelle Regelgröße oberhalb des Sollwertes, wird ein negatives Rückkopplungssignal an den Regler weitergegeben, der die Produktion von Signalen vermindert, die die Regelgröße steigern |
Nekrophagie | Ernährungsweise, bei der sich Tiere von Leichen anderer Tiere ernähren |
Nephron | funktionelle Einheit der Wirbeltierniere |
Nernst-Gleichung | Formel zur Berechnung des Gleichgewichtspotenzials für einzelne Ionen zwischen zwei benachbarten Kompartimenten |
Nervensystem | Gesamtheit aller Nerven- und Gliazellen in einem Organismus |
Netzmagen | auch: Retikulum; Abschnitt des Vormagensystems der Wiederkäuer (Ruminantia) |
Neurit | Nervenzellfortsatz |
Neuroglobin | sauerstoffbindendes Protein mit Hämgruppe in neuronalen Zellen |
Neurohämalorgan | Organ im Tierkörper, in dem Neurone aus ihren synaptischen Endigungen Signalstoffe in die zirkulierende Körperflüssigkeit abgeben |
Neurohormon | auch: → Neuropeptid; → Hormon, das aus synaptischen Endigungen von Neuronen (neuroendokrine Zelle, neurosekretorische Zelle) freigesetzt und mit den extrazellulären Körperflüssigkeiten eines Tieres zu seinem Zielgewebe transportiert wird |
Neurohypophyse | Hypophysenhinterlappen; ein → Neurohämalorgan |
Neuromast | sekundäre Sinneszelle im Seitenlinienorgan von Fischen oder wasserlebenden Amphibien |
Neuromer | einem bestimmten Körpersegment zugeordnetes Ganglion des Nervensystems |
Neuromodulator | chemischer Stoff, der die Funktion von Nervenzellen beeinflusst, ohne direkt als Transmitter zu wirken |
Neuropeptid | auch: → Neurohormon; → Peptidhormon, das aus synaptischen Endigungen von Neuronen (neuroendokrine Zelle, neurosekretorische Zelle) freigesetzt und mit den extrazellulären Körperflüssigkeiten eines Tieres zu seinem Zielgewebe transportiert wird |
Neuropil | Konzentration von Nervenfasern und synaptischen Kontakten, ohne neuronale → Somata, typischerweise im Nervensystem von Arthropoden und Mollusken |
Neurosekretion | exocytotische Freisetzung von Signalstoffen (→ Neuropeptide, → Neurohormone) aus neuronalen Zellen in die zirkulierende Körperflüssigkeit |
Neurotransmitter | extrazellulärer Signalstoff, der durch Vesikelfusion mit der präsynaptischen Membran in den synaptischen Spalt freigesetzt wird und auf der postsynaptischen Membran spezifische Rezeptormoleküle aktiviert |
nichtassoziatives Lernen | €nderung der Reaktionsstärke auf einen Reiz (→ Habituation, → Sensitivierung) |
Niere | Harnproduktions- und Ausscheidungsorgan der Wirbeltier |
nitrosativer Stress | Belastung des zellulären → Metabolismus durch Reaktionsprodukte reaktiver Stickstoffmoleküle in tierischen Zellen |
Noxe | jede Art von gefährdender und potenziell schädlicher Substanz bzw. schädigendem Einfluss auf ein Tier |
Nozizeption | sensorische Wahrnehmung gewebeschädigender Reize |
nucleärer Rezeptor | Rezeptor, der bereits im nichtligandengebundenen Zustand im Kern einer Zielzelle an Hormone-Response-Elemente (HREs) bestimmter Gene gebunden vorliegt und auf die Anlieferung und Bindung einer bestimmten Sorte eines lipophilen Hormonmoleküls wartet, um dann genregulatorische Funktionen zu erfüllen |
Nuclease | Enzym, das dem Abbau von → Nucleinsäuren dient |
Nucleinsäuren | Polymere aus Nucleotiden, zum Beispiel → Desoxyribonucleinsäure (DNA) oder → Ribonucleinsäure (RNA) |
Nucleosidase | Enzym, das die Bindung zwischen Base und Zuckeranteil eines Nucleosids spaltet |
Nucleosom | basale Verpackungseinheit der DNA in den Zellkernen eukaryotischer Zellen; Komplex aus DNA und Histonen |
Nucleotidase | Enzym, das ein Nucleotid in ein Nucleosid und ein Phosphat spaltet |
Nystagmus | periodische Augenbewegungen, oft bestehend aus langsamer Folgebewegung und schneller Rückstellbewegung |
obere Olive | neuronales Kerngebiet (Nucleus olivaris superior) im verlängerten Rückenmark der Wirbeltiere; die Neurone der oberen Olive sind Teil der Hörbahn und an der Lokalisation von Schallquellen beteiligt, indem sie Laufzeit- und Intensitätsunterschiede der aus beiden Ohren eingehenden Signale auswerten |
obligate Anaerobier | Tiere, die unabhängig vom herrschenden Sauerstoffangebot dauerhaft anaeroben Energiestoffwechsel betreiben |
Ocellus | punktförmiges Auge bei verschiedenen Tiergruppen |
…dem | Flüssigkeitsansammlung im Gewebe |
offenes System | Begriff der Thermodynamik; bezeichnet ein System, das Stoff- und Energiewechsel mit der Umgebung zeigt |
…kosystem | Gesamtheit der Organismen einer Lebensgemeinschaft und ihre Wechselwirkungen untereinander sowie mit den physikochemischen Umweltfaktoren |
olfaktorisches Bindungsprotein | (odorant binding protein) OBP; Bindungsprotein für Geruchsstoffe aus der Luft im Schleim des Riechepithels von landlebenden Wirbeltieren |
Ommatidium | Einzelauge im → Komplexauge von Arthropoden |
Ommochrom | natürlich vorkommender gelber, brauner oder roter Phenoxazinfarbstoff, der insbesondere bei Arthropoden als Augen- (Ommatidium), Haut- und Flügelpigment dient; Synthese durch den Abbau von Tryptophan über Kynurenin |
Omnivor | Tierart, die alle vorhandenen Nahrungsressourcen für sich nutzt; Allesfresser |
Ontogenie | Individualentwicklung von der Zygote zum erwachsenen Tier |
Oocyte | → Eizelle |
operante Konditionierung | Form des assoziativen → Lernens durch Versuch und Irrtum; Verknüpfung eines neutralen Stimulus mit einer bedeutungsvollen Reaktion |
Opin | stickstoffhaltige organische Verbindung, die durch Kondensation von Pyruvat mit einer Aminosäure entsteht |
Opsin | Proteinbestandteil des → Rhodopsins und &rarr Porphyropsins |
Opsonierung | Vorgang der Markierung in den Tierkörper eingedrungener Bakterien mittels körpereigener Signalmoleküle (→ Antikörper, Faktoren des Komplementsystems) als Stimulanz für das → Immunsystem |
organische Chemie | Teildisziplin der Chemie, in der die chemischen Verbindungen des Kohlenstoffs untersucht werden |
Ornithinzyklus | auch: Krebs-Henseleit-Zyklus oder ÈHarnstoffzyklusÇ; korrekte Bezeichnung für den Stoffwechselweg, in dem bei → ureotelischen Tieren aus CO2 und NH3 das Stickstoffexkret Harnstoff hergestellt wird |
Osmolalität | Zahl der osmotisch wirksamen Teilchen in der Lösung relativ zur Masse der Lösungsmittelteilchen, angegeben in mol kgÐ1 |
Osmolarität | Zahl der osmotisch wirksamen Teilchen in der Lösung relativ zum Volumen des Lösungsmittels, angegeben in mol lÐ1 |
Osmose | gerichteter Fluss von Teilchen durch eine selektiv permeable Membran |
osmotische Konzentration | → kolligative Eigenschaft von Lösungen, die osmotisch aktive Teilchen enthalten; gemessen entweder in Form der → Osmolalität oder der → Osmolarität |
osmotischer Druck | → kolligative Eigenschaft von Lösungen |
osmotisches Gleichgewicht | Zustand eines Systems, in dem aufgrund ausgeglichener osmotischer Triebkräfte in zwei benachbarten Kompartimenten kein Nettostrom von gelösten Teilchen oder Lösungsmittel über die Grenzfläche erfolgt |
Osteoklast | makrophagenähnlicher Zelltyp von Wirbeltieren, dessen Aufgabe der Abbau von Knochenmaterial ist |
…strus | zeitlicher Abschnitt im Fortpflanzungszyklus eines weiblichen Säugetiers, in dem das Tier paarungsbereit ist |
…struszyklus | Fortpflanzungszyklus weiblicher Säugetiere außer Primaten und Menschen |
Otolith | ein Objekt in Lage- und Schweresinnesorganen bei Tieren, das auf der Oberfläche eines Sinnesepithels für das Abknicken der Cilien bzw. der Stereovilli von Sinneszellen sorgt, was den Tieren Information über die Lage des Körpers bezüglich der Schwerkraftrichtung gibt; kommt unter anderem im Sacculus und im Utriculus des Vestibularorgans vor |
Ovar | primäres Geschlechtsorgan bei weiblichen Tieren |
Ovulation | auch: Eisprung oder Follikelsprung; Freisetzung der reifen, noch unbefruchteten → Eizelle aus dem Graaf-Follikel des → Ovars in der Mitte des → Menstruationszyklus bei weiblichen Primaten und Menschen |
Oxidation | Abzug von Elektronen (eÐ) aus einem → Atom oder Molekül |
oxidative Phosphorylierung | Teilprozess des aeroben Energiestoffwechsels, Synthese von ATP unter Nutzung von Energie aus der → Atmungskette |
oxidativer Stress | Belastung des zellulären → Metabolismus durch Reaktionsprodukte reaktiver Sauerstoffmoleküle (ROS) in tierischen Zellen |
Oxygenierung | Anlagerung von Sauerstoff an → Hämoglobin oder → Myoglobin ohne €nderung der Oxidationsstufe des Eisen(II)-Ions der Hämgruppe |
Pankreas | auch: Bauchspeicheldrüse (bei Vertebraten); enthält exokrines Gewebe (Synthese und Ausschüttung von Verdauungsenzymen) und endokrines Gewebe (Synthese und Ausschüttung von → Insulin bzw. Glukagon) |
Pansen | auch: Rumen; Abschnitt des Vormagensystems der Wiederkäuer (Ruminantia) |
Parahormon | Stoff mit einer hormonähnlichen Wirkung im Organismus |
Parathormon | → Hormon, das bei den Wirbeltieren für die Regulation der Konzentration freier Calciumionen in den extrazellulären Körperflüssigkeiten zuständig ist |
parazellulärer Transport | Transport von Stoffen zwischen den Zellen hindurch, zum Beispiel durch ein Epithel |
Parietalorgan | Parapinealorgan, urspr. Lichtsinnesorgan des Zwischenhirndachs von Wirbeltieren |
Partialdruck | derjenige Anteil eines Gases am Gesamtdruck einer Gasmischung, der seinem Volumenanteil entspricht |
passiver Transporter | Protein, das einen Nettotransport durch biologische Membranen vermittelt, der von vorhandenen Gradienten (nicht aber direkt von einer ATP-Hydrolyse) angetrieben wird |
Pasteur-Effekt | starke Beschleunigung der Durchsatzrate von D-Glucose in der Glykolyse, wenn Sauerstoff nicht mehr zur Verfügung steht und der Energiestoffwechsel eines Tieres auf anaerobe Energiegewinnung umgestellt wird |
Patch-Clamp | elektrophysiologische Methode zur Erfassung von Ionenströmen durch einzelne Kanäle in biologischen Membranen unter kontrollierten Randbedingungen (konstante Transmembranspannung durch die Voltage Clamp) |
Pathogen | krankheitverursachendes Agens; Krankheitserreger |
Pathophysiologie | Lehre von den krankhaft veränderten Körperfunktionen |
Pedipalpus | die zweite Extremität der Chelicerata; in der Regel zu einer Tast- oder Greifextremität umgebildet |
Pepsin | Verdauungsprotease (→ Endopeptidase) mit einem pH-Optimum im Sauren |
Peptidhormon | → Hormon, dessen chemische Grundstruktur aus einer Kette von Aminosäureresten besteht, die untereinander über Peptidbindungen verknüpft sind |
Perikaryon | → Soma |
Perimysium | Hülle aus Bindegewebe, die Gruppen von Muskelfasern (Muskelfaserbündel) im Skelettmuskel zusammenfasst |
Peristaltik | durch das enterische Nervensystem koordinierte Kontraktion und Dilatation der Ring- und Längsmuskelanteile der glatten Muskulatur des Gastrointestinalsystems zur Durchmischung und Weiterleitung des Nahrungsbreies (→ Chymus) |
peritrophische Membran | Sekretionsprodukt von Mitteldarmzellen aus Proteinen und Chitinfasern bei Arthropoda; mehrere peritrophische Membranen bilden eine peritrophische Hülle um die → Nahrung innerhalb des Darms, die für → Nährstoffe durchlässig ist und dem Schutz der Darmwand vor Verletzungen durch passierende Nahrungsbestandteile dient oder das Eindringen von Parasiten erschwert |
Permeabilität | Durchlässigkeit von Grenzflächen |
Phagocyt | Zelle in Tieren, deren Hauptfunktion die → Phagocytose ist |
Phagocytose | auch: Endocytose; Prozess der Stoffaufnahme aus dem Extrazellularraum in das Innere einer Zelle; Invaginationsvorgang der Zellmembran, bei dem sich eine Zelle extrazelluläres Material einschließlich darin vorhandener Partikel, gelöster Substanzen oder Makromoleküle einverleibt |
Phagosom | intrazelluläres Organell einer eukaryotischen Zelle, in der endocytiertes Material aufgehoben oder weiter behandelt wird |
phänotypische Plastizität | Fähigkeit von Tieren, in Abhängigkeit von den vorherrschenden Umweltbedingungen unterschiedliche Merkmale im Körperbau oder in physiologischen Funktionen auf der Grundlage eines identischen genetischen Hintergrunds ausbilden zu können |
Pheromon | Botenstoff, der der Kommunikation zwischen Individuen einer biologischen Art dient |
Phosphagene | energiereiche Moleküle des Intermediärstoffwechsels, von denen Phosphatgruppen abgespalten und zum Beispiel auf ADP übertragen werden können (schnelle Regeneration von ATP) |
Phosphodiesterase | Enzym, das die Spaltung der → Second Messenger cAMP (zu 5Ô-AMP) oder cGMP (zu 5Ô-GMP) vermittelt |
Phospholipide | Sammelbegriff für verschiedene fettlösliche Moleküle in biologischen Membranen; gemeinsames Baumerkmal ist das Vorkommen einer Phosphatbrücke in der polaren Kopfgruppe als Verbindung zum Rückgratmolekül |
Phosphorylierung | Übertragung einer Phosphatgruppe von einem Donor- auf ein Akzeptormolekül |
Phosphorylierungspotenzial | → freie Energie der ATP-Hydrolyse |
Photoperiode | Muster des täglichen Licht-Dunkel-Wechsels, zum Beispiel 16 h Licht und 8 h Dunkelheit |
Photoperiodismus | Abhängigkeit von Wachstum, Entwicklung und Verhalten von der Tageslänge |
Photophor | lichtabstrahlendes Organ bei Tieren |
photopisches Sehsystem | Sehsystem bei Wirbeltieren zum Sehen bei Tageslichtintensität |
Photorezeptor | 1. lichtempfindliche Sinneszelle im Auge, auch Photorezeptorzelle; 2. lichtempfindliches Protein in einer Photorezeptorzelle |
Photosynthese | Herstellung von energiereichen Stoffen aus energieärmeren Stoffen mithilfe von Lichtenergie, zum Beispiel durch grüne Pflanzen |
pH-stat-Regulation | Theorie, wonach Tiere in ihren Körperflüssigkeiten die Gesamtkonzentration an Protonen konstant einregulieren und somit den pH-Wert stabilisieren |
pH-Wert | negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration |
physikalische Kieme | Lufthülle, die den Körper von wasserlebenden Arthropoden umgibt, oder eine Luftblase, die am Hinterleib von Arthropoden unter Wasser mitgeführt wird, aus der über die offenen Tracheenöffnungen Sauerstoff eingeatmet wird |
physiologische Anpassung | → Akklimatisierung |
physiologischer Brennwert | Energiebetrag, der im Organismus bei der schrittweisen Oxidation eines Nährstoffs (Fett, Kohlenhydrat, Protein) über die zahlreichen Zwischenstufen des intermediären Stoffwechsels frei wird |
Phytophagie | Ernährungsweise, bei der sich Tiere von pflanzlichen Stoffen ernähren (→ Herbivor) |
Pigment | farbgebende Substanz, die sich im Gegensatz zum Farbstoff nicht in der Matrix löst |
Pilzkörper | → Neuropil im Protocerebrum von Arthropoden, bei Insekten Ort des olfaktorischen Gedächtnisses |
Pinealorgan | → Epiphyse |
Pinocytose | endocytotische Aufnahme von Flüssigkeiten mit gelösten Stoffen aus dem Extrazellularraum in eukaryotischen Zellen |
Placenta | bei allen weiblichen Säugetieren (Eutheria) und manchen Beutelsäugern (Metatheria) während der Trächtigkeit bzw. Schwangerschaft in der Gebärmutter vorhandenes Gewebe, in dem der Atemgas-, Nährstoff- und Exkretaustausch zwischen Mutter und Fötus stattfindet |
Plasmalogene | fettlösliche Moleküle mit polarer Kopfgruppe in biologischen Membranen, bei denen Glycerin als Rückgratmolekül vorkommt und dieses an C-2 mit einer Fettsäure verestert ist, die Fettsäure an C-1 aber über eine Etherbindung verknüpft ist |
Plasmamembran | auch: Zellmembran; biologische Membran, die das Innere einer Zelle (Intrazellularraum) von deren Außenwelt (Extrazellularraum) abgrenzt |
Plasmamembranrezeptor | → Rezeptormolekül in der Plasmamembran von Zielzellen mit extrazellulären Domänen, die eine Bindungsstelle für einen wasserlöslichen (polaren) Signalstoff (→ Hormon oder Transmitter) ausbilden |
Plastron | durch cuticuläre Fortsätze der Körperoberfläche stabilisierte Lufthülle, die den Körper von wasserlebenden Arthropoden umgibt und aus der über die offenen Tracheenöffnungen Sauerstoff eingeatmet wird |
Poikilothermie | thermoregulatorisches Phänomen bei Tieren, dass ihre Körperinnentemperatur in Abhängigkeit von den Bedingungen der Außenwelt schwankt |
Polymer | aus vielen gleichen oder verschiedenen Grundeinheiten (Monomeren) zusammengesetztes biologisches Molekül |
Polysaccharid | → Polymer aus untereinander glykosidisch verknüpften Zuckermolekülen |
Polysaccharid | polymeres Kohlenhydratmolekül; verzweigte oder unverzweigte Kette glykosidisch verknüpfter Zuckermonomere |
Population | Lebensgemeinschaft von Tieren, in der ein freier Genfluss herrscht (d. h., dass sich theoretisch jedes weibliche Tier mit jedem männlichen Tier fortpflanzen könnte) |
Porphyropsin | Sehpigment (bei Fischen und Amphibien) aus → Opsin und dem → Chromophor Dehydroretinal |
posttetanische Depression | Abnahme der Amplitude postsynaptischer Potenziale nach einer hochfrequenten (tetanischen) Aktivität |
posttetanische Potenzierung | Zunahme der Amplitude postsynaptischer Potenziale nach einer hochfrequenten (tetanischen) Aktivität |
Prägung | irreversibler Lernvorgang während der Entwicklung, meist nur in einem kurzen Zeitfenster (sensible Periode) möglich |
Präprohormon | neusynthetisiertes Proteinmolekül, das noch im Besitz seiner Signalsequenz und einer die biologische Aktivität hemmenden Prodomäne ist; durch proteolytische Prozessierung beim Eintritt in das → endoplasmatische Retikulum wird die → Signalsequenz entfernt, später in anderen Kompartimenten des Organismus auch die Prodomäne, sodass das Protein hormonelle Wirksamkeit (im Extrazellularraum) erhält |
Präprotein | neusynthetisiertes Proteinmolekül, das noch im Besitz seiner → Signalsequenz ist |
Prestin | Motorprotein in den äußeren &rarr Haarsinneszellen des Innenohrs der → Cochlea von Säugetieren |
Primärharn | im Exkretionsorgan eines Tieres hergestelltes Sekretions- bzw. Filtrationsprodukt in seiner originären Zusammensetzung |
Primärproduzenten | autotrophe Organismen, die Biomasse aus anorganischen Verbindungen und Energie (z. B. aus dem Sonnenlicht) aufbauen |
Primärstruktur | auch: Aminosäuresequenz; Abfolge von Aminosäuren, die über Peptidbindungen miteinander zu einem Protein verknüpft sind |
Proenzym | auch: Zymogen; inaktive Vorstufe eines → Enzyms, die durch proteolytische Abspaltung eines inhibitorischen Peptids zum aktiven → Enzym umgewandelt werden kann |
professionelle Phagocyten | spezialisierte Zellen in tierischen Organismen, die durch ein hohes Maß an endocytotischer Aktivität Schutz- und Hygienefunktionen wahrnehmen; zum Beispiel → Makrophagen |
Promotor | Abschnitt der DNA-Sequenz eines tierischen Gens, der die regulierte Expression dieses Gens ermöglicht |
Propriozeption | Wahrnehmung von Körperbewegungen, der Lage des Körpers im Raum oder der Stellung einzelner Körperteile zueinander |
Propriozeptoren | dienen zur Wahrnehmung von der Lage/Stellung einzelner Körperteile zueinander |
prosthetische Gruppe | permanent mit einem Enzym verbundenes Nichtproteinmolekül, das für die Katalyse von Bedeutung ist |
Prostomium | vorderster Teil des Kopfbereichs bei Ringelwürmern |
Protease | auch: Proteinase; hydrolytisches Enzym, das Peptidbindungen eines Aminosäurepolymers spaltet |
Protein | auch: Eiweiß; Aminosäurepolymer, dessen α-Aminosäuren über Peptidbindungen miteinander verknüpft sind |
Proteinase | → Protease |
Proteinbiosynthese | Prozess der → Translation mit allen Teilschritten; Herstellung eines Proteins nach der Information einer mRNA im → Ribosom |
Proteinkinase | → Enzym, das bestimmte Aminosäureseitenketten in Substratproteinen unter ATP-Spaltung phosphoryliert |
proteinogene Aminosäure | eine der 20 verschiedenen α-Aminosäuren, die in Proteine eingebaut werden |
Proteinphosphatase | hydrolytisches Enzym, das den Phosphatrest von einer phosphorylierten Aminosäureseitenkette eines Proteins entfernt |
Proteinphosphorylierung | Übertragung einer Phosphatgruppe von einem Donormolekül (ATP) auf eine Seitenkette einer Aminosäure in einem Proteinmolekül; typische Phosphorylierungsstellen in Proteinen sind Threonin-, Serin- und Tyrosinreste; durch Veränderung der räumlichen Struktur des phosphorylierten Proteins ändert sich auch dessen Funktion |
Proteomik | qualitative und quantitative Erfassung aller tatsächlich exprimierten Proteine einer Zelle, eines Gewebes oder eines Organismus |
Protocerebrum | erster Abschnitt des Oberschlundganglions von Insekten und anderen Arthropoden |
Protonephridium | Ausscheidungsorgane bei Tieren ohne sekundäre Leibeshöhle, typisch für Plattwürmer (Plathelminthes); Kennzeichen ist die Reusengeißelzelle (Cyrtocyte), die den Anfangsteil des Exkretionskanals bildet |
Protonophor | Transmembrankanal, der Wasserstoffionen (H+-Ionen, Protonen) durch eine biologische Membran hindurchtreten lässt |
Provitamin | inaktive Vorstufe eines → Vitamins, die erst im Organismus in das aktive Vitamin umgeformt wird |
prozedurales Gedächtnis | Gedächtnis darüber, wie etwas zu tun ist; Teil des → impliziten Gedächtnisses |
Pseudogen | im Genom eines Tieres anzutreffende Nucleotidsequenz, die der Sequenz eines funktionellen Gens stark ähnelt, aber jedoch (meist wegen einer fehlenden oder fehlerhaften Promotorregion) nicht transkribiert wird |
Puffersystem | meist im Sinne des pH-Puffers verwendet; beschreibt ein Lösungssystem, in dem eine Kombination von Ionen aus starken und schwachen Säuren oder Basen so eingestellt wird, dass eine mäßige Zugabe von Säure oder Base nicht zu einer Veränderung des pH-Wertes der Lösung führt |
Pumpe | → Transport-ATPase |
Purkinje-Phänomen | chromatische Verschiebung der maximalen Empfindlichkeit des Sehsystems beim Übergang vom Dämmerungssehen zum Tageslichtsehen |
Quartärstruktur | durch nichtkovalente intermolekulare Bindungen aufrechterhaltene übergeordnete räumliche Struktur eines multimeren Proteinkomplexes; räumliche Anordnung der Untereinheiten eines Proteinkomplexes |
Ranvier-Schnürring | periodische Unterbrechung der Myelinscheide an markhaltigen Nervenfasen von Wirbeltieren; am Schnürring steht die Axonmembran in direktem Kontakt mit dem wässrigen Medium des Extrazellularraums |
Raphekerne | Gruppe von Kernen im Hirnstamm von Wirbeltieren, Teil der → Formatio reticularis |
Reabsorption | Wiederaufnahme eines zuvor sezernierten Stoffes in den Organismus |
Reafferenz | durch Eigenbewegung (z. B. Augenbewegung) ausgelöster Sinneseingang |
Reaktionsenthalpie | auch: Wärmetönung; Energiemenge, die beim Ablauf einer chemischen Reaktion frei wird (→ exotherme Reaktion) oder aufgenommen wird (→ endotherme Reaktion) |
Reaktionsenthalpie | Maß für die Energie eines thermodynamischen Systems |
Reaktionsnorm | maximale Breite der möglichen umweltbedingten Ausbildungsformen körperlicher Merkmale während der Individualentwicklung oder der physiologischen Anpassungsfähigkeit von Körperfunktionen von Tieren an wechselnde Umweltbedingungen |
Redoxpotenzial | elektrische Potenzialdifferenz (in V), die durch den Elektronentransport vom Elektronendonator zum Elektronenakzeptor entsteht |
Reduktion | Übernahme von Elektronen (eÐ) durch ein → Atom oder Molekül |
Reduktionsäquivalent | Maß für das Reduktionsvermögen eines Reduktionsmittels (z. B. der reduzierte Cofaktor NADH + H+); ein Reduktionsäquivalent entspricht 1 mol Elektronen, die bei → Redoxreaktionen entweder direkt oder in Form von Wasserstoff übertragen werden |
Reflex | relativ stereotype Antwort eines Tieres auf einen Reiz, die oft nur durch zwei periphere Neurone (sensorisch, motorisch) vermittelt wird und dadurch sehr schnell erfolgen kann |
Refraktärphase | → Refraktärzeit |
Refraktärzeit | Zeitraum nach Ablauf eines → Aktionspotenzials, in dem die betreffende Nervenzelle nicht erneut zur Ausbildung eines → Aktionspotenzials gebracht werden kann (absolute Refraktärzeit), plus Zeitraum, in dem die Nervenzelle zwar erneut erregt werden kann, das gebildete → Aktionspotenzial aber eine kleinere Amplitude als üblich aufweist (relative Refraktärzeit) |
Regeneration | Wiederherstellung von verlorenen oder abgenutzten Strukturen (Zellen, Organen, Körperteilen) eines Lebewesens nach Bauplänen, die in seinem → Genom festgelegt sind |
Reifung | lernunabhängiger Erwerb von Verhaltensleistungen während der Entwicklung eines Organismus |
Rektaldrüse | extrarenales, salzausscheidendes Organ bei Elasmobranchiern |
Renin-Angiotensin-Aldosteron-System | RAAS; Signalsystem für die Konstanthaltung (→ Homöostase) des Salzgehalts im Tierkörper (mittelbar auch in die Blutdruckregulation eingebunden); kommt bei allen Wirbeltiertaxa außer Chrondrichthyes und Agnatha vor |
Replisom | Komplex aus Primase, DNA-Polymerase, Helikase und einzelstrangbindenden Proteinen, der die DNA in Vorbereitung auf die Zellteilung repliziert |
Reproduktion | → Fortpflanzung |
Residualvolumen | Restvolumen des Gases, das nach der vollständigen Ausatmung in den Atemwegen verbleibt |
Resonanz | Beziehung zwischen einem äußeren Schallereignis und dem Eigenschwingungsverhalten der Strukturen im Hörorgan |
Resonanz | von äußeren Einflüssen bestimmtes Mitschwingen eines schwingungsfähigen Systems im Tierkörper |
Resorption | Aufnahme von Stoffen aus der (physiologischen) Außenwelt in den Tierkörper |
respiratorische Austauschrate | (respiratory exchange ratio) RER; Verhältnis des in einer bestimmten Zeitspanne von einem Tier abgegebenen CO2-Volumens zu dem in der gleichen Zeitspanne unter gleichen Bedingungen aufgenommenen O2-Volumen |
respiratorische Pigmente | sauerstoffbindende Proteine, die dem Sauerstofftransport in den Körperflüssigkeiten oder der Sauerstoffspeicherung in den Zellen von Tieren dienen |
respiratorischer Quotient | RQ; Verhältnis des in einer bestimmten Zeitspanne von einem Tier abgegebenen CO2-Volumens zu dem in der gleichen Zeitspanne unter gleichen Bedingungen aufgenommenen O2-Volumen; der Wert lässt auf die Art des oxidierten → Nährstoffs schließen, wenn keine Speicherung oder Mobilisierung von CO2 im Tierkörper stattfindet |
Respirometrie | Messung der Sauerstoffverbrauchsrate eines Tieres und/oder dessen Kohlendioxidausscheidungsrate |
Retina | Netzhaut, Schicht der → Photorezeptoren (und nachgeschalteter Interneurone) im Linsenauge |
retinotope Organisation | → Retinotopie |
Retinotopie | Verarbeitung visueller Information unter Beibehaltung der Nachbarschaftsbeziehungen im Sehraum |
Retinula | ÈkleineÇ → Retina, Gesamtheit aller Photorezeptoren eines → Ommatidiums |
rezeptives Feld | der periphere Bereich (Sehraum, Körperoberfläche) in dem ein Reiz zur €nderung der Aktivität eines Neurons führt |
Rezeptor | 1. Protein oder Proteinkomplex, an das ein Signalmolekül (→ Ligand) bindet; 2. Rezeptorzelle (Sinneszelle) zur Aufnahme von Reizen |
Rezeptorpotenzial | graduiertes Potenzial als Antwort einer Rezeptorzelle auf einen einwirkenden Reiz |
Rhabdom | Mikrovillisäume aller Photorezeptoren eines → Ommatidiums |
Rhabdomer | Mikrovillisaum einer Photorezeptorzelle |
Rhodopsin | Sehpigment, bestehend aus dem Protein → Opsin und dem → Chromophor Retinal |
Ribonucleinsäure | (ribonucleic acid) RNA; Sammelbegriff für alle Formen von RNA, zum Beispiel mRNA, tRNA, rRNA |
Ribosom | Ort der → Proteinbiosynthese (→ Translation) in Zellen; aus → Ribonucleinsäure und → Proteinen aufgebauter Makromolekülkomplex |
RNA | → Ribonucleinsäure |
Root-Effekt | durch einen Abfall des pH-Wertes des Mediums bewirkte Reduktion der Sauerstoffbindungskapazität von respiratorischen Pigmenten |
Rückenmark | der Teil des Zentralnervensystems (ZNS) der Wirbeltiere, der innerhalb des Wirbelkanals verläuft |
Ruhemembranpotenzial | elektrische Spannungsdifferenz zwischen dem Zellinneren und dem Extrazellularraum in einer ruhenden Zelle; liegt, je nach Zelltyp, zwischen 60 und 90 mV (innen gegenüber außen) |
Ruhestoffwechsel | auch: Ruheumsatz; niedrigste Stoffwechselrate eines Tieres, wenn alle nicht unbedingt zur Erhaltung des Lebenszustandes notwendigen zusätzlichen Leistungen des Tieres so weit wie möglich reduziert sind |
Ruheumsatz | → Ruhestoffwechsel |
Saccharide | → Kohlenhydrate; Zuckermoleküle in monomerer und polymerer Form |
Salzdrüse | extrarenales Salzausscheidungsorgan; Vorkommen bei Crustaceen, Reptilien und Vögeln |
Saprophaga | Tiere, die sich von abgestorbenem pflanzlichem Material ernähren |
Sarkomer | kleinste funktionelle Einheit innerhalb der Skelettmuskelzelle, begrenzt jeweils von zwei Z-Scheiben |
Sättigung | Zustand eines Moleküls, das spezifische Wechselwirkungen mit einem anderen Molekül eingehen kann, in dem zu jedem betrachteten Zeitpunkt alle spezifischen Bindungsstellen besetzt sind |
Sauerstoffbindungskurve | grafische Darstellung des Bindungs- und Sättigungsverhaltens sauerstoffbindender Moleküle (→ respiratorischer Pigmente) |
Schall | Ausbreitung von Druck- und Dichteschwankungen in einem elastischen Medium (Gase, Flüssigkeiten, Festkörper) |
Schalldruck | Differenz des → Drucks in den Verdichtungen und des → Drucks in den Verdünnungen einer Schallwelle; Maß für die Lautstärke |
Schalldruckgradient | Auftreffen unterschiedlicher Schalldrücke eines Schallereignisses an entfernt voneinander liegenden Hörorganen eines Tieres; wichtig für das Richtungshören |
Schallquelle | Ursprung eines Schallereignisses |
Schlussleiste | → Tight Junction |
Schrittmacher | interner autonomer Mechanismus zur Erzeugung eines Rhythmus, → circadianer Rhythmus |
Schwann-Zelle | Gliazelle, bildet Myelinscheide um Nervenfasern des peripheren Nervensystems von Wirbeltieren |
Schwellenwert | bestimmter Wert des Membranpotenzials einer erregbaren Zelle, bei dem ein spannungsgesteuerter Ionenkanal durch Konformationsänderung vom geschlossenen in den offenen Zustand wechselt |
Scolopidie | bei Chilopoden und Insekten vorkommender Mechanorezeptor, dessen Zellleib unterhalb der Epidermis liegt und dessen Cilie in eine Cuticulabildung, den Scolops (Stift), hineinragt |
Second Messenger | intrazellulärer Botenstoff |
Sekretion | durch aktiven Transport oder → Exocytose erfolgende Herstellung eines extrazellulären Stoffes oder Stoffgemisches |
Sekretionsniere | Exkretionsorgan eines Tieres, das den → Primärharn durch → Sekretion (und nicht durch → Ultrafiltration) herstellt |
Sekundärharn | → Endharn |
Sekundärstruktur | regelmäßige lokale Strukturelemente von α -Aminosäure-Polymeren (Proteinen), zum Beispiel α-Helix oder β-Faltblatt |
Selektion | Veränderung der Fortpflanzungsrate eines bestimmten Individuums relativ zu anderen Individuen derselben Population durch genetische bedingte Ausprägung von vorteilhaften Merkmalen (positive Selektion) oder nachteiligen Merkmalen (negative Selektion) |
Selektivität | Fähigkeit oder Eigenschaft eines Moleküls, aus einer Gesamtheit der im Kompartiment verfügbaren Moleküle systematisch bestimmte Partner für Interaktionen auszuwählen |
Sensitivierung | Empfindlichkeitssteigerung für viele Reize nach einem bedeutungsvollen (z. B. schmerzhaften) Reiz |
Serotonin | auch: 5-Hydroxytryptamin (5-HT); Botenstoff, der in Tieren als Gewebshormon oder als → Neurotransmitter vorkommt |
Sertoli-Zelle | Zellen des Hodengewebes bei Wirbeltieren, die die sich entwickelnden Keimzellen in den Hodenkanälchen umgeben |
Sesquiterpene | Untergruppe der Terpene, die aus drei Isopreneinheiten aufgebaut sind und die Summenformel C15H24 haben; von Tieren als Bestandteile von Wehrsekreten oder als Pheromone benutzt |
Sexualsteroid | → Steroidhormon, das im Organismus für die Ausbildung primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale bei Tieren sowie die Regulation vieler Teilprozesse der sexuellen Fortpflanzung verantwortlich ist |
Signalsequenz | auch: Signalpeptid; in der DNA codierte Anfangssequenz eines Membranproteins oder eines sekretorischen Proteins, die der Einschleusung des neusynthetisierten Proteins in das → endoplasmatische Retikulum dient und dort nach dem Import sofort proteolytisch abgetrennt wird |
Signaltransduktion | alle molekularen und physikalischen Vorgänge, die mit dem Empfang und der Prozessierung von Information auf der zellulären Ebene zu tun haben |
Sinusknoten | Gruppe spezialisierter Muskelzellen in der Wand des Atriums des Wirbeltierherzens, die durch Produktion spontaner elektrischer Erregungen die Herzkontraktion auslösen |
skotopisches Sehsystem | Sehsystem bei Wirbeltieren zum Sehen bei geringer Lichtintensität |
Soma | auch: Perikaryon; Zellkörper einer Nervenzelle |
Somatotopie | räumliche Abbildung der Körperoberfläche im somatosensorischen System |
Spaltsinnesorgan | in cuticuläre Spalten eingelassene mechanorezeptive Sinnesorgane bei Arthropoden zur Erfassung von Substratvibrationen (z. B. bei Webspinnen) |
Spasmin | Motorprotein (20 kDa), das die Beweglichkeit peritrich begeißelter Ciliaten ermöglicht |
Speichel | Sekretionsprodukt der Speicheldrüsen im Anfangsteil des Verdauungstrakts von Tieren, bestehend aus Salzen und Wasser mit Beimengungen von → Proteinen, → Mucinen und anderen Stoffen |
Spermatocyt | Vorläuferzelle des → Spermiums |
Spermatogonie | diploide Zelle aus der Stammzellpopulation im Keimepithel des → Hodens; Vorläuferzelle der → Spermatocyt |
Spermium | → Gamet (Keimzelle) des männlichen Organismus |
spezifische dynamische Wirkung | Steigerung im Energieumsatz eines Tieres, die mit der Aufnahme und Verarbeitung von → Nahrung und der Nutzung der Verdauungsprodukte im Stoffwechsel des Tieres einhergeht |
Spezifität | Genauigkeit bzw. Exaktheitsquote der Wechselwirkung zweier Moleküle |
sphärische Aberration | Linsenfehler, bei dem randständig auf die Linse auftreffende Strahlen stärker gebrochen werden als zentrale Lichtstrahlen |
Sphingolipide | fettlösliche Moleküle mit polarer Kopfgruppe in biologischen Membranen, die als zentrales Strukturmerkmal Sphingosin enthalten |
Spinalganglion | auch: Hinterwurzelganglion; ein noch innerhalb des Wirbelkanals gelegener Nervenknoten von Nervenzellen des peripheren Nervensystems; enthält die Zellkörper der sensorischen Neurone |
Spleißen | metabolische Prozessierung von Transkriptionsprodukten; enzymatisch vermittelte Trennung von Intron- und Exonsequenzen in Transkriptionsprodukten; Fusion der Exonanteile zu reifer mRNA |
Spurenelemente | essenzielle Nahrungsbestandteile (i. d. R. Metallionen), die Tiere in sehr geringer Menge für die korrekte räumliche Faltung bestimmter Enzyme (z. B. zinkhaltiger Enzyme wie die Alkohol-Dehydrogenase oder die → Carboanhydrase) benötigen |
Stäbchen | Photorezeptorzelle im Wirbeltierauge zum Sehen bei Dämmerungsintensität |
Stammbaum | auch: phylogenetischer Baum; gerichteter Graph, der die evolutiven Nachfahren eines Tieres oder einer Tiergruppe darstellt; wurzelt in einem hypothetischen gemeinsamen Vorfahren aller bekannten Arten auf der Erde und fächert sich dann entsprechend ihrer Verwandtschaftsbeziehungen immer weiter auf |
Stammzelle | teilungsfähige Körperzelle eines Tieres, deren Teilungsprodukte sich in alle (embryonale Stammzelle) oder in eine beschränkte Anzahl (→ adulte Stammzelle) von im Körper vorkommenden Zelltypen differenzieren können |
Standardenthalpie | €nderung der → freien Energie (freien Enthalpie, Gibbs-Energie) einer Reaktion unter Standardbedingungen (Druck, Temperatur, pH) |
Standardredoxpotenzial | → Redoxpotenzial eines biochemischen Systems, das am Neutralpunkt der pH-Skala (pH = 7) bestimmt wird |
Stärke | Zuckerpolymer aus α-glykosidisch verknüpften Glucoseeinheiten, das in pflanzlichen Zellen als Reservestoff akkumuliert wird |
Startcodon | auch: Initiatorcodon; spezifisch das RNA-Basentriplett AUG, das in Eukaryoten als erstes Codon eines offenen Leserahmens der mRNA die Aminosäure Methionin codiert |
α-stat-Regulation | Theorie, wonach Tiere in ihren Körperflüssigkeiten den Dissoziationsgrad der anorganischen und organischen Säuren (z. B. unter sich verändernder Temperatur) konstant einregulieren |
stenophag | Eigenschaft von Organismen, die auf eine ganz bestimmte → Nahrung spezialisiert sind |
Stereoisomere | Verbindungen gleicher Summenformel und Konstitution, die aber unterschiedliche räumliche Strukturen aufweisen |
Stereopsis | räumliches, stereoskopisches Sehen mit zwei Augen |
Stereovilli | mit Aktinfilamenten ausgesteifte Ausstülpungen der apikalen → Plasmamembran von → Haarsinneszellen |
Steroidhormon | → Hormon, das sich chemisch vom → Cholesterin (Sterangerüst) ableitet |
Stigma | in vielen Fällen verschließbare Tracheenöffnung zur Außenwelt im Atmungssystem bestimmter Arthropoden |
Stoffwechselrate | Betrag des Energieumsatzes pro Zeiteinheit im Stoffwechsel eines Tieres |
Stoffwechselreduktion | Umschreibung für die Beobachtung, dass kleine Tiere einen höheren körpermassespezifischen Umsatz im Energiestoffwechsel zeigen als größere Tiere |
Stoppcodon | Basentriplett (→ Codon) der → Desoxyribonucleinsäure (DNA) bzw. der → Ribonucleinsäure (RNA), dessen Erreichen während der → Translation (→ Proteinbiosynthese) zu einem Abbruch der Kettenverlängerung des Aminosäurestrangs führt, da für das Stoppcodon keine tRNA (Transfer-RNA) existiert; es gibt drei mögliche Stoppcodons (hier RNA-Codierung): UAA, UAG, UGA |
strong ion difference | SID; Phänomen, dass in den Körperflüssigkeiten der Tiere die Konzentration positiv und negativ geladener starker Ionen nicht ausgeglichen ist; die Elektroneutralität wird durch die Ionen schwacher Säuren oder Basen hergestellt |
Substratkettenphosphorylierung | Synthese energiereicher Nucleotide in tierischen Zellen ohne Beteiligung der → Atmungskette; während der Substratkettenphosphorylierung wird eine Phosphatgruppe von einem phosphorylierten Zwischenprodukt auf ADP oder GDP übertragen, um ATP oder GTP zu synthetisieren |
Superpositionsauge | Typ des → Komplexauges, bei dem die einzelnen → Ommatidien optisch nicht voneinander isoliert sind |
Surfactant | die → Alveolen der Lunge auskleidende, oberflächenaktive Substanz, die von Lungenepithelzellen (Pneumocyten II) gebildet wird und aus → Phospholipiden und → Proteinen besteht |
Symbiose | räumliches und organisatorisches Zusammenleben von Individuen zweier unterschiedlicher Arten mit Vorteilen für beide Partner |
Symport | → Cotransport |
Synapse | Kontaktstelle zur Signalübertragung zwischen benachbarten Nervenzellen oder zwischen Nerven- und Effektorzelle |
synaptische Plastizität | €nderungen der synaptischen Übertragungseigenschaften |
synaptischer Spalt | extrazellulärer Raum zwischen → präsynaptischer Membran einer neuronalen Zelle und → postsynaptischer Membran einer Zelle, die Signale der neuronalen Zelle empfängt |
Systole | Kontraktionsphase des Herzens |
Tachykardie | Beschleunigung des Herzschlags, Steigerung der Herzfrequenz |
Taxis | gerichtete Orientierung relativ zu einer Reizquelle |
Tectum opticum | primäres Sehzentrum im Mittelhirndach von Fischen, Amphibien, Reptilien und Vögeln; beim Menschen Umwandlung zu den Colliculi superiores |
Tegmentum | Schicht des Hirnstamms, die ventral an den Liquorraum grenzt |
Telencephalon | Endhirn, erster Gehirnabschnitt von Wirbeltieren |
Teleonomie | ein teleonomischer Vorgang in oder ein teleonomisches Verhalten einer Zelle verdankt sein Zielgerichtetsein dem Wirken eines evolutiv entstandenen Programms |
temporaler Code | Codierung sensorischer Information in der zeitlichen Struktur aufeinanderfolgender Aktionspotenziale (→ Frequenzcode) |
Temporallobus | auch: Temporallappen; einer der vier Anteile der Großhirnrinde bei Primaten |
Tertiärstruktur | räumlicher Aufbau von einzelsträngigen Proteinen |
Tetrodotoxin | hochgiftiges Toxin, das von Bakterien produziert und über die Nahrungskette in manchen Tieren (Kugelfisch, Fugu) akkumuliert; hemmt den spannungsabhängig geregelten Natriumkanal |
Thalamus | Teil des Diencephalons des Wirbeltiergehirns; bei Säugetieren Umschaltstation sensorischer Eingänge zum Cortex |
Thekazelle | Zellen der Hülle eines Ovarialfollikels bei Säugetieren |
thermisches Fenster | meist unbedeckter Teil der Körperoberfläche von Säugetieren oder Vögeln, der dem Austausch von Wärme zwischen Körperinnerem und Außenwelt dient |
Thermodynamik | auch: Wärmelehre; Gesetzmäßigkeiten, die die energetischen Wechselwirkungen eines Systems mit seiner Umgebung (Energieaustausch, Arbeitsleistung) beschreiben |
thermodynamisches Gleichgewicht | Zustand eines Systems, in dem keine Energie- bzw. Potenzialdifferenzen zwischen Punkten im Raum vorliegen |
Thermogenese | Erzeugung von Wärme im tierischen Organismus durch Stoffwechselprozesse bzw. Erzeugung zusätzlicher Wärmemengen durch Muskelzittern oder → zitterfreie Wärmebildung im → braunen Fettgewebe |
Thermoneutralzone | Intervall der Außentemperatur, in dem weder Verhaltensmaßnahmen noch physiologische Aktivitäten notwendig sind, um auch bei körperlicher Inaktivität dauerhaft eine konstante Körperkerntemperatur und optimale sonstige Leistungsparameter aufrechtzuerhalten |
Thermorezeptor | Sinneszelle, die Information über die aktuelle Temperatur oder deren €nderung erfasst |
Tierphysiologie | Lehre von den Körperfunktionen von Tieren auf allen organisatorischen Ebenen |
Tight Junction | auch: Zonula occludens, Schlussleiste; Zell-Zell-Verbindung (besonders bei Zellen dichter Epithelien), die die parazelluläre Permeabilität einer Zellschicht reguliert |
Ton | eine Schallwelle nur einer Frequenz |
tonotope Organisation | → Tonotopie |
Tonotopie | räumlich geordnete Abbildung von Schallfrequenzen im auditorischen System |
Torpor | vorübergehender Zustand bei Tieren mit reduziertem Energieumsatz, Einstellung aller körperlichen Aktivitäten, Unempfindlichkeit für Sinnesreize und passive Veränderung der Körpertemperatur in Richtung der Umgebungstemperatur |
Toxin | Giftstoff |
Trachea | Luftröhre; zwischen Kehlkopf und Hauptbronchien gelegener Abschnitt der Atemwege luftatmender Wirbeltiere |
Trachee | gasgefüllte Röhre im Körper von Insekten und einigen anderen Arthropoden zur Leitung von Atemgasen; Teil des respiratorischen Systems dieser Tiere |
Transcytose | Aufnahme eines Stoffes an der Zelloberfläche durch → Endocytose, Transport des Vesikels durch das Cytoplasma der Zelle hindurch und Freisetzung des Stoffes durch den gegenüber liegenden Teil der Zellmembran in den Extrazellularraum durch → Exocytose |
Transducin | heterotrimeres G-Protein der Phototransduktion in Wirbeltierstäbchen und -zapfen |
Transduktion | in der Sinnesphysiologie die Umwandlung eines Reizes in ein graduiertes → Rezeptorpotenzial einer Sinneszelle |
Transduktionsprozess | molekulare Vorgänge in der Zelle bei der → Signaltransduktion |
Transformation | Umwandlung eines graduierten → Rezeptorpotenzials in eine Folge von &rarr, Aktionspotenzialen |
Transkription | Umschreibung genetischer Information (DNA) in mRNA |
Transkriptionsfaktor | Stoff (i. d. R. ein Protein), der die Transkriptionsrate eines bestimmten Gens reguliert und dadurch die aktuell in der Zelle vorhandene Zahl von mRNA-Molekülen für das durch dieses Gen codierte Protein beeinflusst |
Transkriptom | Gesamtheit aller tatsächlich synthetisierten mRNAs einer Zelle, eines Gewebes oder eines Organismus |
Transkriptomik | qualitative und quantitative Erfassung aller vom → Genom synthetisierten mRNAs einer Zelle, eines Gewebes oder eines Organismus |
Translation | Übertragung der Information einer Basentriplettfolge der mRNA in eine Aminosäuresequenz während der → Proteinbiosynthese |
Transmitter | → Neurotransmitter |
Transport-ATPase | auch: Pumpe; Protein, das in der Lage ist, ATP zu hydrolysieren und die daraus gewonnene Energie für den Transport von Teilchen durch biologische Membranen (ggf. auch gegen Konzentrationsgradienten) einzusetzen |
transzellulärer Transport | Aufnahme eines Stoffes an der Zelloberfläche, sein Transport durch das Cytoplasma der Zelle hindurch und die Freisetzung des Stoffes durch den gegenüber liegenden Teil der Zellmembran in den Extrazellularraum |
Tritocerebrum | dritter Gehirnabschnitt des Oberschlundganglions von Insekten |
Tropismus | Orientierung eines Tieres auf eine Reizquelle hin oder von einer Reizquelle weg |
Trypsin | Verdauungsprotease (→ Endopeptidase) mit einem pH-Optimum im leicht Alkalischen |
Tubulin | globuläres → Protein; Hauptbestandteil der → Mikrotubuli in eukaryotischen Zellen |
Tympanalorgan t | Schallsinnesorgan zahlreicher Insektenarten, das als Empfänger eines Schalldruckgradienten arbeite |
Tyndall-Effekt | Streuung von Licht an submikroskopischen Schwebeteilchen, die in einer Flüssigkeit oder einem Gas suspendiert sind |
T-Zelle | auch: T-Lymphocyt; eine Zelle aus der Gruppe der weißen Blutzellen (Leukocyten), die der adaptiven Immunabwehr dient |
Überleitungszeit | Zeitspanne vom Beginn der elektrischen Erregung des Atriums bis zum Beginn der elektrischen Erregung der Ventrikelmuskulatur im Wirbeltierherzen; messbar mithilfe des &rarrElektrokardiogramms (EKG) |
ultradianer Rhythmus | Rhythmus mit einer Periodenlänge <24 h, zum Beispiel tidaler Rhythmus (Gezeitenrhythmus) |
Ultrafiltration | durch hydrostatische oder osmotische Triebkräfte bedingte Filtration auf molekularer Ebene, wobei Moleküle oberhalb einer kritischen Molekülmasse zurückgehalten, solche mit Molekülmassen unterhalb dieser Grenze aber filtriert werden |
Umkehrpotenzial | Gleichgewichtspotenzial; Membranpotenzial, bei dessen Überschreitung sich ein Einwärtsstrom für eine Ionensorte in einen Auswärtsstrom umkehrt |
→ Entkopplerprotein |
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Univarianzprinzip | Unabhängigkeit der Antwort einer Photorezeptorzelle von der Wellenlänge absorbierter Photonen |
Universalität des genetischen Codes | Eigenschaft aller rezenten Lebewesen ist, dass immer genau drei aufeinanderfolgende Basen (Triplett, → Codon) eine Aminosäure im resultierenden Protein codieren; bei der codon usage (die Festlegung, welches Basentriplett welche Aminosäure codiert) gibt es allerdings geringfügige Unterschiede |
ureotelisch | das Hauptausscheidungsprodukt des Stickstoffstoffwechsels ist Harnstoff |
uricotelisch | das Hauptausscheidungsprodukt des Stickstoffstoffwechsels ist Harnsäure |
Ussing-Kammer | ursprünglich von Hans Ussing entwickelter Versuchsaufbau, in dem die Ionentransportaktivität von isolierten Epithelien bzw. von auf porösen Unterlagen kultivierten Epithelzellen analysiert werden kann |
Van-der-Waals-Wechselwirkung | relativ schwache, nichtkovalente Wechselwirkung zwischen → Atomen oder Molekülen, die mit dem Abstand der Partner sehr schnell schwächer wird |
Varikosität | Verdickungen an → Neuriten (meist → Axonen) an Stellen präsynaptischer Endigungen; der Begriff resultierte aus der €hnlichkeit dieser Strukturen mit Krampfadern |
Vektornavigation | Navigation mithilfe von Kompass und Entfernungsinformation |
Vene | Blutgefäß, das Blut zum Herzen hin leitet; der Querschnitt von Venen ist in der Regel nicht kreisrund, sodass sie bei Bedarf zusätzliches Volumen aufnehmen können |
Ventilation | Atembewegungen tierischer Organismen; aktiver Vorbeitransport von Atemmedium an den respiratorischen Oberflächen des Tierkörpers |
Verdauung | chemischer Aufschluss der Inhaltsstoffe der → Nahrung durch Verdauungsenzyme (Hydrolasen) im Verdauungstrakt von Tieren in Vorbereitung auf die → Resorption der Verdauungsprodukte (z. B. monomere Bau- und Brennstoffmoleküle) in den Tierkörper |
Verhaltensökologie | Wissenschaftsdisziplin innerhalb der Biologie; untersucht im weitesten Sinne die Auswirkungen von Umweltfaktoren auf das Verhalten von Tieren |
Vitamin | organische Verbindung, die ein Tier für lebenswichtige Funktionen benötigt, aber in seinem eigenen Stoffwechsel nicht (in ausreichenden Mengen) synthetisieren kann und daher mit der → Nahrung in den Körper aufgenommen werden muss (→ essenzieller Nahrungsbestandteil) |
Wärmetönung | → Reaktionsenthalpie |
Wasser | bei normalen Umweltbedingungen flüssige Verbindung aus einem Sauerstoff- und zwei Wasserstoffatomen; Wasser ist das biologische Lösungsmittel, daher ist dauerhaftes Leben ohne Wasser nicht möglich |
Wasserstoffbrücke | schwache chemische Bindung durch elektrostatische Anziehung eines Wasserstoffkerns durch zwei benachbarte → Atome hoher → Elektronegativität (z. B. Sauerstoff), die zu unterschiedlichen Molekülen gehören; wichtige intramolekulare Wechselwirkung zur Stabilisierung von → Sekundärstrukturen in → Proteinen |
Wechselzahl | Anzahl der katalytischen Vorgänge, die pro Zeiteinheit am aktiven Zentrum eines Enzymmoleküls ablaufen |
Wertigkeit | Nettoladung eines Ions |
Wertigkeit | (von Ionen) Zahl der Ladungen eines Ions |
Windkesselfunktion | Druckspeicherfunktion durch elastische Dehnung der Gefäßwände großer Arterien im → Kreislaufsystem von Vertebraten zur Aufrechterhaltung des Blutflusses im → Kreislaufsystem während der → Diastole des Herzens |
Winterschlaf | auch: Hibernation; saisonal auftretender Zustand → metabolischer Depression bei Tieren zur Einsparung von Stoffwechselenergie während der ungünstigen Wintermonate |
Wirkungsgrad | Menge an nutzbarer Energie im Verhältnis zur investierten Energie bei Stoff- und Energieumwandlungsprozessen |
Xenobiotika | anthropogene, in die Umwelt freigesetzte Chemikalien, die bei Tier und Mensch biologische Prozesse beeinflussen, zum Beispiel hormonell wirksame Umweltchemikalien |
Zapfen | Photorezeptorzelle im Wirbeltierauge zum Sehen bei Tageslichtintensität |
Zeitgeber | äußerer Einfluss, der die innere Uhr mit dem 24-h-Rhythmus der Umwelt synchronisiert |
Zellatmung | oxidativer Abbau der Glucose zu Kohlendioxid und Wasser |
Zelle | kleinste selbstständig lebensfähige Einheit |
Zellmembran | → Plasmamembran |
Zentralkomplex | Gruppe von → Neuropilen im Zentrum des Insektengehirns, beteiligt an räumlicher Orientierung |
Zirbeldrüse | → Epiphyse |
Zirkulation | 1. Transport von Körperflüssigkeiten durch einen Tierkörper; 2. → Kreislaufsystem eines Tieres |
zitterfreie Wärmebildung | oxidativer Abbau freier Fettsäuren in den Mitochondrien des → braunen Fettgewebes unter Kurzschluss der F0F1-ATPase in der inneren Mitochondrienmembran durch Insertion von Protonophoren (→ Entkopplerproteine, UCP) und Umsetzung der im Protonengradienten gespeicherten Energie in Wärme |
Zonula occludens | → Tight Junction |
Zoophagie | Ernährungsweise, bei der sich Tiere von anderen Tieren ernähren (→ Carnivor) |
Zygote | befruchtete Eizelle |
Zymogen | → Proenzym |